Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG

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Insgesamt sieben Kommunen aus der Region wollen sich bis zum Jahreswechsel 2018/2019 zur Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG zusammenschließen und gemeinsam mit der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) das Stromnetz in ihrem Bereich vom bisherigen Grundversorger innogy (der früheren RWE) übernehmen. Neben der Grafschaft wollen sich die Städte Remagen, Sinzig und Bad Breisig sowie die Ortsgemeinden Brohl-Lützing, Burgbrohl und Gönnersdorf in die RAE einbringen.


Geschäftsführer[Bearbeiten]

Jörg Schneider (EVM) und Andreas Schneider (Gemeindeverwaltung Grafschaft)

Chronik[Bearbeiten]

Der Name der neuen Energiegesellschaft an der Rheinschiene steht seit Juli 2014 fest: Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG (RAE) soll sie heißen. Diesen Vorschlag wählte eine Jury aus den rund 440 Einsendungen des sechs Wochen zuvor gestarteten Namenswettbewerbs aus. Teilgenommen hatten Bürger aus Remagen, Sinzig, Bad Breisig, Grafschaft, Gönnersdorf und Brohl-Lützing - jenen Orten, die im Jahr zuvor ihre Stromkonzession gebündelt an die Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) vergeben hatten. Christoph Klaschus aus Burgbrohl konnte sich über die als Hauptpreis ausgeschriebenen 750 Euro freuen. Er hatte gleich doppelt Glück: Sein Vorschlag wurde weitere 26 Mal eingereicht, sodass das Los entscheiden musste. Aber auch die weiteren Absender dieses Vorschlages gingen nicht leer aus. Sie erhielten – genauso wie der Zweitplatzierte – je 250 Euro.[1] ,,Der neue Name ist leicht verständlich, beschreibt die Region, drückt die Nähe zu unseren Kunden aus und macht deutlich: Wir sind vor Ort für Sie da", begründete der EVM-Vorstandsvorsitzende Josef Rönz. Die nächsten Schritte seien, so Rönz, die Entwicklung einer Wort-Bild-Marke und danach die Gründung der neuen Netzgesellschaft. Parallel dazu kaufe die EVM die Stromnetze von der RWE und bringe diese in die neue Gesellschaft ein. Ab diesem Zeitpunkt könnten sich die sieben Kommunen dann an der neuen Gesellschaft beteiligen. Den Betrieb der Netze werde künftig die EVM Netz GmbH übernehmen. Die neue Gesellschaft wird rund 60.000 Menschen mit Strom versorgen. Ihr Leitungsnetz verzweige sich auf einer Fläche von über 117 Quadratkilometern. Die evm sei bereits im Besitz der Stromkonzession, so Rönz weiter, doch bis zum Verkauf der Stromnetze sei noch RWE für den Betrieb verantwortlich.[2]

Firmensitz und damit Sitz der Geschäftsführung ist das Rathaus der Gemeinde Grafschaft in Ringen. Denn auch die Gemeinde Grafschaft soll ebenso Anteilseignerin werden wie die Stadt Sinzig, die Stadt Bad Breisig, die Gemeinde Brohl-Lützing, die Gemeinde Burgbrohl und die Gemeinde Gönnersdorf. Der Stadtrat Remagen beschloss im November 2018 den Beitritt zur Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG (RAE) als Kommanditistin. Die Römerstadt will 690.000 Euro Eigenkapital in die Gesellschaft einbringen. Zwischenzeitlich sei die erste Phase des Stromnetzübernahmekonzeptes vollzogen, berichtete der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem. Dies bedeute, dass die beteiligten Kommunen nun ihr Stromnetz in das Unternehmen einbringen. Zudem habe die RAE an der RAE-Netz zu 74,9 Prozent Anteile erworben. Inhaberin der restlichen 25,1 Prozent ist innogy (RWE).[3]

