Flutkapelle „St. Donatus“ Walporzheim

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Aussicht

Die St.-Donatus-Flutkapelle wurde 2023 in einer scharfen Kurve an dem oberhalb von Walporzheim verlaufenden Winzerweg gebaut und am Samstag, 15. Juli 2023, dem zweiten Jahrestag des Ahr-Hochwassers vom 14./15. Juli 2021, vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann eingeweiht. Ihr von den Initiatoren zugedachter Zweck: an die Opfer zu erinnern, die das Hochwasser forderte, insbesondere an die 134 Todesopfer, die die Flut zwischen Dorsel und Sinzig forderte. Und an die beiden Menschen, von denen seit der Katastrophe immer noch jede Spur fehlte. Nach dem Willen der Initiatoren ist die Kapelle als „Ort der Besinnung, Bewältigung und Verarbeitung der Katastrophe“ gedacht.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[1][Bearbeiten]

Für den 13. April 2023 hatten die Initiatoren der Kapelle die regionale Presse zu einem Informationsgespräch in die St.-Josef-Kapelle Walporzheim. Die Bodenplatte der neuen Kapelle war zu diesem Zeitpunkt bereits gegossen, dennoch drängte die Zeit.

Unzählige Standorte hätten sich in der engeren Auswahl befunden und seien vor der Entscheidung besichtigt worden, sagte Harald Knieps, Kassierer des Freundeskreis der St.-Josef-Kapelle und Organisator des Baus der Flutkapelle, dort. Der Standort, auf den die Wahl schließlich fiel, 200 Meter östlich der Felsnase „Bunte Kuh“ gelegen, sei „ein besonders markanter“, so Knieps. „Schöner geht‘s nicht“. Besucher des kleinen Gotteshauses könnten direkt auf die Standorte der drei Ahr-Brücken blicken, die bis zur Flut oberhalb von Walporzheim standen. Als diese Brücken in der Fluchtnacht zerstört wurden, habe in diesem Tal-Abschnitt „das Elend für das untere Ahrtal seinen Anfang genommen“. Der auserkorene Standort biete aber auch einen direkten Blick durchs Tal in Richtung Osten bis hinunter zum Mündungsgewässer, dem Rhein.

Drei Unternehmer hatten ihm wenige Tag nach der Flut angeboten, eine Gedenkkapelle zu bauen, erläuterte Knieps:

  • Klaus Mohr, Geschäftsführer der Bruchsaler Firma Stexon,
  • Hubert Schafitel von der Firma Schafitel-Holzbau in Rheinstetten im Allgäu, und
  • der Dachdecker Marco Hermann von der Firma Hermann-Bedachungen in Rheinböllen.

Der Mayener Architekt Christian Kistner bringe sich in den Bau der 30 Quadratmeter großen und aus einer Holzkonstruktion mit Schieferdach über einem Bruchstein-Sockel bestehenden Kapelle ein. Und der Fluthelfer und Lohnunternehmer Markus Wipperfürth, der sich persönlich mit der St.-Josef-Kapelle im Dorfkern in besonderer Weise verbunden fühle, habe 10.000 Euro gespendet.

Solarpanels auf dem Dach sollen den Strom für die geplante Beleuchtung der Kapelle liefern. Neben der Kapelle werde ein Gedenkstein mit Inschrift aufgestellt, ein ehemaliges Grabmal. Eines war Knieps bei der Bauplanung wichtig: „Wir wollten keine Kapelle im klassischen Sinn“, erläuterte er. „Wie die Flut anders war als die Fluten, die wir bisher kannten, so soll auch die neue Kapelle anders sein.“

Er habe das Kapellen-Angebot prompt angenommen, versicherte Knieps, sich aber „auch gleich Mitstreiter ins Boot geholt“. Dazu gehörte Edgar Flohe, stellvertretender Gründungsvorsitzender des Freundeskreises der Walporzheimer St.-Josef-Kapelle. Flohe persönlich, aber auch der Freundeskreis insgesamt unterstütze des Bauvorhaben, indem er Trägerschaft und Verwaltung auch der Flutkapelle übernimmt und – falls es eine solche geben wird – die Finanzierungslücke schließt. Willi Beu, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Walporzheim als Kapellen-Bauherr fand einen geeigneten Standort in dem Bereich, der seit einigen Jahren flurbereinigt wird. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler kaufte dem Weingut „Maibachfarm“ Ahrweiler eine 240 Quadratmeter große geeignete Brachfläche ab und übertrug sie auf den jungen Verein Unser Walporzheim e. V.

Der Weg zur Baugenehmigung sei allerdings voller Hindernisse und Hürden gewesen, sagte Knieps. Die beteiligten Behörden, insbesondere die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, hätten aber „fünf an dieser Stelle auch mal gerade sein lassen“, weshalb die Baugenehmigung nun vorliege. Das Dienstleistungszentrum Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel und der Verband der Teilnehmergesellschaften Rheinland-Pfalz (VTG) hätten die für den Bau notwendigen Arbeiten am Kapellen-Untergrund sowie an Wegen und Mauern erledigt.

Die Kapelle sei zwar von Rebhängen umgeben, dennoch aber „kein Störfaktor für den Weinbau“. Vor allem behindere sie nicht die für den Pflanzenschutz notwendigen Hubschrauberflüge. Die Innenausstattung der Kapelle werde unter anderem aus einer etwa 60 Zentimeter hohen und voraussichtlich 1500 Euro kostenden hölzernen Skultpur des Kapellen-Patrons St. Donatus bestehen. Der Auftrag an den Schnitzer werde aber erst dann erteilt, wenn die Kapelle steht, ergänzte Andrea Wittkopf, Schriftführerin des Kapellen-Freundeskreises St. Josef. Statue und Opferstock würden so gesichert, dass die Kapelle nicht verschlossen werden muss.

Verläuft alles nach den Wünschen von Knieps und seinen Mitstreitern, wird die neue Kapelle von niemand geringerem als dem Trierer Bischof Stephan Ackermann geweiht.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Bauphase[Bearbeiten]

Visualisierungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Donatus

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten