St. Laurentius von Rom

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Tympanon mit einem Relief des Pfarrpatrons über dem Portal der katholischen Pfarrkirche „St. Laurentius“ Oberwinter
Mit Rost, Märtyrerpalme und im Diakonsgewand in der Karl-Borromäus-Kapelle Rheineck
Bleiglasfenster mit Laurentius-Motiv in der St.-Leonhardus-Kapelle Bachem

Der Namenstag des St. Laurentius von Rom (* evtl. in Osca (Spanien) oder Laurentum (Italien), † 10. August 258 in Rom) wird jährlich am 10. August, also am Jahrestag seines Todes, gefeiert. St. Laurentius ist im Kreis Ahrweiler Schutzpatron der katholischen Pfarrkirche „St. Laurentius“ in Ahrweiler, der katholischen Pfarrkirche „St. Laurentius“ in Oberwinter und der St.-Laurentius-Kapelle Gilgenbach. Die katholische Pfarrgemeinde „St. Laurentius“ Ahrweiler feiert jährlich anlässlich des Namenstages ihres Schutzpatrons ihr Pfarrfest. Und der katholische Junggesellenverein Oberwinter veranstaltet Jahr für Jahr anlässlich des Namenstages von St. Laurentius die St.-Laurentius-Kirmes Oberwinter.


Attribute[Bearbeiten]

Rost, Kelch mit Goldstücken, Geldbeutel, Brote, Märtyrerpalme, Evangelienbuch. In Wappen steht oft der Rost als alleiniges Symbol für ihn. Häufig wird Laurentius im Diakonsgewand dargestellt.

Patrozinien[Bearbeiten]

Laurentius gilt als Beschützer vor Brandwunden, Fieber und Feuer, vor Rückenschmerzen, den Qualen des Fegefeuers und zum Schutzpatron vieler Berufsgruppen, die mit offenem Feuer zu tun haben: der Bäcker, Bierbrauer und Textilreiniger etwa, der Köche, Büglerinnen und Köhler, der Glasbrenner, Glasbläser und Glaser sowie - ähnlich wie St. Florian - der Feuerwehr. Bei Hexenschuss, Fieber, Ischias- und Hautleiden wird der heilige Laurentius ebenfalls angerufen.

Weil er der Legende nach die Bücher und Vermögen der Kirche verwaltete, ist er außerdem der Heilige der Archivare, Bibliothekare und Studenten, und wegen seiner Handlungsweise, für die er mit dem Tod bestraft wurde, ist er auch der Schutzpatron der Armen. Früher wurde daher am Laurentiustag vielerorts Brot geweiht und an die Armen verteilt. Wie auch St. Urban, wird er als Schutzpatron der Weintrauben verehrt, sollen die doch in der Sonnenglut des August braten wie Laurentius auf dem Rost und so einen guten Wein bringen. Auch Weinbergslagen sind nach ihm benannt, beispielsweise die Laurentiuslay in Köwerich an der Mosel.

St. Laurentius von Rom ist Patron von Spanien, Rom, Nürnberg, Duderstadt, Merseburg, Havelberg, Wuppertal, Wolfersweiler, Kulm - dem heutigen Chelmno in Polen und Huesca in Spanien. Und auch im nahen Leutesdorf ist er nicht nur Patron der Pfarrkirche, sondern auch Bestandteil des Gemeindewappens.

Außerdem ist St. Laurentius – wie St. Urbanus – ein Heiliger der Weinberge und für das Gedeihen der Weintrauben.

Rebsorte „Saint Laurent“[Bearbeiten]

Wohl in Anspielung auf das Blut des Märtyrers erhielt eine rote Burgundersorte, deren Beeren schon im Hochsommer, um den Laurentiustag am 10. August, reifen, den Namen „Saint Laurent“. Diese Rebsorte erlebt derzeit, nachdem sie fast verschwunden war, ähnlich wie der Frühburgunder an der Ahr eine Renaissance.[1]

Reliquienverehrung[Bearbeiten]

In Mönchengladbach wurde eine Reliquie, das Haupt des Laurentius, verehrt. Und in der Marienkirche des kleinen Ortes Amaseno südöstlich von Rom wird eine Blutreliquie des Laurentius aufbewahrt, die sich jedes Jahr zum Tag seines Martyriums verflüssigt.

Bräuche und Bauernregeln[Bearbeiten]

In manchen Gegenden wird am Laurentiustag im Haus kein Feuer angebrannt. Früher wurden weder die Lampen angezündet noch wurde am offenen Feuer gekocht. Frühere Generationen nahmen an, dass der Laurentiustag wetterbestimmend sei, ein so genannter „Lostag“, was dazu führte, das Wetterregeln überliefert wurden. Ein paar Beispiele:

St. Lorenz füllt mit heißem Hauch dem Winzer Fass und Schlauch.
Laurentius heiter und gut einen schönen Herbst verheißen tut.
Wie Laurenz und Barthel (24. August) sind, so wird der Herbst, sei's rauh, sei's lind!
Lorenz muss rein sein, soll guter Wein sein.
Ist Lorenz ohne Feuer, gibt schlechten Wein es heuer.
Nach Lorenzi ist's nicht gut, wenn's Rebholz jetzt noch treiben tut.

