Verbandsgemeinde Brohltal

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Logo der Verbandsgemeinde
Die Verbandsgemeinde Brohltal im Kreis Ahrweiler
AW-Landrat Dr. [Jürgen Pföhler] (9.v.r.) bei einem Besuch in der Verbandsgemeinde Brohltal im Januar 2014 mit den politischen Spitzen der Ortsgemeinden
Rathaus der Verbandsgemeinde in Niederzissen
Das Wappen der Verbandsgemeinde
Katholische Pfarrgemeinden in der Verbandsgemeinde Brohltal

Die Verbandsgemeinde Brohltal ist eine der acht Hauptkommunen des Kreises Ahrweiler. Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal ist Niederzissen. 17 Ortsgemeinden mit insgesamt 18.500 Einwohnern gehören im Jahr 2010 zur Verbandsgemeinde. Die größte davon ist Burgbrohl mit 3200 Einwohnern, die kleinste Brenk, wo genau 184 Menschen wohnen.


Demografie[Bearbeiten]

In der Verbandsgemeinde Brohltal gibt es - Stand: Dezember 2013 - 6540 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; das ist im Schnitt ein Viertel mehr als in vergleichbaren VGs im Land (5110). Rund ein Drittel größer ist der Wert indes bei der Zahl der Arbeitsplätze: Im Brohltal gibt es 4586 Stellen, in vergleichbaren VGs im Schnitt 3141.[1]

Einwohnerzahl:

  • März 2020: 18.500

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Ortsgemeinden[Bearbeiten]

Gremien[Bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten]

Politische Gruppierungen[Bearbeiten]

Kindergärten[Bearbeiten]

In der Verbandsgemeinde Brohltal gibt es sechs katholische und drei kommunale Kindergärten sowie einen Betriebskindergarten:

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Gründung und Entwicklung[2][Bearbeiten]

In den 1960er-Jahren begannen in Rheinland-Pfalz Überlegungen zu einer kommunalen Gebietsreform, mit dem Ziel, die Zahl der Kommunen durch Zusammenlegungen zu verringern. Was bei den großen Kommunen begann, wurde bis in die kleineren Einheiten fortgesetzt: Im Zuge dieser Reform wurden die Amtsbürgermeistereien Burgbrohl, Kempenich und Niederzissen zur Verbandsgemeinde Brohltal zusammengefasst. Vor Ort wurde darum gestritten, welche der drei Ortsgemeinden Verwaltungssitz wird - Burgbrohl, nach der Eingemeindung von Niederoberweiler und Oberlützingen größte Einzelgemeinde, Niederzissen mit seiner zentralen Lage oder Kempenich. Wegen seiner geringeren Größe und seiner Randlage kam Kempenich als Standort nicht ernsthaft infrage.

Dass mit der Gebietsreform auch Kreisgrenzen überschritten wurden, heizte die Diskussion zusätzlich an. Die letztlich 17 Ortsgemeinden der heutigen Verbandsgemeinde Brohltal und ihre Ortsteile gehörten nämlich etwa je zur Hälfte den Kreisen Ahrweiler und Mayen an:

  • Zum Kreis Mayen zählten Brenk (mit Fußhölle), Burgbrohl, Engeln, Galenberg, Glees (mit Maria Laach), Hohenleimbach (mit Lederbach), Kempenich, Niederoberweiler, Oberlützingen, Spessart (mit Wollscheid, Hannebach und Heulingshof), Wassenach, Wehr und Weibern.
  • Zum Kreis Ahrweiler gehörten Dedenbach, Königsfeld, Niederdürenbach (mit Hain und Holzwiesen), Niederzissen, Oberdürenbach (mit Büschhöfe und Schelborn), Oberzissen, Rodder sowie Schalkenbach (mit Vinxt).

Ramersbach spielte eine Sonderrolle: Die zuvor zur Amtsbürgermeisterei Niederzissen gehörende Ortsgemeinde entschied sich im Rahmen der Verwaltungsreform dafür, sich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler anzuschließen. Außerdem kamen im Zuge der Reform Oberlützingen und Niederoberweiler zu Burgbrohl, Engeln zu Kempenich und Rodder zu Niederzissen.

