Kreishandwerkerschaft Ahrweiler

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Innungswappen am ehemaligen Haus des Handwerks an der Wilhelmstraße 19 in Ahrweiler.

Sitz der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, ist das Haus des Handwerks/die Ahr-Akademie in Ahrweiler.


Anschrift[Bearbeiten]

Wilhelmstraße 20

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)

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Kontakt[Bearbeiten]

Ansprechpartner[Bearbeiten]

Mitgliedsinnungen[Bearbeiten]

Im Januar 2013 gab es im Kreis Ahrweiler 1295 Meisterbetriebe sowie 563 handwerksähnliche Betriebe mit insgesamt rund 9800 Mitarbeitern. Die Zahl der Lehrlinge lag bei 475. Knapp 500 Betriebe sind in der Kreishandwerkerschaft organisiert.[1]

Die Mitgliedsinnungen der Kreishandwerkerschaft:

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

2010[Bearbeiten]

Frank Wershofen trat im Februar 2010 die Nachfolge von Peter Gieraths als Kreishandwerksmeister an. Zum stellvertretenden Kreishandwerksmeister wurde Thomas Nelles und zum weiteren Vorstandsmitglied Reinhard Adams gewählt. Rudolf Genn blieb Kreislehrlingswart.

Wershofen stellte fest, dass das Handwerk im Kreis Ahrweiler neben 1263 Meisterbetrieben 487 handwerksähnliche Firmen ansässig sind. Im Handwerk bestehen im Kreis Ahrweiler im Frühjahr 2010 773 Lehrverträge; im Jahr 2009 wurden 283 neu abgeschlossen.

2013[Bearbeiten]

Der demographische Wandel und die Probleme, vor die er das Handwerk stellt, bildeten einen der Schwerpunkte der Obermeister- und Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler im April 2013 in der Ahr-Akademie in Ahrweiler. Im Mittelpunkt des Abends standen jedoch Ehrungen. Kammerpräsident Werner Wittlich und Kreishandwerksmeister Frank Wershofen überreichten Silberne Meisterbriefe an Ludwig Braun (Kfz-Mechanikermeister aus Kelberg), Alfons Wolber (Schlossermeister aus Grafschaft) und Walter Steinheuer (Schlossermeister aus Bad Neuenahr-Ahrweiler). Friseurmeisterin Anne Söth aus Bad Breisig, Obermeisterin der Friseur-Innung des Kreises Ahrweiler, wurde für ihr 50-jähriges Berufsjubiläum mit einer Ehrenurkunde und dem Ehrenzeichen der Kreishandwerkerschaft in Gold ausgezeichnet. Obermeister Frank Wershofen wies in seinem Jahresbericht darauf hin, dass die Zahl der Beschäftigten im Handwerk im Jahr 2012 um 0,4 Prozent über dem Vorjahresniveau lag. Die Zahl der Lehrlinge sei im Vergleich zum Vorjahr um 23 auf aktuell 710 gestiegen. Der für die Kreishandwerkerschaft im Außendienst tätige Winfried Ley berichtete, der Tendenz zu Innungsaustritten sei gestoppt worden. So verzeichne die Kreishandwerkerschaft, die im April 2013 421 Mitglieder zählte, seit zwei Jahren wieder mehr Ein- als Austritte verzeichne. Kreislehrlingswart Rolf Genn zeigte sich mit der Zahl von 710 Lehrlingen im April 2013 insgesamt zufrieden. Im Jahr 2012 seien 277 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, so dass die Zahl der Lehrlinge unverändert blieb. Die Nahrungsmittelhandwerke - insbesondere Bäcker und Fleischer - hätten jedoch massive Schwierigkeiten, offene Lehrstellen zu besetzen. „Der demographische Wandel wird in den nächsten zehn bis 15 Jahren zu einem drastischen Rückgang an Auszubildenden führen“, warnte Genn. Zudem entschieden sich heute schon nur noch drei von zehn Schülern für die Realschule plus, während der Anteil der Gymnasiasten von 30 auf 40 Prozent gestiegen sei.[2]

