Franz Steinborn

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Franz Steinborn (* 14. April 1900 in Bad Neuenahr, † 18. Juni 1961 in Sinzig) war Lehrer an der Volksschule Sinzig, im Jahr 1941 Gründungsmitglied der Are-Künstlergilde sowie zweiter Dirigent des Männergesangvereins "Cäcilia" Sinzig 1859 e.V.. Franz Steinborn fertigte zahlreiche Blumenbilder, Porträts, Aquarelle und Grafiken an. Außerdem malte er zahlreiche Landschaftsbilder aus dem Kreis Ahrweiler, Ansichten und Stimmungen von Rhein und Ahr, aus der Vulkaneifel, der Grafschaft und dem Brohltal.Auch Porträts hat er gezeichnet, darunter eines von seiner Tochter Irene. Außerdem entwarf er Wagen für den Karneval und für die Umzüge im Rahmen des Dahlienfests Bad Neuenahr. Für das Heimatmuseum der Stadt Sinzig schuf er ein Modell der Stadt Sinzig.


Verwandtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten]

Vater von Werner Steinborn

Vita[Bearbeiten]

Bereits als 15-Jähriger stellte Franz Steinborn in dem Möbelgeschäft, das sein Vater in Bad Neuenahr betrieb, ein Ölgemälde, die Kopie einer Waldlandschaft, aus. Zu Franz Steinborns Domäne entwickelte sich aber das Aquarell.

Der aus Bad Neuenahr stammende Franz Steinborn wirkte von 1935 bis zu seinem Tod als Lehrer in Sinzig, zuvor an 12 anderen Schulen in der näheren und weiteren Umgebung. Seinem Talent zum Malen ging er schon früh nach, zunächst mit dem Kopieren anderer Bilder. Steinborn besuchte nie eine Akademie, sondern eignete sich handwerkliche Fertigkeit und künstlerischen Sachverstand selbst an. Seine gegenständlich gehaltenen Werke zeigen vorzugsweise Alltagssituationen, besonders in der freien Natur. Für einen Künstler eher ungewöhnlich, hat Steinborn sein Gesamtwerk exakt archiviert und bis 1944 auch mit Erinnerungen dokumentiert.

Bei der Eröffnung einer Ausstellung mit Werken von Franz Steinborn im Mai 2013 im Heimatmuseum der Stadt Sinzig sagte Franz Steinborns Tochter Irene Steinborn, dass ihr Vater häufig mitten in einem Spaziergang innegehalten und rasch eine Situation aufs Papier gebracht habe. So entstand eine umfangreiche Sammlung von Zeichnungen mit Stadtansichten, Landschaften und Details aus Fauna und Flora.[1]

Franz Steinborns Sohn Werner Steinborn überließ dem Heimatmuseum der Stadt Sinzig Zeichnungen von seinem Vater sowie Infomaterialien überlassen. Außerdem hat er die Arbeiten des Vaters seinerzeit fotografiert und Presseartikel archiviert. Auf der Grundlage dieses Materials hielt er, assistiert von seinem im Köln lebenden Sohn Michael, im Januar 2015 im Rahmen der "Turmgespräch im Schloss" des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. einen Vortrag zu seinem Vater. In einem Bericht des General-Anzeigers von dem Vortrag hieß es:

Der Funke springt auf den Betrachter über, denn Steinborn blieb nicht am Äußeren haften. Sein Verständnis vom Wachsen und Werden der teils lieblichen, teils herben Landschaft floss mit ein, wenn er die einfachen Fachwerkhäuser, die Gehöfte und Kirchlein festhielt, Nebel, der über die Hochebene kriecht, Ginstergold, die Maare, eine Waldlichtung in diffusen Tönen, erstes Gelb-Grün der Wiesen, einen einsamen Bildstock oder die Nürburg in wechselnder Wetterlage. Mit Pinsel, Palette und seinem Moped ... eroberte der ungemein produktive Maler das gesamte Ahrtal, bannte etwa eine lauschige Blankenheimer Ecke, Treppen und Sonnenblumen in Reimerzhoven, Walporzheim im Schnee. Pflanzen fing er ebenso gerne ein, ließ auf dem Papier Fingerhut, Rittersporn, Zinnien und Gladiolen noch einmal erblühen.[2]

1991 wurde der Maler Franz Steinborn mit einer Gedächtnisausstellung in Sinzig gewürdigt. Wegen seiner Internierung lehnte es der Stadtrat Sinzig jedoch später ab, eine Straße nach ihm zu benennen. Werner Steinborn bezeichnete das als Unrecht, weil sein Vater während der Nazizeit vom Sinziger Bürgermeister genötigt worden sei, NSDAP-Mitglied zu werden.

Bald nach Gründung der Vereinigung wurde Steinborn Mitglied der 1941 gegründeten Are-Künstlergilde e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler.[3]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 17. Mai 2013
  2. Quelle: Hildegard Ginzler: Vom Wachsen und Werden, general-anzeiger-bonn.de vom 19. Januar 2015
  3. Quelle: Die ARE-Künstlergilde besteht seit 75 Jahren – 1. Teil – Die Künstler gründeten die Vereinigung mitten im Ersten Weltkrieg, blick-aktuell.de vom 18. Juli 2016