Benutzer:Anton Simons

Aus AW-Wiki

Das Projekt "AW-Wiki" habe ich initiiert, nachdem ich gesehen habe, dass es andernorts tolle Stadt- und Regionalwikis gibt - zum Beispiel in Karlsruhe. Ich lade jeden ein, mit seinem Wissen über seine Heimat, seinen Verein u.a. am Aufbau zum Gelingen des Projekts "AW-Wiki" beizutragen. Fragen, Anregungen und Kritik gerne und jederzeit ...

Im Business-Netzwerk XING gibt es eine Gruppe "Stadt- und Regionalwikis". Jeder, der sich für das Thema interessiert, ist eingeladen, in die Gruppe hineinzuschauen. Infos zu meiner Person gibt's ebenfalls bei XING - in meinem Profil nämlich.

RZ-Auswertung[Bearbeiten]

weiter bei 12. Februar 2001 - http://epaper.rhein-zeitung.de/eweb/rz/2001/02/

Ins Arabische übersetzte Artikel[Bearbeiten]

Was hat es damit wohl auf sich hat?[Bearbeiten]

Werkzeugkiste[Bearbeiten]

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[[Kategorie: Kreis Ahrweiler]]

Zeitstempel: --~~~~ oder Alt-Strg-*

Und hier kommt die nächste Folge unserer beliebten Serie „Find' den Fehler“ ... Quelle: ...

Beispieltabelle:

Nr. Datum Thema Referenten
1 6. Mai 2013 100% EE im Kreis AW Prof. Keilen (mwvlw Mainz)
2 10. Juni 2013 EE Positionen Verbände und Parteien
3 5. November 2013 Forschungsprojekt „EnAHRgie“ Dr. André Schaffrin
4 8. Februar 2014 mit BUND EE-Potentiale Reinhard van Ooyen, Wolfgang Schlagwein
5 12. Mai 2014 EE Forcierung Grüger (Eurosolar), Siegel (FvP)
6 10. November 2014 100% EE im Kreis AW Prof. Keilen (mwvlw Mainz)
7 19. Oktober 2015 Wind Wald Tiere, EE-Fin. Heyne (BWE), Simonis (Energie eG Neuwied)
8 27. Oktober 2016 Atomproblematik Zdebel (MdB)

Vorlagen[Bearbeiten]

Community-Management[Bearbeiten]

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Gutes Gelingen und viele Grüße,

Löschung ohne Erklärung[Bearbeiten]

Lieber ...,

Zu den Grundsätzen, von denen wir uns bei Aufbau und Pflege des AW-Wikis leiten lassen, zählt, dass Änderungen - Ergänzungen wie Löschungen - für Autoren und Nutzer transparent und nachvollziehbar sein sollen. Wann immer möglich, sollten Informationen, die neu ins Wiki eingebaut werden, mit Quellen belegt und Löschungen mit Argumenten begründet werden.

Aus dem Artikel zu ... hast Du ohne Erklärung eine mit Quelle belegte Passage herausgelöscht. Weil bei derartigen Löschungen eine Erklärung jedoch zwingend notwendig ist, wurde deine Löschung wieder rückgängig gemacht. Falls Du eine triftige Erklärung für Deine Löschung nachlieferst, nehmen wir den von Dir gelöschten Satz aber gerne wieder heraus. Ebenso gerne kannst Du den Artikel um weitere Infos und ein Porträtfoto ergänzen.

Mit bestem Dank und der freundlichen Bitte um Verständnis

...

Immerwährender Kalender[Bearbeiten]

2. September-Sonntag:

Nützliche Links[Bearbeiten]

Vorhaben[Bearbeiten]

vorrangig[Bearbeiten]

nachrangig[Bearbeiten]

einzelne Artikel:

realisierte Vorhaben[Bearbeiten]

  • Wunschliste für Fotomotove einbauen - ggf. durch Kategorisierung automatisch generieren
  • Geo-Daten einfügen, wie Wikipedia

Hilfe[Bearbeiten]

Bernhard Kreutzberg: Der Maler und Bildhauer Banns Matschulla 1901 - 1971, Vortragsskript[Bearbeiten]

In der jüngeren und älteren Geschichte des Kunstschaffens im Kreise Ahrweiler gibt es nur wenige Künstler, die vergleichbare Spuren hinterlassen haben. Hanns Matschulla hat den größten Teil seines kreativen Lebens als Künstler in Ahrweiler verbracht. Er hat uns Kunstwerke von bewundernswerter Qualität, aber auch kunsthandwerkliche Arbeiten in Holz und Stein in großer Zahl hinterlassen.

Familie und Jugend[Bearbeiten]

Hanns Matschulla wurde am 6. Dezember 1901 in Lipiny, Kreis Beuthen in Oberschlesien, geboren. Sein Vater war Chemiker, sein Großvater Dirigent an der Warschauer Staatsoper. Matschullas deutsche Mutter entstammte der Familie Staffitius, die als deutsche Kolonisten nach Polen ausgewandert war. Auch von einem sprach Matschulla oft mit einem gewissen Stolz. Wahrscheinlich baltischen Ursprungs, kommt der Name Matschulla aber auch häufig in Oberschlesien vor. Wörtlich übersetzt bedeutet er etwa: "der das Gefühl hat". Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Schon der Neunjährige erhielt von seinen Mitschülern "Aufträge". Früh verspürte er die Lust, aus Lehm eigenartige Formen zu kneten. Bald schon schnitzte er auch Plastiken aus Holz. Die Familie wohnte in Krakau. Der Künstler durfte die berühmte, 1873 unter dem durch seine Gemälde aus der polnischen Geschichte bekanntgewordenen Direktor Joh. Mateyko beachtlich erweiterte "Schule der schönen Künste" der alten Universitätsstadt besuchen.

Schnell entwickelte er sich. Nach vier Jahren wurde er Schüler der "Staatlichen Baugewerbe- und Steinmetzschule" unter Prof. August Schneider in Görlitz. Durch Vermittlung von Prof. Schneider bahnte dieser ihm den Weg nach Berlin und fortan blieb Deutschland seine Wahlheimat. In Berlin förderte ihn zunächst der Professor der Preussischen Akademie für bildende Künste, Ludwig Gies. Alsdann wurde er Atelierschüler der Professoren Schultze und Levin Finke. In dieser Zeit (1925) begegnete er unter anderem Lovis Corinth. Matschulla war nun Werkstudent. In den Ferien arbeitete er bei Siemens-Schuckert, hatte aber auch hin und wieder Aufträge für künstlerische Arbeiten.

Die Orgel der Pfarrkirche St. Laurentius[Bearbeiten]

Die Orgel der Pfarrkirche St. Laurentius bis 19O3[Bearbeiten]

Wann die St. Laurentius-Kirche erstmals mit einer Orgel ausgestattet wurde, konnte bislang nicht mit Gewissheit ermittelt werden. Im Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler befinden sich einige Unterlagen, die sich auf die Orgeln in St. Laurentius beziehen. Dass in früheren Zeiten die Stadt und nicht die Kirchengemeinde die Orgel anschaffte, hat seine Ursache in der Verwaltungsgemeinschaft mit der kurkölnischen Landesherrschaft. Dem Rat der Stadt oblag damals nicht nur die weltliche Verwaltung, sondern auch die Verwaltung des kirchlichen Vermögens. Sicher ist, dass das Gotteshaus um 1525 mit einer Orgel ausgestattet wurde, denn in diesem Jahr verkauften die Kirchmeister ein Hofrecht mit Stallung für 60 Kaufmannsgulden mit dem Vermerk, „da wir die Orgel daden machen.“ Über Bauart und Größe dieser Orgel gibt es keine weiteren Informationen. Auch der Name des Erbauers ist nicht bekannt. Der Rat der Stadt befasste sich am 2. Dezember 1688 mit der Reparatur der Orgel. Gleichzeitig wurde Leopold Dünnwald aus Bonn zum Organisten bestellt – mit der Verpflichtung, „die Orgel in gutem Zustand zu halten und alles treulich und gewissenhaft gleich einem ehrsamen, frommen Organisten zu tun und Gehorsam und Devotion zu geloben.“ Durch die fast völlige Zerstörung der Stadt Ahrweiler am 1. Mai 1689, von der nur zehn Häuser verschont blieben, wurde auch die Pfarrkirche St. Laurentius beschädigt. Das Dach der Kirche und der Turmhelm verbrannten, die acht Glocken, davon drei große, schmolzen durch die große Hitze. Orgel und Inneneinrichtung der Kirche wurden schwer beschädigt. Die Wiederherstellung der Kirche nahm mehrere Jahre in Anspruch, weil die Bürger durch die Kriege verarmt waren und zunächst ihre Wohnungen wieder herrichten mussten.

Die Balthasar-König-Orgel von 1728

Am 29. Dezember 1717 schloss die Stadt Ahrweiler mir dem damals im rheinischen Orgelbau führenden „Orgelmächer“ Balthasar König (um 1685 – 1755) aus Münstereifel einen Vertrag zwecks Lieferung einer neuen Orgel:

Kund und zu Wissen sei hiermit männiglich, wie das mit Consens unseres Herrn Pastors, Bürgermeisters, Ratschöffen und Rat dahier zur Stadt Ahrweiler im Beisein der achtern und Gutbefinden derselben dem Herrn König aus Münstereifel heat Dato undengemelt eine neue Orgel in hiesiger Kirche zu machen, so mit der Positiv in zwanzig vier Registern und anderen folgenden Stücken bestehen muß ... geschehen gegen nächstes Hh. Pfingstfest über ein Jahr, nämlich siebzehnhundertundneunzehn zu dem hochheiligsten Pfingsttag in völliger Perfektion in hiesige Pfarramt, ein darin hiesiger Stadt gefälliges Ort für und um Elfhundert Richstaler, ein jeder zu 78 Albus nebs zwei Ohmen Weins, die welche bei ersterem bekommenden guten Herbst dahier in loco ihm auszuliefern seien, ohnfehlbarlich hinstellen solle ...
So geschehen Ahrweiler, den 29. Dezember 17l7
gez.: Testor Ego P. Primus Fey, Pastor Ahwreiler
W.E. Herresdorff, Stadtschreiber
Balthasat König, Orgelmächer in Münstereifel.

Dem Vertrag ist ein eigenhändiger Entwurf für die Orgel in Ahrweiler beigefügt.

Der vereinbarte Termin wird aber nicht eingehalten. Erst am 23. September 1728 wird die Orgel in der Pfarrkirche aufgestellt. Die Schlussrechnung wird nach einjähriger Erprobung der Orgel am 25. September 1729 getätigt:

Bekunde den Inhalt von gegenwärtiger Rechnung wie wahr zu sein, dahero mich guter Bezahlung hierbei bedanken tue zugleich Bürgermeister und Rat der Stadt Ahrweiler über obige Kaufschillinge so ich an denselben folgender neu in ihrer Ahrweiler Pfarrkirche gemachten Orgel zu pretendiren gehabt, völlig und zu Dank darüber bei guter Geschehen
Ahrweiler, den 25. September l729
Balthasar König, Orgelmächer zu Münstereifel
J. Hubert Becker jun. Consul
J. P. Gruben
J.H. Ew. Hoß
Wil. Ewer. Herrestorff, Stadtschreiber

Aus der Abrechnung ergibt sich weiter, dass bei dieser neuen Orgel im Jahr 1728 Orgelpfeifen und andere Metalle aus der alten Orgel verwendet wurden. Gemäß Ratsbeschluss vom 4. Oktober 1726 wurde bei den „Meistern Georg Hondt und Heinrich Capzola“ ein neues Orgelgehäuse bestellt.

Am 29. September 1727 wurde Hermann Odenthal zum „Orgelisten“ und am 28. November 1727 wurde Andreas Westernberg von Bachem zum „Bälligtreter“ eingestellt. Das Instrument wurde mit seitlicher Spielanlage an der Emporenbrüstung aufgestellt. Hierfür wurde ein zusätzlicher Bogen nach vorn geblendet. An dieser Stelle stand die Orgel bis 1903.

