Lützingen

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Lützingen - Heinz Grates (51).jpg
Burgbrohl-Lützingen.jpg

Lützingen (früher Oberlützingen), ein Ortsteil der Gemeinde Burgbrohl in der Verbandsgemeinde Brohltal im Kreis Ahrweiler, liegt auf der Nordseite des unteren Brohltals und am Westrand der sogenannten Lützinger Höhe.


Lage[Bearbeiten]

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Einwohnerzahl[Bearbeiten]

1950: etwa 300

1997: mehr als 500

Vereine[Bearbeiten]

Glaubensgemeinschaften[Bearbeiten]

Katholische Filialgemeinde „St. Martinus“ Oberlützingen

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten]

Straßen[Bearbeiten]

An den Kirschbäumen, Brohltalblick, Esewlsweg, Fritz-Beck-Straße, Herchenbergweg, Im Wingert, In der Hohl, Lavaweg, Lerchenweg, Neuwiese, Südstraße, Zum Heiligenhäuschen

Sonstiges[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Kirschbaumfest Oberlützingen

Chronik[Bearbeiten]

Über Entstehung und Alter des Ortes gibt es keine gesicherten Angaben. Denkmale, Grab- und Wegekreuze tragen Jahreszahlen bis hin ins 17. Jahrhundert hinein. Beim Ausschachten von Fundamenten für einen Neubau im Oberdorf wurden im Jahr 1887 gut erhaltene römische Urnen gefunden – teils leer, teils mit Knochenresten gefüllt. Vermutlich war die Höhe also bereits in römischer Zeit besiedelt. In einem Abriss zur Geschichte von Oberlützingen heißt es dazu:

Die Römer, die im unteren Brohltal intensiv die Traßgruben ausbeuteten und auch schon die zahlreichen Kohlensäurequellen fassten, verehrten auf den Höhen ihre Gottheiten. Mit Sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass der zur Gemarkung des Ortes gehörende Lavalithkegel des Herchenberges damals eine dominierende Stellung einnahm. (Der Name dieses Berges wird von „Herkules“ = dem Gott der Steinmetze abgeleitet.) Die Nachsilbe "ing" bedeutet "zugehörig" und weist auf einen germanischen oder genauer gesagt, auf einen fränkischen Gründer mit Namen Lutz oder Luzzo (Verkleinerung von Ludwig) hin.[1]

Während der Feudalzeit hatte die Abtei Maria-Laach Besitztümer in Oberlützingen. In einer Erwerbsurkunde aus dem 18. Jahrhundert wird etwa Abt Clemens Aach genannt. Die Ländereien, die das Benediktinerkloster in Oberlützingen besaß, bestanden in erster Linie aus Weinbergen. Die Gemarkungsnamen „Alter Hof“ und „Laacher Hof“ erinnern an diese Besitzrechte von einst und weisen zugleich darauf hin, dass auf der Lützinger Höhe Wein angebaut wurde – sowohl an den Hängen des Herchenberges als auch im Bereich oberhalb des Pfaffentales, wo lange Zeit noch der Name „Wingert“ geläufig war. Die Trauben wurden jedoch meistenteils nicht in Oberlützingen gekeltert, sondern an Zwischenhändler verkauft. Weil Weinbergsarbeit als weniger lohnend erschien als die Arbeit in der Industrie, sind um 1900 viele Weinberge gerodet worden. Erwerbsmöglichkeiten boten die Steinbrüche, Trassgruben und -mühlen, die Fabriken im Brohltal sowie mehrere Ton- und Lavalithgruben in der Umgebung des Herchenberges. Die Gruben waren zunächst im Privatbesitz verschiedener Eigentümer, bevor sie an Aktiengesellschaften über, etwa an die um 1900 in Burgbrohl gegründete Firma Stein- und TonfFabrik für feuerfeste Produkte, die später nach Urmitz wechselte.

Am 8. Juni 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oberlützingen im Rahmen der rheinland-pfälzischen Kommunalreform und nach einem Mehrheitsbeschluss der letzten Gemeindevertretung Teil der Ortsgemeinde Burgbrohl.

Mediografie[Bearbeiten]

Auszug aus der Festschrift von 1997 – Dorfchronik – Das frühere Oberlützingen. Zusammengestellt von Karl Schäfer, Rektor a.D., schuetzen-oberluetzingen.de

Fußnoten