Ahrtor-Friedhof Ahrweiler

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Ehrengräber-Rondell. Im Hintergrund ist das Ahrtor zu sehen.
Baustellenführung Ahrtor-Friedhof-1.jpg
Grabstätte von Peter Joerres
Ruhestätte der Familie des Geheimen Sanitätsrats Dr. Karl von Ehrenwall
„Den Toten der vertriebenen Deutschen zum Gedenken“
Rheinische Friedhöfe.jpg
An der Nordwand der St.-Laurentius-Kirche stehen noch einige Grabplatten aus der Zeit, als sich der Friedhof unmittelbar an der Kirche befand.

Der Ahrtor-Friedhof Ahrweiler wurde im Jahr 1796[1] als „neuer Kirchhof vor den Toren der Stadt“ angelegt. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten der Stadtgeschichte von Ahrweiler, militärische und zivile Kriegsopfer sowie Ordensangehörige der örtlichen Klöster fanden dort ihre letzte Ruhe. In einem Beitrag mit dem Titel Ein offenes Buch der Geschichte der Stadt in der Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2017 hieß es: „Die vielen Grabmäler geben Zeugnis vom jeweiligen Zeitgeschmack seit dem frühen 19. Jahrhundert. Schlichte Basaltkreuze markieren die Gräber von in Ahrweiler umgekommenen Opfern der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert. Darunter Zivilisten sowie deutsche und nicht-deutsche Soldaten. Einflussreiche Bürger haben auf diesem Friedhof vor den Toren der Stadt teils prächtige Familiengrabstätten für ihre Verstorbenen erbaut.“ Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, bei einem Bombenangriff am 24. Dezember 1944 und einem Bombenangriff am 29. Januar 1945, seien auch Bomben auf den Ahrtor-Friedhof gefallen.


Lage[Bearbeiten]

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Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Die folgenden bekannten Persönlichkeiten wurden auf dem Friedhof beigesetzt:

Die Friedhofskapelle[Bearbeiten]

Die auf dem Ahrtorfriedhof stehende Kapelle ist eigentlich gar keine Kapelle, weil sie nicht als Kapelle geweiht wurde. 2018 gibt es in dem Bau einen kleinen Gebetsraum, der aber meist verschlossen ist. Ein anderer Teil wird von den Friedhofsgärtnern als Lagerraum genutzt.

Ab 2011 wurde in den kommunalen Gremien über die Zukunft des maroden Gebäudes diskutiert – mit dem Ergebnis, dass die alte Kapelle abgerissen und eine neue Kapelle gebaut werden soll. Dabei wäre den Einwohnern von Ahrweiler allerdings eine Sanierung am liebsten. Die aber wäre zu teuer. Ein Neubau-Entwurf von Werner Steup fand 2016 im Ortsbeirat Ahrweiler keinen Anklang. Bürgermeister Guido Orthen stellte im Frühjahr 2018 einen nicht historisierenden neuen Plan in Aussicht, der die Integration eines Columbariums vorsieht.[2]

Chronik[3][Bearbeiten]

Vom Mittelalter an befand sich der Kirchhof von Ahrweiler unmittelbar neben der St.-Laurentius-Kirche. Nachdem im Jahr 1796 vor dem Ahrtor der heutige Friedhof eingeweiht worden ist, wurde im Juli 1797 der alten Kirchhof eingeebnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde einige Steinkreuze, die vom alten Kirchhof an der St.-Laurentius-Kirche stammten, in die Außenmauer des neuen Friedhofs integiert.

Eine Untersuchung der alten Friedhofskapelle habe ergeben, dass eine wirtschaftlich vertretbare Sanierung nicht mehr möglich sei, berichtete die Rhein-Zeitung am 17. Juni 2016. „Nach konzeptionellen Überlegungen, was Bausubstanz und deren Verwertbarkeit, Bedeutung der Kapelle und deren veränderte Verwendung angeht, kristallisierte sich eine mögliche Neunutzung des Standortes als Kolumbarium (Urnenbegräbnisstätte) heraus“, hieß es in dem Bericht weiter. Darüber müssten die zuständigen politischen Gremien der Stadt aber noch diskutieren, sagte Bürgermeister Guido Orthen bei einer Einwohnerversammlung im Juni 2016. „Die überlieferte Friedhofskultur wird heute nicht mehr immer gelebt, deshalb müssen wir alternative Möglichkeiten entwickeln“, so Orthen weiter. Weit mehr als die Hälfte der Bestattungen seien heute Urnenbestattungen – für eine katholisch geprägte Gegend ein sehr hoher Anteil. Deshalb werde überlegt, auf den kommunalen Friedhöfen Weinbergs-Grabfelder anzulegen. Dort könnten, um einen Gedenkstein oder einen Rebstock herum, halbanonym Urnen der Verstorbenen bestattet werden.

Der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler stellte in einer Sitzung im Dezember 2018 560.000 Euro für die Friedhofskapelle in den Haushalt der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für das Jahr 2019 ein.[4]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Alte Friedhofskapelle[Bearbeiten]

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Bergfriedhof Ahrweiler

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

denkmalprojekt.org: Kriegsgräber auf dem Friedhof Ahrweiler

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom ... 2021
  2. Quelle: Gabi Geller: Was kommt nach dem Abriss der alten Kapelle? Neubau soll in Ahrweiler neue Möglichkeiten für eine Urnenbestattung bieten, in: Rhein-Zeitung vom 3. März 2018
  3. Quelle: Heinz Schönewald: Die Friedhöfe zu Ahrweiler und Bad Neuenahr, Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V. (Hrsg.), Reihe Rheinische Friedhöfe, Heft 22, 118. S., Köln 2021, 15 Euro, S. 6
  4. Quelle: Frieder Bluhm: Investitionen in nie da gewesener Höhe geplant – Haushalte 2019 bis 2022 weisen Rekordausgaben aus – Schuldenstand wird sich erheblich erhöhen - Abgaben bleiben stabil, in: Rhein-Zeitung vom 14. Dezember 2018
  5. Quelle: Jochen Tarrach: Bedauern unter bekannten Kurstädtern: Legt Neuenahr keinen Wert auf sein Erbe?, rhein-zeitung.de, 13. Dezember 2020