Im Jahr 1847 beschrieb der Orgelbauer Engelbert Maaß (1782-1850) die vermutlich ursprüngliche Disposition, die sich ebenso wie das Gehäuse von dem ersten Entwurf unterschied:

Manual:

  • Principal 8'
  • Bourdon 16'
  • Cornett 4fach ab c1
  • Hohlpfeiff 8'
  • Octav 4'
  • Sexquialter 2fach
  • Gedackt 4'
  • Octav 2'
  • Tintinnabulum 2fach (D)
  • Cymbel 2fach
  • Mixtur 4fach
  • Trompett (B/D)

Positiv:

  • Principal 4'
  • Cornett 3fach
  • Hohlpfeiff 8'
  • Quint 3'
  • Octav 2'
  • Flaut 4'
  • Naßart 2fach
  • Cymbel 3fach
  • Vox humana 8'

Pedal (C-c0)

  • Bourdon 16'
  • Gedackt 8'

Auffallend sind die vielen terzhaltigen Stimme€n, die zusammen mit dem Bourdon 16' im Hauptwerk und den Zungenstimmen ein dunkles Klangbild erzeugen können. Das für die Orgelbauerfamilie König typische Discant-Register Tintinnabulum ist aus zwei engen Reihen zu 1 3/5' und 1' zusammengesetzt und ergibt zusammen mit dem weiten 4' einen Glockenspielklang. Mixtur und Cymbel sind die hell strahlenden Klangkronen.

Auf dieser Orgel spielte, so eine Vermutung von Dr. Hans Kölsch, Ludwig van Beethoven bei seinen Besuchen in Ahrweiler im Jahre 1781.

1849 wurde die Orgel von Engelbert Maaß umgestaltet. Die Erfordernisse der Orgelmusik und ein veränderter Zeitgeschmack waren der Grund für einige einschneidende Veränderungen. Das Pedal wurde im Umfang auf zwei Oktaven erweitert. Zusätzlich erhielt das Pedal Octav 8' und zwei Zungenstimmen Posaun 16' und Claron Bass 4'.

Im Hauptwerk wurden Sexquialter, Cymbel und Tintinnabulum durch Quinte 2 2/3' und Gamba (B/D) ersetzt.

Das Positiv erhielt eine neue Windlade. Cornett, Naßart 2fach und Cymbel machten Mixtur 3fach und zwei Streicherstimmen, Salicet 4' und Fernflöt B' (B) PLatz. Die barocke Vox humana wich Fagott 8' (B) und Hoboe B' (D).

Die neue Orgel und ihre Vorgänger ab 19O3[Bearbeiten]

Die Stahlhuth-Orgel von 1903

Im Rahmen der umfangreichen Renovierungsarbeiten und der Neugestaltung des Kirchenraumes zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellte sich die Orgelfrage erneut. Es wurde vermutet, dass durch die Bauarbeiten in der Kirche die alte Barock-Orgel stark gelitten hatte. Im Jahr 1901 wurde der Stil-Umbruch im Orgelbau der Jahrhundertwende deutlich. So schrieb der Aachener Orgelbauer Georg Stahlhuth (1830-1913): „Die jetzige Disposition ist wie diejenigen aller alten Orgel den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechend, weil aus Mangel an 8-füßigen Stimmen auf den Manualen die Grundlage und Fülle fehlt, während die kleinen Schrei-Stimmen, insbesondere Cornet und Mixtur dominieren ...“ Diesem Rat folgend wurde 1903 eine neue Orgel gebaut.

Sinzig im 19. Jahrhundert[1][Bearbeiten]

1800 Sinzig ist seit sechs Jahren unter französischer Besatzung.

1801 Durch den Frieden von Luneville wird das linke Rheinufer französisch, also auch Sinzig, das zur Mairie Sinzig gehört, im Kanton Remagen, Arondissement Bonn, Departement Rhein —Mosel.

1802 Sinzig wird dem Bistum Aachen zugeordnet. Das Minoritenkloster Helenenberg wird aufgehoben.

1803 Der Zehnthof wird von den Franzosen für 6850 Franc an Adolf Dietz verkauft. Heinrich Josef Hertgen wird Maire von Sinzig.

1804 J. Wilhelm Reichelstein wird von Jakob Theodor Tassi (bis 1828) als Pastor in Sinzig abgelöst. Der Code civil wird eingeführt; er bleibt bis zum 31. Dezember 1899 gültig.

1805 Die Ahrbrücke wird von den Franzosen erbaut.

1806 Die Ruine von Schloss Sinzig wird als Nationalgut durch die Franzosen an die Herren Broicher und Hertgen in Sinzig verkauft. Die Kirche des Minoritenklosters (Franziskaner) („Erstes Kloster") wird abgetragen, der Konventsbau wird Gasthof.

1807 Bis zu diesem Jahr wurde das Hospital zum Heiligen Geist (Bachovenstraße) von Beguinen betreut.

1808 Johann Peter Broicher erwirbt den Zehnthof von A. Dietz. Sinzig besteht zu dieser Zeit aus 218 Häusern.

1809 Michel Schmitz aus Sinzig („Schneiderlein im Venn"), der seit etwa zehn Jahren im Hohen Venn lebt, hat seine Erdhütte dort zu einem Lehmhaus erweitert. Der Geograf Jean Joseph Tranchot verzeichnet die „Baraque Michel" in der von ihm vermessenen Karte. Etwa zur gleichen Zeit erscheint Sinzig auf der in Napoleons Auftrag vollendeten Tranchotschen topographischen Aufnahme rheinischer Gebiete, Blatt 112.

1813 Sinzig hat 1229 Einwohner.

1814 Die Einnahmen von Stadt belaufen sich auf etwa 800 Reichstaler jährlich. Sinzig wird von russischen Soldaten besetzt.

1815 Sinzig wird preußisch. Die Verwaltung besteht aus dem Bürgermeister (Wilhelm Vogel), dem Beigeordneten und sechs Schöffen. Das Polizei- oder Friedensgericht und Rheinzollgericht wird in Sinzig eingerichtet. Der Amts- und Gerichtsschreiber Heinrich Josef Hertgen wird Friedensrichter. Der „heilige Vogt" wird von Frankreich am 28. Oktober zurückgegeben.

1816 Die Bürgermeisterei Sinzig wird gebildet aus Sinzig, Westum, Koisdorf, Löhndorf und Franken. Die preußische Verwaltung übernimmt auch den Postbetrieb Sinzig, der seit 1797 bis 1814 unter französischer Verwaltung, dann für kurze Zeit wieder Thurn und Taxis zugeordnet war. Sinzigs Poststelle gehört nun zum Postamt Bonn.

1817 Das alte Stadtwappen wird wieder eingeführt. Die Einwohnerzahl ist auf 1437 gestiegen.

1819 Michel Schmitz ist 61 Jahre alt in Baraque Michel im Venn verstorben. Seine Kinder übernehmen die Rettungsaufgaben, die er sich selbst gestellt hatte.

1820 Die katholische Volksschule befindet sich zu dieser Zeit in der Martelsburg.

1821 Am 1. September verkehrt die erste Schnellpost der Rheinstrecke über die Station Sinzig. Daneben gibt es noch die Fracht- und Reitpost.

1822 Am Dachstuhl der Katholischen Pfarrkirche "St. Peter" werden Reparaturarbeiten ausgeführt. Die Empore wird wegen Baufälligkeit geschlossen.

1824 Sinzig kommt zum Bistum Trier, Dekanat Remagen.

1826 Ein Einwohner von Malmedy wird durch Kinder von Michel Schmitz im Venn gerettet und lässt zum Dank Baraque Michel als Steinhaus errichten. Neben der Baraque wird die Kapelle „Fischbach" erbaut.

1827 Eine zweite Schnellpost wird eröffnet.

1828 Nach dem Tode Tassis wird Math. Sebastiani Pastor (bis 1834). Die erste Katasterkarte von Sinzig wird gezeichnet. Sinzig hat 1542 Einwohner.

1830 Der Maler Joh. Martin Niederee ist in Linz geboren. ("M853).

1834 Arnold Stumpf ist neuer Pastor in Sinzig bis 1872.

1836 Die St. Hubertus-Schützengesellschaft von 1836 e.V. Sinzig tritt an die Stelle der Bruderschaft. Das Stadthaus wird am Kirchplatz erbaut. Die Volksschule wird ins Stadthaus verlegt, gleichzeitig auch das Gericht, das vorher im Hause Hertgen tagte. Heinrich Josef Hertgen wird Justizrat.

1839 Der Friedhof an Katholischen Pfarrkirche "St. Peter" wird geschlossen. An der Rheinstraße wird ein neuer Friedhof angelegt.

1840 Sinzig hat 1832 Einwohner.

1842 Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schadow, Akademiedirektor in Düsseldorf, erwirbt das Godenhaus. Karl Rhodius kauft Helenaberg. Innerhalb von ungefähr 40 Jahren haben Angehörige der Familie Schmitz, angefangen von Michel Schmitz und fortgesetzt durch seine Kinder, 126 Verirrte aus Todesgefahr im Venn gerettet.

1843 Schadow wird unter dem Namen „von Schadow-Godenhaus" geadelt. Unter Schadows Leitung wird die Ausmalung der Apollinariskirche Remagen begonnen.

1848 Justizrat Hertgen verstirbt im späteren Haus von Lennep. Peter Josef Giersberg ist Bürgermeister in Sinzig. Die Geschwister Christian und Johanna Rhodius kaufen das ehemalige Klostergebäude Helenaberg und richten dort ein Landhaus mit schönen Gartenanlagen ein. Dort wohnen Karl Christian Andreae (Vater des Malers) und Frau Joh. Therese geb. Rhodius.

1849 Der Bürgerverein des Kreises Ahrweiler wird aktiv unter Führung des Bürgermeisters Peter Josef Giersberg. Zu dem Verein gehören Apellationsrat Dr. K. A. Broicher und Friedensrichter Altstädten aus Sinzig. Giersberg wird Abgeordneter der preußischen Natiorfalversammlung in Berlin. Die Landzustellung der Post wird von Sinzig aus eingerichtet.

1850 Gustav Bunge und Adele Bunge (geb. Andreae) kaufen das Schloßgrundstück. Bürgermeister Peter Josef Giersberg wird Regierungsrat in Trier. Besitzer des Zehnthofes ist der Wirkl. Geheimrat, Apellationsrat und Konsyndikus Dr. Karl Anton Broicher, Exzellenz und Kunstfreund. Die Sinziger Post kommt zur Oberpostdirektion Koblenz. Sinzig hat 1850 Einwohner, davon sind 1744 Katholiken, 39 evangelische und 67 jüdische Einwohner. Die Sinziger Mineralquelle wird neu gefasst.

1851 Das Postwärteramt Sinzig wird Postexpedition.

1853 Eine neue Mineralquelle wird entdeckt und erbohrt durch A. Rosenbaum. — Der Maler J. M. Niederee stirbt in Linz, sein Nachlass befindet sich im Sinziger Schloßmuseum. Johann Heinrich Reiff ist Bürgermeister bis 1870.

1854 G. Bunge lässt den Schloßbau beginnen nach Plänen von Baurat von Statz. Zwinger erstellt den Plan zur Restaurierung der Katholischen Pfarrkirche "St. Peter".

1855 Dr. K. A. Broicher wird Präsident des Apellationsgerichtes Köln, im Amt bis 1870. In Sinzig heißt er der alte Präsident".

1856 Med. Rat. Dr. Eulenberg und Dr. Strahl bemühen sich um Anerkennung des Kurbades Sinzig. P. J. Lenne ist als Gast in Neuenahr, wahrscheinlich auch in Sinzig.

1857 Die Badeanstalt für Heilbäder in Sinzig wird eröffnet. Der russische Dichter Iwan Turgenjew weilt drei oder vier Wochen zur Kur in Sinzig. Er schreibt hier die Novelle „Assja". Sinzig wird eigene Bürgermeisterei. Ein Hochwasser des Hellenbaches richtet Schaden an.

1858 Zwischen 1858 und 1866 entstehen die Gartenbaupläne des Generaldirektors der kgl. Gärten in Preußen Peter Josef Lenne (1789-1866), Mitgründer eines deutschen Gartenstils, für den Zehnthof Sinzig, für das Schloss und für Helenaberg. Damals wurden die für die hiesigen Grünanlagen charakteristischen Bäume gepflanzt, deren geistiger Vater Lenne ist. (Man beachte den Lennegedenkstein, früher im Zehnthof aufgestellt, jetzt im Schloss!) Sinzig wird Eisenbahnstation der linksrheinischen Strecke Frankfurt — Köln. Deshalb werden die Schnell- u^nd Frachtpostverbindungen eingestellt. Nur die nächtliche Reitpost bleibt bestehen. Bad Neuenahr wird gegründet.

1860 Der Schloßneubau von G. Bunge ist fertiggestellt.

1859 Der Stadtmauerweg wird verbreitert und weitergeführt bis zum Bahnhof als Eisenbahnstraße, später Barbarossastraße. Am 11. Juni überschwemmt der Fützbach das Gebiet der Lindenstraße. Der Männergesangverein "Cäcilia" Sinzig 1859 e.V. wird gegründet.

