Katholische Filialkirche „St. Peter und St. Vinzenz“ Nierendorf

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Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege
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Der Hauptaltar
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Blick zur Orgelempore

Die oberhalb der Franz-Ellerbrock-Straße (Landesstraße 80) in Nierendorf stehende Katholische Filialkirche „St. Peter und St. Vinzenz“ wurde in den Jahren 1898 und 1899 von den Bürgern Nierendorfs nach Plänen des Bonner Architekten A. Becker aus Backsteinen gebaut. Nierendorf hatte zwar 64 Jahre lang einen eigenen Pfarrer, war aber nie eine eigenständige Pfarrei, sondern gehörte zur Katholischen Pfarrgemeinde „St. Stephanus“ Leimersdorf. Die Kirche ist ein neugotischer Saalbau mit eingerücktem Chor, dreiseitigem Schluss und Westturm. Zur Ausstattung des kleinen Gotteshauses gehört ein Kreuz aus dem 18. Jahrhundert.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Lehrer Franz Ellerbrock war die treibende Kraft für den Neubau der Kirche. 1897 erteilte das Bistum Trier die Genehmigung für den Bau. Am 25. Mai 1898 wurde der Grundstein gelegt. Im September 1899 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Der Bau von Kirche und Pfarrhauses war nur durch freiwillige Beiträge, Geschenke, persönlichen Arbeitseinsatz von Nierendorfer Bürgern und durch Spenden auswärtiger Wohltäter möglich. Es handelte sich um eine reine Bürgerfinanzierung ohne Gemeinde- und Kirchenbeitrag. Trotz neuer Kirche war Nierendorf nie eine eigenständige Pfarrei, obwohl es 64 Jahre lang einen eignen Priester für das Dorf gab.[1]


Viele Jahre lang warteten die Nierendorfer auf die Renovierung ihrer Kirche. Viele Spenden wurden für dieses Projekt gesammelt. Während der Festmesse am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 2013 gab Pfarrer Alexander Burg dann bekannt, dass die dringend notwendige Sanierung 2014 in Angriff genommen würde - aller Voraussicht nach werde noch vor Ostern. Das Bistum Trier habe grünes Licht gegeben. Zum Weihnachtsfest 2014 werde die Kirche dann im neuen Glanz erstrahlen.

Der Häkelclub Nierendorf übergab im Juli 2014 knapp 18.000 Euro für die Renovierung der Kirche an Pastor Alexander Burg. „Genau heute habe ich beim Architekten unterschrieben, dass die Innenrenovierung mit dem Aufstellen der Gerüste im Kirchenraum Ende Juli beginnen soll”, sagte Pfarrer Burg. Die Kirche war bereits ausgeräumt. „Das Gerüst wird voraussichtlich gut drei Monate stehen bleiben“, berichtete die Rhein-Zeitung am 9. Juli 2014, „der Abschluss der Sanierungsarbeiten ist im Jahr 2015 zu erwarten.“

Bei einem „Tag der offenen Baustelle“ konnten sich Interessierte ein Bild vom Fortgang der Renovierung der Kirche machen, berichtete die Rhein-Zeitung am 10. Januar 2015. Vertreter des Jugendchors „Rainbow“ überreichten am Tag der offenen Baustelle eine Spende von 1300 Euro für die Kirchensanierung an den Pfarrer.

Die Sanierung umfasste statische Arbeiten und Restaurierungsarbeiten. Zur Stabilisierung des Gebäudes würden drei Zuganker angebracht. Dann sind die Wände mit Eis- und Sandstrahlen gereinigt worden. Danach wurden Risse verschlossen und die Innenraumbemalung, unter anderem an den Kapitellen und Pfeilerschäften, nach Vorlage alter Bilder und nach Vorgabe des Bistums Trier gestaltet. Im Rahmen der Sanierung wurde auch die mehr als 50 Jahre alte Elektrik erneuert. Außerdem wurden Innenanstrich und Fenster erneuert, Stein-, Holzboden, Orgel und Eingangstür restauriert sowie die Sitzbänke aufgearbeitet.[2]

Die Sanierung (ohne Außenanlagen) kostete rund 250.000 Euro. 150.000 Euro stammten aus dem Erlös des Pfarrhausverkaufs. 75.000 Euro wurden durch Spenden aufgebracht, 90.000 Euro kamen vom Bistum Trier. Die Räum- und Reinigungsarbeiten wurden von Bürgern in rund 300 Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht.

Die St. Sebastianus-Bruderschaft Nierendorf unterstützte die Kirche bei der Gestaltung der Außenanlage rund um die Kirche. Der Heimat- und Bürgerverein Grafschaft-Nierendorf e.V. gab anlässlich der Renovierung zwei Postkarten in limitierter Auflage heraus und stellte den Verkaufserlös für die Renovierung der Kirche zur Verfügung. Der Nierendorfer Metallbildhauer Friedhelm Pankowski restaurierte die Kerzenhalterung am Marienaltar.