Laurentiuslied[2][Bearbeiten]

Dich schreckte nicht Tyrannenmacht, des Feuers Glut hast du verlacht, du hast den wahren Gott bezeugt und nicht vor Götzen dich gebeut: Steh du uns bei in Glaubensnot, wenn Satans Arglist uns bedroht, bewahr uns vor dem ew'gen Tod o heiliger Laurentius!
Du hast der Kirche Recht gewahrt und häuftest Schätze eigner Art. Nicht Silber und nicht Gold es war, dein Reichtum war der Armen Schar. Hilf lindern uns des Nächsten Not, erfüllen unsers Herrn Gebot, den Armen spenden Trost und Brot, o heiliger Laurentius!
Von allem Erdenleid befreit schaust du nun Gottes Herrlichkeit. Dem Lamme folgst du immerdar nun in der Auserwählten Schar: Du unser großer Schutzpatron, der Kirche heil'ger Diakon, bitt' du für uns an Gottes Thron, o heiliger Laurentius.

Laurentiustränen[Bearbeiten]

Weil um den Laurentiustag Sternschnuppen besonders hell und in viel größerer Zahl als zu anderen Zeiten vom Himmel fallen, gaben ihnen unsere bildkräftigen und frommen Vorfahren diesen über den Nachthimmel dahinhuschenden Meteoritenleuchtspuren den Namen „Laurentiustränen“. Oft schießen sie in ganzen Schwärmen dahin, das ist dann ein „Laurentiusschwarm“. Peter Kremer schrieb dazu im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler für das Jahr 1968:

So viele Tränen flössen aus den Augen des heiligen Papstes Sixtus II., als er von seinem Diakon Laurentius den letzten Abschied nahm, so viele Funken umsprühten den Feuerrost, auf dem Laurentius langsam zu Tode gequält wurde. Laurentiustränen rieseln wie Feuerkaskaden vom Himmel.[3]

St. Laurentius im Kreis Ahrweiler[Bearbeiten]

Ahrweiler:

  • Der Heilige ist Patron der katholischen Pfarrkirche von Ahrweiler.
  • Eine hölzerne Skuluptur des Heiligen stand im AhrWeinForum in Ahrweiler. Das Forum wurde vom Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 nicht verschont, wohl aber die Skulptur, die erhöht in einer gläsernen Vitrine stand. St. Laurentius, der mit auffallend ernster Miene dargestellt wird, trägt hier ein weißes Gewand und einen goldfarbenen Umhang mit kupferfarbenen Fransen, weshalb diese Darstellung besonders edel anmutet.

Bachem: Die Atmosphäre im Inneren der kleinen Kapelle an der Königstraße in Bachem wird tagsüber von dem farbigen Licht dominiert, das durch die Bleiglasfenster hereinscheint. Sie zeigen Heilige inmitten von Szenen, die für sie typisch sind: St. Hubertus mit Hirsch etwa, den Kapellenpatron St. Leonhardus von Limoges, der mit seinen Attributen Kette und Hirtenstab inmitten von Vieh steht, und St. Laurentius mit Heiligenschein, der einer auf dem Boden sitzenden Bettlerin eine Münze spendet - eine eher selten zu sehende Szene. Das Glasbild trägt groß die Inschrift „St. Laurentius bitte für uns!“. In wesentlich kleinerer Schrift ist am unteren Rand zu lesen: „Glasmalerei H. Maier Neuenahr 1916“, „dem hochw. Kaplan Lorenz Lösch gewidmet von seinen Geschwistern“.

Bauler: An einer Altar-Flanke der St.-Georg-Kapelle Bauler befindet sich eine Figur des Heiligen.

Gilgenbach: In Gilgenbach gibt es eine St.-Laurentius-Kapelle, in deren Instandhaltung ein Teil des Erlöses der St.-Laurentius-Kirmes fließt.

Meuspath: Ausgesprochen jugendlich, beinahe noch jungenhaft, wirken die Gesichtszüge der St.-Laurentius-Skulptur, die in der St.-Georg-Kapelle am Landgut Krebsbacher Hof steht.

Oberwinter: Die katholische Pfarrkirche „St. Laurentius“ trägt den Namen des Heiligen. Über dem Hauptportal des Gotteshauses befindet sich ein in Stein gehauenes Tympanon, das den Heiligen vor einem Eisengitter und lodernden Flammen zeigt. Im Kirchen-Inneren eine Skulptur, die St. Laurentius ebenfalls mit den Attributen Gitterost und Evangelienbuch zeigt.

Rheineck: Rost und Märtyrerpalme sind die Attribute einer Skulptur in der Karl-Borromäus-Kapelle in Rheineck, die den Heiligen im Diakonsgewand zeigt.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten