Rainer Mertel

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21. April 2009: Kurdirektor Rainer Mertel (vorne rechts) am Tag der offenen Tür zum Bademantelgang in Bad Neuenahr

Rainer Mertel (* 12. April 1945 in der Pfalz, † 28. Dezember 2009) war ab April 1996 bis zu seinem Tod Ende 2009 Kurdirektor von Bad Neuenahr und Geschäftsführer der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr. Von 1984 bis Oktober 1994 war er - als Vorgänger von Dr. Walter Kafitz - Hauptgeschäftsführer der Nürburgring-GmbH, ab 1994 bis Ende April 1996 - neben Herbert Rütten - stellvertretender Kurdirektor von Bad Neuenahr. Anschließend übernahm er alleine die Leitung der Kur-AG.


Vita[Bearbeiten]

Rainer Mertel wurde am 12. April 1945 im thüringischen Apolda geboren, wuchs bei Pirmasens auf und war zunächst im Polizeipräsidium Kaiserslautern tätig. Dann arbeitete er bei der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz, als Ministerialdirigent im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium. 1984 wurde er Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH.

40 Millionen Euro wurden während seiner Amtszeit in den Formel-1-Kurs investiert. Aber die Formel 1 kehrte während der Mertel-Ära nicht in die Eifel zurück. So baute Mertel auf andere Attraktionen, startete den Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring und legte den Grundstein für das Musikfestival Rock am Ring.

Mertel war im Oktober 1994 zunächst als Stellvertretender Vorstand, ab April 1996 als Alleinvorstand in die Dienste der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, der damaligen Trägerin des Heilbades Bad Neuenahr, getreten.

Nach einem Anhörungstermin vor dem Nürburgring-Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags war Mertel kurz vor Weihnchten 2009 zusammengebrochen und in die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz eingeliefert worden. Er schien auf dem Wege der Besserung, als er einen zweiten Herzinfarkt erlitt. Ende 2010 wollte Mertel sein Amt in jüngere Hände legen. Hans-Ulrich Tappe, Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, war wenige Wochen zuvor als Nachfolger designiert worden.

Mertel hinterließ seine Frau Inge und die in der Schweiz lebende Tochter Stephanie mit drei Kindern.

Würdigungen[Bearbeiten]

  • In wirtschaftlicher Zeit formte Mertel die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr weitblickend um. Mit dem Ahr-Resort schuf er eine bundesweit angesehene Gesundheits- und Wellnesslandschaft. Außerdem ergänzte er das Geschäftsfeld des Unternehmens um die Villa Sibilla Bad Neuenahr.
  • Christian Baldauf, CDU-Landesvorsitzender und Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, schrieb in seinem Nachruf, Rainer Mertel, der seit vielen Jahren der CDU angehöre, habe "Hervorragendes für die Stadt Bad Neuenahr und die gesamte Region geleistet." Er habe die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler "zu einem der renommiertesten Kur- und Heilbäder in Deutschland entwickelt." Es sei "seinem großen persönlichen Einsatz als Taktgeber zu verdanken, dass Bad Neuenahr im Reigen der Heilbäder und Kurorte eine Spitzenstellung einnimmt." Mertel habe "zeitlebens seine ganze Kraft in den Dienst der Aufgaben gestellt, die er übernommen hat, und dabei große Erfolge erzielt."
  • Landrat Dr. Jürgen Pföhler sagte dem General-Anzeiger auf die Nachricht von Mertels Tod: "Mit Rainer Mertel verliert der Kreis Ahrweiler eine herausragende Persönlichkeit und einen ganz besonderen Menschen. Seiner Tatkraft als Kurdirektor hat der Kreis Ahrweiler viel zu verdanken. Er hat unser Profil als Gesundheits- und Fitnessregion entscheidend nach vorne gebracht. Dazu zählt unter anderem: Die Kreisstadt ist Nummer eins der deutschen Heilbäder. Er war ein Vorreiter für Innovationen im deutschen Kurwesen. Beispiele hiefür sind die Sinfonie der Sinne und das Ahr-Resort."
  • Prof. Dr. Otto L. Adelberger, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, sagte beim Trauergottesdienst in der Rosenkranzkirche Bad Neuenahr, Mertel habe ...
"bei Repräsentationsaufgaben selbstlos nie seine eigene Person, sondern das Porträt der Gesellschaft in den Vordergrund gestellt. Beharrlich, aber auch flexibel. Robust, aber auch hinreichend sensibel. Charmant und sympathisch, aber auch kantig. Adelberger beschrieb Mertel als eine außergewöhnliche Führungspersönlichkeit mit vielen auf den ersten Blick gegensätzlichen Facetten, die Ziele in Bewegung brachte."[1]
  • Staatssekretär Prof. Dr. Siegfried Englert sagte beim Trauergottesdienst über Mertel:
"Er war Motor und Vorbild für Kurorte im ganzen Land. Die Spitzenposition von Bad Neuenahr in der Bäderlandschaft ist mit dem Namen Mertel verknüpft. Dem Heilbad hätte nichts Besseres passieren können. Er hat einen zeitlosen Maßstab für Qualität gesetzt."[2]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Nachrufe:

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 9. Januar 2010
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 9. Januar 2010