Heimat-, Zunft- und Johanniter-Museum Adenau

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Das Heimat-, Zunft- und Johanniter-Museum Adenau, das sich heute über mehrere Etagen in zwei benachbarten alten Häusern erstreckt, zeigt neben einer kompletten Nagelschmiede Gegenstände und Werkzeuge verschiedener Handwerksberufe, die einst in Adenau ausgeübt wurden: Stellmacher, Sattler, Schuhmacher, Gerber, Schreiner und Tuchmacher zum Beispiel. Die Kellerräume des Gebäudes dienten in vorindustrielller Zeit einem Nagelschmied früher als Werkstatt. Nägel in allen Größen und zu vielerlei Zwecken herstellte - darunter Schuhnägel, Hufnägel und Nägel für das Baugewerbe. Der letzte Nagelschmied von Adenau ging dort bis 1912 seiner Arbeit nach.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Kirchplatz 2-4

53518 Adenau

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Kontakt[Bearbeiten]

Tourist-Information Hocheifel-Nürburgring

Öffnungszeiten[Bearbeiten]

Das Museum ist von 1. April bis 31. Oktober samstags von 11 bis 13 Uhr, sonntags von 11 bis 15 Uhr und nach Voranmeldung geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Träger[Bearbeiten]

Stadt Adenau

Betreuung[Bearbeiten]

Verein für Heimatpflege Adenau e.V.

Museumsleiter[Bearbeiten]

Bernd Schiffarth, Vorgänger: Friedel Röder (†)

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Das Heimat- und Zunftmuseum Adenau wurde 1981 eröffnet. Es war ein Glücksfall für die Stadt Adenau, dass sie Ende der 70er-Jahre ein im Schatten der Katholischen Pfarrkirche "St. Johann Baptist" und unweit der Johanniter-Komturei gelegenes altes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1667 sanieren konnte. Was lag näher, als hier ein Heimatmuseum anzusiedeln, das die Erinnerung an die einst in Adenau beheimateten Zünfte, nämlich die Wollweber-, die Gerber- und die Hammerzunft, wach hielt.

Damals hatten Recherchen gezeigt, dass im Keller des Fachwerkhauses am Markt der letzte Nagelschmied des Ortes seinem Gewerbe nachgegangen war. Das Haus gehörte der Stadt Adenau, und so konnten Geschichtsfreunde aus der Stadt am früheren Standort die originalgetreue Nagelschmiede wieder einrichten. Es folgten weitere Werkstätten früherer Berufe. Viele der damals eingesetzten alten Werkzeuge lagen auf Speichern und in Kellern herum, und die Leute waren froh, sie dem Museum überlassen zu können.[1]

Die Räume im Erdgeschoss wurden zu Verkaufsräumen für eine Boutique hergerichtet. Im Obergeschoss entstanden die späteren Ausstellungsräume einer Kunstkreis-Galerie, hergerichtet durch den Kunstkreis Adenau und unter maßgeblicher Beteiligung von Kurt Gratzel und Bernhard Müller-Feyen. 1980 wurden die Arbeiten abgeschlossen und die Kunstkreis-Galerie eröffnet. Es fanden dort in regelmäßigen Abständen Ausstellungen der Adenauer Künstler statt. Da die Räume im Kellergeschoss zu diesem Zeitpunkt noch ungenutzt waren, besann sich eine Schar heimatverbundener und handwerklich begabter Bürger um Hermann Lehmann in den Räumen, in denen ehemals der Nagelschmied seine Werkstatt hatte, ein kleines Museum einzurichten.

