Förderprogramm „Ländlicher Raum“ des Kreises Ahrweiler

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Landrat Dr. Jürgen Pföhler (von links), Ortsbürgermeister Kai-Andre Köpcke, Achim Haag, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, und Mitglieder des Freundeskreises Sahrbachtal mit ihrem Vorsitzenden Walter Brüggemann (Dritter von rechts) bei der Übergabe eines Förderbescheides.
Landrat Dr. Jürgen Pföhler (v.r.) überreichte im Spätsommer 2008 den Bewilligungsbescheid für die Sanierung des Kriegerdenkmals Hain an Gerhard Knechtges und Herbert Dauerböck im Beisein von Bürgermeister Johannes Bell.
Jürgen de Temple, Dr. Jürgen Pföhler (v.l.), Peter Pürling (3.v.r.) und Wirfter Bürger bei der Übergabe eines Bewilligungsbescheids aus dem Förderprogramm für das Dorfgemeinschaftshaus Wirft im Mai 2009.
Landrat Dr. Jürgen Pföhler (3.v.l.) und Remagens Bürgermeister Herbert Georgi (2.v.l.) überbrachten Waltraud Michels (links), Leiterin des Städtischen Kindergartens Unkelbach, im Mai 2009 einen Bewilligungsbescheid über 2400 Euro aus dem Förderprogramm für die Mittagsbetreuung von Ganztags-Kindern.

Das Förderprogramm „Ländlicher Raum“ des Kreises Ahrweiler läuft seit 1. Januar 2007. Es zielt ab auf das Engagement der Bürger und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen. Neben Vereins- und Seniorenförderung versteht sich das Programm nach den Worten von Landrat Dr. Jürgen Pföhler als „dritte Säule, die das Ehrenamt im Kreis Ahrweiler nachhaltig stärken soll.“ Bei diesem Programm geht es primär um bauliche Projekte von bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Initiativen an Gebäuden, Plätzen, Wegen und gemeindlicher Infrastruktur.[1]


Ansprechpartner[Bearbeiten]

Cora Blechen

Sonstiges[Bearbeiten]

Den Ortsbürgermeistern kommt eine wichtige Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, geeignete Projekte in den Dörfern zu finden. Oft sind es nicht die großen prestigeträchtigen Bauvorhaben, sondern kleine gestalterische Maßnahmen, die sich positiv auf die Dorfgemeinschaft auswirken. Gerade die kleinen, auf Selbsthilfekräfte angewiesenen Projekte, die unterhalb der Bagatellgrenze der kommunalen Landesförderung von 15.339 Euro liegen, sollen mit dem kreiseigenen Förderprogramm Ländlicher Raum angestoßen und unterstützt werden.

Das Programm zielt auf drei Bereiche, in denen die Bürger weiter aktiviert werden sollen:

  1. die Dörfer als Lebensmittelpunkt attraktiver zu gestalten,
  2. eigene Beiträge zur Pflege der Dorfkultur und der Familienfreundlichkeit zu liefern und
  3. für ein soziales und kulturelles Miteinander einzutreten.

Zusammen genommen soll das in den Dörfern Leistungen ermöglichen und erhalten, die auf anderem Wege nicht mehr finanzierbar sind. Außerdem soll die AW-Förderung die gegenseitige Unterstützung der ländlichen Kommunen forcieren.

Gefördert werden neue, zukunftsweisende Ideen und Kooperationen, regionales Engagement, die gegenseitige Unterstützung von Dorfgemeinden bei gemeinsamen Maßnahmen sowie Aktionen mit Einmaligkeits-Charakter. Zwei Sonderpreise, die mit je 2500 Euro dotiert sind, belohnen besondere bürgerschaftliche Projekte im Dorf sowie die Zusammenarbeit zwischen Kommunen. Der Kreis fördert die Maßnahmen in den Dörfern mit bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten oder maximal 5000 Euro. Von der Förderung ausgeschlossen sind Gewerbebetriebe, politische Parteien sowie Verbände und deren Organisationen.