1860 Der Kurbetrieb in Sinzig wird eingestellt, auch der Wasserversand. Der Quellenbesitzer Erlenmeier wird abgefunden. Die Sperre gilt für 30 Jahre. Neuer Bürgermeister wird Theodor Ernst Adam Wenner (bis 1872).

1862 Das Helena-Standbild von dem späteren Dombildhauer und Professor Fuchs wird errichtet. Fr. W. von Schadow stirbt am 19. März. Die Restaurierung von St. Peter nach Zwirners Plänen wird unter Leitung von R. Voigtel begonnen.

1864 Die Kirchenrestaurierung ist abgeschlossen.

1865 Das frühere Hospitalgebäude an der Bachovenstraße wird verkauft.

1867 Das Schloss, nach Plänen des Baurats v. Statz im neugotischen Stil errichtet, ist auch innen fertiggestellt. Die Gemälde stammen von dem Historienmaler Prof. Andreae. Die Mantelmauern sind mit hundertjährigem Efeu bewachsen. Die Schloßgräben sind in Anlagen umgestaltet. Bunge lässt das Barbarossastandbild durch den Kölner Bildhauer Albermann anfertigen und aufstellen.

1869 Dernbacher Schwestern kommen nach Sinzig. Die Sinziger Mosaikplatten- und Tonwarenfabrik wird von F. Frings aus Bonn gegründet.

1870 Die erste höhere Schule wird in Sinzig eröffnet. Gut Godenhaus geht über an Graf Spee zu Arenthal.

1871 Sinzig hat 1946 Einwohner, 1839 kath., 43 evang., 64 jüdisch. Der neugotische Neubau am Zehnthof wird begonnen. Die Sinziger Mosaikfabrik, seit dem 15. Oktober unter der Leitung von Direktor F. H. Selb, erhält die Erlaubnis zur Aufstellung einer Dampfkesselanlage. Roesdorff-Salm ist Bürgermeister bis 1882.

1872 Justinus Griepenkerl wird neuer Pastor (bis zum Jahre 1906). Er ist verantwortlich für die Ausstattung und Ausmalung der Kirche. Die barocke Ausstattung wurde entfernt. Kaufmann Otto Meurer heiratet in Sinzig Adele Luise Bunge.

1873 Die feste Straßenbrücke über die Ahr wird erbaut.

1875 Die Sinziger Zeitung wird gegründet.

1876 Die neue Villa am Zehnthof ist fertiggestellt. Kaufherr Fritz Broicher in London, der Sohn des "alten Präsidenten", hat sie nach dem Rat seines Vaters und den Plänen des Baurats v. Statz erbauen lassen. Das Treppenhaus zieren indische Landschaften von Zick, ebenso zwei Kolossalbüsten aus Carraramarmor von Bildhauer Prof. Voß in Rom (Zeus nach Phidias und Juno nach Polyklet). Die Gartenanlagen wurden gestaltet nach Plänen von Lenne. Eine neue Kirchenuhr kündet die Stunden.

1879 Die Mosaikfabrik wird umgewandelt in eine Aktiengesellschaft. Das Friedensgericht geht über in das Amtsgericht Sinzig.

1880 Wegen Eröffnung der Ahrtalbahn wird der Verkehr der Privatpersonenpost ins Ahrtal eingestellt.

1881 Der „alte Präsident" Broicher (vgl. 1855) ist gestorben. In St. Peter wird eine neue Orgel aufgestellt.

1882 Professor Karl Christoph Andreae zieht mit der Familie nach Helenaberg.

1883 Die Stadtmauer wird großenteils niedergelegt. Alfred Ott wird Bürgermeister (bis 1910).

1885 Sinzig hat 2581 Einwohner. Der damals gegründete Verschönerungsverein wirkt nur kurze Zeit. Die Kastanienallee zum Ziemet war sein Werk.

1887 Das Alters- und Erholungsheim wird gebaut. Die Freiwillige Feuerwehr Sinzig geht aus der St. Hubertus-Schützengesellschaft von 1836 e.V. Sinzig hervor.

1888 Das städtische Wasserwerk wird in Betrieb genommen.

1889 Lehrer Chr. J. Zimmermann berichtet in der Sinziger Zeitung bedauernd von der Ablösung der alten Fresken in St. Peter.

1890 Sinzig hat 2650 Einwohner. Die Mosaikfabrik beschäftigt 400 Arbeiter. Der Schützenplatz am Mühlenberg wird gebaut. Der Radfahrerverein Sinzig wird gegründet. An der Volksschule sind sechs Lehrkräfte tätig. In der Villa Schilz wird eine höhere Töchterschule mit Pensionat eingerichtet.

1893 Die Apotheke wird eröffnet und das Altersheim.

1894 Das erste große Radrennen findet in Sinzig statt.

1895 Sinzig hat 2872 Einwohner.

1896 Die Schießbergschule wird erbaut. Der Turnverein wird gegründet, hat aber nur kurze Lebensdauer.

1897 Am 1. April wird das neue Postgebäude bezogen. Bis dahin war die Post im Hause Broicher am Markt stationiert. Der Eifelverein Sinzig wird gegründet.

1899 Der Code civil tritt am 31. Dezember außer Kraft.

1900 Der Code civil wird am 1. Januar durch das Bürgerliche Gesetzbuch abgelöst. Sinzig hat 3046 Einwohner. Die Neugründung des Verschönerungsvereins erfolgt durch Josef Broicher, unterstützt durch Baron Penefather of Rathallagh.

Vorläufer der Volksbank[Bearbeiten]

Jeweils Gründungsdatum und -name

16. Dezember 1866 Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler

27. März 1867 Andernacher Spar- und Darlehnskassenverein

28. Februar 1869 Burgbrohler Darlehnskassenverein

24. Januar 1871 Löhndorfer Darlehnskassenverein

19. November 1871 Ahrweiler Creditverein

18. Februar 1872 Darlehnskassen-Verein für das Kirchspiel Niederzissen und Umgebung, Oberzissen

24. März 1872 Wanderath-Langenfelder Spar- und Kreditkassenverein

17. Dezember 1872 Bodendorfer Darlehnskassenverein

16. Januar 1873 Altenahrer Darlehnsverein

14. Mai 1874 Kelberger Darlehnskassenverein

01. Juli 1874 Kempenicher Darlehnskassenverein

21. Oktober 1875 Dümpelfeld-Schulder Darlehnskassenverein

21. Juli 1878 Mayener Volksbank

01. August 1880 Polcher Darlehnskassenverein

26. September 1880 Ettringer Darlehnskassenverein

29. Dezember 1889 Kottenheimer Spar- und Darlehnskassenverein

21. Februar 1892 Dernauer Darlehnskassenverein

13. März 1892 Altenburg-Kreuzberger Darlehnskassenverein

26. April 1892 Hönninger Spar- und Darlehnskassenverein

08. April 1893 Neuenahrer Spar- und Darlehnskassenverein

16. Juli 1893 Riedener Darlehnskassenverein

17. Februar 1894 Trimbser Spar- und Darlehnskassenverein

18. März 1894 Niederbreisiger Spar- und Darlehnskassenverein

05. August 1894 Neunkirchener Spar- und Darlehnskassenverein

20. Oktober 1894 Westumer Spar- und Darlehnskassenverein

07. April 1895 Neuenahrer Creditverein

29. Juni 1895 Oberbreisiger Spar- und Darlehnskassenverein

17. November 1895 Retterather Spar- und Darlehnskassenverein

20. November 1895 Niedermendiger Spar- und Darlehnskassenverein

30. November 1895 Wehrer Spar- und Darlehnskassenverein

07. Januar 1896 Mehrener Spar- und Darlehnskassenverein

09. Februar 1896 Obermendiger Spar- und Darlehnskassenverein

10. Mai 1896 Gillenfelder Spar- und Darlehnskassenverein

19. Juli 1896 Kesselinger Spar- und Darlehnskassenverein

26. September 1897 Brohler Spar- und Darlehnskassenverein

16. Juli 1899 Heimersheimer Spar- und Darlehnskassenverein

20. Dezember 1899 Üdersdorfer Spar- und Darlehnskassenverein

13. Oktober 1901 Pilliger Spar- und Darlehnskassenverein

17. November 1901 Niederstadtfelder Spar- und Darlehnskassenverein

09. März 1902 Salmer Spar- und Darlehnskassenverein

05. Oktober 1902 Remagener Spar- und Darlehnskassenverein

28. November 1902 Niederzissener Spar- und Darlehnskassenverein

10. Dezember 1902 Waldorfer Spar- und Darlehnskassenverein

01. Februar 1903 Pfarrei Beinhausener Spar- und Darlehnskassenverein

17. Januar 1904 Dauner Spar- und Darlehnskassenverein

13. Februar 1904 Beller Spar- und Creditverein

28. Februar 1904 Uersfelder Spar- und Darlehnskassenverein

15. März 1904 Weiberner Spar- und Darlehnskassenverein

17. Juli 1904 Gönnersdorfer Spar- und Darlehnskassenverein

03. August 1906 Meisburger Spar- und Darlehnskassenverein

22. März 1908 Booser Spar- und Darlehnskassenverein

07. Juni 1909 Linder Spar- und Darlehnskassenverein

27. April 1910 Gewerbebank Andernach

18. Juni 1911 Wanderather Spar- und Darlehnskassenverein

15. Dezember 1912 Spar- und Darlehnkassenverein der Pfarrei Königsfeld

22. März 1914 Nachtsheimer Spar- und Darlehnskassenverein

31. August 1919 Kirchescher Spar- und Darlehnskassenverein

18. Dezember 1919 Hausener Spar- und Darlehnskassenverein

03. Januar 1920 Spar- und Darlehnskasse Thür

21. Februar 1920 Sankt Johanner Spar- und Darlehnskassenverein

11. Dezember 1921 Spar- und Darlehnskasse Monreal

1923 Raiffeisenkasse Bodenbach

30. Oktober 1924 Aremberger Spar- und Darlehnskassenverein

09. November 1924 Weilerer Spar- und Darlehnskassenverein

29. Januar 1925 Demerather Spar- und Darlehnskassenverein

18. April 1926 Barweilerer Spar- und Darlehnskassenverein

20. Oktober 1928 Deudesfelder Spar- und Darlehnskassenverein

24. Mai 1949 Raiffeisenwarengenossenschaft Welcherath

19. September 1949 Raiffeisen-Warengenossenschaft Reifferscheid

26. August 1950 Raiffeisenkasse Ahrbrück

22. April 1951 Bezugs- und Absatzgenossenschaft für Adenau und Umgebung

17. November 1958 Volksbank Daun

Bahnhöfe im Kreis Ahrweiler[2][Bearbeiten]

Ahrweiler[Bearbeiten]

Neugotik in Reinkultur präsentiert der Ahrweiler Bahnhof. Sieht man von der Kleinigkeit unpassender Transparente und der Uhr ab, kann der Betrachter hier studieren, worauf es den Erbauern ankam: von großzügigen Dimensionen bis ins kleine Schmuckdetail soll das Gebäude Größe und Pracht dokumentieren. Es ist kein Zufall, daß sich die Architekten und Bauherren der Neugotik an Gestaltungselementen der Kirchen, einst die wichtigsten Bauwerke in einer Stadt, orientierten. Das Ahrweiler Bahnhofsgebäude, natürlich ganz in Stein, teilt sich auf in das eigentliche Empfangsgebäude und die westlich davon liegende Gaststätte. Der Eingang wird durch die zwei bis in den zweiten Stock reichenden Giebel des Empfangsgebäudes betont. Im ersten Stock über der Tür befindet sich ein Balkon. Diese Giebel sind in je einer Fensterachse geführt, nach Osten allerdings schließt sich im Erdgeschoß ein sicherlich nachträglich angefügter Raum mit einem weiteren Fenster an. Einzige Ähnlichkeit mit dem Fachwerktyp der Ahrbahnhöfe von Heimersheim, Dernau und Mayschoß ist die prachtvolle Holzverzierung der Giebel.

