Katholische Pfarrgemeinde „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Die katholische Pfarrkirche „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler von der St.-Pius-Brücke aus gesehen.
Fest der Begegnung in der Pfarrei St. Pius anlässlich des Weltjugendtages im Jahr 2005 in Köln
Jugendliche der Pfarrei St. Pius bei der Renovierung ihrer Räume im Pfarrheim
Bau der am 12. Januar 1968 auf der Pius-Wiese abgebrannten Notkirche im Jahr 1965
Schenkungsvertrag über die Pius-Devotionaliensammlung

Die Katholische Pfarrgemeinde „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler, am 1. Juli 1963 gegründet, ist die jüngste katholische Pfarrgemeinde in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Zu ihr gehören die Gläubigen aus Hemmessen und dem östlichen Teil des Stadtteils Ahrweiler sowie des gesamten Stadtteils Bachem. Darüber hinaus wurden Teile der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Laurentius“ Ahrweiler einbezogen. Im Jahr 2013, 50 Jahre nach der Gründung, gehörten der inzwischen zur Katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler gehörenden Pfarrgemeinde 2650 Gläubige an.


Pfarrbüro[Bearbeiten]

Schützenstraße 121

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Pfarrbüro: 02641 24540

Pfarrsekretärin: Sabine Kappen, Eva Pfanner

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Gottesdienstzeiten[Bearbeiten]

Sonntag 11 Uhr

außerdem in der Woche zielgruppenspezifische Gottesdienste (Frauenmesse, Seniorenmesse usw.), unter anderem auch in der St.-Anna-Kapelle Bachem

Seelsorgeteam[Bearbeiten]

Pfarrgemeinderat[Bearbeiten]

Gruppierungen[Bearbeiten]

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Albert Dresen, Vorsitzender des Bachemer Heimatvereins, wandte sich am 1. August 1958 schriftlich an den Ahrweiler Dechanten Josef Rausch mit der Bitte, regelmäßig am Sonntag einen Gottesdienst in der St.-Anna-Kapelle in Bachem feiern zu dürfen. Denn der Weg von Bachem aus in die St.-Laurentius-Kirche in Ahrweiler sei allzu weit – insbesondere für Kinder und Senioren, aber auch für Touristen. Dechant Rausch leitete den Brief zuständigkeitshalber an die Bischöfliche Behörde in Trier weiter. Von dort kam am 15. November 1958 die Antwort, „dass ein Sonntagsgottesdienst in der Kapelle zu Bachem aus grundsätzlichen Erwägungen nicht genehmigt werden kann.“ Mit einem Schreiben vom 26. November 1958 fragte Dresen beim Generalvikariat in Tier nach, was mit diesen grundsätzlichen Erwägungen gemeint sei. In dem Antwortschreiben des Generalvikars, das am 1. Dezember 1958 in Bachem eintraf, hieß es dazu: „Bei dem herrschenden Priestermangel können neue Filialgottesdienste nicht eingeführt werden.“ Im Übrigen sei es „nicht Sache eines Heimatvereins, Anträge um Sonntagsgottesdienste zu stellen.“ Zwei Tage vor Weihnachten 1958 erhielt Dresen erneut Post aus Trier. Das Generalvikariat wolle unter „keinen Umständen zusagen, noch viel weniger der Gründung einer eigenen Seelsorgestelle Bachem“. Domkapitular Reinhold Schäfer übermittelte in einem Schreiben vom 10. Februar 1959 die „persönliche Meinung“, dass die „weit ausgedehnte Pfarrei Ahrweiler in absehbarer Zeit eine Teilung erfahren muss.“ Schäfer zog den Bau einer neuen Kirche in Erwägung. In einem Schreiben vom 15. März 1959 bot Dresen an, in Bachem nötigenfalls ein eigenes Pfarrhaus für einen Geistlichen im Ruhestand zu bauen. In einem Schreiben vom 20. März 1959 antwortete der Generalvikar dann harsch: „Wir bitten Sie dringend, uns mit weiteren Schreiben in Sachen Kapelle Bachem verschonen zu wollen.“[1]

Den Anstoß zur Gründung der Pfarrgemeinde „St. Pius“ gab einige Jahre später ein Antrag der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Laurentius“ AhrweilerJosef Zenz war zu dieser Zeit Pfarrer in Ahrweiler – an das Bistum Trier. Durch zahlreiche Zuzüge von Flüchtlingen nach dem Krieg in die Stadt und durch Soldatenfamilien der neu aufgestellten Bundeswehr war die St.-Laurentius-Pfarrgemeinde nahezu unübersehbar groß geworden. In dem Antrag wurde angeregt, für die katholischen Gläubigen aus Bachem, Hemmessen und aus Teilen von Ahrweiler zwischen ihr selbst und der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Marien und Willibrord“ Bad Neuenahr eine weitere Kirchengemeinde einzurichten. Durch die Einrichtung einer rechtsfähigen Gemeinschaft wurde am 1. Juli 1963 die Grundlage zum Aufbau dieser neuen Pfarrgemeinde geschaffen. Nachdem sämtliche organisatorischen Vorbereitungen getroffen worden waren, bekam St. Pius am 1. Oktober 1964 den Status einer Pfarrvikarie mit eigener Vermögensverwaltung.[2]

