Karnevalsgesellschaft „Blau-Weiß“ Neuenahrer Schinnebröder 1984 e.V.

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Die Karnevalsgesellschaft "Blau-Weiß" Neuenahrer Schinnebröder 1984 e.V.


Chronik[Bearbeiten]

In den vergangenen Jahrhunderten gab es immer wieder heftige Streitereien zwischen Ahrweiler und den Jül´schen Dörfern Wadenheim, Hemmessen und Beul im ehemaligen Amt Bad Neuenahr über den Verlauf der Grenzen. Insbesondere die Weiderechte zwischen dem "Weißen Stein" und der Ahr waren umstritten.

Nach langem Streit, der auch handgreiflich geführt wurde, kam man darin überein, ein großes Feuer anzuzünden und diejenige Partei, die am längsten in der Gluthitze des Feuers aushalten würde, als Sieger anzuerkennen. Das Feuer wurde von beiden Seiten mit Eifer aufgeschichtet, denn jede Partei sah sich schon als Sieger. Um das Feuer wurde mit Kalk ein Kreis abgezeichnet, auf dem sich die Ahrweiler und Jülicher niederzulassen hatten.

Die aus Wadenheim, Hemmessen und Beul banden sich Eisenbleche vor die Schienbeine, die aus Ahrweiler glaubten, ihre Schienbeine durch nassen Lehm gut geschützt. Da die Streithähne mit einer langen Nacht rechneten, hatten sie sich mit Wein gut eingedeckt. Lustig zechend saß man im Kreis und hoffte auf den Sieg.

Währenddessen schlug das Feuer hohe Flammen und die Hitze wurde für die Umsitzenden schier unerträglich. Schließlich mussten die blechgeschützten Jülicher als Erste weichen. Aus dieser Begebenheit rühren die späteren Spitznamen: "Jülicher Schinnebröder" und "Ahrweiler Lemhök".[1]

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Am 12. März 1984 fand im Union-Hotel Felten die Gründung der „KG Blau-Weiss Bad Neuenahr“ statt. Einige Zeit später initiierte das damalige Vereinsmitglied Jürgen Farnschläder den Vorschlag zur Namenserweiterung in „KG Blau-Weiss Neuenahrer Schinnebröder“.

Am 1. Juni 2012 gehören dem Vorstand an:

Nach Rücktritten einzelner Vorstandsmitglieder in der Session 2012/13, trat bei der Mitgliederversammlung im März 2013 der gesamte Vorstand um den Vorsitzenden Rainer Böhm und Geschäftsführer Markus Ramacher zurück. Der amtierende Prinz Heribert Krahforst wurde daraufhin als neuer Vorsitzender gewählt, Wolfgang Waldhelm als 2. Vorsitzender. Geschäftsführerin wurde Katja Giffels. Thomas Ohlenhard wurde als Schatzmeister bestätigt. Markus Ramacher wurde als Schriftführer, Wolfgang Mies als Pressewart gewählt. Beisitzer wurden: Elvira Surges, Claudia Frösler, Annika Dresen, Ralf Kössendrup, Dieter Ott sowie Frank Kynast. Dieter Heckenbach (Hemmessen) wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Immer, wenn eine helfende Hand gebraucht werde, sei er zur Stelle und unterstütze den Verein mit seinem Fachwissen und selbstloser Arbeitsleistung, hieß es. Nach dem Beschluss einer neuen Satzung woll der neue Vorstand die vielfältigen Aufgaben getreu dem Sessionsmotto „Blau-Weiße Energie – Schinnebröder fit wie nie“ angehen.[2]

Bei einer Mitgliederversammlung im April 2015 im Ringhotel "Giffels Goldener Anker" Bad Neuenahr, zu der 64 der 210 Mitglieder gekommen waren, wurde Wolfgang Waldhelm, bis dahin Vize, als neuer Vorsitzender gewählt. Heribert Krahforst kandidierte nicht mehr für dieses Amt des Vorsitzenden. Als zweiter Vorsitzender wurde Ralf Kössendrup gewählt. Maike Stadtfeld übernahm das Amt der Schriftführerin. Geschäftsführerin Katja Giffels, Schatzmeister Thomas Ohlenhard und Pressesprecher Wolfgang Mies wurden in ihren Ämtern bestätigt. Elvira Surges, Thomas Ochs, Annika Dresen, Siegfried Glink und Claudia Mies wurden als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Bei der anschließenden Abstimmung über den Austritt aus dem Festausschuss Karneval Bad Neuenahr-Ahrweiler 1997 e.V. (FAK) wurde der Verbleib mit großer Mehrheit bestätigt. Der General-Anzeiger berichtete:

Die Diskussion über einen möglichen Austritt aus dem FAK hatte der scheidende Vorstand angeleiert. Ein solches Szenario mit unabsehbaren Folgen sowohl für die Schinnebröder, als auch für den gemeinsamen kreisstädtischen Karneval mit seiner Hutsitzung als Höhepunkt schwebte wie ein Damoklesschwert über der Versammlung ... Schließlich kamen die Fakten, die zu einer solchen Abstimmung führen sollten, noch einmal auf den Tisch: Die Schinnebröder fühlten sich bei der Hutsitzung links liegen gelassen, weder Tanzcorps noch Spielmannszug durften auftreten. Dafür erhielt ein städtischer Spielmannszug, der zwar eine andere KG begleitet, aber ein eigenständiger Verein und auch nicht Mitglied des FAK ist, Auftrittsrecht. Weitere Vorwürfe wurden laut, die schließlich in einem Brief an den FAK gipfelten ... Selbst bei einem klärenden Gespräch unter der Moderation von Bürgermeister Guido Orthen konnten die verhärteten Fronten nicht aufgeweicht werden. Dass man durchaus eigene Fehler gemacht habe ... wurde in der Diskussion angesprochen. ... Die Töne aus dem Plenum klangen jedenfalls sehr moderat, hier wurde das Gespräch innerhalb des FAK angeregt, und auch der gemeinsame Tanz aller Funkencorps auf der Hutsitzung solle wieder präsentiert werden. Auch die Tatsache, dass mit Neuenahrs Ex-Prinz Wolfgang Schnitzler ein Schinnebroder die Hutsitzung ins Leben gerufen hat, und das durch Karl-Heinz Conradt ausgesprochene Bekenntnis des Hauptsponsors Wittich-Verlag zur Hutsitzung führten letztendlich dazu, dass sich 83 Prozent der Mitglieder für den Verbleib im FAK aussprachen.[3]

Der zu dieser Zeit 57-jährige Rainer Jakobs wurde bei einer Mitgliederversammlung im Juli 2017 im Hotel „Giffels Goldener Anker“ als neuer KG-Vorsitzender gewählt. Dem Vorstand gehörte Jakobs da bereits bereits viele Jahre lang an. 52 Mitglieder votierten im Goldenen Anker in geheimer Wahl für den Prinzen des Jahres 2011, 18 stimmten mit Nein. Vorangegangen war eine sehr emotional geführte außerordentliche Diskussion. Von Auflösung, Abwicklung und Liquidation war die Rede, aber auch von treuhänderischer Verwaltung des Vermögens durch die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, bis wieder ein Führungsgremium oder ein Nachfolgeverein gefunden sei. Engelbert Felk und fünf weitere ehemalige Vorsitzende oder stellvertretende Vorsitzende hatten sich jedoch im Vorfeld der Sitzung Gedanken gemacht. Der General-Anzeiger berichtete:

Sie zeichneten ein düsteres Bild der Gesellschaft, nachdem sie das, was den Verein ausmacht, zusammengetragen und dabei nur drei positive Aspekte ausgemacht hatten. Dem aber stand eine lange Liste negativer Dinge gegenüber: mangelhafte Außendarstellung, Vereinsaustritte aus Groll, keine Gemeinschaft im Verein, statt Wir- nur Neid-Gefühle. An die 20 Negativpunkte hatten Felk und seine Mitstreiter ausgemacht. „Ein ruhiges Arbeiten ist hier nicht möglich, der Vorstand steht ständig in der Kritik“, pflichtete ihm Schatzmeister Thomas Ohlenhard bei.

„Die Neuwahl war sprichwörtlich 'eine schwere Geburt'“, hieß es deshalb auch in der Rhein-Zeitung, „denn gleich zwei Mitgliederversammlungen waren notwendig, um einen neuen Vorstand zu finden.“ Den Neuenahrer Narren drohte sogar die Auflösung ihres Vereins. Ende April 2017 hatten sich bereits mehr als 60 der insgesamt etwa 200 Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung im Goldenen Anker getroffen. Der Vorsitzende Wolfgang Waldhelm hatte bei dieser Sitzung nicht mehr kandidiert. Aber die Versammlung fand keinen Nachfolger. Niemand wollte das Amt übernehmen. Zweiter Vorsitzender wurde im Juli 2017 Engelbert Felk, Geschäftsführerin Birgit Beyrodt und Schatzmeister Marc Linden. In den erweiterten Vorstand wählte die Versammlung Ramona Pelikan als Schriftführerin und Nicole Piel als Pressewartin. Beisitzer wurden Ramon Graf, Michael Bolze, Sabine Lübke, Thomas Kram und Silke Dahners.[4]

„Nach internen Querelen, neuen Weichenstellungen und neuem Vorstand hat sich die 33 Jahre alte Gesellschaft mit Bravour in der Welt des Frohsinns zurückgemeldet“, berichtete der General-Anzeiger am 20. November 2017 anlässlich der Proklamations- und Prunksitzung am Wochenende zuvor, „die Schinnebröder sind in voller Pracht wieder da.“ Die elfjährige Tara-Dyani Amelie Graf und der ebenfalls elf Jahre junge Nicholas Giffels wurden während der Sitzung als Kindertollitäten proklamiert. Zuvor nahm die bisherige Prinzessin Kathrin I. (Ihlau) im Dorint-Parkhotel Bad Neuenahr Abschied. Peter Eckhardt führte als Sitzungspräsident durch das Programm.[5]

