Evangelische Adventskirche Sinzig

Aus AW-Wiki

Ev KIrche Sinzig.jpg
Sinzig - Heinz Grates (294).jpg
Sinzig - Heinz Grates (275).jpg
Sinzig - Heinz Grates (276).jpg
Sinzig - Heinz Grates (277).jpg
Sinzig - Heinz Grates (278).jpg
Sinzig - Heinz Grates (279).jpg
Sinzig - Heinz Grates (280).jpg
Sinzig - Heinz Grates (281).jpg
Sinzig - Heinz Grates (282).jpg
Aus Kostengründen war zunächst der Einbau rechteckiger Fenster geplant. Nachdem sich das Presbyterium jedoch an den damaligen Bürgermeister Franz Josef Zimmer gewandt hatte, erhielt die Kirche Spitzbogenfenster.

Die evangelische Adventskirche Sinzig wurde im Jahr 1952 an der Ecke Alfred-Ott-Straße 19/Beethovenstraße erbaut und am 14. Dezember 1952 eingeweiht.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Alfred-Ott-Straße 19

53489 Sinzig

Die Karte wird geladen …

Geschichte[Bearbeiten]

Zur Freude der evangelischen Gemeinde wurde in Sinzig erstmals am 28. Januar 1907 ein Gottesdienst gehalten. Von da an wurden Gottesdienste an fünf verschiedenen Orten gefeiert. Die damals noch wenigen Mitglieder der Gemeinde (28 Familien) trafen sich alle zwei Wochen in der Aula der Präparandie. Von 1922 an verfügte die Gemeinde über einen Betsaal an der Barbarossastraße. Bis Ende der 1930er-Jahre erhöhte sich die Zahl der Evangelischen Gläubigen in der Barbarossastadt auf etwa 270 (im Jahr 2011 waren es 2750). Nach 1945 war die evangelische Kirchengemeinde einige Wochen lang bei der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Peter" Sinzig zu Gast. Dann war der beschädigte Betsaal, den die amerikanischen Besatzer beschlagnahmt hatten, wieder nutzbar. Anschließend zog die evangelische Gemeinde in das katholische Pfarrheim um. Anschließend bis 1952 stellte die Familie König, Eigentümerin des Sinziger Schlosses, den Schloss-Saal zur Verfügung. Dazu wurde die Orgel aus dem Kirchsaal der Präparandie wieder aufgebaut. Das Instrument hatte zuvor als Übungsorgel in der Präparandie gedient; denn damals musste noch jeder Lehramtskandidat das Orgelspiel erlernen. Die heutige Orgel wurde im Februar 1989 gekauft.[1]

Im Juli 1951 beschloss das Presbyterium, dem Wunsch der Sinziger Gemeindemitglieder nach einem eigenen Gotteshaus zu entsprechen. Pfarrer Walter Hentze schrieb in der Festschrift zur Einweihung der Adventskirche 1952: „Die 1. greifbare Möglichkeit dazu bot eine hochherzige Stiftung der Frau Else von Wedderkop, der ältesten Tochter der ... Johanna Königs. Sie schenkte der Gemeinde als Vollstreckerin des Willens ihrer verewigten Mutter ein Grundstück an der Beethovenstr., Ecke Alfred-Ottstr. von 8,68 ar, das im August 1951 in den Besitz der Gemeinde überging.“

Der Bau der Kirche kostete 52.256 D-Mark. Entwurf und Bauausführung stammen von Wilhelm Bouhs aus Niederbreisig. Die Finanzierung war für die Gemeinde eine enorme Herausforderung, die ohne die Unterstützung durch das Gustav-Adolf-Werk kaum zu bewältigen gewesen wäre. Daneben gab es Spender.

Für Diskussionen sorgte die Gestaltung der Fenster. Aus Kostengründen waren sie zunächst rechteckig geplant. Das Presbyterium, für das dies jedoch ein Ding der Unmöglichkeit war, wandte sich an den damaligen Bürgermeister Franz Josef Zimmer. So erhielt die Kirche Spitzbogenfenster.

