Eifelverein Bad Neuenahr e.V.

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Die im Jahr 2017 aufgelöste Ortsgruppe Bad Neuenahr des Eifelvereins war Erbauer und bis 2017 Eigentümer des Aussichtsturms "Langer Köbes" auf dem Plateau des Neuenahrer Berges. Außerdem kümmert er sich um die Schutzhütte „Eifelblick“ Bad Neuenahr. Auch viele Wanderwege werden vom Eifelverein betreut und gekennzeichnet. Mit der Eröffnung des Ahrsteiges im Jahr 2012 kamen weitere 13 Kilometer hin. Der Eifelverein Bad Neuenahr war Veranstalter des einst sehr beliebten Neuenahrer Bergfests. 2007 gab es mit der Köbes-Steinborn-Erinnerungswanderung einen Ersatz - wenn auch nur einen vereinsinternen: 50 Wanderfreunde marschierten zum Turm auf den Berg.


Der Neuenahrer Berg ist der Hausberg des Bad Neuenahrer Eifelvereins

Kontakt[Bearbeiten]

Telefon 02641 201 844

Mitgliederzahl[Bearbeiten]

März 2008: 215

März 2010: 180

März 2012: 163

März 2013: 161

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

35 Bürger, darunter Sanitätsrat Dr. med. Wilhelm Niessen, trafen sich im Februar 1890 auf Einladung des Neuenahrer Bürgermeisters Adolf Hepke, um die Ortsgruppe des Eifelvereins zu gründen. Doch aller Anfang war schwer. Zur Generalversammlung im Jahr 1894 erschienen nur vier Mitglieder; sie beschlossen die Auflösung des jungen Vereins. In einer weiteren Versammlung wurde dieser Beschluss wenig später wieder aufgehoben. 1913 wurde erstmals ein Wanderplan erstellt. Die erste der fünf Wanderungen fand am 19. Januar 1913 statt und führte nach Ramersbach. Wanderführer war der Förster Christ. Die Zahl der Mitglieder nahm rasant zu: Im Jahr 1914 waren es bereits 74. Im Ersten Weltkrieg kamen die Vereinsaktivitäten jedoch zum Erliegen. Danach ging es weiter stetig aufwärts: Bis 1939 stieg die Mitgliederzahl auf 237. Wege im Neuenahrer Wald und nach Remagen wurden markiert. Mit einem Eintrag über eine Vorstandssitzung am 11. Juli 1939 endete das Protokoll vorläufig. Denn im Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben abermals zum Erliegen. Die Wiederbelebung des Vereins nach dem Krieg war wegen der Bestimmungen der Besatzungsmacht umständlich und schwierig. Im Jahr 1952 wurde dann eine Jugendgruppe gegründet. Aber erst nachdem Maria Hilbert im Jahr 1955 als Jugendwartin geworden war, entwickelte sich die Jugend- und Tanzgruppe positiv. 1959 hatte sie mehr als 90 Mitglieder. Seine Hochzeit erlebte das Wandergeschehen im Verein während der 1980er-Jahre. Von 1985 bis 1991 bot der Verein jährlich jeweils mehr als 100 Wanderungen an. Seit Ende der 1990er-Jahre gehen Mitgliederzahl und Vereinsaktivitäten deutlich zurück. Im Jahr 2000 kennzeichnete der Verein im Neuenahrer Wald neun historische Wege neu und gab ihnen die Namen der Gründerväter. Dann beteiligte sich die Ortsgruppe an der Wegefindung und an der Erstmarkierung des Ahrsteigs. Das Wegemanagement für den Ahrsteig wurde dem Hauptverein des Eifelvereins übertragen. Seit Bestehen des Ahrsteiges sind jedoch zwei Wegepaten der Neuenahrer Ortsgruppe im Einsatz.[1]

Im Juli 2010 feierten die Mitglieder auf der Hemmessener Hütte das 120-jährige Bestehen ihres Vereins. Dabei gab es einen Querschnitt durch die Vereinsgeschichte in Bildern zu sehen, den Jürgen Kley zusammengestellt hatte. Erinnerungen an frühere Diplomatenwanderungen wurden wach, an die Karnevalsfeste in Rech, an viele Auftritte der vereinseigenen Trachtentanzgruppe, den Bau des Aussichtsturms "Langer Köbes" auf dem Neuenahrer Berg und die 35 Bergfeste danach.

