Adenbachhut Ahrweiler

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Die Adenbachhut ist das nördliche der vier Stadtviertel innerhalb der Stadtbefestigung von Ahrweiler. Mit dem Hüten von Vieh haben und hatten die sogenannten „Huten“ von Ahrweiler nichts zu tun. Sie sind vielmehr Überbleibsel der ehemaligen Wehrgemeinschaften der Stadt. Denn die Verteidigung der Stadt war früher Sache der Bürger selbst. , und eingeteilt war sie eben auf die vier Bereiche Adenbachhut, Niederhut, Ahrhut und Oberhut. Innerhalb der Huten wiederum übernahmen Rotten den Wachdienst. Dabei bestand eine Rotte aus fünf oder sechs wehrfähigen Männern, manchmal auch Frauen, die den Wachdienst auf der Stadtmauer schoben. Als napoleonische Truppen im Jahr 1794 in die Stadt einzogen, setzten sie einen Schlusspunkt unter das alte Reich und unter diese Art der Stadtverteidigung. Die Huten aber blieben – „als lebendiges nachbarschaftliches Brauchtum und soziale Institution, vor allem im Bereich der Seniorenarbeit.“[1] Die Bewohner der Adenbachhut behaupten gerne scherzhaft, ihre Hut sei die vornehmste der vier Huten von Ahrweiler. Sie habe nämlich das kleinste Tor, weil die Männer der Adenbachhut die kräftigsten und deshalb besonders gefürchtet seien. Der Name "Adenbachhut" stamme vom lateinischen „adin“, was soviel wie „glückliches, zufriedenes Land“ bedeute. Tatsächlich stammt der Name der Hut vom Adenbach.[2] Besonders stolz sind die Bewohner der Hut auch darauf, dass sich sowohl der Marktplatz als auch Pfarrkirche und Pfarrhaus auf dem Gebiet der Adenbachhut befinden.


Chronik[Bearbeiten]

Nach den vier Toren ihres Mauerberings ist die Innenstadt von Ahrweiler in vier Stadtbezirke eingeteilt, die Huten: Ober-, Nieder-, Ahr- und Adenbachhut. Ursprünglich Weidehuten der städtischen Almende, wurden sie bald auch Wehrhuten zur Verteidigung, soziale Gemeinschaften zur Unterstützung der Kranken und Armen und schließlich eine Art Sondergemeinden oder Stadtbezirke mit Rechten und Pflichten, vor allen Dingen bei der Umlage und Erhebung von Steuern und Abgaben und bei vielfachen Sachleistungen. Den innerstädtischen Huten waren die immer zu Ahrweiler gehörigen benachbarten Weindörfer Bachem, Walporzheim und Marienthal gleichgestellt. Die alte Einteilung in Huten ist noch heute lebendig in den Namen der wichtigsten Straßen: Oberhut-, Niederhut-, Ahrhut- und Adenbachhutstraße (Ahrweiler)|Adenbachhutstraße, den Hutengemeinschaften mit ihren Patronatsfesten, den Junggesellen-Vereinen der vier Huten und den Martinsfeuern jeder Hut sowie schließlich den historischen und noch im und nach dem Weltkrieg genutzten Backhäusern der Huten, die heute als Begegnungsstätten der Hutenbewohner genutzt werden.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Die drei übrigen Huten von Ahrweiler[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Petra Ochs: Gut behütet: Leben im Mauerrund – Tourismus und Weinwirtschaft prägen den historischen Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler: Traditionen und Gemeinsinn werden bis heute liebevoll gepflegt, in: Rhein-Zeitung vom 27. April 2016
  2. Quelle: General-Anzeiger vom 4. Februar 2013
  3. Quelle: Männergesangverein Ahrweiler 1861 e.V. (Hrsg.): Die Huteneinteilung im alten Ahrweiler, in: Ahrweiler Bilderbogen, Ahrweiler 1981, 112 Seiten, S. 76 f.