Im Dezember 2018 beschloss auch der Gemeinderat Grafschaft bei einer Gegenstimme von Lothar Barth (FWG), dass die Gemeinde Grafschaft Kommanditistin an der geplanten Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG als regionalem Stromnetzbetreiber in kommunaler Trägerschaft wird. „Die finanziellen Rahmenbedingungen sind gut, denn die jährliche Ausschüttung von etwa sechs Prozent ist staatlich garantiert“, sagte CDU-Sprecher Roland Schaaf. Die erste Phase des Netzübernahmekonzeptes ist mittlerweile vollzogen, berichtete Bürgermeister Achim Juchem (CDU): Die Stromnetze sämtlicher beteiligten Kommunen seien bereits in die Tochtergesellschaft Rhein-Ahr-Energie Netz GmbH & Co. KG (RAEN) eingebracht worden. Die RAEN gehört zu knapp drei Vierteln (74,9 Prozent) der RAE, die übrigen 25,1 Prozent halte der Altkonzessionär innogy. Innogy sei allerdings nur vorübergehend mit im Boot: Zum Jahresbeginn 2016 übernehme die RAE auch das übrige Viertel Viertel von innogy. Der Gesamtwert des Stromnetzes wurde auf 14,5 Millionen Euro festgesetzt. Innogy als bisheriger Eigentümer erhält in einer ersten Tranche etwa 10,9 Millionen Euro. Die übrigen 3,6 Millionen Euro sollen im Zuge der Komplettübernahme des zukünftigen alleinigen Stromkonzessionärs RAEN durch die RAE zum Jahresbeginn 2026 fließen. Die RAE wiederum befindet sich zu 51 Prozent im Eigentum der beteiligte Kommunen, zu 49 Prozent der EVM, die die Betriebsführung des Stromnetzkonzessionärs RAEN übernehmen soll. Die beteiligten Kommunen müssten demnach insgesamt 5,6 Millionen und die EVM 5,3 Millionen Euro vom den ersten 10,9 Millionen Euro übernehmen, die zum Jahresanfang 2019 fließen sollen. Den kommunalen Anteil von 5,6 Millionen Euro bringen die Beteiligten Kommunen zu 43 Prozent (2,4 Millionen Euro) über Eigenkapital auf. Die übrigen 57 Prozent (3,2 Millionen Euro) werden vom örtlichen Sparkassenverbund fremdfinanziert, dem neben der Sparkasse Westerwald-Sieg und der Deutschen Leasing Gruppe auch die Kreissparkasse Ahrweiler angehört. Zum kommunalen Eigenkapital von 2,4 Millionen Euro steuern die sieben beteiligten Kommunen Anteile bei, die ihrem jeweiligen Netzwert entsprechen:

Die Grafschaft rechnet in den ersten Jahren mit jährlichen Ausschüttungen von 25.700 Euro. Ab 2026 sollen Jahr für Jahr gut 41.000 Euro an die Gemeinde abgeführt werden. Dieses Geld soll aber nicht in den Haushalt der Gemeinde Graftschaft einfließen, vielmehr soll nach und nach das Fremdkapital ablösen und der Gesellschaft dazu in Form von Gesellschafterdarlehen als zusätzliches Kapital zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise soll das Vermögen der sieben kommunalen Gesellschafter bis 2033 um insgesamt 2,1 Millionen Euro zunehmen. Die Gemeinde Grafschaft, insbesondere ihr Kämmerer Andreas Schneider, hatte bei der Entwicklung des Gesellschaftskonzepts die Federführung übernommen. Gemeinsam mit dem EVM-Prokurist Jörg Schneider soll die Gemeinde auch die Geschäftsführung der RAE übernehmen. Die beteiligten Kommunen werden jeweils durch ihren Bürgermeister im Aufsichtsrat vertreten, drei weitere Sitze erhält die EVM, einen Sitz ohne Stimmrecht erhält Innogy. Die Gesellschafterversammlung wird von 16 Sitzen der Kommunen gebildet. Davon erhält die Gemeinde Grafschaft drei Sitze.[4]

Die Städte Bad Breisig, Remagen und Sinzig sowie die Gemeinden Grafschaft, Gönnersdorf, Burgbrohl und Brohl-Lützing beteiligen sich mit 51 Prozent an der Rhein-Ahr-Energie. Entsprechende Verträge wurden im Frühjahr 2020 unterzeichnet. Bereits 2018 hatte sich die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) über die Rhein-Ahr-Energie zu 74,9 Prozent an der Rhein-Ahr-Energie Netz beteiligt, die das Eigentum an den Stromnetzen in den vorgenannten Kommunen hält. Für eine Partnerschaft mit der EVM entschieden sich die Kommunen bereits 2014 mit Vergabe ihrer Stromkonzessionen an die Gesellschaft. Die Beteiligung hatte das Ziel, den Kommunen noch mehr Einfluss auf Entscheidungen rund um den Stromnetzbetrieb zu geben.[5]

Mediografie[Bearbeiten]

„RheinAhr-Energie“ ist der Name der neuen Energiegesellschaft an Rhein und Ahr – Namenswettbewerb ist abgeschlossen – Christoph Klaschus aus Burgbrohl gewann den Hauptpreis - Name wurde noch von 26 weiteren Personen genannt, blick-aktuell.de vom 8. Juli 2014

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. Juli 2014
  2. Quelle: Neuer Energie-Versorger: Der Name ist typisch für die Region, general-anzeiger-bonn.de vom 9. Juli 2014
  3. Quelle: Remagen wird Kommanditist – Anteile am neuen Stromnetzbetreiber, in: General-Anzeiger vom 28. November 2018
  4. Quellen: Gemeinde Grafschaft beteiligt sich an regionalem Stromnetzbetreiber – Jährliche Ausschüttung von sechs Prozent ist staatlich garantiert – Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co. KG soll gegründet werden und das Stromnetz in sieben Kommunen übernehmen, blick-aktuell.de vom 8. Dezember 2018, und Volker Jost: Beschluss des Gemeinderates: Grafschaft beteiligt sich an regionalem Stromnetzbetreiber, general-anzeiger-bonn.de vom 8. Dezember 2018
  5. Quelle: Partnerschaft mit Unterschrift besiegelt - Kommunen aus dem Kreis beteiligen sich mit 51 Prozent an der Rhein-Ahr-Energie, in: Rhein-Zeitung vom 3. April 2020