Ein solcher Giebel schließt auch das Gaststättengebäude nach Westen ab. Der eingeschossige Saal der Gaststätte hat vier Achsen. Unmittelbar unter der ausladenden Dachkonstruktion sind zwölf (nicht ausgefüllte) Wappenflächen angebracht. An allen drei Giebeln zur Straße hin stehen sinnige Sprüche: »Wie das Geld, so die Welt«, »Erst besinns, dann beginns«. Den Bogen der Eingangstür »halten« zwei Figuren. Sie haben eine Hand am Ohr und halten einen Spiegel hoch, offensichtlich eine Anleihe an Till Eulenspiegel. Vielleicht eine Warnung an die Reisenden, vorsichtig zu sein? Gotische Formen bei den Fenstergesimsen, ein Fries um das ganze Gebäude, dieser Bahnhof ist ein Baukomplex aus einem Guß. Nachdem vor einigen Jahren auch der Vorplatz städtisch und ansprechend gestaltet worden ist, macht der Ahrweiler Bahnhof einen rundherum positiven Eindruck. Auch an der Bahnseite bietet er ein harmonisches Bild. Das Empfangsgebäude ist durch drei Achsen im zurückgesetzten Mittelteil betont. »Fest steh immer, still steh nimmer« ist der gute Rat für die ankommenden Reisenden ebenso wie (an der Gaststätte) der Hinweis »Stein, nicht Schein«. Die Fenster zur Bahnseite mußten sich leichte Eingriffe gefallen lassen, der logische Aufbau ist aber erhalten geblieben. Auch der schlichte moderne Anbau der Gaststätte stört nicht. Der Bahnhof Ahrweiler steht weit weg von den Gleisen. Das hat seinen Grund. Bei der Einweihung der Ahrtalstrecke 1880 verliefen die Gleise vom Bahnhof im großen Bogen östlich der Stadtmauern am Ahrtor vorbei in Richtung Walporzheim. Erst 1910/12 wurde die heutige Trasse gebaut am Nordrand der Stadt vorbei. (Bei diesen Bauarbeiten wurden übrigens wertvolle Rest des römischen Bades rücksichtslos zerstört, ein Vorgehen der damaligen Reichsbahn, das heute undenkbar wäre). Deshalb schwenken die Gleise heute vom Bahnhofsgebäude weg. An den Gleisen ist ein einfaches, im Baumaterial dem Empfangsgebäude entsprechendes Bahnwärterhäuschen mit Unterstellmöglichkeit gebaut. Der Schuppen östlich vom Hauptgebäude erfuhr eine moderne Erweiterung. Zu den Bahngebäuden zählt auch der frühere Lokschuppen im Zuge der alten Strecke, heute als Busdepot genutzt.

Walporzheim[Bearbeiten]

Auch am Bahnhof Walporzheim läßt sich die ursprüngliche Streckenführung ablesen: der erste Bahnhof steht abseits der Gleise nah an der Bundesstraße. Um zum heutigen Bahnhof zu kommen, muß man an dem schmucken Haus vorbei. Es ist ein kleines Gebäude, im Erdgeschoß aus Bruchstein und im ersten Stock mit Fachwerk verkleidet. Der Dachstuhl ist ausgebaut, zur Straße hat das Haus drei Fensterachsen, zur »Bahn« vier. Auch hier ist das Dach mit Holzschnitzwerk reich verziert. Nach Osten schließt sich ein einfacher Fachwerkschuppen an. Das Haus, in Privatbesitz, ist in gutem Zustand und wird offensichtlich liebevoll gepflegt. Der heutige Bahnhof wurde beim Umbau der Strecke 1910/12 zwischen die zwei Gleise gelegt. Da die Trasse an dieser Stelle hoch über der Straße liegt, kann man den Bahnsteig nur über einen Treppenaufgang erreichen. Der pavillonartige Bau mit spitzem Dach überspannt den Aufgang und einen an den Seiten offenen Warteraum und wird durch zwei ausgebaute Endpunkte betont. Der östliche Endpunkt springt aus der Front leicht hervor und hat einen Anbau, der westliche ist einfacher gestaltet. Alles ist in Fachwerk angelegt. Der eingeschossige Bau gibt ein interessantes Bild ab, macht vom baulichen Zustand her aber einen schlechten Eindruck. Zum Bahnhof Walporzheim gehört auch ein Güterschuppen an der Bergseite.

Dernau[Bearbeiten]

Im Gegensatz zum Bahnhof Heimersheim ist der Dernauer Bahnhof in einem ganz ordentlichen Zustand. Hier, im engen Ahrtal, ist die Beziehung von Architektur zu Landschaft besser zu spüren als an der Unterahr in Heimersheim. Rundherum bizarre und romantische Landschaft, dazu passen spitze, mit Schnitzwerk verzierte Dächer, Fachwerkwände und Dachgauben eines romantisch verspielten Gebäudes.

Der Eingang führt auch hier inzwischen seitlich am Haus vorbei. Seltsam muten bei diesem Bautyp die optisch schweren Schornsteine an. Einer der beiden Dachreiter trägt als Symbol für Handel und Verkehr das Hermesrad. Noch macht der Dernauer Bahnhof keinen schlechten Eindruck, auf Dauer muß hier aber wohl etwas geschehen, wenn das positive Bild erhalten bleiben soll.

Der Schuppen hat hier ein kleines Vordach und eine Rampe aus Stein.

Rech[Bearbeiten]

Ungewöhnlich ist die Lage des Bahnhofs von Rech. Da die Strecke (beim Weiterbau von Ahrweiler bis Altenahr im Jahre 1886) an dieser Stelle durch sehr felsiges Gebiet führt, mußte das Empfangsgebäude oberhalb der Gleise auf einem Felsplateau angelegt werden. Es ist ein langgestreckter eingeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach und hat den Charakter eines Wohnhauses. Heute gehört es einem Eisenbahner. Auf seinen Antrag hin wurde es unter Denkmalschutz gestellt, er hat es auch restauriert. Mehrfach war es gefährdet und in so schlechtem Zustand, daß es abgerissen werden sollte. Nun ist es gerettet und der Wartesaal ist zum Wohnzimmer geworden.

Mayschoß[Bearbeiten]

Auch hier steht der Typ des romantisch-verspielten Ahrtalbahnhofs. Zur Straße entspricht er noch den Originalen wie in Heimersheim und Dernau, zur Bahnseite haben brutale Eingriffe das Bild des nicht mehr für Bahnzwecke genutzten Gebäudes nachhaltig verändert: Fenster und Türen sowohl des Hauptgebäudes als auch des Stellwerkhäuschens wurden zugemauert, Reklameschilder rücksichtslos angebracht. Da helfen auch die Blumenkübel nichts, die man hier aufstellte.Von der baulichen Substanz her macht das Gebäude durchaus einen guten Eindruck, um so bedauerlicher sind die Eingriffe auf der Bahnseite.

Altenahr[Bearbeiten]

Ähnlich wie in Heimersheim, Dernau und Mayschoß, aber, der Bedeutung des Ortes entsprechend, größer angelegt wurde der Altenahrer Bahnhof. Vor hundert Jahren endete hier die Ahrtalbahn, ehe sie zwei Jahre später bis nach Adenau weitergebaut wurde. Bruchstein im Erdgeschoß und Fachwerk im ersten Stock weist auch der Altenahrer Bahnhof auf. Dank seiner größeren Dimensionen erhielt er aber in der Front einen Mittelgiebel, der den jeweiligen Eingang und Ausgang betont. Zur Bahnseite hat der Eingang sogar eine kleine Überdachung. Trotz der längeren Fronten gibt es auch in Altenahr nur drei Fensterachsen.

Das Haus ist in einem guten Zustand, das Erdgeschoß wurde für den neuen Verwendungszweck (Haus des Gastes) renoviert (auf der Bahnseite wurde dabei der Zugang an den Rand verlegt). Gedankenlos handelte allerdings derjenige, der die Fernsehantenne optisch völlig unpassend am Dachreiter befestigte. Überhaupt nicht gelungen ist der kleine Verbindungsbau der Gaststätte zu einem vorher separaten Haus im Bahnhofsbereich. An der Straßenfront stören etwas die zu vielen und zu großen Transparente, ansonsten ist das Empfangsgebäude auch hier unversehrt. Wie der ganze Bahnhof ist auch der Schuppen in Altenahr größer als bei den erwähnten anderen Ahrbahnhöfen und außerdem ganz aus Stein.

Kreuzberg[Bearbeiten]

Mehrfach umgebaut wurde der Bahnhof Kreuzberg, der nach den Unterlagen der Deutschen Bundesbahn aus dem Jahre 1888 stammt, im Baustil aber eher an die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts erinnert. Möglicherweise ist er in der großen Bauphase 1910/12 umgebaut und nach dem zweiten Weltkrieg erneuert worden. Das Empfangsgebäude ist ein größeres, schlichtes Haus von städtischem Charakter, teils in Bruchstein ausgeführt, teils verputzt. Originell ist ein turmartiger Anbau in Fachwerk an der Straßenseite.

Das Hauptgebäude steht quer, der Anbau nach Osten längs zu den Gleisen. Nach Westen schließt sich ein kleiner Fachwerkschuppen an. Viel eindrucksvoller als der Bahnhof ist der große Lokschuppen westlich davon. Neun Gleise, teilweise noch benutzt - zwei Dieselloks »übernachten« hier - laufen in das halbrunde Gebäude, große Tore und Fenster machen die Dimensionen des fast leerstehenden Schuppens deutlich. Es ist ein schaurig-eindrucksvolles Erlebnis, in dieser Halle zu stehen, einem Zeugnis vergangener Eisenbahnblüte in der Eifel (immerhin hatte Kreuzberg lange Zeit ein Betriebswerk). Funktionsfähig ist auch noch die Drehscheibe vor der Halle, Verfallserscheinungen aber auch hier.

Bahnhöfe an der Brohltalstrecke[Bearbeiten]

Im Januar 1901 wurde auf der Brohltalstrecke der Betrieb aufgenommen. Aus dieser Zeit stammen auch die Bahnhöfe Brohl, Burgbrohl, Niederzissen und der heute nicht mehr an einem Gleis gelegene Bahnhof Kempenich. Der Bahnhof Oberzissen wurde in den 30er Jahren gebaut und löste behelfsmäßige Bauten ab. Nach Einstellung des Personenverkehrs auf den Schienen im Jahre 1961 wurden mehrere Haltepunkte auf der Strecke abgebaut. Für den Güterverkehr wird die Strecke hauptsächlich von Brohl bis Brenk genutzt, der Vulkan-Express, ein Zug für Touristen, fährt im Sommer an Samstagen von Brohl bis Engeln. Im Jahre 1964 wurde der Dampfbetrieb auf der Strecke eingestellt.

Brohl[Bearbeiten]

Der Bahnhof Brohl ist ein einfacher, schuppenartiger Fachwerkbau mit einer Unterstellmöglichkeit für die Fahrgäste und einem kleinen Stellwerk. Außerdem stehen auf dem Gebäude des Brohler Bahnhofs Schuppen für Fahrzeuge der Schmalspurbahn (1 000 Millimeter Spurbreite anstatt der Normalspur von 1 435 Millimeter).

Burgbrohl[Bearbeiten]

Der schönste Bahnhof im Brohltal ist in Burgbrohl. Ein quer zum Gleis stehender zweigeschossiger Hauptbau mit einem eingeschossigen Anbau längs zum Gleis. Das Obergeschoß des Hauptgebäudes und die Giebel des Anbaus sind mit Schiefer verkleidet, das Erdgeschoß in Tuffstein gehalten, wie er in dieser Gegend anzutreffen ist. Die Fenster sind in dunklem Stein eingefaßt. Glanzpunkt des Hauses ist ein kleiner Fachwerkturm am Hauptgebäude. Das Dach ist eine aufwendige, reich verzierte Holzkonstruktion. Das ganze Anwesen ist in sehr gutem Zustand und wird als Gaststätte und Wohnhaus genutzt. Nach Osten steht ein größerer Schuppen, zum Teil aus Fachwerk, zum Teil aus Stein, etwas abseits ein weiterer Fachwerkschuppen.

Niederzissen[Bearbeiten]

Der Bahnhof Niederzissen ist wie der in Burgbrohl mit Tuffstein (in Niederzissen hellerer Art) gebaut. Die Anordnung des Niederzissener Bahnhofs ist wie die des Burgbrohlers, allerdings ist der Niederzissener kleiner und weniger schmuck. Dennoch macht er einen guten Eindruck und soll im Rahmen der Dorferneuerung weiter verschönert werden. In der Breite hat der Bahnhof, heute als Wohnhaus genutzt, zwei Achsen. Eine Tür zur Bahnseite wurde vor kurzer Zeit zugemauert. Eine kleine Besonderheit ist an der Außenwand angebracht: ein Feuermelder, heute eine seltene Erscheinung geworden.

Oberzissen[Bearbeiten]

Kaum als solcher erkennbar ist der Oberzissener Bahnhof. Er wirkt wie ein Wohnhaus im Bungalowstil und wird auch als Wohnhaus genutzt.

