Kreis Ahrweiler

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Der Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz
Zur Erinnerung an den Rheinland-Pfalz-Tag im Sommer 2008 in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde im Dezember 2008 vor dem Kreishaus dieses Bodenmosaik verlegt. Rechts ist der Rhein erkennbar, im Vordergrund der Laacher See; die Ahr verläuft horizontal mitten durch den AW-Kreis.
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Dr. Josef Derstappen (von links), Hauptgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Landrat Dr. Pföhler, Vizepräsident Heribert Metternich und Ehrenpräsident Günther Schartz mit einem alten hölzernen Wappen des Kreises Ahrweiler.
Zum 1. Juli 1956 wurde auf die neuen AW-Kennzeichen für Kfz umgestellt
Im November 2009 stellte die Kreisverwaltung Ahrweiler ein neues Kreis-Logo vor.

Der Kreis Ahrweiler, am 14. Mai 1816 gegründet, ist ein Landkreis im Norden von Rheinland-Pfalz. Er ist (im Uhrzeigersinn) umgeben vom Kreis Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bonn (in Wikipedia: Nordrhein-Westfalen) sowie dem Landkreis Neuwied, dem Landkreis Mayen-Koblenz und dem Landkreis Vulkaneifel.


Bürgervertreter

  1. Horst Gies (CDU) (2014-2019 und 2019-2014)
  2. Friedhelm Münch (FWG) (2019-2024), Vorgänger: Fritz Langenhorst (SPD) (2014-2019)
  3. Christina Steinhausen (FDP) (2019-2024), Vorgänger: Friedhelm Münch (FWG)

Gremien

Hauptkommunen

Die acht Hauptkommunen des Kreises Ahrweiler:

politische Gruppierungen

CDU und Verwandte

SPD und Verwandte

FDP und Verwandte

sonstige

Kreisverbände und kreisweit agierende Vereine

Kreiswappen

Das Wappen zeigt die geschichtlichen Zugehörigkeiten des AW-Landes: Kurkölner Kreuz, Adler der Grafen von Are, Jülicher Löwe und Preußische Rheinprovinz

Geschichte

Seit 1816 prägt der Kreis Ahrweiler die Entwicklung der Region als politische Einheit und untere Verwaltungsebene. Auf dem Gebiet des heutigen Kreises Ahrweiler bestanden zur Zeit der französischen Revolution 1789 insgesamt 16 verschiedene Herrschaftsbereiche, darunter mit größeren Gebieten das Herzogtum Jülich (zu jener Zeit im Raum Sinzig an die Kurpfalz abgetreten) und das Herzogtum Kurköln. Die französischen Revolutionstruppen erreichten 1794 den Rhein und erklärten die Region 1801 zu französischem Staatsgebiet. Dabei wurden auch Grundlagen für die heutige Verwaltungsstruktur gelegt.

Den französischen Revolutionstruppen folgte Napoleon mit seinen Kriegen und der endgültigen Niederlage. Der Wiener Kongress 1815 beendete das französische Intermezzo und schlug die Region dem Königreich Preußen zu.

Am 14. Mai 1816 wurde der Kreis Ahrweiler gegründet - bis 1818 noch ohne das Breisiger Ländchen. Der Kreis Adenau existierte parallel bis 1932. Es wurde dabei berücksichtigt, dass die Bewohner der neuen Kreise innerhalb eines Tages zur jeweiligen Kreisstadt hin- und zurückgehen konnten.

Während der Zeit des preußischen Drei-Klassen-Wahlrechts (nur sechs Prozent der Bevölkerung durften überhaupt wählen) lebten im Kreis Ahrweiler rund 26.000 Menschen, im Kreis Adenau weitere 18.000. Die erste Kreisverwaltung bestand aus drei Leuten: dem königlichen Landrat des Kreises Ahrweiler, dessen Sekretär und dem Kreisboten. Der Standort Ahrweiler war gewählt worden, weil hierhin alle Bürger an einem Tag zu Fuß hin- und zurückgehen konnten. Im April 2011 hat die Kreisverwaltung bei stark verändertem Aufgabenzuschnitt und größerem Gebiet 316 Mitarbeiter einschließlich Teilzeitkräften.

Die Einwohnerzahl ist beständig gewachsen und beträgt derzeit (Stand: Dezember 2014) bei rund 127.000 – einschließlich des Raums Adenau und des Brohltals, das im Zuge der Gebietsreform 1967 hinzukam. Königliche Landräte waren es zu Beginn, bis zum Vorgänger des heutigen Amtsinhabers wurden sie alle „von oben“ eingesetzt, in jüngerer Zeit wurde der Landrat des Kreises Ahrweiler zusätzlich vom Kreistag Ahrweiler bestätigt. Heute wird er urgewählt.[1]

Ausgewählte Daten zur Geschichte des Kreises[2]

1794: Französische Revolutionsheere besetzen das linke Ufer des Rheins.

ab 1798: Französische Verwaltungsorganisation: Das Kreisgebiet gehört zum Rhein-Mosel-Département mit den Arrondissements (Bezirken) Koblenz und Bonn, in die Kantone und Mairien (Bürgermeistereien) unterteilt sind.

