Feuerwehrgerätehaus Heimersheim

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Das neue Gerätehaus Auf dem Flachsmarkt ist im Februar 2021 nahezu bezugsfertig.
Das alte Gerätehaus am Roten Platz

An der Straße Auf dem Flachsmarkt in der Nähe der ampelgeregelten Abfahrt der Bundesstraße 266 (neu) wurde 2019 mit dem Bau eines neuen Gerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Heimersheim begonnen. Am 23. März 2021 übergab Bürgermeister Guido Orthen symbolisch den Schlüssel für das neue Gerätehaus an Löschzugführer Hans-Peter Blumenberg. 2,7 Millionen Euro hat es gekostet, 18 Monate betrug die reine Bauzeit für das in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 266 und zur Auffahrt auf die Autobahn 61 stehende zweigeschossige Gebäude für die drittgrößte Feuerwehreinheit der Kreisstadt.[1]


Alter Standort[Bearbeiten]

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Neuer Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

1962 bezog die Wehr das Gerätehaus an der Rüstringer Straße. Im Jahr 1973 musste es bereits erweitert werden, weil die Stadt wegen der Nähe zur Autobahn 61 das erste TLF in Heimersheim stationierte. Um Platz zu schaffen, wurde im Jahr 2002 der Schlauchturm abgerissen.

Das alte Gerätehaus sei „wirklich nur noch ein Behelf“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 14. Juni 2016. Die beiden großen Einsatzfahrzeuge fänden darin kaum Platz, und der ELW müsse quer in die Halle gestellt werden. Außerdem mangele es an zeitgemäßen Sanitär- und Ausbildungsräumen, es gebe keine Parkplätze für zum Einsatz anfahrende Feuerwehrleute und keinen Übungsplatz. Die Heimersheimer Feuerwehr bekomme bald ein neues Gerätehaus, hieß es in der RZ vom 14. Juni 2016 weiter. 2017 solle mit dem Bau begonnen werden. Verläuft alles nach Plan, dann könnten das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, das Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 sowie der Einsatzleitwagen ELW 1 der Heimersheimer Wehr im Jahr 2019 in die neue Unterkunft rollen. Einsatztaktisch sinnvoll werde sie an der Straße Auf dem Flachsmarkt unmittelbar an der ampelgeregelten Abfahrt der Bundesstraße 266 (neu), gebaut. Das bedeute kurze Anfahrtswege bei Einsätzen auf der Autobahn 61 und Nähe zum Ort.

Der Ortsbeirat Heimersheim votierte bei einer Sitzung im Mai 2017 einstimmig dafür, das im Besitz der Stadt befindliche alte Feuerwehrhaus nach dem Umzug der Feuerwehr in ihr neues Gerätehaus „Auf die Sauweid“ in ein Gemeindehaus zu verwandeln. Denn im Zuge der Schließung des Alten- und Pflegeheims „St. Vinzenz“ sollte auch der von zahlreichen Vereine und Gruppen des Ortes genutzte Pfarrsaal geschlossen werden. Und die Landskroner Festhalle eigne sich nicht für ihre Treffen, berichtete die Rhein-Zeitung am 24. Mai 2017. Dieser Vorschlag solle nun Bürgermeister Guido Orthen vorgetragen werden. Und mit den örtlichen Vereinen müsse darüber gesprochen werden, inwieweit sie sich bei der Einrichtung als Gemeindehaus mit Eigenleistung engagieren würden.[2]

Bei einer Sitzung des Ortsbeirats am 22. Juni 2017 informierte Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach den Beirat und die Vereinsvertreter im Publikum, die Stadt wolle das alte Feuerwehrhaus verkaufen, um das neue Feuerwehrgerätehaus zu finanzieren. Bei einigen Vereinsvertretern, die darauf gehofft hatten, das Gerätehaus nach der Schließung des Pfarrsaals als Vereinsheim nutzen zu können, löste diese Nachricht Unmut aus. Die Rhein-Zeitung berichtete:

Wie in der Historie wurde der Überbringer, hier die Überbringerin der schlechten Nachricht sinnbildlich geköpft. Ein regelrechtes Trommelfeuer brach über Ortsvorsteherin und Ortsbeirat herein. Lüdenbach konnte sich nur noch mit der Mitteilung wehren, dass am 31. August 2017 um 17 Uhr Bürgermeister Guido Orthen in die Landskroner Festhalle kommen wird, um mit den Vereinen zu sprechen. „Das wird ein heißer Tanz für ihn“, so ein Vereinsvertreter. Durch die Nutzungsmöglichkeit des Pfarrsaales habe sich die Stadt immer an Heimersheim vorbeigemogelt. Alle Ortsteile hätten ordentliche Bürgerhäuser, von Lohrsdorf bis Ramersbach, nur Heimersheim nicht. Und das, obwohl das Gewerbegebiet im Ort gutes Geld in die Stadtkasse spüle und noch vergrößert werden soll. „Nun wollen wir mal was zurück“, hieß es.[3]