Bei der Herbsttagung der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler im November 2013 wurde Dagmar Groß-Mauer aus Kempenich einstimmig in den Vorstand gewählt. Für "25 Jahre Meisterprüfung" wurden Tischlermeister Thomas Schmickler aus Sinzig, Tischlermeister Achim Bauer aus Bad Bodendorf und Elektroinstallateurmeister Manfred Krupp aus Bad Neuenahr-Ahrweiler geehrt. Fleischermeister Bernd Groß gab seinen Ausstand; außerdem wurde er von Kreishandwerksmeister Frank Wershofen mit einer Urkunde zur 50-jährige Tätigkeit im Fleischerhandwerk sowie mit der Ehrennadel der Kreishandwerkerschaft ausgezeichnet. Eine Ehrennadel gab es auch für Fleischermeister Dieter Gemein aus Sinzig, der viele Jahre lang ehrenamtlich für seine Innung tätig war.[3]

2014[Bearbeiten]

Bei einer Obermeister- und Delegierten-Versammlung der Kreishandwerkerschaft im Juli 2014 wurden die Kandidaten für die Vollversammlungswahlen der Handwerkskammer Koblenz aufgestellt. Der Ahrkreis mit seinen zu dieser Zeit 426 Mitgliedsbetrieben un einer Lohnsumme von 43,5 Millionen Euro ist mit drei Sitzen in der HwK-Vollversammlung vertreten. Neben Kreishandwerksmeister Frank Wershofen wurden der Elektroinstallateurmeister Manfred Krupp und der Orthopädie-Schuhmachermeister Holger Schneider (Grafschaft) als Kandidaten gewählt. Als Stellvertreter für die Vollversammlungsliste wurden Kreislehrlingswart Rolf Genn, Obermeisterin Dagmar Groß-Mauer, Schreinermeister Reinhold Jeub, Obermeister Bernd Klein, Obermeister Reinhard Adams und der stellvertretende Obermeister Jürgen Glath gewählt. Kreislehrlingswart Rolf Genn berichtete von der Zusammenarbeit mit Schulen und Betriebspraktika. Erfreulich sei, dass die Lehrlingszahlen in den Innungen bei 491 (Vorjahr 475) lägen. Allerdings dürfe nicht verkannt werden, dass in manchen Gewerken bereits mehr als zehn Prozent der Lehrstellen nicht besetzt werden könnten.[4]

Bei einer Obermeister- und Delegiertentagung im November 2014 zeigte sich Kreislehrlingswart Rolf Genn erfreut über die Ausbildungssituation im Kreis Ahrweiler: Im nördlichen Rheinland-Pfalz liege der AW-Kreis bei der Zahl der Ausbildungsverhältnisse deutlich an der Spitze. Für das Jahr 2014 sei sogar mit einem Zuwachs von rund zwei Prozent zu rechnen. Unter der Leitung von Kreishandwerksmeister Frank Wershofen wurde der Silberne Meisterbrief an verdiente Handwerksmeister im Kreis Ahrweiler überreicht, die seit 25 Jahren im Handwerk als Meister tätig sind: Thomas Nelles, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kurt-Georg Häger, Hönningen, Wilfried Bünnagel, Grafschaft, Jürgen Schneider (Niederzissen), Ralph Lehmann, Adenau, Tatjana Weidlich, Adenau, Manfred Jonen, Oberwinter, Bernd Paetz, Hönningen, Fred Großgart, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rainer Welter, Sinzig, Dietmar Floßdorf, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Alfred Bläser, Spessart und Udo Groß, Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Thomas Nelles überreichte Kreishandwerksmeister Frank Wershofen, Bad Neuenahr-Ahrweiler, ebenfalls eine Urkunde für 25 Jahre Meisterprüfung. Kreislehrlingswart und Obermeister Rolf Genn wurde für 40 Jahre Berufstätigkeit im Bäckerhandwerk ausgezeichnet.[5]

