Dorffest Bad Bodendorf

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Dorffest 2008
Einladungsplakat für das Dorffest 2022
Der Winzer und Vinothek-Betreiber Dieter Valnion.
Die Festmeile im Gegenlicht.
Die Garde- und Showtanzgruppe Blue Velvet gehört zu den festen Größen im Dorfest-Programm.
Foto von einem der ersten Bad Bodendorfer Dorffeste in den 1980er Jahren.

Das Bad Bodendorfer Dorffest wurde am 30. September 1978 erstmals gefeiert. Die Idee zu dieser Veranstaltung war bei einer Bus-Exkursion des Sinziger Stadtrats im Frühjahr 1978 nach Bad Bodendorf geboren worden. Erstmals geäußert wurde die Idee, die Hauptstraße einmal im Jahr zu einer Festmeile umzufunktionieren, wohl von dem im Ort lebenden späteren Bundestagsabgeordneten Dr. Dieter Thomae. Er machte den Vorschlag, die gesamte Palette des dörfischen Lebens von den Vereinen über Handel und Gastronomie mit dem Fest die Möglichkeit zu geben, sich der Bevölkerung darzustellen. Aufgenommen, für gut befunden und weiter entwickelt wurde die Idee dann von Eckehard Spitznagel, dem damals frisch gebackenen Chef des Verkehrsvereins Bad Bodendorf. Den Initiatoren lag auch daran, im rasch wachsenden Dorf eine Möglichkeit der Begegnung und des gegenseitigen Kennenlernens von alten und Neu-Bodendorfern zu schaffen.


Veranstalter[Bearbeiten]

Dorffestausschuss der Dorfgemeinschaft Zukunft Bad Bodendorf e.V.

Chronik[Bearbeiten]

Eckehard Spitznagel setzte das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Vorstandssitzung des Kur- und Touristikvereins, und dann dauerte es nicht mehr lange bis zur ersten eigenen Dorffestsitzung. Der vermutlich erste Artikel über die geplante Veranstaltung stand wohl in den Bad Bodendorfer Kurnotizen, die der Verein damals regelmäßig veröffentlichte. Helmut Fischer vom Redaktionsteam schrieb voll ansteckender Begeisterung: „Gehen Sie mit auf die Straße, es erwarten Sie Barrikaden des Frohsinns auf einem Bummel durch den malerischen Ortskern!“

Und so wurde im September 1978 das erste Bad Bodendorfer Dorffest gefeiert. Das Festprogramm hat sich seitdem bemerkenswert wenig verändert. Der damalige Ortsvorsteher Josef Schlagwein schlug beim ersten Fest das erste Fass an, der Spielmannszug "Blau-Weiß" Bad Bodendorf e.V. sorgte für Musik, und Kindergarten-Kinder führten den "Tanz der Schlümpfe" vor. Männergesangverein "Eintracht" Bad Bodendorf 1919 e.V. und Kirchenchor "Cäcilia" der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Sebastianus" Bad Bodendorf sorgten für gesangsmusikalische Einlagen. Im Innenhof der Privatpension "Wie daheim" präsentierten sich Kunst und Handwerk. Der Miniaturgolfclub Bad Bodendorf und die Tier- und Naturfreunde "Schwanenteich" e.V. beteiligten sich, und am Abend musizierten "Spotlight" und die Pfarrjugendgruppe "Leben".

1980 mischte sich erstmals das Trio "Evergreens Live" Bad Bodendorf ins Dorffestgeschehen ein, das rasch zur festen Größe wurde. Und die „Evergreens-Strohwitwen" eröffneten im Jahr darauf in der Einfahrt zum Hof von Johannes Merten (heute Schefferhof) die legendäre „Bommi-Bar". Ab 1983 gab der damalige Ortsvorsteher Dr. Karl-August Seel bei der Fest-Eröffnung regelmäßig die Sieger des Blumenschmuckwettbewerbs "Blühendes Bad Bodendorf" bekannt.