Engeln[Bearbeiten]

In Engeln endet der Personenverkehr der Brohltalbahn. Der winzige Rest eines Bahnsteiges und die letzte Umsetzmöglichkeit für die Lok der hier endenden Strecke zeigt an, warum hier an Sommersamstagen scheinbar »unmotiviert« ein Zug auf der grünen Wiese steht.

Motivlisten[Bearbeiten]

Heimersheim[Bearbeiten]

Städtischer Kindergarten "Sterntaler" Heimersheim

Oberwinter[Bearbeiten]

Seniorenheim "Haus Franziskus" Oberwinter

Babo[Bearbeiten]

Jürgen Haffke: Sinzig-Bad Bodendorf, bad-bodendorf.de: Geschichte, gesehen am 21. Dezember 2015

Am Unterlauf der Ahr, nur etwa eine Stunde Fußweg von ihrer Mündung in den Rhein entfernt, breitet sich im weiten Talgrund der "Goldenen Meile" Bad Bodendorf aus. Eingesenkt in die Hochfluren der Rheineifel und des Unteren Mittelrheintals, deren waldreiche Höhen zwischen 200 und 350 m liegen, verfügt der Ort, etwa 75 m ü. NN, über eine klimatisch geschützte und optisch geschlossene Lage. Seit 1969 ein Teil der südöstlich gelegenen Stadt Sinzig, erhielt Bodendorf 1972 den Titel "Bad". Zusammen mit seinen Nachbarn Bad Neuenahr (seit 1927 "Bad") und Bad Breisig (seit 1958 "Bad") bildet es das Bäderdreieck des Kreises Ahrweiler. Der Anschluß an die Ahrtal-Eisenbahn und die Nähe zur linksrheinischen Autobahn verleihen dem Dorf eine günstige Verkehrslage zum Ballungsraum Rhein-Ruhr.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Anfänge Bodendorfs sind unbekannt. Sicherlich wird es aber schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen gegeben haben, die auch das untere Ahrtal durchstreift haben. Vereinzelte Funde in der weiteren Umgebung (Sinzig, Bad Breisig, Neuwieder Becken) weisen darauf hin. Ein erster Siedlungsansatz Bodendorfs kann in den Jahrhunderten der römischen Herrschaft am Rhein vermutet werden. Der Fund einiger Tonröhren in einem Seitentälchen nördlich des Dorfes (Schützenstraße) deutet auf eine Wasserleitung, die zu einem Anwesen im Bereich der heutigen Kirche geführt haben mag. Dieser Siedlungsplatz, am Ausgang des Seitentals in das Haupttal hochwasserfrei und günstig zur Sonne gelegen, ähnelt auffallend den Fundstätten anderer römischer villae rusticae ahraufwärts im Bereich der heutigen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler: in Lohrsdorf, Heppingen, Bad Neuenahr-Bahnhof, An den Ulmen, Ahrweiler-Landratsamt und auch dem Standort der spektakulären Ausgrabung Ahrweiler-Silberberg. Die heutige Überbauung des Areals erlaubt allerdings keine genaueren Nachforschungen. Die vielen Überreste der Römerzeit in Remagen, Sinzig und Ahrweiler lassen jedoch eine gegenüber den vorhergehenden Jahrhunderten "dichte" Besiedlung des unteren Ahrtals annehmen, die auch nach dem Niedergang des römischen Reiches im Rheinland am Beginn des 5. Jh. nicht vollständig aufgegeben wurde. Die allmähliche Durchdringung mit Elementen der fränkischen Kultur führte wohl nur zu einer Änderung der Siedlungsweise.

Archäologische Funde (Reihengräberfelder) und Erkenntnisse der Orts- und Flurnamenforschung (auf -heim und -dorf endende Ortsnamen mit Personennamen als Bestimmungswort) sprechen für die These, dass zwischen dem Rheintal und der nachweislich früh besiedelten Siedlungskammer der Grafschaft und der anschließenden Börde, also auch im unteren Ahrgebiet, Siedlungskontinuität herrschte. In Bodendorf stieß man an einigen Stellen außerhalb des alten Dorfbereichs auf als fränkisch eingestufte Gräberfunde. Bauliche Überreste aus jenen Zeiten kennt man nicht. Die landeskundliche Forschung hat lange die älteste fränkische Gerichtsurkunde vom 3. September 643, die in "Bodovilla" ausgestellt worden ist und den Entscheid des merowingischen Königs Sigibert III. (638/39-656) in einem Streit um einen Weinberg "infra termino Bodofricense" beinhaltet, auf Bodendorf bezogen. Dabei wurde "Bodovilla" als "Dorf des Bodo" = Bodendorf interpretiert, während man in "Bodofricense" eine alte Namensform von Boppard erkannte. Obwohl keine wesentliche Unterbrechung der Besiedlung des Rhein-Ahr-Gebietes im Übergang von den Römern zu den Franken anzunehmen ist, eine schriftliche Erwähnung Bodendorfs im Jahre 643 also denkbar wäre, erscheint die genannte Urkunde als Erstbeleg nicht eindeutig genug. Was soll den König bewogen haben, ausgerechnet in Bodendorf zu urkunden? Wenn es den Ort schon gegeben haben sollte, lag er zwar im Reichsgut (Fiscus) Remagen-Sinzig, aber Remagen war zu dieser Zeit Hauptort des Fiscus. Da die Aachen-Frankfurter-Heerstraße, die von Sinzig kommend den Ahrtalboden in der kürzesten Linie diagonal nach Bodendorf quert und den nordwestlichen Verlauf über Rheinbach bis Düren beibehält, erst etwa 150 Jahre später, d. h. seit karolingischer Zeit, besteht, ergibt sich kein Grund für einen Königsaufenthalt. Mit "Bodovilla" können auch andere Orte im Rheinland gemeint sein, deren Name sich ebenfalls ableiten lässt: Budenheim bei Kastellaun, Bodenheim südlich von Mainz, im Kölner Umland ein weiteres Bodenheim usw.

Die wachsende Bedeutung Sinzigs als Aufenthaltsort der Karolinger und die gleichzeitige Herausbildung der Aachen-Frankfurter-Heerstraße, die bei Bodendorf ihren stärksten Anstieg von der Rhein-Ahr-Niederung zur Hochfläche der Grafschaft zu bewältigen hat, liefern wohl eher einen Schlüssel zum Verständnis der Anfänge Bodendorfs. Eine Urkunde aus dem Jahr 762, die Ersterwähnung Sinzigs, beweist den Aufenthalt König Pippins in der späteren Stadt. Er schenkte hier das Kloster Kesseling an das von den Karolingern bevorzugte, 721 gegründete Kloster Prüm. In einem Güterverzeichnis (Prümer Urbar) für das Jahr 893 nennt das Kloster Prüm Weinberge "inter budendorpht et gadenberhc" sein eigen. Aus dem Textzusammenhang des Urbars, das zahlreiche Orte der Umgebung nennt, ergibt sich zweifelsfrei, dass mit "budendorpht" Bodendorf gemeint ist. Wo "gadenberhc" liegt und wann und von wem das Kloster Prüm diesen Besitz bekommen hat, ist nicht überliefert. Aber die Zugehörigkeit Bodendorfs zum Reichsgut Sinzig-Remagen - schon in frühkarolingischer Zeit hatte Sinzig den Rang als Hauptort des Fiscus übernommen - spricht für eine Schenkung der Karolinger an "ihr" Kloster. Auch bei den folgenden Erwähnungen, mehr als 200 Jahre später, geht es um Weinbergsschenkungen an Klöster: 1118, 1133 und 1148 an Klosterrath/Rolduc (bei Herzogenrath), 1143 und 1148 an Rolandswerth/Nonnenwerth, 1160 an St. Thomas zu Andernach usw. Bis zur Säkularisierung 1804 sind 19 verschiedene auswärtige geistliche Eigentümer von Rebland, Äckern und Wiesen in Bodendorf nachgewiesen. Erst nach 1200 liegen auch Urkunden über weltliche Besitzrechte vor, von deren Inhabern bis 1804 mehr als 50 namentlich dokumentiert sind.

Bei der äußerst lückenhaften und komplizierten Quellenlage zeichnet sich etwa folgendes Bild der Herrschaftsverhältnisse ab: Aus dem Reichsgut schied Bodendorf wohl Mitte des 11. Jh. aus und fiel als Reichslehen an die Saffenberger, die auf der Saffenburg bei Mayschoß (Mittelahr) ihren Sitz hatten. Trotz zwischenzeitlicher Verpfändungen und Verkäufe an andere gelang den Saffenbergern immer wieder der Rückkauf. Nahezu 400 Jahre lang waren sie bis 1450 die bestimmenden Grund- und Gerichtsherren Bodendorfs. Seit der Gründung der Burg Landskron 1206 durch den Stauferkönig Philipp von Schwaben versuchten die dort eingesetzten Burgherren, aus dem Hause derer von Sinzig stammend und sich nun von Landskron nennend, sich wachsenden Einfluss im Gebiet der Unterahr zu verschaffen und eine eigene Herrschaft zu bilden. Dazu gehörte der Kauf von Grundbesitz und Gerichts- und Vogteirechten in Bodendorf, (Remagen-)Oedingen, Königsfeld, (Bad Neuenahr-Ahrweiler-)Lohrsdorf und Green. Durch Heiratspolitik und Erbschaftsvertrag ging Bodendorf 1450 an Lutter Quad, Herrn von Landskron und Tomberg. Seine männlichen Nachfahren besaßen das Dorf bis 1621, und auch in den folgenden 180 Jahren blieb Bodendorf Teil der Reichsherrschaft Landskron, wenngleich sich zahlreiche Erbstreitigkeiten bis 1798 hinzogen.

Als letzter Grundherr übernahm der spätere preußische Minister Freiherr vom Stein die Herrschaft, die 1801 mit der offiziellen Eingliederung der linksrheinischen Gebiete in die französische Republik ihr Ende fand. Nach dem Sieg der Verbündeten über Napoleon forderte vom Stein Schadenersatz für seine verlorene Reichsherrschaft, der ihm neben Geld auch in einer Rückübertragung eines Teils seiner Güter gewährt wurde. Aus diesem Besitz richtete der Protestant vom Stein 1826 eine bis 1980 gepflegte Stiftung ein "in der Absicht, um die Herren von Landscron jetzt und künftig in frommem Andenken zu erhalten und einem zeitlichen Pfarrer zu Bodendorf, als dem Hauptorte der ehemaligen Herrschaft Landscron ein der Würde seines Amtes angemessenes Einkommen zu sichern". Im Bewusstsein der Bodendorfer finden diese Jahrhunderte der grundherrschaftlichen Gebundenheit an die Saffenberger und die Herren von Landskron ihren stärksten Niederschlag im "Wappen von Bodendorf', das im Ortsbild mehrfach begegnet: geschnitzt seit 1975 gegenüber der Burg und in den Grünanlagen der Bäderstraße (von Paul Sermann, Altenahr), gemalt an markanter Stelle am Kirchaufgang (Giebel des Hauses Hauptstraße 78), gemeisselt auf der St.-Gertrud-Stele in der Rosenstraße im Kurgebiet oder auf den an Feiertagen in großer Zahl die Hauptstraße schmückenden Dorffahnen. Seinen Ursprung hat es im Siegel des Bodendorfer Gerichts von 1493, welches das Saffenberger Siegel von 1370 ablöst. Vom 13. bis 18. Jh. urteilten in Bodendorf ein Schultheiß als Vertreter der Herrschaft und vom jeweiligen Landesherrn bestellte Schöffen aus der Gemeinde in Streitfällen der niederen Gerichtsbarkeit. Ein gut erhaltenes Exemplar des Siegels an einer Urkunde von 1497 zeigte die - neben St. Sebastianus - zweite Patronin der Bodendorfer Kirche, die hl. Gertrud von Nivelles, mit ihren charakteristischen Attributen Königskrone, Äbtissinenstab und Buch. Die Umschrift lautet: "SIGIL. DER. SCHEF. VAN. BODENDORFF". Unter der Figur sind in einem viergeteilten Schild links unten der Saffenberger Adler, links oben zwei gezinnte Querbalken als Zeichen der Junker von Quad, rechts oben der Adler der Grafen von Neuenahr und rechts unten zwei geschachtete Querbalken aus dem Wappen derer von Müllenark-Tomburg dargestellt.

