Manfred Dahm

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Manfred Dahm mit einem in Tuffstein geschlagenen Relief der Abteikirche Maria Laach
Bei einer Vorführung vor dem Weiberner Steinsägehaus.
Mit Willi Klapperich (rechts).
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bei einer Führung durch das ehemalige Tuff-Abbaugebiet "In den Lärchen"

Manfred Dahm (* 1935) aus Weibern ist Mundartdichter, Vulkanparkführer und Meister der Steinhauerzunft. Außerdem hat er sich für den Handballsport angagiert. 60 Jahre lang war „Dahms Langer“, wie er im Ort genannt wird, für den Turn- und Sportverein Weibern 1920 e.V. aktiv. Schon als Schüler und Jugendlicher spielte er in seinem Heimatverein - damals noch auf dem Feld. Während seiner Zeit als TuS-Vorsitzender wurde die Robert-Wolff-Halle gebaut. 40 Jahre lang hat sich Dahm für den Handball-Nachwuchs in Weibern engagiert. Ungezählte Kinder und Jugendliche machte er mit dieser Ballsportart vertraut - unter anderem den Ex-Bundesliga-Aktiven Melanie Mannebach und Thomas Schlich. 2004 zog er sich aus dem aktiven Handballsport zurück - vorläufig: "Ein knappes halbes Jahr später kam Dahm dann eher zufällig in die Halle und sah, dass sich der verantwortliche Trainer alleine mit 34 Kindern abplagen musste", berichtete die Rhein-Zeitung am 11. November 2010, "daraufhin fuhr er nach Hause, zog sich seinen Trainingsanzug an und ist seitdem wieder mit von der Partie."


Vita[Bearbeiten]

Manfred Dahm wurde ca. 1935 geboren. Wie vor ihm schon Großvater, Vater und Onkel wurde er Anfang der 1950er Jahre in den Weiberner Steinbrüchen zum Steinmetz ausgebildet.

Heute (Stand: November 2005) gibt Dahm Schnupperkurse für das Skulptieren mit Tuffstein, führt Wandergruppen durch Steinbrüche und Steinmetzbahnhof und gibt dabei so manche Anekdote aus Kindheit und Lehrzeit zum Besten. Thema ist auch da immer wieder "das Schicksal der Weiberner Steinmetze". Denn als es in den hiesigen Steinbrüchen immer weniger zu tun gab, mussten diese jeden Tag zur Arbeitsstelle pendeln. Ihn hat es 1958 auf diese Weise für sieben Jahre in die Bauhütte des Kölner Doms verschlagen.

Mit seinen Arbeiten verschönert hat er aber auch die Abteikirche von Maria Laach, Groß „St. Martin“ in Köln und die Kapelle am Alten Markt Bad Neuenahr. Ab 1965 arbeitete Dahm wieder als "Versetzer" und verkleidete Häuser mit Tuffstein. "Weil es da mehr zu verdienen gab." Und das war für den jungen Familienvater, der gerade gebaut hatte, ein schlagendes Argument. In den eigenen vier Wänden lebt er bis heute (November 2005) seine Leidenschaft für filigrane Steinmetzarbeiten aus - davon Zeugen die mit Tuff verkleideten Wände, Säulen, Rundbögen und zahlreichen Kapitelle mit zum Teil skurrilen Bildthemen. Einen Ehrenplatz haben "Reste vom Dom" - abgebrochene Stücke von Maßwerk und Filigranskulptur. "Das wurde früher auf den Schutt geworfen, heute ist das viel Geld wert", weiß Dahm.

Im April 2015 wurde Dahm, fast 80-jährigen, als Nachfolger von Willi Klapperich zum Vorsitzenden des Steinhauervereins Weibern gewählt.[1]

Als die Mitglieder im Oktober 2017 die Umwandlung des informellen Zusammenschlusses in einen Verein beschlossen, wurde Dahm als Beisitzer in den Vorstand gewählt.[2]

2018 nahm Manfred Dahm die Arbeit an einem Projekt auf, über dessen Abschluss die Rhein-Zeitung im Juni 2020 berichtete. Es handelte sich um einen Wegweiser aus Basalt, von denen es rund um Weibern bereits mehrere gab. Der Stein steht in der Verlängerung der Straße Auf Köhnerrain, und zwar rund 70 Meter westlich des Freizeitbades Brohltal an der Abzweigung zum Radweg, der über den ehemaligen Bahndamm verläuft. Dahm, inzwischen 84-jährig, hatten diesen Standort bewusst gewählt, weil es in früherer Zeit in diesem Bereich zwischen Weibern und Kempenich die Siedlung Oilshusen (Ulzhausen) und die Kempenicher Ölmühle gab. Für jeden einzelnen der mehr als 140 in den Stein gravierten Buchstaben und Zeichen benötigte Dahm etwa eine Stunde. Die Schriftart hat er etliche Jahre zuvor selbst über längere Zeit entwickelt. Dabei veränderte Dahm mehrfach die Formgebung einzelner Buchstaben. Oben links hat Dahm das Wegzeichen für den Hauptwanderweg 12 des Eifelvereins verewigt, der bis wenige Jahre zuvor an dieser Stelle vorbeiführte. Den Anfang hatte Hermann Hilger ein Jahr nach der Gründung des Steinhauervereins gemacht. 2004 gab es bereits neun dieser gewaltigen Steine aus heimischem Basalt, die von den beiden Basalt-Spezialisten Dahm und Hilger in ehrenamtlicher Tätigkeit geschaffen worden waren. Allein im Jahr 2017 kamen vier neue Wegweiser hinzu. Den Anstoß hierzu gab der Gedenkstein zur Erinnerung an den Bomberabsturz am 28. Januar 1945 am Riedener Berg.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Am 21. September 1979 wurde Dahm mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[4]

Mediografie[Bearbeiten]

Manfred Dahm hält die Mundart hoch: Das Weiberner Original ist als wichtiger Zeitzeuge gefragt: Die RZ traf ihn auf dem „Katzekopp“, in: Rhein-Zeitung vom 19. Mai 2016

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Weiberner Steinhauer suchen Nachwuchs - Vorsitzende sind um die 80 Jahre alt – Verein hat seit Jahren rund 120 Mitglieder – Schnupperkurse ausgebucht, in: Rhein-Zeitung vom 9. April 2015
  2. Quelle: Hans-Josef Schneider: Heimatfreunde: Vom Stammtisch ins Vereinsregister – Weiberner Geschichtsforscher vollziehen bedeutsamen Schritt, in: Rhein-Zeitung vom 28. Oktober 2017
  3. Quelle: Hans-Josef Schneider: Stein erinnert an verlassene Siedlung – Manfred Dahm aus Weibern will Erinnerung an Oilshusen wachhalten, in: Rhein-Zeitung vom 17. Juni 2020
  4. Quelle: Ehrungen verdienter Bürger, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1980