Koisdorf

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Koisdorf - Heinz Grates (37).jpg
Die im Sommer 2008 aufgestellte Skulptur „Koisdorfer Käskömpche“.
Der Ortsbeirat Koisdorf im Oktober 2013 bei der Traubenlese am Dorfplatz: Berthold Nechterschen (v.l.), Walfried Degen, Ferdi Schlich und Ortsvorsteher Karl-Heinz Arzdorf.
Dieses Gebäude an der Ahrentaler Straße 16 diente bis 1909 als Dorfschule.
Peter Engel erbaute 1971 am Ortseingang von Koisdorf diese Mariengrotte.
Teich oberhalb des Ortes
Teich oberhalb des Ortes
Dieses Gebäude beherbergte einst den Kindergarten.
Die Connesdorfer Straße trägt einen historischen Ortsnamen.
Gedenkstein zur Erinnerung an die 800-Jahr-Feier im Juli 1992

Koisdorf mit den Wohnplätzen Heinrichshof und Wendelinushof ist ein Stadtteil der Stadt Sinzig im Kreis Ahrweiler. Koisdorf befindet sich inmitten von Wiesen, Feldern und Wäldern auf der Rheinhöhe. Der Ort bietet einen weiten Blick über das Rheintal in den Westerwald hinein. Koisdorf liegt am Ende der von Sinzig an steil ansteigenden Kreisstraße 45; überörtlichen Durchgangsverkehr gibt es deshalb nicht.


Lage[Bearbeiten]

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Einwohner[Bearbeiten]

  • Mai 2017: 853 in 240 Häusern
  • März 2001: 613 Wahlberechtigte
  • 1998: 900

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Gewerbe[Bearbeiten]

Namhafte Einwohner[Bearbeiten]

Geschichte[1][Bearbeiten]

Die Anfänge von Koisdorf liegen im Gut zu „Connesdorp“. Eine Urkunde aus dem Jahr 1192 erwähnt dort erstmals Landwirtschaft und Weinbau. Beurkundet ist dort, dass Konrad, Dechant von Sankt Marien und Vorsteher von Sankt Albert in Aachen, sein Gut zu „Connesdorp“, innerhalb der Grenzen von Sinzig gelegen, samt Haus, Hof, Garten, Bungart (Baumgarten), Feld-, Wald-, Wiesenland und Weinberg, um seines Seelenheiles willen den beiden Stiften schenkte. Etwa 40 Häuser für 230 Einwohner standen zu dieser Zeit auf der Rheinhöhe oberhalb von Sinzig.

Politisch ist Koisdorf im mittelalterlichen Deutschen Reich dem Herzogtum Jülich-Berg zuzuordnen. Im Jahr 1454 wurde es aber vom Kölner Erzbischof an den Herrn zu Tomburg und zu Landskron verpfändet. Ab 1560 zählte Koisdorf zum jülichschen Amt Sinzig-Remagen mit Sinzig als Hauptort und Hauptgericht. Auch Koisdorf durchlitt es den Dreißigjährigen Krieg und die Kriege Ludwigs IV. Von früh an war Koisdorf eine Filiale der Sinziger Pfarrei „St. Peter“. Im 13. Jahrhundert baute man die zunächst St. Sebastianus, ab dem 14. Jahrhundert dann St. Wendelinus gewidmete Kapelle. Während der französischen Herrschaft in den Jahren 1794 bis 1815 gingen die Abgaben aus Koisdorf nicht mehr an verschiedene Herrschaften, sondern allein an die Franzosen.

Als preußische Landbürgermeisterei genoss Koisdorf ab 8. Juni 1826 relative Selbstständigkeit. 15 Koisdorfer nahmen am deutsch-französischen Krieg der Jahre 1870/1871 teil. Von den 51 Koisdorfer Männern, die während des Ersten Weltkriegs eingezogen worden, fielen sechs. Drei gerieten in Gefangenschaft. Im Zweiten Weltkrieg gab es 24 gefallene und vermisste Soldaten. Koisdorf war lange landwirtschaftlich geprägt. Aber es wurde auch versucht, neue Erwerbszweige zu erschließen. So gab es ab 1835 einige Jahre lang die Braunkohlengrube „Gerechtigkeit“. Mehr Erfolg hatte die Fabrikation von Ziegeln im 19. Jahrhundert. Große wirtschaftliche Bedeutung hatte die 1868/1869 erbaute und bis 1881 produzierende Fabrik für feuerfeste Steine. Danach arbeiteten die Koisdorfer in der Mosaikplattenfabrik in Sinzig. Heute pendelt ein großer Teil der Einwohner.

Bis 1830 besuchten die Koisdorfer Kinder die Schule in Sinzig. Von 1831 bis 1970 hatte Koisdorf eine eigene Schule. Von da an besuchten die Koisdorfer Kinder wieder Schulen in Sinzig. Nach der rheinland-pfälzischen Gebietsreform von 1968/1969 wurde Koisdorf – ebenso wie die bis dahin selbstständigen Nachbargemeinden Franken, Koisdorf, Löhndorf und Westum der Amtsbürgermeisterei Sinzig-Land – in der neuen Stadt Sinzig auf.

Bis 1865 mussten sich die Einwohner von Koisdorf ihr Trinkwasser an dem sogenannten „runden Brunnen“ holen. Er stand dort, wo sich heute der Kinderspielplatz befindet. Dann wurde ein Wasserbassin am Ende der Ahrenthaler Straße gebaut, das drei Brunnen in Koisdorf speiste. Dieses Bassin ist längst außer Betrieb, aber heute noch erhalten. Im Jahr 1923 wurde im Bereich des heutigen Heinrichshofs eine Quelle gefunden. Dort wurde im Winter 1924/1925 ein Wasserhochbehälter gebaut, später auch eine Pumpstation, sodass ab 1929 Wasser aus den Wasserhähnen in den Häusern floss. 1968 schlossen Sinzig und Koisdorf einen Wasserlieferungsvertrag. Die Abwässer aus den Koisdorfer Häusern flossen bis Anfang der 1950er-Jahre durch eine Rinne in die Wiesen und Bäche. Dann baute die Gemeinde eine Kanalisation. Ab 1923 gab es in Koisdorf elektrischen Strom. Anfang der 1930er Jahre wurde der Ort ans Telefonnetz angeschlossen.

Der Name des Dorfes änderte sich vielfach (Costorff, Coisdorff), bevor im Jahr 1936 die heutige Schreibweise vorgeschrieben wurde

Straßen[Bearbeiten]

Ahrentaler Straße + Im Rossbüsch + Connesdorfer Straße + Eifelstraße + Flurstraße + Funkengasse + Hunsrückstraße + Im Rossbüsch + Kapellenweg + Marienstraße + Neue Straße + Römerstraße + Siebengebirgsstraße + Wendelinusstraße

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Denkmäler in Koisdorf

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Hildegard Ginzler: Jubiläum an der Ahr: Koisdorf feiert sein 825-jähriges Jubiläum, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Mai 2017, und Judith Schumacher: Koisdorf feiert 825. Geburtstag – Großer Festtag am Donnerstag – Aus 40 Häusern wurden 240, in: Rhein-Zeitung vom 24. Mai 2017