Niederhutstraße (Ahrweiler)

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Ahrweiler - Heinz Grates (139).jpg
Eines der beliebtesten Fotomotive von Ahrweiler: das Haus Wolff an der Niederhutstraße 42
Niederhutstraße 1: Haus Kreutzberg/Kögl
Jugendstilhaus an der Niederhutstraße 61
„Stolperstein“ vor dem Jugendstilhaus an der Niederhutstraße 61 zur Erinnerung an die in Sobibor ermordete Jüdin Sophie Adler
Haus Niederhutstraße 52
Hausnummer 22: die Niederhutklause
Hausnummer 22
Niederhutstraße 28
Statue des St. Matthias an der Fassade Niederhutstraße 32
Haus Nr. 15
Haus Wolff 02.jpg
Das Ladenlokal Niederhutstraße 62 um 1910
Auch die Niederhutstraße wurde nicht vom Zweiten Weltkrieg verschont, wie dieses Foto vom Haus Wolff deutlich macht.
Blick in die Schulhofstraße vor der Bombardierung vom 2. Dezember 1944
Geburtshaus von Josef Heinen
Geschäftshaus wenige Wochen nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021
Feinkost Kohlhaas Ahrweiler.jpg
Blick vom Marktplatz in die Niederhutstraße

Die Niederhutstraße in Ahrweiler, die vom Marktplatz durch die Niederhut bis zum Niedertor verläuft, war im Spätmittelalter die Straße der Gerber, die das Wasser des Mühlenteichs nutzten, der offen durch die Niederhutstraße floss. Entlang der südlich der Niederhutstraße verlaufenden Plätzerstraße lebten früher die Schuhmacher, die ihr Leder von den Gerbern aus der Niederhutstraße bezogen. Im 19. Jahrhundert hieß die Niederhutstraße auch Judengasse. 1290 wird die Straße „Judengasse“ genannt.


Verlauf[Bearbeiten]

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Anlieger[Bearbeiten]

2: Haus Kreutzberg/Kögl: Unverpackt-Laden „Fräulein Frei“ (am 1. April 2023 eröffnet), vorher: Antiquitäten Sacharow

2: Bosporos-Grill

5: Haus Fechemer

6: Gaststätte „Zur Glocke“

7: Böcker-Ott Eisenwaren Spielwaren Haushalt

11-13: Hotel „Zum Ännchen“

13: Boutique „Alina Fashion“

14: Alten- und Pflegeheim „St. Maria-Josef“

15: Bestattungshaus Palm-Hoppe („Beethovenhaus“)

17: kleines Fachwerkhaus

20: „Et Kamellestüffche“

21: Verkaufsstelle des Weinguts „Maibachfarm“, vorher Feinkost Gerda und Antonius Kohlhaas

22: Weinstube – Das Haus wurde von den Eheleuten Johann Mentzen und Anna Maria Dünwalt erbaut, die im Mai 1767 heirateten. Die Inschrift „1761“ müsste daher wohl „1767“ heißen. Johann Mentzen war Rotgerbermeister. Auf einem Querbalken des Gebäudes ist eine Inschrift des Arztes und Dichters Theobald Kerner (1817-1907) zu lesen: „Aus der Traube in die Tonne, aus der Tonne in das Faß, aus dem Fasse dann, oh Wonne, in die Flasche und ins Glas!“ Kurt Lißmann (1902–1983) komponierte zu diesem Text die Melodie eines bekanntes Volksliedes.[1]

23: Geburtshaus von Carl Weisgerber

24: ehemalige Metzgerei Höllen, ehemalige Metzgerei Klick

25: Parfümerie & Lingerie Vollmar GmbH

27a: Bells Genusshof & Marktplatz, Vorgänger: Bell's WeinRestaurant, BierGarten & Hausbrauerei

28: Pizzeria „Schäfer`s Steinalt“

30: Haus „Alina-Moden“: Das Trachtenmodengeschäft hat eine etwa 1,50 Meter hohe Statue von St. Matthias aus dem 17. Jahrhundert. Die Statue ist möglicherweise eine Kopie aus dem 19. Jahrhundert, mit der sich die damalige Bäckerei Dittmann schmückte. Am dem Haus sind noch heute Halterungen für die elektrische Oberleitung der Elektrischen gleislosen Bahn Ahrweiler erkennbar, die bis 1916/17 in Betrieb war.[2]

31: China-Restaurant "Mayflower"

34: Friseursalon Jakob Strack

37: Gaststätte „Jägerhof“

38: Stoffhaus Wendel

40: Ludwig Wolff - Uhren & Schmuck

42: Haus Wolff (Dat Lädche))

