Katholische Pfarrkirche „St. Maximin“ Antweiler

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Skulptur des Kirchenpatrons St. Maximin von Trier
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Die Katholische Pfarrkirche „St. Maximin“ in Antweiler wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Nach Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs ist sie teilweise erneuert worden.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Geschichte[Bearbeiten]

Die um 1316 erstmals in Urkunden erwähnte Vorgängerin der heutigen Pfarrkirche stand auf einer Anhöhe, dem heutigen „Kirmesberg" (Kirchmeßberg), oberhalb des bestehenden Pfarrhauses. Sie war St. Maximinus und der heiligen St. Barbara als zweiter Kirchenpatronin geweiht, ein Hinweis auf die Trierer Abtei „St. Maximin“, die im Mittelalter zahlreiche Besitzungen in der Eifel hatte, vor allem in Barweiler und Umgebung. Der Herzog von Aremberg, zu dessen Herrschaftsbereich Antweiler 600 Jahre lang gehörte, stellte um 1760 den Bauplatz für eine neue Pfarrkirche zur Verfügung, die dort im Jahr 1762 gebaut wurde. Die alte Kirche wurde, nachdem sie zu klein geworden war, um das Jahr 1764 abgebrochen. Heute erinnern lediglich Mauerreste und das Steffenskreuz auf der Altarstelle noch an sie.[2]

Die neue Kirche wurde nach Plänen des Zimmermanns Johann Wilhelm Feller als barocker Saalbau erbaut und am 11. Oktober 1762 vom damaligen Dechanten Heinrich Cazzuola geweiht. 1889 ist sie grundlegend renoviert und 1913 mit neuen Fenstern versehen worden. Damals erhielten Pfarrkirche und das Pfarrhaus auch elektrisches Licht. 1937 wurde eine Heizungsanlage eingebaut. Bei einem Bombenangriff auf Antweiler am 29. Oktober 1944 ist die Kirche schwer beschädigt worden. Der alte Turm des vierachsigen Saalbaus und die 1912 eingebauten Bleiglasfenster wurden zerstört. Nach dem Krieg wurde sie in Eigenleistung wieder hergestellt und 1957 erweitert. Damals wurde die Sakristei vergrößert und der Kirchturm angebaut. Der im Jahre 1959 gebaute neue Glockenturm gibt der Kirche heute ein modernes Gesicht. Von 1973 bis 1975 erfolgten weitere Instandsetzungen und Verschönerungen, wobei die Kirche im Inneren eine barocke Ausgestaltung erhielt.[3]

Zuletzt wurde sie Anfang der 1970er Jahre vollständig renoviert und restauriert – im Vorfeld der 1000-Jahr-Feier von Antweiler im Jahr 1975.

In der ersten heiligen Messe nach seiner Amtseinführung in der Pfarrkirche "St. Maximin" segnete Pfarrer Dr. Rainer Justen im November 2012 einen Reliquienschrein mit sakralen Gegenständen ein. Die Anregung zum Bau des Schreines, der mit einer Doppelflügeltür aus Sicherheitsglas versehen ist, gab der ehemalige Ortsbürgermeister Willi Schmitz (Antweiler) bei der Ausstellung zur 250-Jahrfeier der Pfarrkirche im Sommer 2012. Nachdem Pfarrer Heinrich Ant, Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat zugestimmt hatten, wurde das Vorhaben realisiert. Der Schrein steht in einer Nische in der Seitenwand, in der früher ein Beichtstuhl stand. Die Kosten übernahm die Familie Josef Wittling aus Antweiler. Helmut Kaster führte unentgeltlich die Schmiedearbeiten aus, Horst Magor übernahm die farbliche Gestaltung und die Holzarbeiten erledigte Robert Wagner. Die Katholische Frauengemeinschaft Antweiler - Müsch steuerte diverse Häkelarbeiten bei. Die Vitrine enthält eine Holzfigur von St. Maximin, dem Schutzpatron der Kirche, sowie ein Holzrelief aus einer Antweiler Eiche, das ebenfalls den Heiligen zeigt - inmitten von Eifeler Wäldern und der Ahr. Beide Darstellungen, die bereits lange Zeit in dem Bildstock an der Aremberger Straße/Ecke Eichenbacher Weg untergebracht waren, wurden von Familie Wittling gestiftet. Weil Wind und Wetter den Darstellungen zugesetzt hatten, wurden sie zuvor restauriert. In den Bildstock wurde eine andere Figur eingesetzt. Der Reliquienschrein enthält drei Monstranzen aus dem Jahr 1790 mit Reliquien von St. Maximin, St. Franz Xaver und St. Barbara, der zweiten Patronin der Kirche von Antweiler. Als Schutzpatronin der Bergleute erinnert sie an den früheren Bergbau im Ort. Eine weitere Monstranz enthält Partikeln vom Heiligen Kreuz. Außerdem werden in der Vitrine ein Kelch aus dem 16. Jahrhundert sowie die Monstranz aufbewahrt, die bei der Fronleichnamsprozession mitgeführt wird.[4]

Architektur[Bearbeiten]

Im Jahr 1958 wurden die unmittelbar nach dem Krieg notdürftig renovierte Kirche um eine Achse verlängert und der markante hohe Turm aus Beton angefügt. Dieser wurde nachträglich mit Schiefer verkleidet und mit einem spitzen Dach versehen. Somit kontrastiert der alte Teil, ein verputzter Bruchsteinbau mit vier Achsen und Rundbogenfenstern und einem dreiseitigen Schluss mit angebauter Sakristei, mit dem modernen Turm und dem Eingangsbereich aus Beton.

Orgel[Bearbeiten]

Mit einem vorweihnachtlichen Konzert wurde am vierten Adventssonntag, 18. Dezember 2016, der Abschluss der 18.600 Euro teuren Sanierung und Neuintonation der im Jahre 1966 gebauten Orgel gefeiert.[5]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Reliquien[Bearbeiten]

Nach der Sanierung 2023[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Der Grundstock zu diesem Artikel stammt aus dem Wikipedia-Artikel St. Maximin (Antweiler) vom 27. April 2011.
  2. Quellen: Richard Hammes: Antweiler, in: Karl Egon Siepmann/Richard Hammes/Friedrich Röder/Erich Hilger: Verbandsgemeinde Adenau 1970-1995 – Stein- und Wegkreuze im Raum Adenau, 250 Seiten, Adenau 1995, S. 98, u.a.
  3. Quelle: Kirchweihfest und Segnung des alten Wahrzeichens – Gleich drei Bischöfe feiern Jubiläum in Antweiler, Pressemitteilung des Bistums Trier vom 5. Juni 2012
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 14. November 2012
  5. Quellen: Rhein-Zeitung vom 16. Dezember 2016 und Großer Auftritt für die sanierte Orgel – Für Benefizkonzert in Antweiler zogen Profimusiker alle Register, in: Rhein-Zeitung vom 21. November 2017