Klemens Jeub

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Klemens Jeub (* 1933 in Niederzissen, 17. Juni 2020) aus Niederzissen, Träger der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz, war 34 Jahre Mitglied des Gemeinderats Niederzissen, davon 20 Jahre – von 1979 bis 1999 – als Ortsbürgermeister. In seine Zeit als Bürgermeister fielen die Erschließung des Gewerbegebiets Scheid und der Baugebiete Heubachtal, Bausenberg II, Auf Brohl und im Seifental, die erstmalige Herstellung eines Großteils der innerörtlichen Straßen, das Anlegen von Park- und Grünflächen im Ortskern, die Sanierung von Kindergarten und Alter Schule, die Ansiedlung des Altenheims „Villa Romantica“ sowie, der Bau des Sport- und Freizeitgeländes im Heubachtal. Jeub ist Mitgründer des SPD-Ortsvereins Niederzissen und viele Jahre lang war er Vorsitzender des Sportclubs Niederzissen, des Eifelvereins Niederzissen sowie anschließend bis ins hohe Alter dessen Hüttenwart. 24 Jahre lang gehörte Jeub dem Verbandsgemeinderat Brohltal an und er war Initiator des Gewerbegebiets Brohltal-Ost.[1]


Vita[Bearbeiten]

Nach einigen Wintersemestern auf der Landwirtschaftsschule stieg Klemens Jeub in die elterliche Landwirtschaft ein. Nach der Hochzeit mit Margarete Steinke reichte die kleine Landwirtschaft allerdings nicht aus, um die junge Familie zu ernähren. Deshalb wurde sie bald zum Nebenberuf. 13 Jahre lang arbeitete Klemens Jeub in der Brohler Papierfabrik. Dann machte er sich als Betreiber einer Versicherungsagentur selbstständig. Jeub wurde Vorsitzender des Kolpingvereins, engagierte sich im Sportclub Niederzissen, der ihn schließlich zum Ehrenmitglied ernannte, und als Rentner im Eifelverein Niederzissen. Den Weg zur SPD fand Jeub als Betriebsratsmitglied. Er gehört zu den Gründern des SPD-Ortsvereins Niederzissen.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Am 19. September 1985 wurde Jeub mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[2]
  • Im Juni 2018 wurde der inzwischen 85-jährige Klemens Jeub in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenbürger der Gemeinde Niederzissen ernannt – im Rahmen des allwöchentlichen Seniorentreffs in der Bausenberghalle und im Beisein alter Weggefährten, von Gästen aus Ortsvereinen, Politik, Verwaltung und der Familie. „Als ideenreicher und weitsichtiger Impulsgeber hat er Projekte auf den Weg gebracht, die noch Generationen von Niederzissenern zugutekommen werden“, berichtete die Rhein-Zeitung anlässlich der Ehrung. Bürgermeister Rolf Hans sagte während der Ehrungsfeier, Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats werde eine Straße in einem der in der Ausweisung befindlichen Niederzissener Baugebiete nach Klemens Jeub benannt.[3]
  • Im Frühling 2020 wurde eine neue Erschließungsstraße im Gewerbegebiet Brohltal-Ost bei Niederzissen nach Klemens Jeub benannt. Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Brohltal-Ost beschloss die Namensgebung im September 2019 einstimmig, wie die Rhein-Zeitung am 26. September 2019 berichtete. Mit der Benennung würden die Verdienste des langjährigen Ortsbürgermeisters gewürdigt, der in seiner 20-jährigen Amtszeit eine starke Triebfeder bei der Entwicklung des Gewerbeparks an der A 61 gewesen sei. „Mit dieser besonderen Ehrung werden die Verdienste des langjährigen Niederzissener Ortsbürgermeisters gewürdigt, der in den 1990er-Jahren die Initiative zur Ausweisung des Gewerbeparks ergriffen hatte, in dem für die Menschen in Niederzissen und im Brohltal bis heute rund 600 wohnortnahe Arbeitsplätze entstanden sind“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 6. Juni 2020. Damit sei „der Bezug zur Arbeit von Klemens Jeub noch dichter und sichtbarer dargestellt als mit einem Straßennamen in einem der beiden Niederzissener Neubaugebiete, die sich derzeit