Von einer beachtlichen Steigerung der Mitgliederzahl berichtete der Vorstand bei der Mitgliederversammlung im Mai 2018: Seit 31. März 2017 sei die Zahl der Mitglieder um 18 Prozent gewachsen – nämlich von 211 auf 251. Vor allem in den Jugendgruppen boome es, wie der im Jahr zuvor gewählte neue Vorsitzende Rainer Jakobs in seinem Rückblick darlegte. Mit den Kindern würden sich oftmals aber auch die Eltern der KG anschließen. Kinder aus zwölf Nationen tanzen in Gardeuniform. Manche von ihnen seien erst seit zwei Jahren in Deutschland. Der Vorstand lege dabei großen Wert darauf, dass die Trainerinnen und Trainern entsprechend qualifiziert und im Besitz von Übungsleiter-Lizenzen sind. „Auch Inklusion und die Unterstützung von Kindern, deren Eltern es finanziell nicht so gut haben, werden groß geschrieben“, sagte Jakobs – insbesondere in der eigens zu diesem Zweck gegründeten integrativen Kinderfunkengruppe. Der Integrations- und Inklusionsgedanke habe auch Förderer und Sponsoren auf den Plan gerufen. Jakob berichtete auch von der Kooperation der KG mit der Grundschule Bad Neuenahr und der Erich Kästner-Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vor der anstehenden Umsetzung der neuen Datenschutzregeln jedoch fühlte sich der Vorstand vom Verband Rheinische Karnevals-Korporationen e.V. allein gelassen. Auch der neue Schatzmeister Marc Linden zog ein positives Fazit: Nachdem es noch im vorletzten Jahr einen Verlust von 9500 Euro gab, verfüge die KG nun über einen Überschuss von rund 5500 Euro. Vor allem der jährlich erscheinende Närrische Spiegel trage zur Vereinsfinanzierung bei – im Gegensatz zur Proklamationssitzung, die der KG ein Minus von rund 8900 Euro beschert habe. Die Kassenprüfer Antonia Rieb und Günther Uhl bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung; der Vorstand wurde entlastet. Josef Rosenstein wurde von der Versammlung in Anerkennung großer Verdienste zum dritten Ehrenmitglied der KG ernannt. Goldene Ehrennadeln für 30-jährige Mitgliedschaft erhielten Horst Felten und Manfred Rheindorf. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Engelbert Felk, Josef Rosenstein, Hildegard Rosenstein und Thomas Rosenstein mit Silbernen Ehrennadeln ausgezeichnet. Bronze für zehn Jahre ging an Tiana Groß, Alexandra Rieb und Birgit Beyrodt.[6]

Bei der Jahreshauptversammlung im Mai 2019 im Weingut Sonnenberg wurde der Vorsitzende Rainer Jakobs mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Neuer zweiter Vorsitzender als Nachfolger von Engelbert Felk wurde Thorsten Hennig, Geschäftsführer wurde Karl Schimmel, Schatzmeister blieb Marc Linden. Neu in den Vorstand gewählt wurde Schriftführerin Michaela Sturm. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Thomas Ochs, Michaela Wolff, Silke Dahners, Sabine Lübke und Manfred Rheindorf.[7]

Vorstand[Bearbeiten]

Stand: 16. April 2015

Stand: 23. Juni 2017

Tollitäten[Bearbeiten]

Gruppierungen der KG[Bearbeiten]

  • Minifunken
  • Mittlere Funken
  • Tanzende Reihe
  • Spielmannszug
  • Damenelferrat
  • Herrenelferrat
  • Senat

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Knoll, S. 16, Stötzel, S. 41
  2. Quelle: General-Anzeiger vom 18. März 2013
  3. Quelle: Thomas Weber: Heribert Krahforst kandidierte nicht mehr - Schinnebröder bleiben im FAK, general-anzeiger-bonn.de vom 16. April 2015
  4. Quellen: Rainer Jakobs führt KG an – Schinnebröder wählen neuen Vorsitzenden – Prunksitzung im November, in: Rhein-Zeitung vom 10. Juli 2017, und Thomas Weber: Karnevalsgesellschaft Schinnebröder in Bad Neuenahr: Rainer Jakobs übernimmt den Vorsitz, general-anzeiger-bonn.de vom 24. Juni 2017
  5. Quelle: Victor Francke: Karneval in Bad Neuenahr: Schinnebröder mit großem Comeback, general-anzeiger-bonn.de vom 20. November 2017
  6. Quelle: Thomas Weber: Bad Neuenahrer Karnevalisten: Kinder aus zwölf Nationen tanzen bei den "Schinnebrödern", general-anzeiger-bonn.de vom 21. Mai 2018
  7. Quelle: Üppige Mehrheit für Rainer Jakobs – Karnevalisten der Neuenahrer Schinnebröder wählen neuen Vorstand , in: General-Anzeiger vom 24. Mai 2019