Kultur- und Heimatverein Niederzissen e.V.

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Die ehemalige Synagoge Niederzissen

Der Kultur- und Heimatverein Niederzissen wurde Anfang 2007 mit 15 Mitgliedern gegründet. Eines seiner Anliegen ist, ein Netz guter Kontakte zu kultur- und heimatfördernden gesellschaftlichen Gruppen zu knüpfen- Wichtige Punkte für das Wirken des Vereins sind die Erforschung der jüdischen Geschichte des Orts sowie der Erhalt und die Pflege des jüdischen Erbes. Dies machte der Verein unter anderem mit der Vorstellung des jüdischen Friedhofs im September 2007 sowie mit Rückführung und Aufstellung des Grabsteins Feit im Oktober 2007 deutlich. Außerdem legte der Verein dem Gemeinderat Niederzissen ein Konzept vor, wie die der Familie Blankart gehörende Synagoge Niederzissen erworben und genutzt werden könnte.


Mitgliederzahl[Bearbeiten]

bei der Vereinsgründung Anfang 2007: 15

Dezember 2008: 100

März 2014: 140

Chronik[Bearbeiten]

Der Kultur- und Heimatverein Niederzissen e.V. wurde am 22. März 2007 im Foyer der Bausenberghalle gegründet. 18 Frauen und Männer schrieben sich in die Liste der Gründungsmitglieder ein. Die einstimmig beschlossene Satzung umschrieb die Kultur- und Heimatpflege im ländlichen Raum als Aufgabe des Vereins. Der Verein veranstalte Ausstellungen, Diskussionen, Veranstaltungen und Seminare – und strebe eine Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Organisationen an, auch außerhalb von Niederzissen. Der Verein setzte sich weiter zum das Ziel, ein Heimatmuseum einzurichten, zu pflegen und zu unterhalten, die Heimatgeschichte zu erforschen, heimisches Brauchtum zu pflegen und den Erhalt von historischen Gebäuden zu fördern. Als weitere Vereinsaufgabe schrieben die Gründer in die Satzung, den Gedanken der Völkerverständigung durch Austausch von Künstlern und Heimatforschern mit Partnergemeinden, -verbänden und -einrichtungen zu fördern. Kinder und Jugendliche sollen an die Kultur und Heimatgeschichte herangeführt werden. Richard Keuler, der zuvor die Vorgeschichte der Gründung Revue passieren ließ, wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Brunhilde Stürmer übernahm die Betreuung des Bereiches ehemaliges jüdisches Leben in Niederzissen, Dieter Lukas übernahm die Betreuung der Geschichte der Niederzissener Mühlen, Willi Fuhrmann wurde für das Zessene Platt und Heinz Schröder für Ortsgeschichte und Heimatpflege in den Vorstand gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sollten nach der Genehmigung der Satzung und dem Eintrag ins Vereinsregister gewählt werden.[1]

Ergebnis der Vorstandswahlen vom Januar 2008:[2]

Im Jahr 2012 ließ der Kultur- und Heimatverein die beiden Ehrentafeln für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Niederzissen restaurieren. Beim Pfarrfest übergaben die Vorsitzenden Richard Keuler und Dieter Lukas die überarbeiteten Gedenktafeln an Pfarrer Peter Bollig. Beim Abbau der in der Kirche aufgebauten Krippe hatte Pater Wolfgang Nick die Tafeln an Dieter Lukas übergeben - verbunden mit der Bitte, sich ihrer anzunehmen. Die Erneuerung der Einrahmung und der fehlenden Ehrenkränze übernahm die Niederzissener Schreinerei Jeub unentgeltlich. Anstrich und farbliche Neufassung sind das Werk von German Michels. Die Tafeln hingen früher in der sogenannten Totenkapelle, einem Anbau am südlichen Seitenschiff der alten Katholischen Pfarrkirche "St. Germanus". Beides musste in den 1960er Jahren dem Bau der neuen Kirche weichen. Die aus dem Jahr 1922 stammenden Ehrentafeln sollen wieder einen würdigen Platz finden. Da nicht bekannt ist, wer die Tafeln seinerzeit angefertigt hat, hofft der Kultur- und Heimatverein auf Hinweise aus der Bevölkerung.[3]

