Alten- und Pflegeheim „St. Maria-Josef“ Ahrweiler

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Seniorenfeier der Kolpingfamilie Ahrweiler im Alten- und Pflegeheim "St. Maria-Josef": Kolpingvorsitzender Paul Gieler (von links), Bacchus Rudolf Wolber, Laurentia Anna Maria Voosen, Pflegedienstleiterin Christie Tüttelmann und Burgundia Katja Wolber
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Das in der Ahrweiler Innenstadt liegende Alten- und Pflegeheim „St. Maria-Josef“ ist eine Einrichung der cusanus trägergesellschaft mbH Trier. Es zählt 121 Heimbewohner, neun Ordensschwestern und etliche Pflegekräfte (Zahlen von Oktober 1998).


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Niederhutstraße 14

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)

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Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 02641 9760
  • Fax 02641 5700

Leitung[Bearbeiten]

  • Heim- und Pflegedienstleitung: Alfons Busch (seit Juli 2008)
  • stellv. Pflegedienstleitung: Olga Atamanova

Träger[Bearbeiten]

cusanus trägergesellschaft trier mbH

Bewohner[Bearbeiten]

78 Einzelzimmer und 18 Doppelzimmer bieten Raum für insgesamt 114 Bewohner.

Chronik[Bearbeiten]

Die Ursprünge des Hauses reichen bis ins Jahr 1854 zurück: Im Frühjahr 1854 wurde unter dem Vorsitz von Dechant Johann Balthasar Mertens eine Gesellschaft von katholischen Einwohnern Ahrweilers gegründet. Diese Initiative und Spenden aus der Bürgerschaft führten zur Gründung einer Anstalt, die zur Pflege von armen Kranken unter Leitung der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus aus Trier führte. Noch im selben Jahr stellte Georg Kreuzberg ein altes Fachwerkhaus zur Verfügung.

Am 3. Mai 1855 entsendete das Trierer Mutterhaus der Borromäerinnen auf Bitten der Pfarrgemeinde drei Schwestern, die in Ahrweiler ihre Tätigkeit in einem Haus aufnahmen, das sich aus bescheidenen Anfängen schnell zu einem angesehenen und nach damaligen Maßstäben modernen Krankenhaus entwickelte, dem ein Kindergarten, ein Waisenhaus und eine Näh- und Arbeitsschule angeschlossen waren, die allesamt von den Schwestern geleitet und betreut wurden.

Lange Jahre war die Katholische Pfarrgemeinde "St. Laurentius" Ahrweiler Trägerin des Alten- und Pflegeheims. Ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses begann 1967, als das bisherige Krankenhauses „St. Maria-Josef“ abgerissen wurde und an der gleichen Stelle der Neubau für das heutige Alten- und Pflegeheim entstand. Das Ahrweiler Haus war von den Plänen der Krankenhausreform betroffen, wonach kleinere Krankenhäuser aufgelöst und durch Schwerpunkt-Krankenhäuser – in diesem Fall das Krankenhaus "Maria Hilf" Bad Neuenahr “ ersetzt wurden. Am 11. September 1974 wurde an gleicher Stelle das Alten- und Pflegeheim „St. Maria-Josef“ wieder feierlich eröffnet.

Im Herbst 1973 konnten die Schwestern des heiligen Borromäus in das fertige Personalhaus einziehen – das Mutterhaus in Trier hatte erneut Schwestern nach Ahrweiler entsendet – und schon einen Monat später wurde abschnittsweise mit Nutzung und Belegung der neuen Gebäude begonnen. Am 11. September 1974 wurde das Haus geweiht.

Auch wenn am 1. Oktober 1993 die Trägerschaft für das Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef in Erbpacht der Caritas-Trägergesellschaft Trier übertragen wurde, änderte sich an der Tätigkeit der Schwestern in Ahrweiler nichts. Dass die Barmherzigen Schwestern das Haus im Juni verließen, hatte vielerlei Gründe: Die rasanten Entwicklungen auf dem Gesundheits- und Pflegesektor trugen dazu bei, aber auch der Mangel an Ordensnachwuchs. Die Schwestern kehrten von Ahrweiler in das Trierer Mutterhaus zurück.

Im Januar 2006 wurde der Förder- und Freundeskreis "St. Maria-Josef" Ahrweiler e.V. gegründet. Reinigung und Revision der Orgel des „Niederhut-Kapellchen“ im Jahr 2014, der Bau einer Terrasse zur Niederhutstraße hin, die Anschaffung von Markisen, Gartenmöbeln und vielen weiteren Dingen, die den Lebensalltag der Bewohner verschönern sollen, sind dem Freundeskreis zu verdanken.