Bei ihrer Jahreshauptversammlung im März 2012 bestätigte die Mitgliederversammlung ihren Vorstand: Vorsitzende Anneliese Kley, Gerd Zimmermann (Zweiter Vorsitzender), Klaus Müller (Schatzmeister), Eva Schnöger (Schriftführerin), Hajo Münch (Wegewart), Helga Mertes (Kulturwartin), Guido Ebach (Naturschutzwart) und Jürgen Kley (Bergmeister). Der Posten des Wanderwartes konnte nicht wieder besetzt werden. 47 Wanderungen bot der Verein im Jahr 2011 an, davon elf auf der Insel Mallorca. Spitzenwanderer mit 40 Wanderungen war Paul Weller, Rainer Stuckenschmidt brachte es auf 37 Wanderungen, Klaus Müller auf 35. Wanderwartin Renate Geisen zeichnete sie und weitere sieben Mitglieder aus, die an mehr als 20 Wanderungen teilgenommen hatten. Geehrt wurden auch langjährige Mitglieder: Hans-Joachim Eichbaum, Heinz-Dieter Feldmann, Dr. Christel Meinke, Wilhelm Peters und Gregor Steinborn gehörten dem Verein 40 Jahre an; seit 50 Jahren dabei waren Ursula Ritzrow und Heinrich Meinke.[2]

Bei der Jahreshauptversammlung im März 2013 hatte der Verein 161 Mitglieder. Der Wanderplan 2012 enthielt 39 Angebote, die von 712 Wanderern genutzt wurden. Ein Präsent erhielten Hajo Münch, Ursula Ritzrow und vier weitere Mitglieder für die Teilnahme an 35, 30, 23 und mehr Touren. Hajo Münch und Ursula Ritzrow nahmen bis zum Jahr 2012 an 1438 bzw. 1019 Touren teil. 25 Jahre waren Helga Wehling und Dr. Gerhard Kreuter mit dabei. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft kamen Dr. Norbert Nikolai, Cläre Nikolai, Trude Uhl und Dr. Carl Meinke. Änne Adams, Josef Adams und Jürgen Krey gehörten dem Eifelverein bereits seit 50 Jahren an. Die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr und die Spielbank Bad Neuenahr begleiteten die Bad Neuenahrer Wanderer seit 60 Jahren.[3]

Bei der Jahreshauptversammlung im März 2015 wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt: Gisela Assenmacher, Hans-Josef Münch und Otmar Peschel waren bereits seit 60 Jahren dabei. Für 50 Jahre im Eifelverein wurden Annemie Jochemich geehrt. Hans Jürgen Ritter bekam eine Auszeichnung für 40 Jahre Mitgliedschaft. Im Jahr 2014 lud der Verein zu 36 Halbtags- und Tageswanderungen ein. 582 Wanderer waren mit dabei. Wanderwartin Anneliese Kley zeichnete die fleißigsten von ihnen aus: Hans-Josef Münch (24 Wanderungen), Paul Weller (25), Annemie Klasen und Ursula Ritzrow (24) sowie Marlies Brack und Jürgen Kley (22). Für das Erreichen von Jubiläumswanderzahlen wurden Helmi Stuckenschmidt (100 Wanderungen), Marlies Brack und Annemie Klasen (200), Marlies Krätz und Klaus Müller (300), Anneliese Kley (900), Ursula Ritzrow (1050) und Hans-Josef Münch (1500) geehrt. Höhepunkte des Wanderjahres 2014 waren der von German Nöthen vorbereitete Kölner Krippengang, die Teilnahme am Bezirkswandertag in Dernau, eine Besichtigung des Lava-Domes in Mendig, eine Etappenwanderungen auf dem Ahrsteig und die Jakob-Steinborn-Gedächtniswanderung. Im Arbeitseinsatz waren Vereinsmitglieder beim Dreck-weg-Tag auf dem Neuenahrer Berg. Die Ortsgruppe brachte sich außerdem bei Veranstaltungen wie „Vier Tage – vier Gipfel“ und beim zweiten Ahrsteig-Erlebnistag sowie bei dem Projekt, die Sicherheit der Wanderer auf dem Rotweinwanderweg durch Orientierungshinweise auf Plaketten zu verbessern, ein. Außerdem stellt der Verein Wegepaten für den Ahrsteig. Der Rat der Mitglieder war auch bei der Planung von neuen Rundtouren für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gefragt.[4]

Im Juli 2015 feierten die Mitglieder auf der Hemmessener Hütte das 125-jährige Bestehen ihres Vereins.[5]

Der Vorstand der Ortsgruppe Bad Neuenahr entschied sich, nachdem sich kein neuer Vorstand mehr fand und eine Fusion mit dem Eifelverein Ahrweiler nicht zustande kam, für die Auflösung der Ortsgruppe. Die Mitglieder sollten am Samstag, 11. März 2017, darüber beschließen. Zwar gehören der Ortsgruppe zu dieser Zeit noch 116 Mitglieder an, aber 100 davon sind im Alter zwischen 75 und 95 Jahren – und die Jüngeren bringen sich nicht in die Arbeit ein, wie die Vorsitzende Anneliese Kley in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger sagte. Von den acht derzeitigen Vorstandsmitgliedern sei die Hälfte krank. Jüngere Menschen würden sich in einem reinen Wanderverein engagieren, sondern eher in Sportvereinen, so Kley. „ie Jugend brauche keinen Eifelverein, sie wandere lieber auf eigene Faust.[6]

Der Einladung zur Mitgliederversammlung am 11. März 2017 folgten 42 der insgesamt 116 Mitglieder erschienen. Das waren zu wenige für eine Auflösung, weil die Satzung die Anwesenheit von mindestens Dreiviertel der Mitglieder vorsah. Also blieb der Versammlung nichts anderes übrig, als einen zweiten Termin einer außerordentlichen Versammlung zu beschließen, dann reicht die einfache Mehrheit. Am 8. April soll nun der Verein formal aufgelöst und danach abgewickelt werden, rund ein Jahr später existiert die Ortsgruppe dann offiziell nicht mehr. Sollte sich bis dahin ein Vorstand finden, kann der Verein reaktiviert werden. Die Mitglieder beschlossen, dass die Kanzlei Feldmann, Berzen, Sebastian mit der Liquidation beauftragt werden soll. Zur möglichen Fusion mit dem Eifelverein Ahrweiler berichtete der General-Anzeiger (GA):

Für einen faden Beigeschmack des Vereinsendes sorgte die Kommunikation mit der Ortsgruppe Ahrweiler. Deren Vorsitzender Heinz Ahrendt hatte dem General-Anzeiger gegenüber zwar bekräftigt, er sei nicht gefragt worden, wie man die Zukunft gestalten könne.“ Dem widersprach Anneliese Kley entschieden. „Wir haben telefoniert, dann hat man uns einen Termin für ein Treffen beider Vorstände gegeben, diesen aber zwei Tage vorher wieder abgesagt“, so Kley. Begründet worden sei die Absage mit mangelndem Interesse an einer Fusion und der Aussage, die Neuenahrer Mitglieder könnten ja in Ahrweiler beitreten. „Einen Kniefall mache ich aber nicht“, bemerkte Kley verbittert.[7]