Im Gefolge des Wiener Kongresses kamen die ehemaligen Territorien am Rhein 1815 an Preußen. Diese wurden seit 1822 in der Rheinprovinz zusammengefasst. Die nun selbständige Gemeinde Bodendorf gehörte von 1816 bis 1969 zum Amt Remagen. Die Bildung des Landes Rheinland-Pfalz 1946 in der französischen Besatzungszone (1945-1949) als eines von mehreren Ländern, welche die Nachfolge des nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wiedererrichteten Preußen antraten, änderte nichts an der Zugehörigkeit des Dorfes zum Regierungsbezirk Koblenz und Landkreis Ahrweiler, wie sie seit 1816 bis heute besteht. Mit dem "Fünften Verwaltungsvereinfachungsgesetz" des Landes Rheinland-Pfalz, das am 7. Juli 1969 in Kraft trat, schied Bodendorf aus dem Amt Remagen aus und verlor seinen Gemeindestatus. Sein Gebiet wurde in das Gebiet Sinzigs eingegliedert, das seitdem zusammen mit den ehemals zum Amt Sinzig gehörenden Dörfern Franken, Koisdorf, Löhndorf und Westum die neue Stadt Sinzig bildet. Mit der Zuerkennung des Bad-Titels heißt der Stadtteil seit 1972 "Sinzig-Bad Bodendorf".

Zerstörungen des Dorfes und der Feldflur Bodendorfs bei Kriegen, Naturkatastrophen oder Bränden wird es sicherlich mehrfach gegeben haben, auch wenn nur spärliche Nachrichten davon vorliegen; denn nur selten haben die Leiden der Bevölkerung und Namen der kleinen Dörfer neben den Hauptschauplätzen der Ereignisse die Beachtung der Chronisten gefunden. Die Lage Bodendorfs an der Aachen-Frankfurter-Heerstraße bescherte dem Ort Einquartierungen, Plünderungen und Erpressungen durchziehender Truppen. Freund und Feind bedienten sich oft genug in gleicher Weise. Die Willkür der Gewalt hatte bis zum Beginn des 19. Jh. meist leichtes Spiel. Hinzu kamen die verheerenden Wirkungen von Seuchen für Mensch und Tier. Das 17. Jh. bot wohl auch für Bodendorf in dieser Hinsicht einen katastrophalen Abschnitt seiner Geschichte, den kein einziges Bauwerk aus den vorhergehenden Zeiten überstanden hat. Seitdem ist der Ort jedoch von größeren Zerstörungen verschont geblieben.

Ackerbau, Viehhaltung und Weinbau bildeten mehr als 1000 Jahre die Grundlage der Wirtschaft in Bodendorf. Davon zeugen nicht allein die überlieferten Urkunden, sondern auch das Landschafts- und Siedlungsbild weist an zahlreichen Stellen auf diese Vergangenheit hin. Aber die Nähe zum Rheintal förderte bereits seit der Mitte des 19. Jh. einen Prozess, der die Erwerbsstruktur der bisher ausschließlich am Weinbau und der Landwirtschaft orientierten Bevölkerung allmählich änderte. Arbeit beim Bau der Eisenbahntrassen durch das Mittelrheingebiet (1860 vollendet) und Ahrtal (1880 bis Ahrweiler in Betrieb), Tätigkeiten an Mineralbrunnen in (Bad Neuenahr-Ahrweiler-) Heppingen (schon im18. Jh.), Wadenheim/Neuenahr (1852 Apollinaris) und Sinzig (1853), Gelegenheitsdienste in den jungen Kurbädern Sinzig (seit 1857) und Beul/Neuenahr (seit 1858) sowie Beschäftigungsmöglichkeiten in der bei Remagen und Sinzig entstehenden Industrie boten sichere Einnahmen, die nicht den Ernterisiken und dem herrschenden Preisverfall im Weinbau ausgesetzt waren. Diese Entwicklung beschleunigte das Auftreten der Reblaus (1874 erstmals in Deutschland bei Bonn, 1881 an der Ahr in Hei-mersheim/Landskrone, 1891 in Bodendorf). Ausgedehnter Stammobstbau als Nachfolgekultur an den Bodendorfer Hängen und auf den Streuobstwiesen der Ahraue konnte nicht mehr die Stellung des Weinbaus erreichen. Lediglich die Anlage von Erdbeerplantagen brachte Bodendorf bis Ende der 1950er Jahre vorübergehend den Ruf als "Erdbeerzentrum" ein.

Die wirtschaftliche Ausschöpfung einiger erfolgreicher Quellbohrungen (1900, 1913/14, 1930) durch eine Abfüllung von Kohlensäure (1919), Errichtung von Badezellen (1924/25) und Versand von Mineralwasser (1927) schufen die Grundlagen für die Entstehung eines Kurfremdenverkehrs und gewerblicher Arbeitsplätze. Nach einer positiven Entwicklung bis Mitte der 1960er Jahre - unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg und den ersten Nachkriegsjahren - ging der Fremdenverkehr trotz der Bad-Erhebung 1972 wegen fehlender Investitionen in die Kurinfrastruktur inzwischen sehr stark zurück. Da auch der "BodendorferThermal-Sprudel" 1967 seine Produktion einstellte und sich nur für wenige Jahre ein Folgebetrieb ansiedelte, hätte man einen Niedergang des Dorfes erwarten können. Aber der Eisenbahnanschluss, die zunehmende Motorisierung und der Ausbau des regionalen Straßennetzes brachten den Ort in den Einflussbereich der Bundeshauptstadt Bonn und Kölns. Beträchtlicher Zuzug ließ Bad Bodendorf, das erst Ende der 1950er Jahre die Zahl von 1000 Einwohnern überschritten hatte, auf heute über 3800 Einwohner wachsen. Aus dem alten Winzer- und Bauerndorf ist ein beliebter Wohnort geworden, der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, auch wieder ein attraktiver Badeort zu werden.

Ortsbild und bauliche Entwicklung[Bearbeiten]

Zum äußeren und inneren Ortsbild einer ländlichen Siedlung gehört die umgebende Flur. Deren Erscheinungsbild ist mit der Dorfentwicklung nicht nur vordergründig als Gemarkungsfläche verbunden. Vielmehr schlagen sich im Bild der Agrarlandschaft auch das soziale Gefüge der Bevölkerung (z. B. Parzellenmuster) und funktionale Beziehungen zwischen den Gehöften und ihren Anbauflächen (z.B. Wegenetz) nieder. Veränderungen in der Erwerbsstruktur einer Agrarbevölkerung sind in der Flur meist lange vor einer Anpassung des dörflichen Baubestands an die neue Situation erkennbar. Trotz dieser schnelleren Reaktion erhalten sich in der Flur viele historische Elemente besser und über einen längeren Zeitraum als im Dorf. Im vorliegenden Fall reicht eine ausschließlich auf die lokalen Verhältnisse gerichtete Perspektive zur Beurteilung des Ortsbildes von Bad Bodendorf nicht aus. Drei markante Bereiche sind es, die jeder für sich einen besonderen Wert für das Ortsbild haben, deren Kombination aber im Rheinland nur noch selten und im Ahrtal nicht mehr anzutreffen ist: die Hänge, die Aue, die Ortslage.

Die Hänge

Wer der Ahr flussabwärts folgt, erlebt in ihrem Verlauf vier Abschnitte, die sich nach natur- und kulturräumlichen Merkmalen unterscheiden lassen (nach Wendling): die junge Ahr von Blankenheim bis Müsch, die obere Ahr von Müsch bis (Altenahr-) Kreuzberg, die mittlere Ahr von Kreuzberg bis (Bad Neuenahr-Ahrweiler-)Walporzheim und die untere Ahr von Walporzheim bis (Remagen-) Kripp. Die beiden ersten Abschnitte sind nicht allein geologisch und klimatisch abgegrenzt, auch wirtschaftlich erlaubte deren Lage nur bedingt den Anbau von Wein, der das Bild aller von der Sonne berührten Hänge im mittleren und unteren Abschnitt bis heute prägt. Das gilt nur nicht mehr für Bad Bodendorf. Hier stellte der letzte Winzer zwar erst 1968 seine Tätigkeit ein, aber seit der Jahrhundertwende waren nach über 1000-jähriger Bewirtschaftung mehr als 30 ha Rebland Parzelle um Parzelle aufgegeben worden. Selbst der danach an den gleichen Hängen intensiv betriebene Obstbau mit ausgedehnten Kirsch-, Zwetschgen- und Pfirsichplantagen ging bis Anfang der 1960er Jahre zugrunde. Die Weinbergsmauern, -treppen und -pfade verfallen, sind aber durch das Gestrüpp der nachwachsenden Dornen, Büsche und Bäume, vor allem im Winter, noch zu erkennen. Im Frühling zeichnen sich diese ehemaligen Kulturflächen durch eine prachtvolle Blüte des Weißdorns und der verwilderten Obstbäume gegenüber dem hellen Grün des angrenzenden Niederwaldes der höheren Lagen ab. Die Blattfärbung im Herbst lässt in ihrer Farbenflut an manchen Stellen das Laub degenerierter Reben erkennen. Oberhalb der früheren Reb- und Obstanlagen weisen im Wald die verbreiteten Baumstümpfe mit inzwischen stärkeren Stockausschlägen auf die ehemals übliche Holzernte zur Gewinnung von Weinbergspfählen oder Brennholz hin. Deutliche Geländestufen belegen hier eine vor Jahrhunderten weiter ausgedehnte Rebfläche. Am Hangfuß zieht sich ein Häuserband hin, dem ansteigenden "Heerweg" folgen einige Gebäude auf die obere Hangkante. Aber noch zerstört die Bebauung nicht den vorherrschenden Eindruck einer verschwenderisch grünen Kulisse für das Dorf im Tal.

Mit diesem Hintergrund auf seiner Sonnenseite bietet Bad Bodendorf tatsächlich ein Bild, wie es an Mittel- und Unterahr sonst nicht vorkommt. Dort umgibt die öde Monotonie meist flurbereinigter Weinberge die Siedlungen, die Wald lediglich auf ihrer Schattenseite besitzen. Den aber hat Bad Bodendorf auch an den Hängen rechts der Ahr, der sich als hochstämmiger Nadel- und Laubwald deutlich vom gegenüberliegenden Niederwald unterscheidet. Zwar nicht zur historischen Gemarkungsfläche des Dorfes gehörig und wegen der bis Ende des 19. Jh. ungeregelten Ahr von hier nur beschwerlich erreichbar, ist der Mühlenberg doch ein das Ortsbild entscheidend prägender Faktor. Bisher verstellt nichts den Blick auf den wieder geschlossen bewaldeten Hang von der Ehlinger Ley bis Sinzig, dessen Fuß die Bebauung nicht auffällig überschreitet. Am Beginn des 19. Jh. war er durch Raubbau weitflächig entwaldet. Aufforstung und vernünftige Bewirtschaftung des Waldes, systematisch über fast 180 Jahre von den Forstbehörden und Waldbesitzern betrieben, schufen dieses Stück Natur, das aber die leitende Hand des Menschen erkennen lässt. Die Bad Bodendorf in zwei weiten Bögen fast ganz umfassenden, inzwischen bewaldeten Hänge spiegeln also ein großes Kapitel der örtlichen und regionalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte wider. Der heutige Zustand der aufgelassenen Reb- und Obstbauhänge verdient nicht nur aus ästhetischen und ökologischen Gründen Beachtung, sondern er dokumentiert auch eindrucksvoll den sozialen Wandel der Bevölkerung des Dorfes in diesem Jahrhundert. Der Mühlenbergwald legt Zeugnis ab von einer erfolgreichen Wiederaufforstung einer ausgebeuteten Natur. Wie überall bedrohen aber auch hier die erst seit wenigen Jahren ins Bewusstsein gerückten, wiederum vom Menschen verursachten Luftschadstoffe das natürliche Wachstum.

Die Aue

Während die junge und obere Ahr über längere Strecken von Auenwiesen und -gehölzen begleitet wird, die geologisch bedingte Enge des mittleren Ahrtals kaum die Herausbildung einer Aue zuließ, schuf sich der Fluss in seinem unteren Abschnitt, begünstigt von tektonischen Gegebenheiten, einen breiten Boden. Jahrtausendelang floss er hier in weit ausladenden Schleifen und Verästelungen, durchsetzt von zahllosen Sandbänken, toten Nebenarmen und Sumpfgelände, gemächlich zum Rhein. Die Aufschotterung, durch die Rodungstätigkeit im hohen Mittelalter und die daraus resultierende Erosion im Einzugsgebiet der oberen Ahr verstärkt, ließ das Gefalle des Flusses an seinem Unterlauf noch geringer werden. Der mächtige Schwemmfächer im Mündungsbereich drückte selbst den Rhein an den Westerwald und schuf die Talweitung der "Goldenen Meile". Nur bei den nicht seltenen Hochwässern - vorwiegend nach sommerlichen Gewitterregen, weniger infolge der Schneeschmelze - verwandelt sich die Ahr bis heute zu einem reißenden, gefürchteten Fluss. Allein im 19. Jh. sind 18 größere Überschwemmungen im Ahrgebiet nachgewiesen. Der Ausschnitt Bodendorf aus der Ersten preußischen Landesaufnahme (1847) vermittelt ein Bild dieses unberechenbaren Gewässers. Zugleich wird klar, warum alle historischen Siedlungskerne der Dörfer und Städte des Ahrtals, so auch Bodendorf, einen beachtlichen Abstand zum Fluss einhielten. Streckenweise zeichnet der Verlauf der Eisenbahntrasse und Ahrtalstraße den Rand der hochwasserfreien Niederterrasse zum Hochflutbett der historischen Ahr im heutigen Gelände nach.

