Freundeskreis der Kapelle Sankt Josef (Walporzheim)

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Der Gründungsvorstand
Gründungsversammlung in der alten Schule

Vereinszweck des am 27. April 2017 gegründeten Freundeskreises der Kapelle Sankt Josef in Walporzheim ist die Übernahme einer Patenschaft für die St.-Josef-Kapelle. Damit gehen die Förderung der Pflege, Unterhaltung und Betreuung des kleinen Gotteshauses in der Dorfmitte, die Förderung und Durchführung kirchlicher und kultureller Veranstaltungen in und außerhalb der Kapelle sowie die Förderung der kirchlichen Gemeinschaft in Walporzheim einher.


Chronik[Bearbeiten]

Im Mai 1914 wurde in Walporzheim ein Verein gegründet, dessen Ziel die Erweiterung der Kapelle war. Mathias Maxrath wurde damals von der Gründungsversammlung zum ersten Vorsitzenden gewählt. Aber die Vereinsaktivitäten kamen zum Erliegen

Für 27. April 2017 hatte Werner Schüller mit einem kleinen Team eine Versammlung in der alten Schule zur (Wieder-)Gründung des Vereins vorbereitet. Das Gründungsteam entschied hatte sich gegen die Gründung eines eingetragenen Vereins im zivilrechtlichen Sinne. Stattdessen sollte der Verein Teil der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Laurentius“ Ahrweiler werden und unter der Aufsicht des Bistums Trier stehen. Das erleichtere die Ausgabe von Spendenquittungen; der Verein müsse also nicht die steuerrechtlichen Voraussetzungen der Gemeinnützigkeit erfüllen. Der vorab mit dem Bistum abgestimmte Satzungsentwurf wurde von der Versammlung leicht modifiziert, aber nicht tiefgreifend verändert. Vereinszwecke sind die Übernahme einer Patenschaft für die St.-Josef-Kapelle Walporzheim und damit „die Förderung der Pflege, Unterhaltung und Betreuung des Gotteshauses sowie die Förderung und Durchführung von kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen in und außerhalb der Kapelle sowie die Förderung der kirchlichen Gemeinschaft in Walporzheim“, wie der General-Anzeiger berichtete. Jede natürliche oder juristische Person kann die Mitgliedschaft beantragen; die Konfession spielt keine Rolle. 44 Anwesende stellten Mitgliedsanträge und wählten einen Gründungsvorstand. Werner Schüller wurde zum Gründungsvorsitzenden gewählt, Edgar Flohe zum Stellvertreter. Als Kassierer wurde Harald Knieps und als Schriftführerin Andrea Wittkopf gewählt. Außerdem wurden zehn Beisitzer gewählt: Klaus Beu, Bert Flohe, Brigitte Beu, Ursula Knopp, Stefan Knieps, Inge Fenioux, Gabi Schimming, Doris Bier, Werner Gies und Ursula Läufer.[1]

Der Freundeskreis wolle an eine alte christliche Tradition anknüpfen und lade für den Vorabend des Hochfestes Mariä Himmelfahrt am Montag, 14. August 2017, um 18.30 Uhr zu einem Gottesdienst mit feierlicher Kräutersegnung in die St.-Josef-Kapelle ein, berichtete die Rhein-Zeitung am 12. August 2017. Damit solle „nicht nur der alte Brauch gepflegt werden, sondern auch gleichzeitig die zu den Kleinodien des Ortes gehörende, altehrwürdige Kapelle St. Josef wieder mehr in den Mittelpunkt des dörflichen Lebens gerückt werden.“

Auf Anregung des Kapellenvereins kreierte Heinz-Peter Bier vom Walporzheimer Weingut Bier zum Ländlichen Weinfest Walporzheim im August 2017 den „Walporzheimer Kapellenwein Edition 1“. Es handelt um einen 2014er Walporzheimer Cuvee trocken, der aus den drei Rebsorten Spätburgunder, Portugieser und Regent ausgebaut wurde. Ein Euro je Flasche kommt dem Freundeskreis der Kapelle St. Josef zugute.[2]