Bei der Jahreshauptversammlung im März 2013 in der ehemaligen Synagoge - der Verein zählt zu dieser Zeit 139 Mitglieder - wurde der komplette Vorstand für zwei Jahre wiedergewählt. Der Vorstand schicke regelmäßig Infobriefe an die Vereinsmitglieder, berichtete die Rhein-Zeitung am 19. März 2013. 39 davon seiten seit der Gründung sechs Jahre zuvor verschickt worden.

Nach Ankauf und Sanierung des ehemaligen jüdischen Gotteshauses und der Sanierung von Henks Mühle hat sich der Verein ein neues Großprojekt vorgenommen: Die von der Wissenschaft hochgelobten und weithin beachteten Genisa-Funde vom Dachboden der Synagoge sollen Kernstück einer Dauerausstellung werden, für deren Gestaltung bereits ein Fachkonzept vorlag. Am 12. Oktober 2014 soll die Ausstellung, die vor allem für Schulklassen gedacht ist, eröffnet werden, wie es bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung im März 2014 in der „Erinnerungs- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge Niederzissen“ hieß. Seit der Eröffnung zwei Jahre zuvor bietet der Verein in der ehemaligen Synagoge, die vom Verein auch bewirtschaftet wird, auch ein Kulturangebot an. Häufig tritt der KHV dabei nicht mehr als Veranstalter, sondern als Vermieter auf, um die finanziellen Risiken zu reduzieren.[4]

Neuestes Projekt des Vereins sei „die Einrichtung eines Reparatur-Cafés, in dem gemeinsam Haushaltsgeräte und sonstige Gegenstände repariert werden“, berichtete der General-Anzeiger im November 2017.[5]

Am Sonntag, 10. März 2019, eröffnete der KHV das Heimatmuseum Niederzissen.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Im Mai 2013 wurde der Kultur- und Heimatverein mit der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.
  • „Für ein herausragendes und vielfältiges Kulturprogramm“ wurde der Kultur- und Heimatverein beim Kreisentscheid des Wettbewerbs Unser Dorf hat Zukunft im Jahr 2014 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.[6]
  • Im April 2017 wurde der Verein mit dem mit 3000 Euro dotierten zweiten Preis des Zukunftspreises Heimat der Volksbank RheinAhrEifel eG ausgezeichnet.[7]
  • Im November 2017 wurde der Verein mit dem Ehrenamtspreis 2017 der Stiftung Lapidea für Kunst und Kultur ausgezeichnet.[8]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.kultur-und-heimatverein-niederzissen.de

Fußnoten

  1. Quelle: Kultur- und Heimatverein gegründet – Bürger wollen Brauchtum pflegen - Museum als Vereinsziel - Richard Keuler ist Vorsitzender, in: Rhein-Zeitung vom 30. März 2007
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. und 21. Januar 2008
  3. Quelle: General-Anzeiger vom 29. September 2012
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. März 2014
  5. Quelle: Günther Schmitt: Verleihung des Ehrenamtspreis 2017: Ehrenamtler aus dem Kreis Ahrweiler ausgezeichnet, general-anzeiger-bonn.de vom 8. November 2017
  6. Quelle: Königsfeld und Schuld sind die Sieger - „Unser Dorf“: Gruppen aus Schuld und Oberdürenbach gewinnen Wettbewerbe für Vereine und Jugend, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 21. Mai 2014
  7. Quelle: Marion Monreal: Feierstunde der Volksbank Rhein Ahr Eifel mit Andrea Nahles – Zukunftspreis für das Projekt "Freiheiter", general-anzeiger-bonn.de vom 3. April 2017
  8. Quelle: Günther Schmitt: Verleihung des Ehrenamtspreis 2017: Ehrenamtler aus dem Kreis Ahrweiler ausgezeichnet, general-anzeiger-bonn.de vom 8. November 2017