Der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler beschloss im Mai 2018 den 2,5 Millionen Euro teuren Neubau und gab die vom Büro Unger Architekten Bad Neuenahr-Ahrweiler in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr erarbeitete Entwurfsplanung ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen frei. Großes Plus des Standortes: Das Feuerwehrhaus steht direkt an der Umgehung Heimersheim, dem Zubringer zur Autobahn 61, so dass der Löschzug Heimersheim im Ernstfall ohne Umwege zu dem von ihm betreuten Autobahnteilstück zwischen Bad Neuenahr und Niederzissen ausrücken kann. Im neuen Gerätehaus sind auch ein Ausbildungsraum, geschlechtergetrennte Toiletten und Duschen vorgesehen, außerdem ein Funkraum, Werkstätten und Lagerräume. Gleich vier Fachingenieurbüros wurden mit den Planungen beauftragt. Wegen der Geländeverhältnisse wurde ein zweigeschossiges Gebäudes mit vier großen Fahrzeugboxen vorgesehen. „Die Topografie des Geländes bringt die aufwendige Bauweise mit sich. Trotzdem ist es ein objektiv günstiger Standort und es wird ein ausgesprochener, Zweckbau. Die zum Bau notwendigen Flächen waren zwischenzeitlich vom Land angekauft, der Bebauungsplan als Satzung beschlossen worden. Die Baukosten wurden zu dieser Zeit AUF 2,5 Millionen Euro geschätzt; dazu erwartete die Stadt Zuschüsse vom Land in Höhe von rund 240.000 Euro. Einsparungen sind trotz der veranschlagten 2,5 Millionen Euro nicht angezeigt“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Kniel. „Angemessen und zweckmäßig“, ergänzte Werner Kasel von der SPD-Fraktion.[4]

Der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler stellte in einer Sitzung im Dezember 2018 915.000 Euro für den Bau des neuen Gerätehauses in den Haushalt der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für das Jahr 2019 ein.[5]

Am Montag, 9. September 2019, wurde der symbolische erste Spatenstich zum Bau des neuen Gerätehauses vollzogen. „Viereinhalb Jahre hat es von der ersten Idee bis zum Spatenstich gedauert“, sagte Stadtwehrleiter Marcus Mandt, „das ist für heutige Verhältnisse ziemlich zügig.“ Mit 2,6 Millionen Euro bezifferte Bürgermeister Guido Orthen die Baukosten. 2090 Quadratmeter misst das Grundstück am Flachsmarkt, auf dem das zweigeschossige Haus mit Stellplätzen für vier große Einsatzfahrzeuge errichtet wird. Geplante Bauzeit: 18 Monate. Der im September 2019 41-köpfige Löschzug könnte dann im Frühjahr 2021 ins neue Gerätehaus umziehen, das unmittelbar an der Umgehung Heimersheim, dem Zubringer zur Autobahn 61, steht. Das neue Gebäude soll eine Nutzfläche von 781 Quadratmeter bieten – für Lagerräume, Werkstatt und Sozialräume, für Sanitärräume sowie einen Schulungsraum mit Küche und Lager. Im Außenbereich sind 24 Pkw-Stellplätze geplant. Zur Gebäudeausstattung sollen auch eine Absauganlage, eine Notstromeinspeisung und eine Zisterne zum Befüllen der Löschfahrzeug-Wassertanks zählen.[6]

Neubau auf dem Flachsmarkt[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Freiwillige Feuerwehr Heimersheim

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Thomas Weber: Nach 18 Monaten Bauzeit: Löschzug Heimersheim bezieht neues Gerätehaus, general-anzeiger-bonn.de, 24. März 2021
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Feuerwehrhaus wird zum Gemeindetreff – Heimersheimer Vereine suchen nach einem Ersatz für den Pfarrsaal, in:, in: Rhein-Zeitung vom 24. Mai 2017
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Heimersheimer Vereine proben den Aufstand – In turbulenter Ortsbeiratssitzung kein Ersatz für fehlenden Versammlungsraum in Sicht, in: Rhein-Zeitung vom 27. Juni 2017
  4. Quellen: Jochen Tarrach: Ideale Adresse für die Feuerwehr: „In der Sauweid“ – Stadtrat stimmt Neubau zu, in: Rhein-Zeitung vom 30. Mai 2018, und Volker Jost: Finanzen in Bad Neuenahr-Ahrweiler – Stadtrat beschließ neues Feuerwehrhaus in Heimersheim, general-anzeiger-bonn.de vom 31. Mai 2018
  5. Quelle: Frieder Bluhm: Investitionen in nie da gewesener Höhe geplant – Haushalte 2019 bis 2022 weisen Rekordausgaben aus – Schuldenstand wird sich erheblich erhöhen - Abgaben bleiben stabil, in: Rhein-Zeitung vom 14. Dezember 2018
  6. Quelle: Günther Schmitt: Neubau für die Blauröcke: Ein Feuerwehrhaus für 2,6 Millionen Euro, general-anzeiger-bonn.de, 10. September 2019