Zu den Maßnahmen, die bislang bewilligt wurden, zählen der Umbau einer alten Dorfschule in ein Bürgerhaus durch einen Heimatverein, der Bau einer Wanderhütte aus Natursteinen mit Rastplatz durch eine ehrenamtliche Bürgerinitiative, die Gestaltung eines Ortseingangs ebenfalls durch Bürger sowie das Anlegen eines Fußwegs in Eigenleistung.

Innovations- und Sonderpreise[Bearbeiten]

Im Rahmen des Förderprogrammes "Ländlicher Raum" beschließt der Kreis- und Umweltausschuss des Kreises Ahrweiler jährlich über die Vergabe von Innovations- und Sonderpreisen. Trotz größter Sparsamkeit sollen diese Preise nicht aus dem Kreishaushalt gestrichen, hieß es im Dezember 2013. Die im Kreistag vertretenen Fraktionen würden darin übereinstimmen, dass das freiwillige Engagement der Bürger für die Gemeinschaft von hoher Bedeutung ist.[2]

Preisträger[Bearbeiten]

2013:[3]

Chronik[Bearbeiten]

Für das Jahr 2007 wurden im Rahmen des Programms Fördergelder von insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung gestellt.

5000 Euro für den Birnen-Rundwanderweg Lantershofen (Dezember 2013)

Seit dem Start des Programmes im Jahr 2007 bis Juli 2013 wurden 116 Maßnahmen aus dem Programm gefördert und dabei 372.000 Euro als Zuschuss gewährt. Damit wurden Investitionen von rund 1,9 Millionen Euro angestoßen. Die für 2013 vorgesehenen 50:000 Euro waren bereits im Juli 2013 komplett verplant, es lagen aber immer noch Anträge vor. Deshalb wurde das Förderprogramm im Juli 2013 um 25.000 auf 75.000 Euro aufgestockt. Auf Antrag der CDU-Fraktion beschloss der Kreis- und Umweltausschuss des Kreises Ahrweiler bei einer Gegenstimme diese Erhöhung, weil das Programm, so Landrat Dr. Jürgen Pföhler, ausgesprochen gut angenommen werde. Dank der Aufstockung könnten noch im Jahr 2013 weitere Ehrenamtsprojekte gefördert werden und es entstehe kein Investitionsstau, der die Vereine mutlos machen könnte. Die Rhein-Zeitung berichtete am 8. Juli 2013:

Während sich Karl-Heinz Sundheimer (CDU) ohne Einschränkung für die Mittelerhöhung aussprach, sah Lorenz Denn (SPD) darin lediglich einen Wahlkampftrick. „Die CDU stellt einen Antrag, und plötzlich ist das Geld da“, kritisierte er. Es wäre besser gewesen, alle Fraktionen vorher an dem Antrag zu beteiligen. Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Die Grünen) sah das ebenso und wollte den Tagesordnungspunkt vertagen. Bei der CDU rief das Verhalten totales Unverständnis hervor. Michael Schneider gar blieb angesichts solcher Argumentation die Spucke weg. „Wir haben ein Interesse daran, Vereine und das Ehrenamt zu fördern“, sagte er sichtlich verärgert. Auch Ulrich van Bebber (FDP) und Rolf Deißler (FWG) hatten nichts dagegen, wenn – anstatt für die Verwaltung Büromöbel anzuschaffen – das Ehrenamt gefördert würde.[4]

