Aremberg
Aremberg mit den Wohnplätzen Forsthaus Gierscheid, Landgut Kapellenberg und Lenzenhof ist eine Gemeinde der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler. Das Dörfchen Aremberg, das eine Fläche von 961 Hektar hat, davon 550 Hektar Wald, liegt am Westhang der 623 Meter hohen gleichnamigen Basaltkuppe, von der der Name des Ortes abgeleitet ist. In mehreren Schriften wird angedeutet, dass der Ort 1087 erstmals erwähnt wurde. 1988 feierte die Gemeinde deshalb den 900. Jahrestag der Ersterwähnung des Orts. 1166 wurde Aremberg erneut urkundlich erwähnt, als nämlich in einem Dokument des Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel ein Heinrich von Arenberg als Zeuge genannt wirde. Um diese Zeit, so wird vermutet, ist auch die Burganlage gebaut worden. Die Herrschaft Arenberg wurde 1549 in den Stand einer Reichsgrafschaft, 1571 zum Fürstentum und 1644 zum Herzogtum erhoben. Eine herausragende Persönlichkeit aus dem Geschlecht derer von Arenberg verdient besondere Erwähnung: die Fürstin Margaretha von Arenberg. Eine Pfarrei Aremberg gibt es wohl erst seit etwa 1600, obwohl bereits im Jahr 1306 eine Nikolauskapelle im Ort erwähnt wird.[1]
Lage
Entwicklung der Einwohnerzahl
1815: 23
1846: 210
1871: 221
1905: 220
1950: 286
2006: 292
November 2015: 226
Bürgervertreter
Bürgermeister: Alois Schneider (CDU, 2009-2014 und 2014-2019)
Erster Beigeordneter: Heinrich Obliers (2009-2014 und 2014-2019)
Beigeordnete: Ulf Arenz (2014-2019), Vorgängerin: Ursula Lenz-Stumpf (2004-2014)
Vereine
- Förderverein Burgruine Arenberg e. V.
- Freiwillige Feuerwehr Aremberg
- Jugendgruppe Aremberg
- Junggesellenverein "Einigkeit" Aremberg/Eichenbach
- Karnevalsgesellschaft Blau/Weiß Aremberg-Eichenbach e.V.
- Möhnenverein Aremberg
- Seniorentreff Aremberg
- Verkehrs- und Verschönerungsverein Aremberg e.V.
Veranstaltungen
Glaubensgemeinschaften
Gewerbe
Sonstiges
- Aussichtsturm Aremberg
- Boule-Anlage Aremberg
- Burg Aremberg
- Friedhof Aremberg
- Gemeindehaus Aremberg
- Junkerhaus Aremberg
- Katholische Pfarrkirche "St. Nikolaus" Aremberg
- Schutzengelkapelle Aremberg
- Schullandheim Aremberg
Gemeindewappen
Die Gemeinde führt seit etwa 1988, nach dem heraldischen Design von Peter Weber, ein offizielles Ortswappen: Unter goldenem Schildhaupt, darin drei rote Kugeln, in Rot drei goldene Mispelblüten. Die drei roten Kugeln auf goldenem Grund stehen für St. Nikolaus, den Schutzpatron der Pfarrkirche. Die drei goldenen Mispelblüten auf rotem Grund entsprechen dem Kernwappen des Geschlechts der Arenberger.
Geschichte
Wie alt der Ort ist, ist ungewiss: Der Gemeinderat Aremberg hat sich einst für das Jahr 1087 entschieden. Diese Jahresangabe geht wohl auf die Geschichte der Kölnischen, Jülich'schen und Bergischen Geschlechter in Stammtafeln zurück. Dass bereits lange zuvor Menschen rund um die Basaltkuppe gelebt haben, belegen zwei Fundstellen und vier Grabhügel. Ein Steinwall unterhalb der Ruine der Burg Aremberg, der einst wohl als Befestigungsanlage diente, gehört möglicherweise derselben Epoche an. Von der Römerzeit zeugen zwei Fundstellen in der Gemarkung Aremberg und eine Römerstraße, die von Maifeld aus über Herschbroich, Adenau und Antweiler südlich am Aremberg entlang führte. Eine weitere urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1166. In einem Dokument des Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel wird ein „Henricus von Arenberg“ als Zeuge genannt. Um diese Zeit wurde wohl auch die Burganlage gebaut. Die Herrschaft Arenberg wurde 1549 zur Reichsgrafschaft, 1571 zum Fürstentum und 1644 sogar zum Herzogtum erhoben. Die erste Veröffentlichung über die Geschichte derer von Arenberg, so nannte sich das Geschlecht später, stammt von einem Kapuzinerpater Karl. Er war der Sohn des Hauses Arenberg. Das Werk erschien 1663 mit dem Titel Roses d'Arenberg. Margaretha von Arenberg war eine herausragende Persönlichkeit aus dem Geschlecht derer von Arenberg. Mit der Besetzung der Rheinlande durch die Franzosen im Jahr 1797 endete auch die Regierung der Herzöge von Arenberg.[2]
Kulturdenkmäler[3]
- Ruine Burg Aremberg; spärliche Reste und teilweise rekonsturierter Turm der Schlossgebäude des 18. Jahrhunderts
- Burgstraße 4: Junkerhaus Aremberg, Burgmannenhaus, barocker Mansardwalmdach, Doppelwappen bezeichnet 1749; Gesamtanlage mit Scheune/Remise
