Insul

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Ortsschild Insul.jpg
Die Gemeinde Insul in der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler
Insul WM.jpg
Der ehemalige Zehnthof ist das älteste Haus des Ortes.
Der Schmelzer Hof ist ein typischer Eifeler Vierkanthof.
Das Jochse-Haus stammt aus dem Jahr 1776.
Das Gustav-Hövel-Haus wäre in den 1970er beinahe abgerissen worden.
Pittesch-Pitte-Haus (Insul),Fachwerkhaus aus erstes Drittel des 19. Jahrhunderts
Kapelle auf dem Friedhof Insul.
Willkommensschild

Insul ist eine Gemeinde in der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler. Der etwa 480 Einwohner zählende Ort liegt zwischen Dümpelfeld und Schuld auf einer Höhe von 250 Metern über NN direkt an der Ahr. Die Gemarkung befindet sich zwischen 220 und 530 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.


Lage[Bearbeiten]

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Einwohnerzahl[Bearbeiten]

Winter 2004: 475

30. Juni 2010: 489

September 2014: 511

Mai 2019: etwa 500

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Politische Gruppierungen[Bearbeiten]

CDU-Ortsverband Dümpelfeld/Insul/Schuld

Vereine[Bearbeiten]

Gewerbe[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Historische Häuser und Hofanlagen[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Infrastruktur[Bearbeiten]

Einzelhandelsgeschäfte gibt es heute nicht mehr in Insul. Dafür wird der Ort regelmäßig von fahrenden Bäckern und rollenden Märkten angefahren. Insul hat zwei Restaurants und ein Hotel an der Ahr, außerdem gibt es etwa 15 private Ferienwohnungen.

Gewässer[Bearbeiten]

Straßen[Bearbeiten]

Ahrstraße, Alte Hofstraße, Amselweg, Am Schweissberg, Auelsweg, Auf dem Auel, Bergstraße, Brückenstraße, Burgweg, Finkenweg, Hauptstraße, Kapellenweg, Klausstraße, Lückenbacher Weg, Überdorfstraße, Welsbachstraße, Wiesenweg, Zehntpöschweg, Zum Sportplatz

Chronik[Bearbeiten]

Insul, Dümpelfeld, Liers und Hönningen kamen beim Ahr-Hochwasser vom 21. Juli 1804 vergleichsweise glimpflich davon. Für das höher gelegene Pützfeld werden in den Quellen gar keine Schäden genannt. Sieben Wohnhäuser, sieben Scheunen und Ställe, drei Mühlen (zwei davon in Hönningen) und zwei Brücken in Insul und Dümpelfeld gingen verloren. Weitere elf Wohnhäuser sowie drei Scheunen und Ställe sind erheblich beschädigt worden. In Liers wurde lediglich eine Scheune zerstört.[1]

Die Ortsgemeinde Insul wurde im Jahr 2007 als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung anerkannt und schrieb 2009 ihr ursprüngliches Dorferneuerungskonzept fort. Ziel der Schwerpunktanerkennung war u.a. der Auf- und Ausbau eines sanften Tourismus in der Ortsgemeinde.

Beim rheinland-pfälzischen Landesentscheid 2014 im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wurde Insul am 1. Oktober 2014 mit Gold in der Sonderklasse ausgezeichnet. Insgesamt 220 Dörfer hatten sich am Landeswettbewerb beteiligt, 122 in der Haupt-, 98 in der Sonderklasse. Davon hatten sich aus den vorangegangenen Kreisentscheiden 24 Dörfer für den Landesentscheid qualifiziert. Innenminister Roger Lewentz sagte, in Insul seien zahlreiche Projekte umgesetzt worden, was bau- und grüngestalterisch das Ortsbild wesentlich aufgewertet habe. Darüber hinaus habe sich der Ort ein Leitbild mit Logo und Slogan - "Insul/Ahr - Im Herzen der Eifel" - geschaffen. Insul sei an das Premiumwanderwegenetz angebunden, verstehe es aber auch hervorragend durch Großveranstaltungen, wie das jährliche Oktoberfest und den InsulCup für eine zusätzliche Auslastung der Beherbergungsbetriebe zu sorgen. In zwei Gaststätten und zehn Beherbergungsbetrieben stünden insgesamt rund 90 Gästebetten zur Verfügung, was als außergewöhnlich im Vergleich zu Gemeinden gleicher Größenordnung gewertet wurde. Die touristischen Potenziale, insbesondere die historische Bausubstanz, seien wichtige Bausteine für die gemeindliche Entwicklung. Die Jury lobt aber auch das rege Vereinsleben. Die Ahr-Brücke präge den Ort und verbinde die Neubaugebiete mit der gepflegten historischen Ortslage. Direkt neben der Brücke sei die neue Ortsmitte entstanden, eine Festwiese z.B. für ein großes Oktoberfest auf der einen Seite der Ahr und ein zentraler naturnaher Spielplatz auf der anderen Seite. Die Gemeinde habe hier für alle Generationen eine lebendige und vielfältig nutzbare Ortsmitte zwischen dem sanierten Ortskern und dem Neubaugebiet geschaffen.[2]

Die Bevölkerung engagiere sich in vielen Bereichen mit Eigenleistungen und zeige so vorbildlich, was eine Dorfgemeinschaft zusammen leisten kann. Dabei seien alle Altersgruppen eingebunden, von der Krabbelgruppe bis zu den monatlichen Seniorennachmittagen, wobei auch ein besonderes Augenmerk auf generationenübergreifende Aktivitäten gelegt werde.

