Bürgermeisterwahl Remagen 2018

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Jung und unverbraucht: Der parteiunabhängige Björn Ingendahl setzte sich klar gegen seine vier Mitbewerber durch.
Bürgermeisterwahl Remagen 2018: Ergebnisse der Stichwahl vom 18. März 2018
Mit enttäuschenden 38 Prozent der Stimmen im zweiten Wahlgang blieb CDU-Kandidat Walter Köbbing weit hinter seinen eigenen Erwartungen und denen seiner Partei zurück.
Auf Gereon Wickord entfielen im ersten Wahlgang 8,67 Prozent der Stimmen.
Sabine Junge, Kandidatin der Sozialdemokraten, erhielt im ersten Wahlgang 14,62 Prozent.
Der WGR-Kandidat Dr. Peter Wyborny erhielt im ersten Wahlgang 5,80 der Stimmen und bildete damit das Schlusslicht.
Wahlplakat des Wahlsiegers Björn Ingendahl
Wahlplakat von Walter Köbbing (CDU)
Wahlplakat von Sabine Junge (SPD)
Großplakat von Gereon Wickord

Bei der Bürgermeisterwahl im Frühjahr 2018 in Remagen setzte sich der parteiunabhängige Björn Ingendahl gegen vier Mitbewerber durch. Der Diplom-Ökonom erhielt bei der Stichwahl am 18. März 62 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Sein Mitbewerber von der CDU, Walter Köbbing, erhielt lediglich 38 Prozent der Stimmen und blieb damit weit hinter den eigenen Erwartungen und denen seiner Partei zurück. Der seit 2002 als Bürgermeister amtierende Herbert Georgi (CDU), dessen Amtszeit am 10. August 2018 endet, hatte bereits 2016 erklärt, dass er nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren werde.


Kandidaten[Bearbeiten]

  1. Walter Köbbing, CDU-Kandidat
  2. Björn Ingendahl, unabhängiger Kandidat, unterstützt von Bündnis 90/Die Grünen
  3. Gereon Wickord, parteilos, unabhängig
  4. Sabine Junge, SPD-Kandidatin
  5. Peter Wyborny, WählerGruppe Remagen e.V.

Chronik[Bearbeiten]

Bei der ersten Ausschreibung der Stadt im September 2017 gingen drei Bewerbungen bei der Stadtverwaltung ein. Bis zum 15. Januar 2018 haben Interessenten Zeit, ihre Unterlagen bei der Stadtverwaltung Remagen einzureichen. Im November 2017 sollen den Stadtratsfraktionen die Bewerber vorgestellt werden.[1]

CDU-Stadtratsfraktion und -Stadtverbandsvorstand votierten am 23. November 2017 einstimmig für Walter Köbbing als Kandidaten. „Nach Ansicht von Fraktion und Vorstand habe er sowohl als Ortsvorsteher der Remagener Kernstadt als auch als CDU-Fraktions- und Stadtverbandschef unter Beweis gestellt, dass er den Aufgaben eines Bürgermeisters gerecht werde“, hieß es im General-Anzeiger. Am 13. Dezember haben die CDU-Mitglieder in Remagen das letzte Wort über Köbbings Nominierung.[2]

Bündnis 90/Die Grünen votierten bei einer Mitgliederversammlung am 23. November 2017 einstimmig für Björn Ingendahl als parteiunabhängigen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl. Als Neubürger verfüge Ingendahl „über einen neutralen und unvoreingenommenen Blick auf die Situation und das Geschehen in Remagen, ohne bisher mit der Verwaltung und der Politik in Remagen in Verbindung zu stehen“, hieß es im General-Anzeiger (GA). Grünen-Sprecher Frank Bliss sagte dem GA: „Wir haben im Vorfeld der Kandidatenaufstellung gut ein Dutzend Themenbereiche der Kommunalpolitik intensiv mit Björn Ingendahl besprochen und eine weitgehende Übereinstimmung sowohl bei der Problemanalyse der dringlichen kommunalpolitischen Themen wie auch bei der Suche nach möglichen Lösungen gefunden."[3]

Die SPD werde keinen eigenen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl aufstellen, berichtete der General-Anzeiger am 24. November 2017. Gegen ein „politisches Schwergewicht der CDU“ wie Walter Köbbing habe ein SPD-Kandidat wenig Aussicht, so Sozialdemokrat Rolf Plewa.[4]

Bei einer Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands Remagen am Mittwoch, 12. Dezember 2017, wurde Walter Köbbing als Bürgermeisterkandidat nominiert. Knapp 40 Parteimitglieder nahmen an der Versammlung teil; Köbbing erhielt drei Gegenstimmen und eine Enthaltung. Während der Versammlung umriss er seine Ziele als möglicher Bürgermeister von Remagen. In der RZ hieß es dazu:

Dabei betonte er besonders, die gute sachbezogene Arbeit in den Räten und in Zusammenarbeit mit der Verwaltung fortsetzen zu wollen. Als einen der Knackpunkte in der Stadt benannte er unter anderem die schwierige Parksituation, die er gern verbessern würde. Eine Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung, die Förderung des Einzelhandels und innovative Ideen für die Infrastruktur der Stadt, etwa ein Carsharingsystem, stehen ebenfalls auf seiner Agenda.[5]

Mit dem ebenfalls parteilosen Gereon Wickord bewarb sich Mitte Dezember 2017 ein dritter Kandidat um die Nachfolge von Bürgermeister Herbert Georgi.

