Dorsel

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Dorsel (oben) und Campingplatz Stahlhütte
Dorsel (Heinz Grates) (6).jpg
Die zum Bürgerhaus umfunktionierte ehemalige Schule.
Gusseiserne Schwengelpumpe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Dieser Winkelhof wurde mit dem Staatspreis 2013 für Architektur und Wohnungsbau ausgezeichnet.
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Dorsel mit den Wohnplätzen Dorseler Mühle, Heidehöfe, Jagdhäuser und Stahlhütte ist eine Gemeinde der Verbandsgemeinde Adenau. Der an der Westgrenze des Kreises Ahrweiler gelegene Ort befindet sich oberhalb das Ahrtales auf einer Höhe von fast 400 Metern. Direkt an der Ahr befand sich einst eine zu Dorsel gehörende Stahlhütte. Ab 1633 wurden dort Hochöfen betrieben. Heute befindet sich auf dem Gelände der Campingplatz Stahlhütte. Dorsel liegt unmittelbar an der Trasse der geplanten Autobahn 1. Die Autobahn würde 150 Meter westlich an Dorsel vorbeiführen.


Einwohnerzahl

1815 288

1846 380

1871 352

1905 280

1950 296

Juni 2014: ca. 200

Lage

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Bürgervertreter

Politische Gruppierungen

CDU-Ortsverband Antweiler/Wershofen/Dorsel/Hümmel

Vereine

Glaubensgemeinschaften

Gewerbe

Veranstaltungen

Straßen in Dorsel

Ahrdorfer Straße, Ahrstraße, Auf der Held, Dorseler Mühle, Gartenstraße, Heidehöfe, Herzogstraße, Kapellenstraße, Mörgesweg, Mühlenweg, Römerstraße, Stahlhütte, Weststraße

Kirchen, Kapellen, Friedhöfe und religiöse Kleindenkmale

Sonstiges

Chronik[1]

Über die Herkunft des Ortsnamens könne, wie Richard Hammes schreibt, nur spekuliert werden. Die Herleitung von „Dornsul“ (Dorn = Dorngestrüpp, sul = Schlamm), wonach Dorsel die „Siedlung am sumpfigen Domgestrüpp“ wäre, sei, so Hammes, „sehr zweifelhaft“.

Dorsel gehörte zum Besitz der Herrschaft Aremberg. Ein „Heinrich von Dorsel“ als Lehnsherr des „Dietrich von Are“ wird um 1149 erwähnt. Im Jahr 1251 belehnte „Heinrich, Burggraf zu Köln und Herr zu Aremberg“ den „Cuno von Reuland (Malmedy)“ mit der „villa Dorsul". 1302 bezeichnete der Kölner Erzbischof „Wikbold“ gegenüber dem „Johann von Dollendorf“ die „villa Dorsel“ als ein Lehen seines Kölner Kirchenstaates. Dorsel zählte bereits im Jahr 1316 zu den Pfarreien im kurkölnischen Eifeldekanat. Der Umfang der Pfarrei war allerdings gering: Zu ihr gehörten der Pfarrort mit der Stahlhütte und der Dorseler Mühle. Der Pastor bekam 1599 in Müsch den Hafer- und Roggenzehnt. 1716 besaß er in Dorsel den Zehnten allein.

Im Jahr 1780 fiel nahezu der gesamte Ort einer Feuersbrunst zum Opfer. Beim Wiederaufbau gab es eine Vorgabe: Die Giebel der Häuser sollten alle gerade zur Straße hin gebaut werden. Entlang der Ahrstraße ist dies heute noch gut zu erkennen.[2]

Am ehemaligen Pfarrhaus von Dorsel wurde nach dem Ahr-Hochwasser vom 21. Juli 1804 eine Gedenktafel zur Erinnerung an das Hochwasser mit folgender Inschrift angebraucht:

1804, den 21. Julius, nachmittags 3 Uhr, stürzte bei einem schrecklichen, von Norden kommenden Gewitter das Wasser in Strömen aus den Wolken, wodurch der Grund von vielen Äckern bis auf die Felsen fortfloß, von den Bergen, besonders hier unter der Kirche und der Stahlhütte, große Erdmassen, Sand, Hecken und Stauden hinabgeschafft wurden, die Ahr von einem Berge zum andern strömte, die Stahlhütte plötzlich ausgelöscht und die Mühlen- und Hüttenklausen samt der sehr starken steinernen Hüttenbrücke fortgerissen wurden ...[3]

Durch die Zugehörigkeit zum Herzogtum Aremberg erfuhren die Dorseler Kinder frühzeitig eine Unterweisung im Katechismus sowie auch im Lesen und Schreiben. So heißt es 1714: Die Jugend ist gut unterrichtet. Das Schulhaus aber ließ 1830 viel zu wünschen übrig. Die einklassige Schule wurde 1972 aufgelöst. Das Schulgebäude wurde 1984 zum Bürgerhaus umfunktioniert.

Ein ehemaliger Winkelhof im Dorfkern, der zu einem Ferienhaus umgebaut wurde, ist mit dem rheinland-pfälzischen Staatspreis 2013 für Architektur und Wohnungsbau ausgezeichnet worden. Die Optik des aus Bruchsteinhaus und Scheune bestehenden Ensembles wird von Grauwacke und Holz, typischen Eifeler Baumaterialien also, bestimmt.

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Bei dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 starben auf dem in Dorseler Gemarkung liegenden Campingplatz Stahlhütte sieben Menschen, darunter die junge Feuerwehrfrau Katharina Kraatz, die einer kranken Frau Beistand leisten wollte und dabei ums Leben kam. Außerdem wurden in Dorsel zwei Brücken weggespült und zahlreiche Wirtschaftswege zerstört. Ortsbürgermeister Günter Adrian reichte nach dem Hochwasser einen Wiederaufbauplan ein, der von einer Gesamtschadenssumme von 1,5 Millionen Euro ausging.[4]

Weitere Bilder

Mediografie

Birgit Ochs: Neue Häuser Ein zweites Zuhause auf dem Land, faz.net vom 5. August 2014

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Richard Hammes: Dorsel, in: ders.: Beiträge zur Geschichte der Gemeinden in der Verbandsgemeinde Adenau, in: Karl Egon Siepmann/Richard Hammes/Friedrich Röder/Erich Hilger: Verbandsgemeinde Adenau 1970-1995, Adenau 1995, 250 Seiten, S. 103
  2. Quelle: Petra Ochs: Dorsel fürchtet Lückenschluss - 200 Einwohner leben noch im Höhenort, der einst eine Stahlhütte an der Ahr hatte (Ortsportrait), in: Rhein-Zeitung vom 11. Juni 2014
  3. Quelle: Hans Frick: Das Hochwasser von 1804 im Kreise Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1955
  4. Quelle: Dorsel fühlt sich vergessen - Bürgermeister mahnt Unterstützung an, in: Rhein-Zeitung vom 17. Januar 2022
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