Zahlreiche Sanierungsprojekte von herausragender Qualität, wie der Zehnthof, die katholische Filialkirche „St. Rochus und Sebastian“, das Pittesch-Pitte- und das Schrengesch-Marische-Haus sowie der Umbau der Alten Schule zum Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendhaus würden das gepflegte Bild des Ortes bestimmen.

Im sogenannten „Paradies“ hätten Anwohner neben schön gestaltetem Hof und Freiflächenanlage einen öffentlichen Treffpunkt in ihrem Garten für die älteren Mitbürger geschaffen. Im jüngsten Neubaugebiet werde die regionaltypische Bauweise aufgegriffen und in den Neubauten gestalterisch detailreich und sensibel von regionalen Baufirmen und Architekten umgesetzt. Alles in allem strahle Insul mit seiner offenen, lockeren und durch viele Gärten gegliederte Bauweise eine freundliche Atmosphäre aus, die wiederum den beiden ortsansässigen Hotels zu Gute komme. Die Jury hob auch ein vorbildliche Grüngestaltung an den Eckpunkten von Straßenzügen hevor. Geprägt durch Neupflanzungen von heimischen Sträuchern und Bäumen wie z.B. Linde, Weide, Hainbuche und Hasel seien sogenannte Baumscheiben als Straßenbegleitgrün integriert worden. Die Umgestaltung, mit Einbindung des bereits vorhandenen Steinkreuzes, der Kreuzung Welsbachstraße/Ahrstraße überzeuge mit durchdachter Begrünung.

Die Insuler würden ihre Häuser und Hofgärten vielfältig und farbenfroh mit Blumen und Wechselfloor gestaltet. Insul werde durch seine Lage im Ahrtal und dem weitgehend unverbauten Gewässerlauf der Ahr mit begleitendem, Schatten spendendem Uferbewuchs geprägt. Die auf Initiative der Gemeinde erfolgte naturnahe Umgestaltung eines Wehres zu einer rauen Rampe mit Fischtreppe sowie eine naturbelassene Badestelle an der Ahr seien weitere reizvolle Akzente. Wertvolle, artenreiche Grünlandbereiche in den Seitentälern der Ahr würden durch extensive Beweidung offen gehalten und gesichert. Bemerkenswert sei die Nutzung der Wasserkraft in der Hahnensteiner Mühle. Ständig erweiterte Streuobstbestände würden durch den Einsatz einer mobilen Kelter vorbildlich genutzt und erhalten. Im Außenbereich schlössen sich gut gepflegte Wälder an, die teilweise wertvolle Biotoptypen auf felsigen, trockenen Sonderstandorten ausbilden. Im Ehrenamt perfekt gepflegte Rad- und Wanderwege, darunter der Ahrsteig, machten die abwechslungsreiche Landschaft erlebbar.

Eine Besonderheit sei der OpenKlezmerScales e.V. Insul, der neben musikalischen Darbietungen auch Workshops anbiete und sich besonders für Interkulturalität und Völkerverständigung einsetze. OpenKlezmerScales e.V. Insul, Junggesellenverein Insul e.V., Sportverein Insul e.V. und Blasorchester Insul e.V. seien die vier Eckpfeiler der Gemeinde.

Insul wurde stark vom Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 getroffen. Häuser sind in den Fluten der Ahr mitgerissen worden. Die Ahr-Brücke Insul, die einzige Brücke zwischen den beiden Ortsteilen, ist zerstört worden. Fast alle Dorfbewohner hatten Wasser in ihren Häusern - zumindest im Keller - und kämpften nach der Flut mit Schlammmassen und Schuttbergen.[3]

Fotos von nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Insul, Altenburg und Altenahr nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Nachmittag des 14. Juli 2021. Johannes Rütten kommentierte dieses Video:

Es handelt sich um das Haus Nr. 2 auf der Überdorfer Straße. Vom vorher schon eingestürzten Nachbarhaus Nr. 4 ist ab Min. 1:12 schon nichts mehr zu sehen. Der Filmer selbst muss allerdings lebensmüde sein: denn er kann eigentlich nur auf dem Nebendach des Hauses Nr. 3 stehen. Es gibt nur wenige Aufnahmen, die zum Zeitpunkt des Höchststandes gemacht wurden.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans Frick: Das Hochwasser von 1804 im Kreise Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1955
  2. Quellen: Dorferneuerung: Lewentz: Sieger im Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“, isim.rlp.de vom 1. Oktober 2014, Jury-Begründung für Gold-Gewinner Sonderklasse, isim.rlp.de (gesehen am 2. Oktober 2014, pdf, 19 Seiten), "Unser Dorf hat Zukunft" - Gold für Insul und Schuld, general-anzeiger-bonn.de vom 2. Oktober 2014, Landesentscheid: Gold für Insul und Schuld, rhein-zeitung.de vom 2. Oktober 2014 und Wie Insul und Schuld bei der Jury punkten - Begründungen für Goldmedaillen, Rhein-Zeitung vom 2. Oktober 2014
  3. Quelle: Andrea Simons: Mit der Natur planen, nicht gegen sie: Ahrtalerinnen starten Petition zum ökologischen Wiederaufbau an der Ahr, ga.de, 24. September 2021