im Ausweisungsverfahren befinden und an denen der Geehrte logischerweise nicht mehr beteiligt war“, sagte Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal. Wegen der Corona-Beschränkungen konnte die Namensgebung nicht mit einem Festakt gewürdigt werden. Deshalb kamen neben dem zu dieser Zeit 87-jährigen Namensgeber lediglich Bürgermeister Johannes Bell, Ortschef Rolf Hans, sein Erster Beigeordneter Ralf Doll und VG-Wirtschaftsförderer Peter Engels am Rande des Gewerbegebiets zusammen, um auf die Ehrung anzustoßen. Als ideenreicher, weitsichtiger Impulsgeber habe Jeub „zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, die noch Generationen von Niederzissenern zugutekommen werden – auch das Industriegebiet Brohltal-Ost“, berichtete RZ-Reporter Hans-Willi Kempenich. In dem Beitrag hieß es weiter: Als nämlich die Flächen im gemeindeeigenen Gewerbegebiet Scheid damals restlos ausverkauft waren, machte Jeub sich auf die Suche nach neuen Ansiedlungsmöglichkeiten für Gewerbetreibende. Die Wahl fiel auf ein bis dahin landwirtschaftlich genutztes Areal östlich der beiden Autobahnraststätten. Damit lag auch schon der spätere Name des Gewerbeparks recht nahe. Doch bis es so weit war, musste der Initiator noch einige Klippen umschiffen. Entscheidende Hilfe habe ihm der damalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Rainer Brüderle geleistet, sagte Jeub. „Ich habe als SPD-Mann damals vor einer Landtagswahl auch Veranstaltungen anderer Parteien besucht, so auch eine der FDP mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle. Nachher habe ich Brüderle auf die Möglichkeiten zur Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes angesprochen.“ Dem Minister habe die hervorragende Lage der Gemeinde direkt an der Autobahn 61 gefallen, und er habe zugesagt, die Pläne zu unterstützen. Dennoch sei das Genehmigungsverfahren schwierig gewesen, sagte Jeub weiter. Auch im Niederzissener Gemeinderat habe es keine Einigkeit gegeben – und das über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg. Die Kreisverwaltung Ahrweiler als Aufsichtsbehörde habe vor allem Bedenken wegen der Dimension der Pläne gehabt: Das Vorhaben sei ihr für eine Gemeinde wie Niederzissen zu groß erschienen. Deshalb fasste Klemens Jeub eine Beteiligung der angrenzenden Gemeinden Burgbrohl, Glees und Wehr ins Auge. Der inzwischen verstorbene VG-Bürgermeister Hermann Höfer schlug dann vor, sämtliche Gemeinden der Verbandsgemeinde mit ins Boot zu holen. Ein Gespräch bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord habe daraufhin den Durchbruch gebracht. Lediglich das Vorhaben, eine direkte Autobahnanbindung für das Gewerbegebiet zu schaffen, habe keine Chance gehabt. Wegen des damit entstehenden Gefahrenpotenzials, aber auch wegen der Kosten, die damals auf sechs Millionen Mark geschätzt wurden.[4]

Mediografie[Bearbeiten]

Klemens Jeub ist Ehrenbürger von Niederzissen – Großes Engagement mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft gewürdigt – Der ehemalige Ortsbürgermeister erreichte viel für seinen Heimatort, blick-aktuell.de vom 25. Juni 2018

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Willi Kempenich: Klemens Jeub ist nun Ehrenbürger von Niederzissen – Der frühere Ortsbürgermeister hat vieles für seine Gemeinde erreicht, in: Rhein-Zeitung vom 22. Juni 2018
  2. Quelle: Ehrungen verdienter Bürger, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1986
  3. Quelle: Hans-Willi Kempenich: Klemens Jeub ist nun Ehrenbürger von Niederzissen – Der frühere Ortsbürgermeister hat vieles für seine Gemeinde erreicht, in: Rhein-Zeitung vom 22. Juni 2018
  4. Quelle: Hans-Willi Kempenich: Besondere Ehrung: Auf der Spur von Klemens Jeub – Straße in Industriegebiet nach langjährigem Oberbürgermeister benannt, in: Rhein-Zeitung vom 6. Juni 2020