Ahrtor-Friedhof Ahrweiler

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Ehrengräber-Rondell. Im Hintergrund ist das Ahrtor zu sehen.
Baustellenführung Ahrtor-Friedhof-1.jpg
Grabstätte von Peter Joerres
Ruhestätte der Familie des Geheimen Sanitätsrats Dr. Karl von Ehrenwall
„Den Toten der vertriebenen Deutschen zum Gedenken“
Rheinische Friedhöfe.jpg
An der Nordwand der St.-Laurentius-Kirche stehen noch einige Grabplatten aus der Zeit, als sich der Friedhof unmittelbar an der Kirche befand.
Der Grabstein von Josef Franz Heinen wurde im Sommer 2025, nachdem die Ruhezeit der Grabstätte auf dem Bergfriedhof Ahrweiler abgelaufen war, an der Umfassungsmauer des Ahrtorfriedhofs angebracht.

Der Ahrtor-Friedhof Ahrweiler wurde im Jahr 1796[1] als „neuer Kirchhof vor den Toren der Stadt“ angelegt. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten der Stadtgeschichte von Ahrweiler, militärische und zivile Kriegsopfer sowie Ordensangehörige der örtlichen Klöster fanden dort ihre letzte Ruhe. In einem Beitrag mit dem Titel Ein offenes Buch der Geschichte der Stadt in der Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2017 hieß es: „Die vielen Grabmäler geben Zeugnis vom jeweiligen Zeitgeschmack seit dem frühen 19. Jahrhundert. Schlichte Basaltkreuze markieren die Gräber von in Ahrweiler umgekommenen Opfern der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert. Darunter Zivilisten sowie deutsche und nicht-deutsche Soldaten. Einflussreiche Bürger haben auf diesem Friedhof vor den Toren der Stadt teils prächtige Familiengrabstätten für ihre Verstorbenen erbaut.“ Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, bei einem Bombenangriff am 24. Dezember 1944 und einem Bombenangriff am 29. Januar 1945, seien auch Bomben auf den Ahrtor-Friedhof gefallen. Im August 1974 wurde der Bergfriedhof Ahrweiler als Ergänzung zum Ahrtorfriedhof eröffnet, weil die Kapazitäten des Alten Friedhofs "Am Ahrtor" Ahrweiler ausgeschöpft waren.


Lage

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Persönlichkeiten

Ein einem Beitrag der Rhein-Zeitung hieß es zum Ahrtorfriedhof:

Für Ahrweiler ist der Ahrtorfriedhof ein besonderer Ort, denn nirgendwo wird die Geschichte der Stadt so widergespiegelt wie durch die vielen Gräber der Menschen, die einst im Mauerrund lebten. Er ist quasi ein offenes Buch der Geschichte der Stadt und ein Park, der auch von Ortsgästen besucht wird. Dechanten und Pastoren von St. Laurentius fanden hier ebenso ihre letzte Ruhe wie Bürgermeister und Kaufleute und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Persönlichkeiten. Auch die 127 Opfer des Zweiten Weltkrieges in Ahrweiler wurden hier bestattet.[2]

Neben vielen anderen wurden auf dem Ahrtorfriedhof die folgenden namhaften Persönlichkeiten beigesetzt:

Ehrengräber-Rondell

Chronik[3]

Vom Mittelalter an befand sich der Kirchhof von Ahrweiler unmittelbar neben der St.-Laurentius-Kirche. Nachdem im Jahr 1796 vor dem Ahrtor der heutige Friedhof eingeweiht worden ist, wurde im Juli 1797 der alten Kirchhof eingeebnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde einige Steinkreuze, die vom alten Kirchhof an der St.-Laurentius-Kirche stammten, in die Außenmauer des neuen Friedhofs integiert.