Am 14. Dezember 1952 wurde die Adventskirche eingeweiht.

Drei eigens für die Kirche gegossene Glocken wurden im Herbst 1954 im Kirchturm aufgehängt. Ursprünglich wurde die Kirche mit einem Kohleofen geheizt. Der wurde später durch eine Warmluftheizung und Heizstrahler sowie durch Nachtspeicheröfen ersetzt. 1998 ist die Kirche mit einer Gasheizung ausgestattet worden. 2002 wurde die Kirche letztmals renoviert.

Anlässlich des 60. „Geburtstags“ der Adventskirche gab es am Freitag, 7. Dezember 2012, eine Veranstaltung im Evangelischen Gemeindehaus Sinzig, bei dem die Entstehungszeit der Kirche in Erinnerung gerufen wurde. Der General-Anzeiger schrieb am gleichen Tag in einer Veranstaltungsankündigung:

Was war das überhaupt für eine Zeit, in der sich die Kirchengemeinde vornahm, in Sinzig eine eigene Kirche zu bauen? Was geschah in der Welt? Was in Deutschland? Welche Musik hörten die Menschen? Welche Filme schauten sie sich im Kino an? Wer gewann alle Titel im Eiskunstlauf? Und wie sah das Leben, der Alltag aus? Zu manchen dieser Fragen sind Zeitzeugen da, doch auch alle Besucher des Abends sind eingeladen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus dieser Zeit zu erzählen.

Der Auftakt zum Diamantjubiläum der Adventskirche fand eine Woche zuvor, am ersten Adventswochenende 2012, statt. Dabei wurden der Kirchengemeinde zwei Kunstwerke geschenkt: Der Maler Franz-Peter Zimmermann aus Sinzig überreichte Pfarrerin Kerstin Laubmann ein Aquarell der Adventskirche, und der evangelische Religionskursus der zehnten Jahrgangsstufe des Rhein-Gymnasiums unter der Leitung von Andrea Lawrenz übergab eine „adventliche Kirche“ – ein Kunstobjekt, das die Schüler über ihre eigentliche Schulzeit hinaus speziell für das Jubiläum entworfen hatten. Höhepunkte am 1. Advent waren ein Gottesdienst, in dem auch an das 80-jährige Bestehen der Frauenhilfe erinnert wurde und ein Auftritt der Kirchenkabarett-Gruppe „Holy Hotline“, der mehr als 100 Gäste ins Gemeindehaus lockte.

Architektur[Bearbeiten]

Anliegen der Planer war, dass die Kirche wie ein großes wohnliches Gotteshaus wirkt, das sich der umliegenden Bebauung anpasst. Judith Schumacher schreibt in der Rhein-Zeitung vom 15. November 2012:

Bei der Kirche dominiert das Kirchenschiff und nicht der Turm, der sogar ausgesprochen kurz geraten ist und nicht frei steht, sondern in der Tiefe zu etwa zwei Dritteln in die Südseite des Kirchenschiffes integriert ist. Die Längsseiten des Schiffes messen 17 Meter und sind aufgeteilt in fünf Achsen mit je einem spitzbogigen Doppelfenster. Bei aller ... Bescheidenheit erhält das Gotteshaus optischen Pfiff durch die asymmetrische Giebelform. Innen entfaltet die Kirche wohnliche, anheimelnde Atmosphäre.

Inventar[Bearbeiten]

Das Gebäude wurde wegen der geplanten Doppelnutzung als Kirche und Gemeindezentrum nicht mit Bänken möbliert, sondern bestuhlt. Nachdem die Kirchengemeinde mit dem Evangelischen Gemeindehaus am Dreifaltigkeitsweg einen separaten Versammlungsraum erhalten hatte, wurden die Stühle in der Kirche bei einem Umbau im Jahr 1979 durch die heutigen Bänke ersetzt.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 15. November 2012