- Burgstraße 27: zwei Takenplatten
- Burgstraße/ Ecke Eichenbachstraße: Bildstock, barock
- Kirchstraße: Katholische Pfarrkirche "St. Nikolaus" Aremberg; Saalbau, 1783; Friedhof: Kreuz, um 1730; drei Grabkreuze; Gesamtanlage mit Friedhof und Pfarrhaus
- Kirchstraße 1: ehemaliges Pfarrhaus; Fachwerkbau, verputzt und verschiefert, Walmdach, um 1800, Fachwerkscheune, 19. Jahrhundert
Gemarkung
- Grabkreuzfragment, bezeichnet 1792
- am Ortsrand: Wegekreuz, Gusseisen, bezeichnet 1871
- südwestlich des Ortes: Bildstock, 18. Jahrhundert
- südwestlich des Ortes: Bildstock; barocke Auferstehungsszene, 18. Jahrhundert
- südwestlich des Ortes: Bildstock; barocke Kreuzigungsszene, 18. Jahrhundert
- südwestlich des Ortes: Schutzengelkapelle Aremberg; Saalbau, 1669
- westlich von Aremberg: Wegekreuz, bezeichnet 1766
Straßen und Wege
Amselweg, Antweiler Weg, Bergstraße, Burgstraße, Finkenweg, Gartenstraße, Grabenstraße, Herzogstraße, Kapellenstraße, Kirchstraße, Schulstraße, Weiherstraße
Kreuze und Bildstöcke
Bildstock in der Nähe der Schutzengelkapelle Aremberg
Bildstock in der Nähe der Schutzengelkapelle Aremberg
Weitere Bilder
Siehe auch
Mediografie
- Manfred Luxen: Der erste Schulmeister von Aremberg. "Bestallung des Godfrid Fey ad regimen Scole in Arburg" im Jahre 1571, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2012, S. 107
- 'Aremberg in Geschichte und Gegenwart', 240 S., farbige Abbildungen, 7 Euro
- Manfred Luxen: Hexenwahn im Arenberger Land. Der Hexenprozeß gegen Nieß Brender aus Aremberg, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1994
- Peter Neu: Die Aremberger Luft macht Frauen schwanger!" Pater P. Mansuet berichtet anno 1667, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1993
- Josef Scheppe: Die Brotsegnung in Aremberg, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1973
- Wilhelm Knippler: Aremberger Erinnerungen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1980
- Wilhelm Knippler: Aremberg im Dhall. Häuser und Menschen in einer Zwergresidenz, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1982
- Wilhelm Knippler: Die goldenen Tage sind vorbei - Der Aremberger Bürgermeister vor seinem Rechnungsbuch, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1955
- Wilhelm Knippler: Untertanen des Herzogtums Aremberg - Im Jahre 1627, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1960
- Wilhelm Knippler: Die leere Schöffenkiste von Aremberg, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1962
- Wilhelm Knippler: Begegnungen mit dem Geschlecht von Aremberg in fernen Lebensräumen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1972
- Wilhelm Knippler: Steuern und Abgaben in Aremberg zu Herzogs Zeiten, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1975
- Wilhelm Knippler: „Ich hann do jet fonne!" - Eine Anekdote, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1978
- Gerold Rosenthal: Aremberg, Aremberg 1987, S. 87−104, S. 28−29 ISBN 3-9800970-7-2
- Peter Neu: Die Herzöge von Arenberg, das Adenauer Land und die Eifel, Adenau 2012
- Peter Neu: "In birgigem, steinigem, kaltem und fast unfruchtbarem Orth gelegen". Steuerparadies Arenberger Land?, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2014, Ahrweiler 2013, 282 Seiten, Seiten 153-155
- Heinz Hoffmann: Ahremberg, Ahrenberg, Aremberg, Arenberg. Eine Spurensuche nach Namen und Schreibweisen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2021, S. 190
Weblinks
- Wikipedia: Aremberg
- Wikipedia: Bürgermeisterei Aremberg
- http://www.aremberg.de
- Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn: Schullandheim in Aremberg
- Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn: Schullandheim in Aremberg
Fußnoten
- ↑ Quelle: Richard Hammes: Aremberg, in: ders.: Beiträge zur Geschichte der Gemeinden in der Verbandsgemeinde Adenau, in: [Karl Egon Siepmann]]/Richard Hammes/Friedrich Röder/Erich Hilger: Verbandsgemeinde Adenau 1970-1995, Adenau 1995, 250 Seiten, S. 99
- ↑ Quelle: Richard Hammes: Antweiler, in: Karl Egon Siepmann/Richard Hammes/Friedrich Röder/Erich Hilger: Verbandsgemeinde Adenau 1970-1995 – Stein- und Wegkreuze im Raum Adenau, 250 Seiten, Adenau 1995, S. 99
- ↑ Quelle: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Ahrweiler, Koblenz 2011 (PDF; 1,2 MB)