Im Frühjahr 2023 lud die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH (AuEG) die Bevölkerung zu zwei Rundgängen über den Ahrtorfriedhof ein. Die nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 gegründete (AuEG) arbeitete zu dieser Zeit – zusammen mit zwei Firmen aus Ahrweiler, der Hermann Terporten – Büro für Ing.- und Tiefbau GmbH und der Wershofen Gartenbau GmbH & Co. KG Ahrweiler - am Wiederaufbau des Friedhofs, wie AuEG-Architekt Eberhard Neumann dabei sagte. Bei der Jahrhundertflut war nicht nur ein großer Teil der bruchsteinernen Einfriedungsmauer auf der zum Feuerwehrgerätehaus hin gelegenen Westseite des Friedhofs, sondern auch zahlreiche Grabeinfassungen, Grabsteine und Kolumbarien unterspült und umgeworfen worden. Die Ruhestätten der Familien des Quellen-Entdeckers Georg Kreuzberg und des Geheimen Sanitätsrats Dr. Karl von Ehrenwall gleich der kleinen Friedhofskapelle sowie die Kapelle selbst wurden übel zugerichtet. Dass die kleine Kapelle bei der Flut nicht eingestürzt ist, grenzte an ein Wunder. Vor der Flut war geplant, den kleinen Bau abzureißen; nun aber sollte er in seinen Ursprungszustand zurückversetzt und zu einer Flut-Gedenkstätte umfunktioniert werden. Zwei später angefügte Nebenflügel sollen dabei zurückgebaut werden, der Keller verfüllt. Die 100 Meter weiter südlich der Kapelle stehende Aussegnungshalle hingegen werde abgerissen. Ihre Funktion, so der Plan, übernehme ein Neubau, der nicht weit vom Standort der alten Halle entfernt ist. Dabei werde eine Sichtachse vom Rondell bis zu der neuen Aussegnungshalle geschaffen. Große Schäden richtete das Hochwasser auch an den auf dem Friedhof befindlichen Feldern mit Soldatengräbern, an der Grablege der Ursulinenschwestern vom Kalvarienberg und an der am 13. November 2005 eingeweihten Gedenkstätte für die zivilen Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs in Ahrweiler an.[4]

In Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling und von Bürgermeister Guido Orthen wurde der Friedhof am 31. Oktober 2025, fast viereinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe, vom katholischen Pfarrer Jörg Meyrer und seinem evangelischen Amtsbruder Friedemann Bach feierlich wieder eingesegnet und zur Nutzung an die Bürger übergeben. Bei der Flut war selbst die denkmalgeschützte historische Friedhofsmauer in weiten Teilen zerstört worden. „Nur der über die Jahrhunderte genauen Kartierung der Lage der Gräber und der dort Bestatteten ist es zu verdanken, dass der Friedhof nun mit viel Mühe wiederhergestellt werden konnte“, berichtete die Rhein-Zeitung anlässlich der Wiedereinweihung. Zusätzlich wurden die neue Aussegnungshalle mit rund 80 Sitzplätzen, der ebenfalls neu gebaute Betriebshof und die sanierte alte Kapelle eingeweiht, deren Abriss der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler vor der Flut beschlossen hatte. Mit der Sanierung war nach der Flut die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH (AuEG) beauftragt worden, die die Arbeiten zusammen mit der Hermann Terporten – Büro für Ing.- und Tiefbau GmbH und der Wershofen Gartenbau GmbH & Co. KG Ahrweiler durchführte. Direkt nach der Flut hatte aber zunächst eine 100 Soldaten zählende Kompanie der Bundeswehr per Hand die ersten Aufräumarbeiten vorgenommen. Michael Wershofen, der die weiteren Arbeiten leitete, sagte gegenüber der Rhein-Zeitung:

Der Friedhof war, als ich ihn das erste Mal nach der Flut sah, in einem unglaublichen Zustand. Die Gräber weitgehend zerstört und der sonst so schöne Friedhof, den ich als Ahrweiler Bürger natürlich genau kannte und oft besucht habe, war nicht mehr zu erkennen.[5]

Weitere Bilder

Siehe auch

Videos

Mediografie

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Weblink

denkmalprojekt.org: Kriegsgräber auf dem Friedhof Ahrweiler

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom ... 2021
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Neustart nach der Flut - Der Ahrtorfriedhof in Ahrweiler ist wieder eingesegnet, rhein-zeitung.de, 31. Oktober 2025
  3. Quelle: Heinz Schönewald: Die Friedhöfe zu Ahrweiler und Bad Neuenahr, Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V. (Hrsg.), Reihe Rheinische Friedhöfe, Heft 22, 118. S., Köln 2021, 15 Euro, S. 6
  4. Quelle: Anton Simons: Ahrweilers „begehbares Geschichtsbuch“: Neue Pläne für den bei der Flut zerstörten Ahrtorfriedhof, ga.de, 6. Juni 2023
  5. Quelle: Jochen Tarrach: Neustart nach der Flut - Der Ahrtorfriedhof in Ahrweiler ist wieder eingesegnet, rhein-zeitung.de, 31. Oktober 2025
  6. Quelle: Jochen Tarrach: Bedauern unter bekannten Kurstädtern: Legt Neuenahr keinen Wert auf sein Erbe?, rhein-zeitung.de, 13. Dezember 2020
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