Der Vorstand des SPD-Stadtverbands Remagen stimmte am Freitag, 15. Dezember 2017, einstimmig für Sabine Junge als SPD-Kandidatin für die Bürgermeisterwahl. „Wir sind sehr froh, mit ihr eine politisch erfahrene und motivierte Kandidatin gefunden zu haben“, sagte der Stadtverbandsvorsitzende Rolf Plewa. In einer Versammlung am 11. Januar 2018 soll sich Sabine Junge bei einer Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbands vorstellen.[6]

Bei einer Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbands Remagen im Januar 2018 wurde Sabine Junge mit 32 Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung als SPD-Kandidatin für die Bürgermeisterwahl am 4. März nominiert.[7]

Bei einer Mitgliederversammlung am 11. Januar 2018 in Kripp nominierte die WählerGruppe Remagen e.V. Peter Wyborny ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen als fünften Kandidat für die Bürgermeister-Wahl.[8]

Bei der Stichwahl am 18. März 2018 setzte sich der unabhängige Björn Ingendahl mit 62 Prozent der Stimmen klar gegen seinen Mitbewerber Walter Köbbing (CDU) durch. 41,59 Prozent der 11.141 wahlberechtigten Remagener beteiligten sich an dieser Wahl. 3479 Stimmen entfielen auf Ingendahl, 2130 auf Köbbing.

Ergebnis des ersten Wahlgangs vom Sonntag, 4. März 2018:

  1. Björn Ingendahl (unabhängig): 36,93 Prozent/2125 Stimmen
  2. Walter Köbbing (CDU): 33,98/1955
  3. Sabine Junge (SPD): 14,62/841
  4. Gereon Wickord (unabhängig): 8,67/499
  5. Dr. Peter Wyborny (WählerGruppe Remagen): 5,80/334

In der Stichwahl am 18. März 2018 konnten die Stimmberechtigten also zwischen Björn Ingendahl und Walter Köbbing wählen. 13.289 Remagenerinnen und Remagener waren wahlberechtigt; die Wahlbeteiligung lag im ersten Wahlgang bei 43,58 Prozent.[9]

Mit 62 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen konnte sich Björn Ingendahl bei der Stichwahl am 18. März 2018 klar gegen seinen Mitbewerber Walter Köbbing (CDU) durchsetzen. 41,59 Prozent der 11.141 wahlberechtigten Remagener beteiligten sich an dieser Wahl. 3479 Stimmen entfielen auf Ingendahl, 2130 auf Köbbing.

Am Tag nach der verlorenen Stichwahl legte Walter Köbbing seine Ämter als Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Remagen und sein Mandat im Remagener Stadtrat nieder. Ortsvorsteher der Remagener Kernstadt wolle er noch bis zur Kommunalwahl 2019 bleiben. Köbbings Ehefrau Elke, ebenfalls in verschiedenen Gremien der Stadt politisch aktiv, zog sich ebenfalls aus der Kommunalpolitik zurück.[10]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Erster Wahlgang[Bearbeiten]

Stichwahl[Bearbeiten]

Analyse[Bearbeiten]

Jan Lindner: Warum Unabhängige Wahlen klar gewinnen – Neue Bürgermeister von Remagen und Sinzig: Politikwissenschaftler Best über Quereinsteigersiege und CDU-Debakel (Interview), in: Rhein-Zeitung vom 5. April 2018

Fußnoten

  1. Quelle: Christian Koniecki: Bürgermeisterwahl: Kandidat nicht in Sicht – Aus den Reihen der Parteien in der Römerstadt will offenbar niemand die Nachfolge von Herbert Georgi antreten, in: Rhein-Zeitung vom 27. Oktober 2017
  2. Quellen: Victor Francke: Bürgermeisterwahlen in Remagen: Köbbing soll Stadtchef werden, general-anzeiger-bonn.de vom 24. November 2017, und CDU Remagen: Walter Köbbing möchte Bürgermeister werden, blick-aktuell.de vom 24. November 2017
  3. Quellen: Victor Francke: Bürgermeisterwahlen in Remagen: Köbbing soll Stadtchef werden, general-anzeiger-bonn.de vom 24. November 2017, CDU Remagen: Walter Köbbing möchte Bürgermeister werden, blick-aktuell.de vom 24. November 2017, und Remagen: Jetzt gibt es zwei Bürgermeisterkandidaten, rhein-zeitung.de vom 24. November 2017
  4. Quelle: Victor Francke: Bürgermeisterwahlen in Remagen: Köbbing soll Stadtchef werden, general-anzeiger-bonn.de vom 24. November 2017
  5. Quellen: Christian Koniecki: Kandidaten: Da waren’s plötzlich drei – Auch der Remagener Gereon Wickord möchte Amtsnachfolger von Herbert Georgi werden, in: Rhein-Zeitung vom 15. Dezember 2017, und Victor Francke: CDU Remagen: Walter Köbbing soll Bürgermeister werden, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Dezember 2017
  6. Quelle: Victor Francke: Bürgermeisterwahl in Remagen – SPD geht mit Sabine Junge ins Rennen, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Dezember 2017
  7. Quelle: Victor Francke: Bürgermeisterwahl in Remagen: SPD Remagen kürt Sabine Junge zur Bürgermeisterkandidatin, general-anzeiger-bonn.de vom 13. Januar 2018
  8. Quelle: Günther Schmitt: Fünfter Kandidat: Peter Wyborny will Bürgermeister von Remagen werden, general-anzeiger-bonn.de vom 14. Januar 2018
  9. Quelle: remagen-wahlen.de: Vorläufiges Ergebnis Bürgermeisterwahl 2018, gesehen am 4. März 2018, 21.09 Uhr, siehe auch: Victor Francke: Bürgermeisterwahl: Köbbing und Ingendahl in der Stichwahl in Remagen, general-anzeiger-bonn.de vom 4. März 2018
  10. Quelle: Victor Francke: Walter Köbbing: Remagener Bürgermeisterkandidat legt Ämter nieder, general-anzeiger-bonn.de vom 19. März 2018