Rathaus der Gemeinde Grafschaft (Ringen)

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Ringen - Heinz Grates (20).jpg
Rathaus Ringen 6.jpg
Rückansicht des Rathauses
Zum 40-jährigen Gemeinde-Bestehen im Jahr 2015 schenkte der AW-Kreis der Gemeinde Grafschaft eine hölzerne Sitzbank.
Gedenktafel zur Erinnerung an die 19 Juden aus der Gemeinde Grafschaft, die während der nationalsozialistischen Diktatur deportiert und ermordet wurden
Blick in den großen Sitzungssaal

Das Rathaus der Gemeinde Grafschaft in Ringen ist Sitz der Gemeindeverwaltung Grafschaft.


Anschriften und Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Der Gemeinderat Grafschaft beschloss im September 2013 einmütig, an der Rathaus-Fassade eine Holocaust-Gedenktafel mit den Namen sämtlicher während der Nazi-Diktatur deportierten Bewohner der Grafschaft anbringen zu lassen.[1] Im Januar 2014 wurde die bronzene Gedenktafel zur Erinnerung an die 19 Juden aus der Gemeinde Grafschaft, die während der nationalsozialistischen Diktatur deportiert und ermordet wurden, an der Rathaus-Fassade angebracht. Am Donnerstag, 30. Januar 2014, wurde die gleich neben dem Haupteingang angebrachte Tafel von den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats und dem Künstler enthüllt. „Wenn es uns gelingt, nicht nur zu erinnern, sondern auch zu mahnen, sein eigenes Verhalten so anzupassen, dass etwas Derartiges nicht wieder passiert, dann haben wir eine gute Entscheidung getroffen“, sagte Bürgermeister Achim Juchem. Der Metallbildhauer Friedhelm Pankowski aus dem zur Gemeinde Grafschaft gehörenden Ort Nierendorf hat die Tafel entworfen. Die Plakette besteht aus einem Kreis, in den ein Davidstern eingelassen wurde, der die Namen der 19 jüdischen Opfer umschließt.[2] Der Text auf dem Bronzeschild darunter lautet:

Wir gedenken aller Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945, insbesondere der deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Gemeinde. Damit ihre Namen und ihre Schicksale nicht vergessen werden. Gemeinde Grafschaft 2014

Die Plakette enthält folgende Namen und Daten: Jetta Gottschalk (* 1864, † 1944) aus Gelsdorf, Thekla Baer (* 1884, † unbekannt) aus Gelsdorf, Carolina Wolf (* 1875, † 1942) aus Gelsdorf, Salomon Seligmann (* 1848, † 1943) aus Gelsdorf, Karolina Salomons (* 1899, † unbekannt) aus Gelsdorf, Elza Kremer (* 1908, † unbekannt) aus Gelsdorf, Albert Kremer (* 1903, † unbekannt) aus Gelsdorf, Heinrich Jakob (* 1878, † unbekannt) aus Nierendorf, Emilie Jakob (* 1891, † unbekannt) aus Nierendorf, Siegfried Jakob (* 1920, † unbekannt) aus Nierendorf, Walter Jakob (* 1923, † unbekannt) aus Nierendorf, Leo Jakob (* 1927, † unbekannt) aus Nierendorf, Jeanette Cremer (* 1867, † 1942) aus Gelsdorf, Friedrich Cremer (* 1894, † 1944) aus Gelsdorf, Henriette Cremer (* 1895, † 1942) aus Gelsdorf, Ruth Cremer (* 1933, † unbekannt) aus Gelsdorf, Isaak Voss (* 1853, † 1942) aus Gelsdorf, Isaak Voss (* 1863, † 1942) aus Gelsdorf, Fanny Ollendorf (* 1866, † unbekannt) aus Holzweiler.