Zum Heimatfest 1980 wurde es inoffiziell und im Mai 1981 offiziell eröffnet, betreut von Friedel Röder. 1983 übernahm der neu gegründete Verein für Heimatpflege Adenau e.V. die Gestaltung des Museums und Friedel Röder wurde Museumsleiter. Im Jahr 1987 konnte das Museum durch die Aufgabe der Boutique im Erdgeschoss erweitert werden, die Ausstellung mit alten Ansichten ist seitdem dort zu sehen. In einem kleinen Raum mit knarzenden Bohlen und niedriger Decke hat der Verein außerdem Bücherei, Archiv und Büro untergebracht. Dort werden Kontakte mit US-Bürgern gepflegt, deren Vorfahren aus der Eifel stammen, dort werden Pressemeldungen, Protokolle und Bettelbriefe verfasst, Dokumente studiert und archiviert und die Einsätze zu den Öffnungszeiten koordiniert.[2]

Darüber hinaus orientierte sich das Museum auch überregional, die Beteiligung an den Arbeitskreistagungen "Eifeler Museen" wurde obligatorisch. Im Jahr 1995 wurde eine Sonderausstellung zum Thema "Der 2. Weltkrieg 1939 bis 1945 - Erinnerungen, Erlebnisse und Schicksale in der Bevölkerung von Adenau" zusammengestellt. 1997 konnte der Umbau des angrenzenden Hauses Fuhrmann abgeschlossen werden - dort entstand die Dauerausstellung "Der Johanniter- und Malteserorden in Adenau und seine weltweiten Verbindungen".

Ein Jahr später entstand im Kellergeschoss eine Klempner- und Schreinerwerkstatt, ebenso fand dort die Glasschleifmaschine ihren Standort. Im Jahr 2000 wurde das Heimat- und Zunftmuseum um eine Schneiderwerkstatt erweitert.

Zum 26-jährigen Bestehen des Museums im Jahr 2006 machte sich der Verein für Heimatpflege Adenau e.V. selbst ein Geschenk, indem er einen neuen Museumsführer herausbrachte.

Geschichte neu in Szene gesetzt - Historie Heimatmuseum in Adenau präsentiert Ausstellungsstücke jetzt thematisch geordnet - unter diesem Titel berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 16. August 2014 über die Neugestaltung des Museums durch den neuen Vorsitzenden des Vereins für Heimatpflege Adenau e.V., Bernd Schiffarth, der Anfang 2014 den langjährigen Vorsitzenden Hermann Lehmann abgelöst hatte, und den Vorstand. Im Zuge der Neugestaltung wurden die verschiedenen Handwerksräume umgelagert und so in einen thematischen Zusammenhang gebracht. Zum Thema Leder findet man den Sattler seitdem neben den Schaukästen zum Gerberhandwerk. Außerdem wurden Exponate entfernt, um andere Ausstellungsstücke besser präsentieren zu können und um einen besseren Überblick zu bieten. „Für den Besucher sollen die diversen alten Adenauer Handwerksbereiche nachvollziehbar dargestellt werden“, erklärte Schiffarth der RZ, „von der Lohegewinnung im Wald bis zum fertigen Leder und seiner Verarbeitung.“[3]

Zur Erinnerung an die Tuchproduktion in Adenau wurde im Zunftmuseum eine Schneiderwerkstatt eingerichtet, in der zwei als Kunden verkleidete Puppen stehen. Ein Schneider ist bei der Arbeit. Rundherum sind die damal übliche Einrichtung und Werkzeuge von damals zu sehen. An der Wand hängen fertige Uniform-Röcke. Zudem kann der Besucher auch unterschiedlich gefärbte Proben des stabilen Adenauer Tuches mit eigenen Fingern befühlen. Eine Hobelbank aus dem Jahr 1900 bildet den Blickfang eines Handwerksensembles, das historische Werkzeuge von Schreiner, Zimmermann und Dachdecker sowie von Seiler und Schmiede zeigt. Im Winter 2014/15, wenn das Museum geschlossen ist, soll die Umgestaltung fortgesetzt werden.

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Gabi Geller: Heimat- und Zunftmuseum ist 30 Jahre alt - Stilles Jubiläum, in: Rhein-Zeitung vom 26. August 2011
  2. Quelle: Gabi Geller: Heimat- und Zunftmuseum ist 30 Jahre alt - Stilles Jubiläum, in: Rhein-Zeitung vom 26. August 2011
  3. Quelle: Gabi Geller: Geschichte neu in Szene gesetzt - Heimatmuseum in Adenau präsentiert Ausstellungsstücke jetzt thematisch geordnet, in: Rhein-Zeitung vom 13. August 2014