Der Aussichtsturm „Langer Köbes“ auf dem Neuenahrer Berg gehe in den Besitz der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler über, hieß es. Außerdem erhalte die Stadt von der Ortsgruppe 8000 Euro, die für die Instandhaltung des Turms zurückgelegt worden waren. Mit dem Turm sollen auch ein Rastplatz und eine Wanderhütte in den Besitz der Kreisstadt überwechseln. Im Rahmen der wohl letzten ordentlichen Mitgliederversammlung der Ortsgruppe wurden die eifrigsten Wanderer des Jahres 2016 ausgezeichnet – zuvorderst Hans-Josef Münch. Herbert Rütten wurde für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, Charlotte Boestel, Engelbert Daute, Helga Mertes, Andrea Mertes und Hans-Ulrich Schmitz für 40 Jahre Mitgliedschaft sowie Helena Wagner für 25-jährige Zugehörigkeit zur Ortsgruppe. Die Jahresabschlusswanderung vom 18. Dezember 2016 war wohl die letzte offizielle Wanderung der Eifelverein-Ortsgruppe Bad Neuenahr. Ein „bisschen Eifelverein“ werde der Kurstadt aber vorerst noch erhalten bleiben, berichtete GA-Reporter Thomas Weber: „Hans-Josef Münch, der dem Verein 63 Jahre lang angehört, will seine Tätigkeit als Wegewart für die rund 30 Kilometer auf dem Hauptwanderweg 1 von Birresdorf bis Schalkenbach und dem Ahrtalweg von Bachem bis Bad Bodendorf fortführen, zumindest so lange er dies noch kann.“

Am Samstag, 8. April 2017, beschloss die Mitgliederversammlung in den Bahnhofsstuben Bad Neuenahr die Auflösung des Vereins. 31 der 35 anwesenden Mitglieder hoben die Hand, nachdem der zweite Vorsitzende Gerd Zimmermann gefragt hatte: „Wer ist für die Auflösung des Vereins?“ Eine Dreiviertel-Mehrheit und damit 27 Stimmen wären notwendig gewesen. Zwei Mitglieder votierten gegen die Auflösung, zwei enthielten sich. Thomas Sebastian wickelt als Liquidator alle noch ausstehenden Rechtsgeschäfte des Vereins ab. Letzter Schritt ist dann die Löschung aus dem Vereinsregister. Der General-Anzeiger berichtete anlässlich der Auflösung:

Was an Erinnerung an die Ortsgruppe bleibt, sind zwei recht bedeutende Symbole: Der weithin sichtbare Turm „Langer Köbes“ auf dem Neuenahrer Berg, der mitsamt dem Grund ins Eigentum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler übergeht und ein Erinnerungsstein im Dahliengarten, der zum 100-jährigen Bestehen vor 27 Jahren dort platziert worden war und der nun als eine der letzten Vereinshandlungen noch einmal überarbeitet wird. Zum 100-Jährigen hatte der Verein der Stadt auch eine üppige Spende in Form von 100 Bäumen zukommen lassen. Diese im Stadtgebiet verteilten Bäume werden aber nur noch die älteren Vereinsmitglieder an den Eifelverein erinnern.[8]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Ortsgruppe des Eifelvereins feiert turbulente 125-jährige Geschichte, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Juli 2015
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 4. April 2012
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 20. März 2013
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 19. März 2015
  5. siehe: Wandern in Bad Neuenahr: Den organisierten Wanderern laufen die Mitglieder davon, general-anzeiger-bonn.de vom 7. Juli 2015
  6. Quelle: Christine Schulze: Eifelverein im Ahrkreis – Ortsgruppen vor ihrer Auflösung, general-anzeiger-bonn.de vom 11. März 2017
  7. Quelle: Thomas Weber: Eifelverein in Bad Neuenahr: Noch vier Wochen Gnadenfrist, general-anzeiger-bonn.de vom 14. März 2017
  8. Quelle: Thomas Weber: Eifelverein Bad Neuenahr: Nach 127 Jahren ist Schluss, general-anzeiger-bonn.de vom 11. April 2017