50: KODI-Filiale

51: Heinrich Hartmann

52: „Schatztruhe“ Ahrweiler – Bei dem Gebäude handelt es sich um einen ehemaligen Klosterhof des Klosters Niederehe, auch 1775 Besitz dieses Klosters war. Auf der Ostseite des restaurierten Fachwerkhauses aus dem Jahr 1761 befindet sich ein Zwerchgibel. Auf der Westseite des Erdgeschosses befand sich früher eine Einfahrt. Durch den Ladeneinbau wurde das Gebäude modern überformt. Die Gefache in der Fassade wurden flächendeckend mit floralen Motiven ausgemalt. Rückwärtig befinden sich über die Grundstückgrenzen hinweg parallel zur Niederhutstraße verlaufende große Weinkeller.[3]

53: Reisebüro Niedertor Maria Sobania GmbH

53a: Intersport Schüller

54: Brettspielheld

56-58: von 1773 bis etwa 1796 jüdische Kellerbetstube[4]

56: Dieses Haus gegenüber dem Reisebüro TUI – Ellinor`s Lifestyle) beherbergte früher eine Synagoge. Reste einer Mikwe (Judenbad – zum Grundwasser führender Schacht mit komplizierter Treppenführung zur rituellen Reinigung im Sinne von 3. Moses 14/15) wurden dort gefunden.[5]

57: Geburtshaus von Josef Heinen, heute Café „Zum Crêpe´chen“

58: Restaurant Prümer Gang

61: Optik Eberle - Jugendstilhaus Niederhutstraße 61 - In diesem Haus wohnte Sophie Adler. Zur Erinnerung an die von den Nazis ermordete Jüdin wurde im Frühjahr 2015 vor dem Haus ein Stolperstein verlegt.[6]

67: Schuh + Sport Schüller GmbH

68: Gaststätte-Cafe Talamini

69: Bäckerei Jürgen Schmitz

70: Pizzeria „La Perla“

70: Optik Eberle e.K.

71: Boutique „Mi Parti“

73: Haus des Kindes Stockert

Einmündende Straßen[Bearbeiten]

Chronik[Bearbeiten]

Heute ist die Niederhutstraße Teil der Fußgängerzone Ahrweiler und eine der beiden beliebten Geschäftsstraßen in der Altstadt. Zusammen mit der Oberhutstraße bildet sie die West-Ost-Achse der Innenstadt. Während die Fußgängerzone in der Niederhutstraße bereits am 20. Mai 1976 eröffnet wurde, dauerte es noch Jahre bis zur Umwidmung der Ahrhutstraße. Mit der Eröffnung der Umgehungsstraße Ahrweiler am 26. März 1982 war der Weg dann aber frei. Vor dem Umbau mussten allerdings erhebliche Widerstände von Geschäftsleuten überwunden werden, die ihren Kunden nicht die Möglichkeit nehmen wollen, ihre Pkw unmittelbar vor ihren Geschäften zu parken. Am 7. September 1984 wurde dann aber auch die Ahrhutstraße als Fußgängerzone eröffnet.[7]

Das Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 richtete in der Niederhutstraße schwere Schäden an.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Das Haus Wolff an der Niederhutstraße 42 im Wandel der Zeit

Die Niederhutstraße im Wandel der Zeit: Niedertor und ehemaliges Hotel „Drei Kronen“ (links)

Das Haus Kreutzberg/Kögl neben dem Niedertor beherbergte einst eine Gerberei.

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Heinz Schönewald bei einem Schulungsrundgang mit der Ahrtal-Gästeführer e.V. zum Thema „Inschriften, Hausmarken und Wappensteine in der Ahrweiler Altstadt“ am 11. August 2016, gemäß Protokoll von Helfried Kellerhoff vom 15. August 2016
  2. Quelle: Heinz Schönewald bei einem Schulungsrundgang mit der Ahrtal-Gästeführer e.V. zum Thema „Inschriften, Hausmarken und Wappensteine in der Ahrweiler Altstadt“ am 11. August 2016, gemäß Protokoll von Helfried Kellerhoff vom 15. August 2016
  3. Quelle: Infoplakette, die vom Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ e. V. am Haus angebracht wurde, gesehen am 15. September 2018
  4. nach: alemannia-judaica.de: Jüdische Gemeinde Ahrweiler, gesehen am 8. Januar 2023
  5. Quelle: Heinz Schönewald bei einem Schulungsrundgang mit der Ahrtal-Gästeführer e.V. zum Thema „Inschriften, Hausmarken und Wappensteine in der Ahrweiler Altstadt“ am 11. August 2016, gemäß Protokoll von Helfried Kellerhoff vom 15. August 2016
  6. Quelle: Gedenken in Ahrweiler: Die letzten Stolpersteine sind verlegt, general-anzeiger-bonn.de vom 7. März 2015
  7. Quelle: General-Anzeiger vom 23./24. März 2013