Die Standorte der drei für Bodendorf überlieferten Mühlen befanden sich am Rand der Aue zur Niederterrasse. Zwei sind schon im späten Mittelalter erwähnt, die dritte im 17. Jh. Keine der Mühlen besteht mehr, aber teilweise sind die Mühlengräben in den Ahrwiesen noch erkennbar. Die letzte Mahl- und Ölmühle wurde bei einem Bombenangriff 1941 zerstört. Ihr bis in die 1970er Jahre sichtbares Mühlrad ist inzwischen auch verschwunden. Das erst 1977 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Mündungsgebiet der Ahr bei Remagen-Kripp gilt als einziges von 42 deutschen Nebenflussmündungen des Rheins, das von tief greifenden wasserbaulichen Veränderungen verschont geblieben ist. Das gleiche kann man von der ganzen Unterahr nicht mehr sagen. Die etwa 1860 einsetzenden Regulierungsarbeiten haben bis zu ihrem Abschluss um die Jahrhundertwende den Charakter des Flusses vollständig geändert. Kanalisiert, in einem begradigten Bett und mit Wehren aufgestaut, entstand ein neues Bild der Ahr zwischen Walporzheim und Sinzig. Sümpfe wurden trockengelegt, Altarme verfüllt, ein Netz von Gräben für eine Wiesenbewässerung angelegt, Streuobstwiesen und Viehweiden eingerichtet. In Ahrweiler und dem aufstrebenden Badeort Neuenahr wagte sich die Bebauung allmählich näher an den Fluss. Seit 1960 sind die im Tal gelegenen Stadtteile von Bad Neuenahr-Ahrweiler weitgehend ineinander gewachsen. Was von den Feuchtwiesen der ehemaligen Aue noch sichtbar blieb, zerschlugen überdimensionierte Straßen und Brückenbauten der jüngsten Vergangenheit.

Erst wer dieses Bild vor Augen hat, wird sich erneut der besonderen Situation Bad Bodendorfs bewusst. Weite Teile des alten Auebereichs sind hier weder bebaut noch von einer Autobahn durchschnitten. Das liegt zwar nicht an größerer Weitsicht der hiesigen Bürger; denn Pläne für Wohngebiete, Campinganlagen, "Duftgärten" und den Ausbau von Kuranlagen hat es ebenso gegeben wie den Beschluss, auf einem Damm die Ahrtal-Autobahn mit einem Abfahrtsystem durch die Aue verlaufen zu lassen. Aber alle diese Pläne sind aus unterschiedlichen Gründen gescheitert. Im Vergleich zum Talbild Bad Neuenahr-Ahrweilers mutet die Bad Bodendorfer Talweitung mit ihren rundum grünen Hängen und Äckern, Streuobstwiesen, Gebüschen und Weichholzwäldchen in der Ebene wie eine Oase der Natur an, obgleich auch dieser Zustand Ergebnis beträchtlicher Eingriffe am Ende des vergangenen Jahrhunderts ist. Nicht allein Bad Bodendorfs Ortsbild erfährt von dieser Zone eine entscheidende Prägung. Denn je mehr die Nachbargemeinden ihren Talabschnitt verbauen, desto deutlicher wird der Wert dieses Teils für das ganze Ahrtal als kulturlandschaftliches Zeugnis des 19. Jh. Zusammen mit dem Ahrmündungsgebiet bildet die Ahraue von Bad Bodendorf ein landschaftliches Ensemble von hoher und schützenswerter ökologischer und historischer Bedeutung.

Die Ortslage

Bad Bodendorf erstreckt sich heute über den gesamten Talboden zwischen Reisberg im Norden und Mühlenberg im Süden. Die parallelen Linien der Eisenbahn, Ahrtalstraße und Ahr gliedern den Ort in drei Teile: das alte Dorf mit seinen Erweiterungen, das Auen-Viertel, das Kurgebiet. Abgesehen von einigen punktuellen Ansätzen außerhalb, beschränkte sich die Siedlungsfläche bis etwa 1950 auf das alte Dorf und seine unmittelbare Umgebung.

Wer sich, von Sinzig oder Bad Neuenahr kommend, Bad Bodendorf nähert, findet in dem die Silhouette bestimmenden Kirchturm zwar einen Orientierungspunkt für das alte Dorfgebiet, aber die ausgedehnten Neubaugebiete, vornehmlich mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut, verwehren den Blick auf die historische Ortsanlage. Man muss schon näher kommen, um vom Ahrweg, der ungefähr dem Verlauf des ehemaligen Dorfgrabens folgt, eine typische Außenansicht auf eine alte ländliche Siedlung zu gewinnen: Wie auf Eduard Wilhelm Poses Ölgemälde "Blick in das Ahrtal bei Bodendorf' (1834/35) bilden noch heute Stallungen und Wirtschaftsgebäude einen nahezu geschlossenen, abweisenden Wall nach außen. Nur der 1985 entstandene Neubau der Volksbank, auf dem Gelände zweier kleinerer Gehöfte errichtet, besitzt in diesem Wall eine "Schauseite" mit einer aufgesetzten Fachwerkfassade. Diese wirkt trotz ihrer angepassten Proportionen als Fremdkörper. Bedeutet dieser Bau einen Anfang für die Änderung des Außenbildes? Werden die nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsgebäude nach und nach abgerissen oder nur umgestaltet? Auch für letzteres findet sich ein Beispiel in der Nähe (Rückraum des Hauses Hauptstraße 67, vom Schwalbenweg einzusehen), das die Überlegenheit einer dem überkommenen äußeren Ortsbild angelehnten Lösung gegenüber vermeintlich historisierenden Akzenten nachweist.

Während Partien von alten Wirtschaftsgebäuden und freiem Gartenland im Rückraum historischer Ortskerne ländlicher Siedlungen noch vielerorts anzutreffen sind, besitzt Bad Bodendorf eine Blickachse, die als Rarität eingestuft werden darf: Vom jüngeren Zweig der Aachen-Frankfurter-Heerstraße, im Ort "Heerweg" genannt, die von der Bodendorfer Burg dammähnlich auf den ansteigenden Hohlweg an der Lößkante zuläuft (im Volksmund "Holl" bezeichnet; auch in Poses Gemälde links der Kirche hinter dem Dorf deutlich erkennbar), schaut man wie alle Reisenden in den früheren Jahrhunderten, jetzt durch mehrere Neubauten gestört, über freies Feld auf das alte Dorf. Zwar besteht die heutige Bebauung dieser echten Schauseite Bodendorfs seit kaum 200 Jahren, aber der ursprüngliche Ortsgrundriss ist nicht verdeckt erhalten, sondern jedermann augenfällig. Hier bereitet es keine Schwierigkeiten, vor dem inneren Auge die früheren Befestigungsanlagen des Dorfes, Hecke und Graben, auf die auch der Flurname "Im Graben" hinweist, einzufügen. Diese sicherlich im gesamten rheinischen Raum seltene Kombination aus einer historisch bedeutsamen Straße mit einem weitgehend freien Blick auf einen tradierten Ortsgrundriss vor der grünen Kulisse von verbuschten Rebterrassen und Niederwald besitzt eine herausragende das Ortsbild prägende Bedeutung. Nur glücklichen Umständen, nämlich Problemen im Umlegungsverfahren für einen fertigen Bebauungsplan, ist es zu verdanken, dass es diese bisher nicht geschützte Kostbarkeit noch gibt.

Wesentlich besser ist es inzwischen um den Schutz der Innenansicht des alten Bodendorf bestellt. Seit 1989 ist die Hauptstraße zwischen der Burg in Bahnhofsnähe und der früheren "Oberen Pforte" (Hauptstraße 64) beidseitig fast vollständig als "Denkmalzone" ausgewiesen. Die Rechtsverordnung betont: "Die Hauptstraße ist Zeugnis eines noch gut erhaltenen barocken/klassizistischen Straßenbildes, das weitestgehend unverändert in die heutige Zeit überkommen ist. (. . .) Sie zeigt insgesamt ein sehr geschlossenes Bild reizvollster, sowohl in Material als auch in Farben vorbildlich erhaltener Fachwerkbauten. (Sie) wird von den überwiegend traufständigen Bauten geprägt, wobei Fachwerk des 18. und 19. Jh. überwiegt. Die Fachwerkbauten der barocken Periode, die Jahreszahlen 1755 und 1761 sind durch Inschriften überliefert, zeigen Mansarddächer, die anderen Fachwerkbauten in der Regel Satteldächer; im Bereich von Straßeneinmündungen wird die Traufständigkeit aufgegeben zugunsten einer Giebelständigkeit."

Über diesen unmittelbaren Eindruck der Häuserzeilen hinaus haben sich im Grundriss des Dorfes weitere, wesentlich ältere Elemente erhalten, aus denen sich die baulichen Wachstumsphasen ablesen lassen (nach Seel). Die Hauptstraße setzt sich in ihrem geschwungenen Gesamtverlauf aus gegeneinander verschobenen Teilabschnitten zusammen, an deren Ende jeweils die wiederum gegeneinander versetzten Nebengassen (Ellig, Schulstraße) abzweigen. Vom Kirchenbereich ausgehend, war die Bebauung wohl schon vor 1200 bis zum Ellig vorgerückt. Auffallend ist, dass sich die größeren Hofparzellen der klösterlichen Güter in einer Dorfrandlage befinden (unterer Ellig) oder an dem jüngeren Straßenstück zwischen Ellig und Burg, während sich in dem älteren Bereich ein kleingekammertes Bild ergibt. Umgeben von dem Wegesystem der Aachen-Frankfurter-Heerstraße und nicht durchzogen, schützte man sich seit dem 14./15. Jh. an den Dorfeingängen mit Toren und später auch mit einem heckenbewehrten Graben um das ganze Dorf, der in den ersten Jahren der Selbständigkeit nach 1815 eingeebnet worden ist.

Die Neubauten des 19. Jh. beschränkten sich auf alte Standorte, Baulücken oder unmittelbar an das Dorf anschließende Bereiche. Wenige Bruchsteingebäude aus der ersten und einige Backsteingebäude aus der zweiten Jahrhunderthälfte dokumentieren die Abkehr vom Fachwerkstil. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erlebte der Dorfkern nur geringfügige Veränderungen. Dagegen brachten die Jahre zwischen 1960 und 1980 tiefer gehende Eingriffe, 26 Häuser, davon 20 Fachwerkbauten, fielen der Spitzhacke zum Opfer. 16 Neubauten traten an ihre Stelle. Bei mehreren Häusern ist die ursprüngliche Fassade ganz, bei einigen im Untergeschoß mit Eternit-Platten oder Fliesen verkleidet. Derartige "Verschönerungen" der sechziger Jahre sind zum Teil in jüngster Vergangenheit korrigiert worden. Im Zuge der Kanalisierung Mitte der sechziger Jahre trennte man sich vom Kopfsteinpflaster zugunsten eines Asphaltbelags für die Hauptstraße. 1988 gestaltete man den Hauptstraßenbereich vor dem Kirchenaufgang durch Aufpflasterung wieder um, eine Maßnahme im Rahmen des "Dorferneuerungsprogramms" des Landes Rheinland-Pfalz.

Zunächst in Anlehnung an überkommene Feldwege, dann ab Mitte der siebziger Jahre dem schematischen Muster von Bebauungsplänen folgend, dehnte sich das Dorf auf das nahe gelegene Garten- und Ackerland aus. Hier fanden auch Versorgungseinrichtungen neue Standorte (z. B. Grundschule 1962, Kindergarten 1975), während die Hauptstraße durch das Dorf Wirtschafts- und Kommunikationszentrum blieb. Investitionen für einen professionell betriebenen Fremdenverkehr schlugen sich nur im Bau zweier Sanatorien nieder (1949, 1960), die auch in den Folgejahren expandierten. Die ehemals als Neben- oder Zuerwerb geführten Pensionen fügen sich heute unauffällig in das Bild der übrigen Wohnbebauung. Bodendorfs "industrielle Vergangenheit" spiegelt sich im desolaten Zustand der früheren Abfüllanlagen des "Bodendorfer Thermal-Sprudel" in Bahnhofsnähe.