Das Förderprogramm "Ländlicher Raum" wurde im Januar 2015 vom Kreis- und Umweltausschuss von sämtlichen Fraktionen als "Erfolgmodell erster Güte" bezeichnet. 17 Projekte von Vereinen und Institutionen im AW-Kreis wurden im Jahr 2014 aus dem Programm gefördert; in den vergangenen acht Jahren waren es insgesamt 144 mit einer Fördersumme von 463.000 Euro. Mit dieser Förderung seien Investitionen von 2,31 Millionen Euro angeschoben worden, sagte Pföhler. Der Förderverein "Zukunft Lantershofen" und der Eifelverein Adenau e.V. erhielten je einen Sonderpreis über 2500 Euro aus dem Förderprogramm.D er Förderverein aus Lantershofen erhielt den Preis für den Birnen-Rundwanderweg Lantershofen, der in besonderem Maße die Tourismusförderung unterstütze. „Die Vereinsinitiative durch die federführende Projektierung, Ausführung und Übernahme der Finanzierung im bürgerschaftlichen Engagement hat hohe Vorbildwirkung und ist für andere Dorfgemeinschaften beispielgebend“, hieß es in der Begründung für den Sonderpreis.D er Eifelverein Adenau verwendete das Preisgeld für das St.-Josef-Heiligenhäuschen Adenau, dessen Sanierung er gemeinsam mit dem Verein für Heimatpflege Adenau e.V. angegangen war. Weil es von der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Johannes der Täufer" Adenau und vom Bistum Trier kein Geld gab, wurde die Maßnahme mit eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spenden finanziert. Risse in der Natursteinmauer, Sockelschäden, Risse im Boden, Undichtigkeiten im Dach sowie Schäden an den Flügeltüren wurden beseitigt.[5]

In den Jahren 2007 bis 2016 wurden im Rahmen des Förderprogramms 152 Projekte mit Zuschüssen von insgesamt rund 430.000 Euro bedacht.[6]

Im Jahr 2017 wurden 14 Projekte mit einer Fördersumme von 36.000 unterstützt – darunter die sanierte Heizung eines Feuerwehrhauses, ein neu gestalteter Kirchenvorplatz und Wanderparkplatz sowie eine renovierte Schutzhütte. Von 2007 bis 2017 wurden 204 Baumaßnahmen unterstützt. Einschließlich Sonder- und Ehrenamtspreisen waren es insgesamt 222 Einzelzuschüsse mit einer Fördersumme von insgesamt 625.000 Euro bei angeschobenen Investitionen von insgesamt 3,2 Millionen Euro.[7]

Zuschüsse aus dem Förderprogramm Ländlicher Raum bekamen im Frühling 2018:[8]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

kreis-ahrweiler.de: Ansprechpartner Förderprogramme

Fußnoten

  1. Quelle: „Wir freuen uns über jeden Förderantrag“ – Jahres-Bilanz 2017 der AW-Förderprogramme: 195.000 Euro für Clubhäuser, Sportgeräte, Schutzhütten, Senioren-Nachmittage, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 16. Januar 2018
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Kreis belohnt ehrenamtliches Engagement mit Preisen - Förderung Geld für Huten und Dorfgemeinschaft, in: Rhein-Zeitung vom 4. Dezember 2013
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Kreis belohnt ehrenamtliches Engagement mit Preisen - Förderung Geld für Huten und Dorfgemeinschaft, in: Rhein-Zeitung vom 4. Dezember 2013
  4. Quelle: Jochen Tarrach: Förderprogramm Ländlicher Raum extremerfolgreich - Mittel werden für das laufende Jahr um 25 000 Euro auf 75 000 Euro aufgestockt, in: Rhein-Zeitung vom 8. Juli 2013
  5. Quelle: Förderpreise für ehrenamtlichen Einsatz - Lantershofener und Adenauer Vereine für „Ländlicher Raum“ und Seniorenarbeit besonders ausgezeichnet, in: Rhein-Zeitung vom 8. Januar 2014
  6. Quelle: Jürgen Kempenich, Pressesprecher der Kreisverwaltung Ahrweiler, am 12. Dezember 2016 auf Anfrage
  7. Quelle: „Wir freuen uns über jeden Förderantrag“ – Jahres-Bilanz 2017 der AW-Förderprogramme: 195.000 Euro für Clubhäuser, Sportgeräte, Schutzhütten, Senioren-Nachmittage, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 16. Januar 2018
  8. Quelle: Über 50.000 Euro für Vereine und Ortsgemeinden, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 22. Mai 2018