Im November 2015 wurde am Rathaus der Gemeinde Grafschaft in Ringen eine neue runde Sitzbank aufgestellt. Es handelte sich um ein Geschenk des Kreises Ahrweiler, das Landrat Dr. Jürgen Pföhler bei den Feiern zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde angekündigt hatte. Vor dem Aufstellen waren das Umfeld der Bank gestaltet und der Unterbau hergerichtet worden. „Wir haben den Standort am Rathaus gewählt, um den Gästen von Trauungen und anderen wartenden Menschen auch draußen eine Sitzgelegenheit zu bieten", sagte Bürgermeister Achim Juchem. Außerdem treffen sich an Wochenenden Familien aus der Nachbarschaft mit kleinen Kindern, die den dann freien Parkplatz am Rathaus zum Radfahren nutzen, wie Ringens Ortsvorsteher Anton Palm sagte. Die Eltern würden die Bank unter dem Baum auch deswegen schätzen, weil sie dort ein schattiges Plätzchen finden.[3]

Im September 2020 stimmte der Bauausschuss der Gemeinde Grafschaft einstimmig der Entwurfsplanung für die Erweiterung des Sozialraums am Rathaus zu, für das nun die Baugenehmigung beantragt werden soll. Das Raumangebot des Rathauses sei inzwischen ausgeschöpft, argumentierte Bürgermeister Achim Juchem (CDU). Um seinen Mitarbeitern, aber auch Ratsmitgliedern und Bürgern – beispielsweise bei Hochzeitsgesellschaften nach der standesamtlichen Trauung – einen Raum zum Verweilen zur Verfügung stellen zu können, sei geplant, den bestehenden Sozialraum zu erweitern. Die geplante Erweiterungsfläche in Verlängerung des Ratssaales, der dafür allerdings nicht angetastet werde, betrage etwa 40 Quadratmeter. Der dann gewonnene Mehrzweckraum könne beispielsweise auch als Besprechungszimmer genutzt werden. „Angesichts der steigenden Mitarbeiterzahl ist das eine sinnvolle Maßnahme“, sagte Udo Klein (SPD) zu dem mit 150.000 Euro kalkulierten Projekt. Der Zugang zu dem 9,25 Meter langen und 4,50 Meter breiten Erweiterungsbau erfolge entweder von außen, über den bestehenden Sozialraum oder die benachbarte Küche. Der Anbau soll als Stahlkonstruktion mit einer Pfosten-Riegel-Fassade mit großen Glasflächen als Außenwänden auf zwei Seiten ausgeführt werden. Für das Dach ist eine Stahltrapezblechkonstruktion mit Dämmung sowie extensiver Dachbegrünung vorgesehen. Vorerst zurückgestellt wurde ein ebenfalls geplanter zusätzlicher Kellerraum. Mittlerweile werde geprüft, ob zusätzliche Fahrradstellplätze und eine verbesserte Infrastruktur für die Elektromobilität in einem Aufwasch mit erledigt werden könnten, so Bürgermeister Juchem. Deshalb biete es sich an, den angedachten Kellerraum etwas größer zu planen und dort neben den bis dahin geplanten Mülltonnen-Stellplätzen und eine größere Regenwasserzisterne auch einige Fahrradstellplätze sowie einen Akkuspeicher zur Stromzwischenspeicherung aus Photovoltaik unterzubringen. Der Zugang zu diesem Keller würde über die bereits vorhandene Rampe erfolgen. Die Planungen hierzu sollen in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses vorgestellt werden.[4]

Mediografie[Bearbeiten]

Buntes Programm bei "Kultur im Rathaus" - Ausstellung, Konzert und Büchertausch, general-anzeiger-bonn.de vom 20. Oktober 2015

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: General-Anzeiger vom 13. September 2013
  2. Quelle: Gedenktafel am Rathaus in Ringen enthüllt, in: Rhein-Zeitung vom 31. Januar 2014
  3. Quelle: Neue Baumbank am Ringener Rathaus, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 20. November 2015
  4. Quelle: Volker Jost: Gemeinde vergrößert ihr Rathaus – Steigende Mitarbeiterzahl der Grafschafter Verwaltung erfordert mehr Raum. Dachbegrünung vorgesehen, in: General-Anzeiger vom 15. September 2020