Einen alten Brauch zum Fest Mariä Himmelfahrt ließ der Kapellenverein im August 2018 aufleben. Dazu wurde in der Sankt-Josef-Kapelle eine heilige Messe mit Kräutersegnung gefeiert. Am Nachmittag zuvor galt es, die Kräutersträuße zu binden. Die Vorstandsmitglieder des Kapellenvereins kamen dazu in den Garten der Familie Schimming. Einige brachten Kräuter mit, entweder aus dem eigenen Garten oder solche, die sie in der Umgegend gesammelt hatten. Ursula Knopp erklärte die Zusammenstellung und das Binden der Sträuße, denn sie hatte Tage zuvor mit noch sieben anderen Frauen 410 Kräutersträuße für St. Laurentius in Ahrweiler gebunden. Gemäß dem Brauch sollen sieben Kräuter in einem Strauß verarbeitet werden. So entstanden 120 Kräutersträuße für Walporzheim. Mit dabei waren auch Diakon Bert Flohe und der angehende Diakon Andreas Schlösser. Bei der feierlichen Messe ging Dechant Jörg Meyrer besonders auf das Deckenfresko im Chorraum der Kapelle ein, das die Aufnahme von der Gottesmutter Maria in den Himmel durch die Dreifaltigkeit darstellt. Viele Jahre war das Deckenbild nicht zu sehen, weil es übertüncht worden war. Bei der Grundrenovierung der Kapelle 1988/89 hatte der Walporzheimer Malermeister Bartel Krämer das Gemälde freigelegt und restauriert. Außerdem beauftragte Dechant Meyrer Andrea Wittkopf und Karl Knieps als leitende Lektoren für die Wortgottesfeiern in Walporzheim. Sie hatten vorher mit Erfolg eine entsprechende Fortbildung absolviert. Der Vorsitzende des Kapellenvereins, Werner Schüller, wies darauf hin, dass jetzt zwölf Lektoren die Wortgottesfeiern gestalten und bei den Messen in Walporzheim mitwirken. Für die Gottesdienstbesucher gab es nach dem Kirchgang einen Umtrunk auf dem neuen Dorfplatz.[3]

Der große Erfolg der Lichterprozession am Lichtmesstag im Februar 2018 ermutigte den Vorstand des Freundeskreises dazu, auch am Lucia-Tag am 13. Dezember 2018 eine Lichterprozession zu veranstalten. Franziska Beu war durch Losentscheid von den Messdienerinnen als Lichterkönigin ausgewählt worden. Bei der Prozession durch den Walporzheimer Ortskern, bei der sie eine Lichterkrone trug, wurde sie von Sophia Knieps und Lena Baum begleitet. Doris Bier las an vier Stationen Texte aus dem Leben der St. Lucia von Syrakus vor. Außerdem wurden gemeinsam Adventslieder gesungen. Und an der Josefsbrücke wurden brennende Kerzen an alle Teilnehmer überreicht. Der weitere Weg führte über Josefstraße und Eulenpfädchen in Richtung St.-Josef-Kapelle. Mit dem Lied „Macht hoch die Tür die Tor macht weit“, begleitet vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr, zog die Prozession feierlich in die Kapelle ein. Die Teilnehmer stellten ihre Lichter auf dem Altar ab. Die große Zahl von Kerzen ließ den bis dahin dunklen Altarraum im hellen Licht erstrahlen. Alle Kirchenbesucher erhielten dann ein Teelicht, das „Lucia“ und ihren Gefährtinnen mit den Flammen einer gesegneten Kerze entzündete. Die anschließende Wortgottesfeier war von Ursula Läufer geplant und gestaltet worden. Weil die heilige Lucia der Legende nach Lebensmittel an Bedürftige verteilte, reichte „Lucia“ Franziska Beu mit ihren Begleiterinnen symbolisch Adventsgebäck an die Teilnehmer. Nach dem Gottesdienst gab es einen Umtrunk in der Kapelle.[4]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Thomas Weber: Engagement in Walporzheim: Freundeskreis der Josefs-Kapelle gegründet, general-anzeiger-bonn.de vom 30. April 2017, und Jochen Tarrach: In Walporzheim hat sich ein Kapellenverein gegründet – Neben der Erhaltung der Kapelle St. Josef ist die Durchführung von Veranstaltungen ein Ziel, in: Rhein-Zeitung vom 2. Mai 2017
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 21. August 2017
  3. Quelle: Sieben Kräuter in einem Strauß – Kapellenverein bindet 120 Sträuße für Messe und Segnung – Zwei neue Lektoren für Walporzheim, in: General-Anzeiger vom 22. August 2018
  4. Quelle: Premiere mit Lichterprozession: Walporzheimer Kapellenverein feiert Luciatag – Los entscheidet über die Königin, in: General-Anzeiger vom 20. Dezember 2018, siehe auch: Walporzheim feierte erstmals Luciafest – Der Ort und die Kapelle St. Josef erstrahlten im hellen Kerzenlicht, blick-aktuell.de vom 18. Dezember 2018