Das Geheimnis der Dorffesterfolge in den vielen Jahren dürfte wohl in dem vielfältigen, immer wieder wechselnden Angebot sowohl an Unterhaltung wie an Spezialitäten liegen. In seinem Beitrag in der Dorfschelle erinnerte Bernhard Knorr 2007 an den 12 Meter langen Brotlaib der Bäckerei Clever, an die Schlacht am Reibekuchenbuffet bei Otto Simons und an die berühmten Lammspezialitäten seines Bruders Caspar, die später von Thomas Becker übernommen wurden, aber auch an das „Heldenbräu 2000“ der St.-Josefs-Junggesellen.

Knorr erinnert auch an das Unterhaltungsprogramm, das immer wieder Highlights mit Blaskapellen, Chören und Tanzgruppen sowie Tanz- und Showbands bot. Der „Zauberer Benno", bei den ersten Festen dabei, ist in guter Erinnerung. „Bu Bu", einer der großen Magier, war im Jahr 1988 zu Gast. Unvergessen ist auch Günther Lawrenz mit seiner Puppenbühne in der Einfahrt der alten Post. Zu den Säulen des Dorffests zählt aber auch der Künstlerhof "Wie daheim".

Die Fest-Trägerschaft wechselte über die Jahre zwei Mal: 1988 wurde der Verkehrsverein aus steuerlichen Gründen in den gewerblichen Verein Kur- und Touristik e.V. Sinzig-Bad Bodendorf und in den gemeinnützigen Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf e.V. aufgespalten. Der Heimat- und Bürgerverein wurde Ausrichter des Fests. Dieses Modell wollten aber bald viele Dorffestteilnehmer nicht mehr akzeptieren. Deshalb setzten sich die Beteiligten im November 1991 im Feuerwehrhaus zusammen und gründeten die Dorffestgemeinschaft als selbstständigen, aber nicht eingetragenen Zusammenschluss nahezu sämtlicher Bad Bodendorfer Vereine und Institutionen. Der Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf e.V. übernahm dabei zunächst den Vorsitz. 1994 übergab Bernhard Knorr vom Heimat- und Bürgerverein den Vorsitz an Heinz Josef Kranz, der das Fest bis 2000 leitete. Neuer Chef des Dorffestes wurde dann Herbert Justen, und gleichzeitig wurde Knorr nach 23-jähriger zum Teil federführender Mitarbeit im Vorstand verabschiedet.

Nach einer kurzen Führungskrise zu Anfang des 2003, als Herbert Justen überraschend nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden antrat, nahmen Dieter Dessauer und Josef Erhardt die Organisation des Dorffests in die Hand und ließen mit ihren Mitstreitern vier weitere schöne Dorffeste folgen. Im Frühjahr 2007 wurde Ortsvorsteher Markus Schlagwein zum Vorsitzenden der Dorffestgemeinschaft gewählt.

Die zeitliche Nähe des Dorffests zur Kirmes Bad Bodendorf und die stets unsichere Wetterlage Ende September ließen immer wieder Diskussionen über eine Zusammenlegung der beiden Feste aufkommen. Nach einer Grundsatzdebatte im Jahr 1998 wurde eine solche Zusammenlegung jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt. Die gleichzeitig beschlossene Vorverlegung des Dorffstes auf den Saisonbeginn erwies sich allerdings als nicht praktikabel, so dass es bis heute beim letzten September-Samstag blieb.

Im übrigen machte das Wetter der Dorffestgemeinschaft nur ein einziges Mal einen Strich durch die Rechnung - und zwar im Jubiläumsjahr 1993, als es den ganzen Tag in Strömen regnete und das Fest um 11 Uhr abgesagt werden musste. Beim großen Jubiläums-Zapfenstreich tags darauf konnten die drohenden Verluste allerdings weitgehend aufgefangen werden.

Erlös-Verwendung[Bearbeiten]

Die Reinerlöse aus dem Dorffest wurden für verschiedene gemeinnüzige Zwecke zur Verfügung gestellt:

Videos[Bearbeiten]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: "Wir für unsere Kinder" - Bad Bodendorfer Vereine übergaben Spenden an Grundschule, general-anzeiger-bonn.de vom 15. November 2013