Mit einem Dorffest wurden am Sonntag, 3. Mai 2015, der Abschluss der 13-monatigen Sanierung und die Wiedereröffnung der Kirche gefeiert. Um 11 Uhr begann ein Festgottesdienst, den Pfarrer Alexander Burg zelebrierte. Die Predigt hielt Monsignore Michael Bollig. Der Katholische Kirchenchor „St. Stephanus“ Leimersdorf/Ringen und der Jugendchor „Rainbow“ gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Pfarrer Burg sagte, mittlerweile liege auch die Genehmigung für die Dachsanierung und die Malerarbeiten an der Außenfassade der Kirche vor, so dass nach Abschluss dieser Arbeiten voraussichtlich im Jahr 2016 in der Pfarrei Leimersdorf-Nierendorf/Oeverich „innen und außen alles wieder schön“ sein werde. Anschließend feierte die Dorfgemeinschaft in der Alten Schule und im Festzelt auf dem ehemaligen Schulhof. Bei dem Fest engagierten sich neben den kirchlichen Institutionen und der Katholischen Frauengemeinschaft „St. Stephanus“ Leimersdorf auch der Backesverein Grafschaft-Nierendorf e.V., die Freiwillige Feuerwehr Nierendorf, der Heimat- und Bürgerverein Grafschaft-Nierendorf e.V., der Junggesellenverein "Gemütlichkeit" zu Nierendorf e.V., der Möhnenverein Nierendorf e.V. und die St. Sebastianus-Bruderschaft Nierendorf.[3]

Für den Sommer 2015 war zusätzlich der Einbau einer neuen Heizung geplant. Außerdem plante der Ortsbeirat Nierendorf eine Gedenktafel an der Kirche, die an die ehemaligen Nierendorfer Pfarrer Johann Baptist Dohm, Johannes Häbler und Adolf Lehmann erinnern soll.

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft Nierendorf erinnert am Sonntag, 22. September 2019 mit einem Fest daran, dass es die Kirche 120 Jahre zuvor eingeweiht wurde. An diesem Tag übergibt die Bruderschaft auch die neu gestaltete Außenanlage der Kirche an die Kirchenverwaltung. Das Projekt hatte sie im Rahmen der Dorf- und Kirchenverschönerung übernommen. „In vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden und mit erheblichem finanziellen Aufwand haben wir nunmehr die Außengestaltung der Kirche abgeschlossen und wollen dies mit einer Veranstaltung in und um die Nierendorfer Kirche St. Peter in Ketten gebührend feiern. Gleichzeitig erinnern wir damit an die Kircheneinweihung im September 1899“, so Hans Peter Moog, Vorsitzender der Bruderschaft. „Nach der Generalsanierung der Kirche vor einigen Jahren und den nun abgeschlossenen Arbeiten rund um die Kirche präsentiert sich die Nierendorfer Kirche innen wie außen in neuem Glanz“, berichtete die Rhein-Zeitung am 19. September 2019. Auch an den Kosten zur Renovierung der Altar-Kerzenleuchter hatte sich die Bruderschaft finanziell beteiligt. „Wir sind glücklich, dass wir aus den Erlösen unserer Feste wie der Halbkirmes und dem Kartoffelfest der vergangenen Jahre dieses große Projekt realisieren konnten“, sagte Rosemarie Brämm, die stellvertretende Vorsitzende der Bruderschaft.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

glasmalerei-ev.de: Grafschaft-Nierendorf, Kath. Kirche St. Petrus in Ketten

Fußnoten

  1. Quelle: Sankt Petrus in Nierendorf - Bistum Trier gibt grünes Licht für Kirchensanierung, general-anzeiger-bonn.de vom 29. Dezember 2013
  2. Quellen: Rhein-Zeitung vom 10. Januar 2015 und Nierendorfer feiern ihre Kirche - Nach 13-monatiger Renovierung wird Gotteshaus wiedereröffnet, in: Rhein-Zeitung vom 20. April 2015
  3. Quellen: Wiedereröffnung am 3. Mai - Nierendorfer Kirche in neuem Glanz, general-anzeiger-bonn.de vom 21. April 2015, Horst Bach: Nierendorfer feiern ihre Kirche - Großes Dorffest in und rund um das Gotteshaus „Sankt Petrus in Ketten“, in: Rhein-Zeitung vom 4. Mai 2015, und Volker Jost: Pfarrkirche Sankt Petrus: Niederdorfer Kirche erstrahlt in neuem Glanz, general-anzeiger-bonn.de vom 5. Mai 2015