Als Gotteshaus diente der neuen Pfarrgemeinde zunächst die St.-Anna-Kapelle in Bachem. Pfarrer Josef Schmidt wurde dort am 15. November 1964 als erster Seelsorger der neuen Pfarrgemeinde in sein Amt eingeführt. Er zog in eine Wohnung in der Nähe des Bahnhofs Ahrweiler. Rasch wurde klar, dass die St.-Anna-Kapelle zu klein war. Deshalb wurde auf der Pius-Wiese Bad Neuenahr eine provisorische Notkirche gebaut und 1965 eingesegnet. In einem separaten Gestell wurde eine kleine Glocke aufgehängt. Die St.-Pius-Brücke gab es damals noch nicht; deshalb baute das Technische Hilfswerk (THW) für die Gemeindemitglieder aus Bachem eine Hilfsbrücke über die Ahr.

Wenige Monaten später wurde die Brücke jedoch von einem Ahr-Hochwasser weggeschwemmt; und die Notkirche brannte am 12. Januar 1968 ab. Lediglich das Allerheiligste konnte gerettet werden. Brandursache war vermutlich ausströmendes Gas. Die Gottesdienste wurden von da an im Fahrradkeller der Realschule Ahrweiler, im Klarissenkloster Bad Neuenahr und in der Klosterkirche Calvarienberg gefeiert. Am 5. Mai 1968 ist an der Schützenstraße der erste Spatenstich zum Bau des Gemeindezentrums samt Kirche, separatem Glockenturm, Pfarrheim und Kindergarten vollzogen worden.

Ca. 1973 vereinbarte die Pfarrgemeinde eine Partnerschaft mit der brasilianischen Gemeinde Esperantina. Der Freundeskreis Esperantina der katholischen Pfarrgemeinde „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler hat sich die Pflege dieser Partnerschaft zur Aufgabe gemacht.

Pastor Peter Dörrenbächer wurde im Jahr 2001 Seelsorger der Gemeinde. Seine Vorgänger waren Domkapitular Josef Schmidt, Günther Heinen und Rudolf Theobald.

Geistliche[Bearbeiten]

Josef Schmidt (15. November 1964 bis August 1973)
Günther Heinen (Oktober 1973 bis Januar 1982) – Anschließend gab es keinen Pfarrer mehr, der ausschließlich für die Pfarrgemeinde „St. Pius“ zuständig gewesen wäre.
Gerhard Schwan (März 1982 bis Februar 1985)
Otto Berberich
Ferdinand Kohn (März 1985 bis Juli 1988)
Wolfgang Hermann (August 1988 bis Juli 1991)
Rudolf Theobald (Oktober 1990 bis Oktober 2000)
Vikar Gerhard Stenz (August 1991 bis August 1995)
Hans-Joachim Rupp (September 1995 bis Juli 1998)
Markus Wirth (August 1998 bis Dezember 2001)

Siehe auch[Bearbeiten]

Die Gemeinde betreut vier Gotteshäuser:

Jährlich im August wird das Pfarrfest der katholischen Pfarrgemeinde „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler gefeiert.

Die Pfarrgemeinde ist Trägerin der katholischen Kindertagesstätte „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Die Pfarrgemeinde ist Eigentümerin des katholischen Pfarrhauses „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Mediografie[Bearbeiten]

  • Birgit Wittpohl: Die junge katholische Kirchengemeinde St. Pius in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Aufbruch (Wissenschaftliche Prüfungsarbeit gemäß § 12 der Landesverordnung des Landes Rheinland-Pfalz über die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen vom 16. Juni 1982), Koblenz, 20. November 2006, 156 Seiten
  • Katholische Pfarrgemeinde „St. Pius“ Bad Neuenahr-Ahrweiler (Hrsg.): Festschrift 50 Jahre Bad Neuenahr-Ahrweiler – St. Pius – 1963-2013, August 2013, 60 Seiten, mit Beiträgen von Peter Dörrenbächer, Rosel und Mario Mahler, Rainer Müller, Lothar Pfanner, Martina und Tanja Schönewald, Christina Weber und Birgit Wittpohl

Fußnoten

  1. Quelle: Günther Schmitt: Historie aus Ahrweiler: Als Bachem um seine Sonntagsmesse kämpfte, general-anzeiger-bonn.de vom 27. Mai 2017
  2. Quellen: Jochen Tarrach: Pfarrei St. Pius besteht seit 50 Jahren - Pfarrfest im August steht ganz im Zeichen des runden Jubiläums, in: Rhein-Zeitung vom 12. Juli 2013, Rhein-Zeitung vom 25. August 2013, und Jochen Tarrach]]: St. Pius kündet vom Wachsen einer Gemeinde – Jüngste Pfarrgemeinde im Dekanat Ahrweiler entstand in den 60-er Jahren, in: Rhein-Zeitung vom 10. Mai 2016, sowie Seit 50 Jahren in der Kreisstadt: Goldjubiläum der Pfarrei Sankt Pius, general-anzeiger-bonn.de vom 27. August 2013