2016[Bearbeiten]

Elf Männer, die ein Vierteljahrhundert zuvor in ihren Gewerken den Meister machten, wurden bei der Obermeister- und Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft im April 2016 in der Ahr-Akademie in Ahrweiler mit dem Silbernen Meisterbrief auusgezeichnet. Frank Wershofen und Lehrlingswart Rolf Genn überreichten die Urkunden an die Metallbauer Alexander Schmitt aus Insul und Rene Roth aus Remagen, an die Maler- und Lackierermeister Dietmar Reinert (Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Klaus Thelen (Remagen), an den Tischlermeister Friedel Becker (Grafschaft), die Fleischermeister Georg Damian (Mayschoß) und Ralf Effert (Bad Neuenahr-Ahrweiler), an den Gas- und Wasserinstallateurmeister Udo Groß (Bad Neuenahr-Ahrweiler), die Zentralheizungs- und Lüftungsmeister Markus Knops (Adenau) und Bruno Wassweiler (Waldorf) sowie an den Kfz-Meister Volker Hanf (Grafschaft). Lehrlingswart Rolf Genn sagte, die Auszubildendensituation sei derzeit in den meisten Gewerken gut.[6]

2018[Bearbeiten]

Der Zimmerer Fabian Gies aus Dernau (Ausbildungsbetrieb: Gregor Gies, Dernau) und der Maurer Aleksander Sasa Simic aus Unkelbach (Ausbildungsbetrieb: Manfred Tietz e.K., Remagen) wurden zum Ende ihrer Ausbildungszeit im Bauhandwerk im Oktober 2018 von Obermeister Reinhard Adams und Sparkassen-Vorstand Guido Mombauer als Jahrgangsbeste der Innung mit Urkunden und je einem mit 500 Euro dotierten Geldpreis der Sparkassenstiftung „Zukunft Kreis Ahrweiler“ ausgezeichnet. Obermeister Adams sagte bei der Auszeichnung im Bad Neuenahrer Hotel Krupp, seit einigen Jahren würden immer mehr Abiturienten und junge Menschen, die ein Studium begonnen haben, den Wunsch verspüren, ein Handwerk zu erlernen. „Denn sie wollen etwas herstellen, möchten gestalten“, so Adams. Der Verdienst sei im Handwerk gut und werde in Zukunft noch besser werden. Fabian Gies war aber nicht nur Prüfungsbester der Innung des Kreises, er stellte sich auch dem Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks auf Landesebene und schloss hier als bester der vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern ab. Vom 10. bis 12. November 2018 wird in Erfurt der Deutschlandsieger ermittelt. Maurergesellenbriefe erhielten auch Gergely Nagy aus Ahrbrück (Lanzerath, Grafschaft) und Sascha Nett aus Herresbach (Augel, Weibern). Zimmerergesellen wurden auch Tim Lukas Becker aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Ausbildungsbetrieb: Adams GmbH, Niederzissen), Fabian Dierichsweiler aus Bad Münstereifel (Volker Hanisch, Bad Neuenahr-Ahrweiler), Marvin Hänel aus Oberzissen (Dahm GmbH, Niederdürenbach), Niklas Marx aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Dahm GmbH, Niederdürenbach), Justin Mertens aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Adams GmbH, Niederzissen), Markus Retterath aus Reifferscheid (Holbach GmbH, Adenau) und Florian Theisen aus Aremberg (Klein GmbH & Co. KG, Reifferscheid).[7]

2022[Bearbeiten]