In den Jahren 2012 bis 2014 wurde das Haus bei laufendem Betrieb umfangreich saniert.

Die kleine Orgel auf der Empore der Kapelle des Seniorenheims stammt von den Gebrüdern Oberlinger in Windesheim bei Bad Kreuznach. Das Baujahr ist nicht bekannt. Als Geschenk der evangelischen Kirchengemeinde zur Einweihung des neuen Seniorenheimes in der Niederhutstraße kam das Instrument Ende der 1960er-Jahre in die Kapelle. Mit vier Registern, mechanischer Traktur und ohne Pedale kann der Organist an diesem Instrument mehr als 200 Pfeifen zum Klingen bringen. Im Frühjahr 2014 übernahm der Förder- und Freundeskreis "St. Maria-Josef" Ahrweiler e.V. des Heimes die Verantwortung für die Finanzierung der rund 10.000 Euro teuren Sanierung der Orgel. Die Mechanik musste überholt und stellenweise repariert, das Instrument mit seinen zahlreichen Pfeifen gereinigt und anschließend intoniert und gestimmt werden. „Regelmäßig begleitet der Vorsitzende des Fördervereins, Antonius Kohlhaas, … als Organist die Gottesdienste“, berichtete die Rhein-Zeitung am 19. April 2014. Im September 2014 war die Orgel dann saniert. Davon konnten sich die Zuhörer bei einem Orgelkonzert mit Klaus-Dieter Holzberger überzeugen. Der Förder- und Freundeskreis hatte die Kosten von mehr als 10.000 Euro durch Spenden und Kuchenverkauf eingeworben. Spenden von Ahrweiler Bürgern, Vereinen, Geldinstituten, der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler und des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ e. V. gingen ein, zudem gab es ein Vermächtnis des verstorbenen Albert Friedrich.[1]

Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde das Seniorenheim schwer in Mitleidenschaft gezogen. Vier Mitarbeiterinnen - Elena Ströher aus Kalenborn, Ulrike Großmann aus Sinzig, Gabriele-Maria Seidel aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und Brigitte Weidenbach aus Hönningen - retteten in der Flutnacht 95 Senioren das Leben - im Dunkeln, ohne Strom und bei steigendem Wasser. Dafür wurden sie im August 2022 von der Franziskus-Stiftung für Pflege ausgezeichnet. „Für ihr professionelles, uneigennütziges und mutiges Handeln“, steht auf dem gläsernen Preis, der mit 500 Euro dotiert war und den das Quartett bei einer Feier in Heimersheim entgegennehmen konnte. Alle vier hatten nach dem Erlebten psychisch damit zu kämpfen, bis hin zur noch anhaltenden Posttraumatischen Belastungsstörung. Bis August 2022 war nur eine von ihnen wieder im Dienst - nicht in Sankt-Maria-Josef, weil das Ahrweiler Seniorenzentrum noch nicht wiederaufgebaut war, sondern in Kempenich. Eine andere stand vor der Wiedereingliederung. Der General-Anzeiger berichtete:

Die Frauen berichteten von den Wasser- und Schlammmassen, die bis zur ersten Etage des Seniorenheims eindrangen – plötzlich und angstmachend. Sie sprachen auch von den zwei Handys, mit denen sie ihre Familien nicht erreichten und die Licht spendeten, bis die Akkus leer waren. Und sie schilderten, wie sie Senioren mit Matratzen aus den Betten und über die Treppen eine Etage höher brachten – unter Beschimpfungen, weil die Senioren nicht verstanden, was los war. In der Flutnacht schlossen sich Brandschutztüren, als der Strom ausfiel. Die Frauen konnten sie, wenn überhaupt, nur mit enormer Kraftanstrengung öffnen. Sechs Bewohner mussten sie in der unteren Etage zurücklassen, aber sie fanden sie weitgehend unversehrt wieder auf, als das Wasser zurückging. Ein alter Mann lag auf dem Boden im Schlamm, aber er lebte. Eigentlich wären sie nur zu zweit im Dienst gewesen, erzählten sie, aber zwei von ihnen hängten an ihre Tagschicht noch die Nachtschicht dran.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.ctt-trier.de/neuenahr-ahrweiler/

Fußnoten