1801/1802 ff.: Die Rheinlande werden französisches Staatsgebiet – Säkularisierung des Kirchengutes – Neuordnung der kirchlichen Organisation – die katholischen Pfarreien des Kreisgebietes kommen zum neuen Bistum Aachen (ab 1821 zum Bistum Trier)

1804: Einführung des Code civil (Zivilgesetz), der im Rheinland bis 1900 gilt.

21. Juli 1804: Ahr-Hochwasserkatastrophe mit 63 Toten und schweren Verwüstungen

1808: Juden müssen Familiennamen annehmen.

1814: Alliierte Truppen besetzen das Gebiet des Kreises Ahrweiler.

1815: Der nördliche Teil der Rheinlande kommt zu Preußen. Bildung der Rheinprovinz (1821) mit Regierungsbezikren, unter anderen Köln und Koblenz

14. Mai 1816: Gründung des Kreises Ahrweiler und des Kreises Adenau

25. November 1834: Eröffnung des Straßentunnels Altenahr – Beginn des Fremdenverkehrs im Ahrtal – das Kreis- und Unterhaltungsblatt für Ahrweiler und dessen Umgegend erscheint

1839-1843: Die Apollinariskirche Remagen wird erbaut.

3. September 1844: Die Synagoge Niederzissen wird eingeweiht.

1848/1849: Politisierung im Zuge der 1848er-Revolution auch an Rhein und Ahr

1851: Erbohrung der Apollinaris-Quelle

1856: Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Bonn – Rolandseck (1858 bis Koblenz)

1. Januar 1857: Die im Jahr zuvor gegründete Kreissparkasse des Kreises Adenau nimmt ihre Geschäftstätigkeit auf.

1858: Das Heilbad Neuenahr wird gegründet.

24. April 1865: Die Kreissparkasse Ahrweiler wird gegründet.

16. Dezember 1866: Der Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler wird gegründet – als erste Kreditgenossenschaft im Kreis.

20. Dezember 1868: 18 Winzer aus dem Ort gründen in Mayschoß die erste Winzergenossenschaft der Welt.

14. August 1872: Die Martin-Luther-Kirche Bad Neuenahr wird eingeweiht.

1873: Die Aktiengesellschaft Apollinarisbrunnen wird gegründet.

14. September 1880: Die „Königliche Direction“ mit Sitz in Köln gibt die Eröffnung der Rheinischen Eisenbahn zwischen Remagen und Ahrweiler bekannt. Zur Jungfernfahrt am 17. September waren Ehrengäste geladen, das Volk konnte die Bahnstrecke ab dem 18. September nutzen. Güterverkehr war auf der neuen Strecke ab 1. Oktober zugelassen.

1882: Die Arbeiten zum Bau des Krankenhauses "Maria Hilf" Bad Neuenahr beginnen.

Mai 1888: In Bad Bertrich wird der Eifelverein e.V. gegründet. Erste Ortsgruppen: Eifelverein Remagen (September 1988), Eifelverein Adenau e.V. und Eifelverein Altenahr e.V. (1889), Eifelverein Brohltal (November 1889), Eifelverein Bad Neuenahr e.V. (Februar 1890) und Eifelverein Sinzig (1897)

1894: In Ahrweiler wird das erste Kreishaus gebaut.

21. Oktober 1894: Die Synagoge Ahrweiler wird eingeweiht.

14. Januar 1901: Eröffnungsfeier der Brohltalbahn

16. August 1901: Die Synagoge Bad Neuenahr wird eingeweiht.

13. Juni 1910: Eine Ahr-Hochwasserkatastrophe fordert 52 Menschenleben.

1916 bis 1919: Bau der Ludendorff-Brücke Remagen zu militärischen Zwecken (Schlieffen-Plan)

1918/19: Bürger-, Arbeiter- und Soldatenräte auch im Kreis Ahrweiler

1918-1930: Nach dem Ersten Weltkrieg amerikanische und ab 1923 französische Besatzung

1923: Separatistische Unruhen mit Überfällen in Brohl, Remagen und Adenau

Siehe auch

Videos

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 19. April 2011
  2. Grundlage: Ausgewählte Daten zur Geschichte des Kreisgebietes, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2016
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