Im Jahr des Ahr-Hochwassers vom 14./15. Juli 2021 schrumpfte die Kreishandwerkerschaft von 370 auf 353 Betriebe. Bei der Obermeister- und Delegiertentagung im Mai 2022 in Heimersheim wurden Frank Wershofen einstimmig für fünf Jahre als Kreishandwerksmeister und Thomas Nelles als dessen Stellvertreter bestätigt. Nach 20-jähriger Tätigkeit als Kreislehrlingswart stellte sich Rolf Genn nicht mehr zur Verfügung. Seine Bäcker- wie auch die Fleischer-Innung fusionieren zum Beginn des Jahres 2022 mit den Innungen aus dem Bezirk Koblenz. Zum neuen Kreislehrlingswart wählte die Versammlung einstimmig Alfons Wolber. Ferner wurden Guido Lenzen, Dirk Waldecker, Reinhard Adams und Daniel Röber als Beisitzer im Vorstand gewählt. Rechnungsprüfer wurden Jürgen Glath, Frank Reuter und als Stellvertreter Stefan Odenthal. Frank Wershofen berichtete in seinem Jahresbericht, Obermeister aus dem gesamten Bundesgebiet hätten nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 Hilfe angeboten. Nach dem „Schlammschippen“ und vor dem drohenden Winter 2021/2022 sei Fachhandwerk gefragt gewesen. „Wir haben 400 helfende Heizungsbauer im ganzen Tal koordiniert“, sagte Wershofen. Deren Arbeit sei ebenso gefragt gewesen wie deren „Zuhören“ bei den Berichten der Betroffenen über das Erlebte. Das Problem daneben sei die Materialbeschaffung: „Jede Woche teilen uns die Lieferanten Preiserhöhungen mit, Angebote kannst Du dann gleich wegwerfen“, sagt der Kreishandwerksmeister. Die Auftragsbücher quellen trotz der Preisentwicklung über, aber man müsse oft genug langjährigen Kunden absagen. „Was wir derzeit machen, ist der reine Horror“, warf SchreinerObermeister Maik Rönnefarth ein. In Grußworten wiesen der Koblenzer Handwerkskammer-Präsident Kurt Krautscheid und Landrätin Cornelia Weigand auf die großen Probleme des Handwerks hin: Corona-Pandemie, Flutkatastrophe im Ahrtal und der Krieg in der Ukraine, dazu die enormen Nachwuchsprobleme samt Fachkräftemangel und nun auch Rohstoffmangel und hohe Inflation. Das alles mache dem Handwerk schwer zu schaffen. Aktuell seien bundesweit 250.000 Stellen unbesetzt, so Krautscheid. Ein Drittel der Betriebsinhaber sei älter als 60 Jahre, viele Nachfolgen seien ungeklärt. Duales System und Meisterbrief als Qualitätsmerkmal seien in Gefahr. Der Nachwuchs werde sicherlich über neue Betriebsformen nachdenken, machte Krautscheid auch klar, dass die Sieben-Tage-Woche eines Meisters mit Büroarbeit am Wochenende keinen allzu langen Bestand mehr habe. Aber man müsse sich auch an die eigene Nase fassen, hätte viel stärker betonen müssen, dass die Energiewende nur mit dem Handwerk zu schaffen sei, sagte Krautscheid.[8]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.khs-ahrweiler.de

Fußnoten

  1. Quellen: General-Anzeiger vom 12. Januar 2013 und Rhein-Zeitung vom 19. August 2013
  2. Quelle: General-Anzeiger vom 11. April 2013
  3. Quelle: Marion Monreal: Kreishandwerkerschaft Ahrweiler: Vorstände der Innungen zum Teil verjüngt, general-anzeiger-bonn.de vom 23. November 2013
  4. Quelle: Neues Team für die Handwerkskammer - Kandidaten für Vollversammlung der HwK gewählt, in: Rhein-Zeitung vom 23. Juli 2014
  5. Quelle: Rhein-Zeitung vom 13. November 2014
  6. Quelle: Thomas Weber: Ahr-Akademie: Vor 25 Jahren der jüngste Meister, general-anzeiger-bonn.de vom 2. Mai 2016
  7. Quelle: General-Anzeiger vom 15. Oktober 2018
  8. Quelle: Wershofen bleibt Kreishandwerksmeister - Obermeister- und Delegiertenversammlung beleuchtet Probleme des Handwerks, in: Rhein-Zeitung vom 27. Mai 2022