Bis zuletzt wurde auch über die Zugehörigkeit von Maria Laach gestritten, denn auch der damalige Kreis Mayen und die Stadt Mendig meldeten auf den Standort der Benediktinerabtei Maria Laach Ansprüche an. Drei Möglichkeiten wurden diskutiert:

  • Entweder Glees und Maria Laach verbleiben im Kreis Mayen, aus dem bei der Verwaltungsreform der neue Kreis Mayen-Koblenz entsprang, oder
  • Glees und Maria Laach kommen zum Kreis Ahrweiler und damit zur Verbandsgemeinde Brohltal oder aber
  • Glees und Maria Laach werden getrennt.

Der Gemeinderat Glees votierte jedoch einstimmig für den zweiten Lösungsvorschlag. Insbesondere gegen die Teilungslösung legte das Gremium energisch Widerspruch ein. Den Ausschlag für Lösung zwei gab schließlich das Votum der Laacher Mönche: Sie stimmten mehrheitlich für einen Verbleib bei der Gemeinde Glees und damit für die Zugehörigkeit zur Verbandsgemeinde Brohltal und den Kreis Ahrweiler. Am 13. Juli 1970 entschied sich der rheinland-pfälzische Landtag in dritter Lesung für Niederzissen als Verwaltungssitz. Die Ära der Verbandsgemeinde Brohltal begann dann mit den Kreistags- und Verbandsgemeinderatswahlen vom 18. November 1970. Am 8. November 1971 wurde der Verwaltungsssitz der Verbandsgemeinde offiziell nach Niederzissen verlegt. Die Außenstellen Burgbrohl und Kempenich sind am 31. März 1971 aufgelöst worden.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Verbandsgemeinde im Jahr 2020 sind eine Reihe dezentraler Veranstaltungen sowie ein Tag der offenen Tür im Rathaus geplant.

Die Bürgermeister[Bearbeiten]

Erster Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wurde Theo Sundheimer, der zuvor Amtsbürgermeister von Kempenich gewesen war. Seine Seine Amtsbürgermeister-Kollegen Arnold Arntz (Burgbrohl) und Paul Lindener (Niederzissen) wechselten mit der Gründung der Verbandsgemeinde in den Ruhestand. Nachdem Sundheimer am 19. Juli 1989 im Alter von 63 Jahren verstorben war, musste der Verbandsgemeinderat einen neuen Bürgermeister wählen. Die später eingeführte Urwahl gab es zu dieser Zeit noch nicht. Nach dreimaligem Wahlpatt entschied das Los für Hermann Höfer aus Koblenz und gegen seinen Mitbewerber Wolfgang Kroeger, der später Bürgermeister der Stadt Sinzig werden sollte. Im Jahr 2007, nach Höfers Tod, kandidierten Johannes Bell (Spessart, FWG), Karl-Heinz Sundheimer (Kempenich, CDU) und Walter Schneider (Burgbrohl, SPD) als Nachfolger. Bei der Urwahl setzte sich Johannes Bell bereits im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber durch. 2015 wurde er mit einem deutlichen Ergebnis von nahezu 85 Prozent gegen seinen Mitbewerber Detlef Odenkirchen (Bad NeuenahrAhrweiler, CDU) als Bürgermeister bestätigt.

Schiedsamtsbezirke[Bearbeiten]

Drei Schiedsamtsbezirke hat die Verbandsgemeinde Brohltal. Der Schiedsamtsbezirk I umfasst die Gemeinden Niederzissen, Oberzissen, Galenberg, Niederdürenbach, Schalkenbach, Königsfeld und Dedenbach, der Schiedsamtsbezirk II Burgbrohl, Glees, Wassenach und Wehr. Die Gemeinden Brenk, Oberdürenbach, Kempenich, Hohenleimbach, Weibern und Spessart schließlich sind im Schiedsamtsbezirk III zusammengefasst.

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

50-jähriges Bestehen der Verbandsgemeinde

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Jan Lindner: Brohltal bleibt Steuerlokomotive - Verbandsgemeinde erreicht 2014 Rekordwerte – 2 Millionen Euro Investitionen geplant, in: Rhein-Zeitung vom 13. Dezember 2013
  2. Quellen: Drutmar Cremer: Nie verliebt und doch vermählt: Zum silbernen Ehejubiläum Burgbrohl, Weiler und Oberlützingen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1996, und Hans-Willi Kempenich: Erst Streitereien, dann Erfolgsgeschichte - Die Verbandsgemeinde Brohltal wurde vor 50 Jahren gegründet – Unstimmigkeiten über Verwaltungssitz und Maria Laach, in: Rhein-Zeitung vom 2. April 2020
Die vier Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Bad Breisig

Bad Breisig • Brohl-Lützing • Gönnersdorf • Waldorf