Durch die 1940 als Dorfumgehung gedachte Ahrtalstraße getrennt, entwickelte sich entlang der Bäderstraße und im östlichen Anschluss daran, nach punktuellen Ansätzen in der Vorkriegszeit, besonders seit den sechziger Jahren das Auen-Viertel als nahezu reines Wohngebiet. Eine für den westlich anschließenden Teil geplante Bebauung wurde wegen der ursprünglichen Pläne für eine Zufahrt zu einer auf einem 2,5 m hohen Damm durch die Aue verlaufenden Ahrtal-Autobahn ("Südtrasse") nicht weiterverfolgt. Sportanlagen für Fußball (seit 1919), Tennis (seit 1969) und Bogenschießen (seit 1975) sowie Wiesen und Auewäldchen prägen die potentielle Hochwasserzone der Ahr.

Rechts der Ahr, im Allgemeinen in einem Sicherheitsabstand zum Fluss, breitet sich bis an die niederen Hangpartien des Mühlenberges das Kurgebiet aus. Zur Nutzung der Quellbohrungen von 1913/14 entstand 1919 eine Kohlensäureverflüssigungsanlage, an deren Gebäude sich später ein Badehaus (1924/25) und eine Trinkhalle (1955) anlehnten. Oberhalb dieser Anlage errichtete der gleiche Bauherr, der Begründer des Bodendorfer Kurfremdenverkehrs Josef Hardt (1848-1931), 1924/25 das erste Wohnhaus rechts der Ahr, das nach einer Erweiterung 1927 auch Kurgäste aufnahm ("Kurhaus St. Josefssprudel"). Seit 1937 ergänzt ein Freibad die Kuranlagen. Das Kurhaus erlebte in den folgenden Jahrzehnten mehrere An- und Umbauten. Lange Zeit das Flaggschiff des Bodendorfer Gastgewerbes, führt seine Schließung 1976 und anschließender Verfall bis heute auch dem ortsfremden Betrachter symbolträchtig vor Augen, dass der Fremdenverkehr hier seine Blüte hinter sich hat. Verwickelte Eigentumsverhältnisse und mehrere gescheiterte Investitionsvorhaben (u. a. "Wetterstein-Zentrum" mit drei Hochhäusern von 25, 20 und 15 Geschossen 1972/73) haben dazu geführt, dass diese "historische" Kuranlage, abgesehen von einigen kleineren Veränderungen, in ihren äußeren Grundzügen noch immer das Bild der fünfziger Jahre spiegelt. Im Vergleich zu manchen benachbarten aufwendigen "Wasser-Erlebniswelten" erscheinen gerade die Überschaubarkeit und bescheidenen baulichen Verhältnisse, die in großzügiges Grün eingebettet sind, sympathisch. Über die wirtschaftlichen Probleme kann das allerdings nicht hinwegtäuschen.

Erst der Bau der "Freiherr-vom-Stein-Brücke" über die Ahr 1952/53 (an gleicher Stelle 1986/87 durch einen breiteren Brückenneubau ersetzt) schuf die Voraussetzung für vermehrte private Investitionen im Beherbergungsgewerbe in der Nähe der Kuranlagen. In der besten Phase des Bodendorfer Fremdenverkehrs Anfang der sechziger Jahre boten im Kurgebiet sechs Hotels, fünf Pensionen und ein Privatvermieter 155, 59 und 3 Betten (zusammen 217 Betten) an, während im übrigen Dorf drei Hotel-/Sanatorien, 13 Pensionen und 17 Privatvermieter 60, 90 und 63 Betten (zusammen 213 Betten) für die Gäste zur Verfügung stellten. Diese Daten von 1960 lassen erkennen, dass sich zugezogene professionelle Kräfte im Kurgebiet engagierten, die ansässige Bevölkerung jedoch eher vorsichtig investierte. Etwa 4.000 Gäste erbrachten damals über 60.000 Übernachtungen. Dagegen sind es heute in der ganzen Stadt Sinzig, einschließlich Bad Bodendorf, weniger als 10.000 Übernachtungen. Lediglich ein Hotel mit 28 Betten ist dem Kurgebiet geblieben, im Dorf halten ein Hotel und ein Privatvermieter ein Angebot von 61 und 14 Betten aufrecht (2007). Etwa 20 Betten in einigen Ferienwohnungen erscheinen kaum nennenswert.

Außer dem Verfall des Kurhauses und (seit 1983) des "Haus Elisabeth", beide benachbart gelegen, weist nichts auf den beachtlichen Niedergang des Fremdenverkehrs hin. Mehrere Hotels und Pensionen an der Straße "Am Kurgarten" wurden seit 1974 von einem privaten Seniorenheim nach und nach aufgekauft, Fremdenbetten in Heimbetten umgewandelt. Die bauliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts stand ganz im Zeichen des privaten Eigenheimbaus. Aus dem Kurgebiet wurde ein Wohngebiet für Neubürger, geprägt von den städtebaulichen Elementen der achtziger Jahre: verkehrsberuhigte Straßen, Reihenhausabschnitte und ein gegenüber dem ortsüblichen Maßstab über- dimensioniertes Spekulationsobjekt nach "Bauherrenmodell" unmittelbar an der Ahrbrücke. Ohne Versorgungseinrichtungen für die inzwischen über 1.000 Einwohner gleicht das Viertel manchem neuen Stadtteil einer Großstadt, allerdings vor grüner Kulisse und durch Auewäldchen abgeschirmt.

Fazit

Bad Bodendorfs prägende Elemente - Hänge, Aue und Ortslage - ergeben zusammen ein Bild, dessen Harmonie zwar nicht vollkommen ist, das aber im Vergleich zur näheren und weiteren Umgebung auffällt. Die baulichen Dimensionen der Ortslage fügen sich, abgesehen von vereinzelten Fehlleistungen, in die landschaftlich und historisch überlieferte Maßstäblichkeit. Bis heute blieb Bad Bodendorf von Hochhäusern und Autobahnen in seinem Umfeld verschont. Stattdessen beherrscht üppiges Grün an den Hängen und in der Aue das landschaftliche Gesamtbild. Straßenbau und Baulandausweisung der Zukunft müssen bedenken, dass dieses Grün nicht bequem verfügbarer Planungsfreiraum ist, sondern in seiner historischen und ökologischen Eigenart zum Wesen Bad Bodendorfs gehört.

Katholische Pfarrkirche St. Sebastianus[Bearbeiten]

Geschichte und äußeres Bild

Nachrichten über eine Kirche in Bad Bodendorf liegen seit dem hohen Mittelalter vor. 1282 ist von einer "Pfarrei" die Rede, 1316 führt der Kölner "Liber valoris" hier eine Annexkirche der Pfarrkirche Remagen auf. Diese Abhängigkeit hielt sich bis zum Ende des 18.Jh., obwohl es den Geistlichen im Verlauf der Jahrhunderte gelang, eine gewisse Eigenständigkeit durchzusetzen. Als Filiale von Remagen, das selbst der Benediktiner-Abtei Deutz angehörte, ernannte deren Abt bis 1802 auch in Bodendorf die Pastöre. In jenem Jahr schied der Ort aus dem kölnischen Ahrdekanat, verblieb bis 1824 in der Diözese Aachen und gehört seitdem zum Bistum Trier. Patrone der Kirche sind die hl. Gertrud von Nivelles und der hl. Sebastianus. Während des Dreißigjährigen Krieges, wohl 1642, fielen das Dorf und die Kirche durch Brandschatzung in Schutt und Asche. Ob es sich dabei um die ersterwähnte Kirche oder einen Folgebau gehandelt hat, ist unbekannt. Schon 1647 hatte die Gemeinde einen Neubau errichtet, dreischiffig, 16 m lang, 12 m breit, mit quadratischem Westturm. Diese Kirche scheint die Wirren der Reunionskriege, welche die Dorfbevölkerung schwer trafen, zumindest äußerlich unbeschadet überstanden zu haben. Ein Grundriss, im Urkataster von 1828 überliefert und in Abb. 12 lagegetreu eingezeichnet, sowie das Gemälde von E. W. Pose vermitteln einen Eindruck vom Aussehen des Gebäudes, von dem ein Zeitgenosse wenige Jahre vor dem Abriss schrieb: "Die Kirche ist klein und durch An- und Inbauten gänzlich verdorben" (Wegeler 1862). Obgleich es bereits 1828 Pläne des Ortsgeistlichen für einen Neubau gab, die aber am Widerstand der Einwohner scheiterten, dauerte es bis 1872, ehe man mit den Arbeiten begann.

Kreisbaumeister Hermann Cuno (1831-1896), von dem auch die Entwürfe für die evangelischen Kirchen in (Wuppertal-)Unterbarmen (1868) und Siegburg (1879) stammen und der sich um die Wiederherstellung verschiedener Bauwerke im Rheinland (Bergfried von Burg Olbrück 1875, St. Peter in Bacharach, St. Severus in Boppard, St. Florin in Koblenz u. a.) verdient gemacht hat, war Architekt der in neugotischem Stil gebauten Bodendorfer Kirche.

Aus eigens dafür im Ort gebrannten Backsteinen entstanden im Osten der Chorraum mit beiderseits angebauten Sakristeien, die dreischiffige Halle mit querhausartig angefügten Jochen in den Seitenmitten und der quadratische Westturm, 40 m hoch mit achtseitigem Spitzhelm (siehe Grundriss). Der über Rundpfeilern gewölbte Innenraum war ursprünglich mit Ornamenten geschmückt. 1952 wurden diese bei einer Renovierung überstrichen, im Bereich des Chorraums 1987/88 wieder freigelegt. Die mit kreuzförmig geschnitzten Kopfstücken versehenen Kirchenbänke boten etwa 150 Sitzplätze. Im Herbst 1873 wurde die Kirche eingesegnet, wegen des preußischen Kulturkampfes aber erst 1882 feierlich konsekriert. Unmittelbar neben der Kirche entstand 1880/81 ein fünfachsiger, zweigeschossiger Backsteinbau für die Schule. Am gleichen Standort war 1825 die vorherige Schule errichtet worden.

Das starke Wachstum Bodendorfs seit den fünfziger Jahren des 20. Jh. ließ bald die Kapazitätsgrenzen in Kirche und Schule spürbar werden. Nachdem man sich gegen einen Neubau einer größeren Kirche an der vertrauten oder einer anderen Stelle ausgesprochen hatte, stimmte man dem Entwurf des Vallendarer Architekten Max Christens (* 1925) zu, der eine Erweiterung der bestehenden Kirche auf etwa 400 Sitzplätze unter weitgehender Wahrung der alten Bausubstanz vorgeschlagen hatte. (Weitere markante Bauwerke von Max Christens: Katholische Kirchen in Koblenz-Asterstein, Waldesch, Emmelshausen; Johanniskloster in Lahnstein, Provinzialat der Marienschwestern mit der Kirche Maria Himmelfahrt in Borken; Krankenhaus Marienhof der Heilig-Geist-Schwestern in Koblenz; Schulneubau und Restauration des Klosters Kalvarienberg in (Bad Neuenahr-)Ahrweiler, Schul- und Sportzentrum in Hermeskeil.)

1969 bis 1971 wurde das südliche Seitenschiff abgebrochen und in Querrichtung ein in seiner Apsis leicht zugespitzter Betonbau angefügt (siehe Grundriss). Die Fassade ist weitgehend mit Backsteinen verkleidet, ohne in den Fensterachsen und Dachlinien den entscheidenden Baustoff Beton zu verleugnen, und strebt eine harmonische Verbindung mit dem überkommenen Bau an. Eine niedrige Seitenkapelle mit vier kleinen Fenstergiebeln, die auch von den evangelischen Mitbürgern für ihre Gottesdienste genutzt wird, vermittelt zwischen dem vorspringenden alten Turm und der sonst zu eintönigen Seitenwand des Hauptschiffs. Die Eingänge blieben beim Turm. Voraussetzung dieser Lösung war die Überbauung des Kirchhofs, der 22 Grabkreuze aus den Jahren 1606 bis 1775 trug, von denen 16 links vom heutigen Treppenaufgang aufgestellt sind. Auch der Hof des angrenzenden ehemaligen Pfarrhauses (Hauptstraße 76, 1825 als Weingut auf dem Platz des ehemaligen Rolandswerther Hofs erbaut, 1885 von der Pfarrei erworben und bis 1965 vom jeweiligen Pfarrer bewohnt, dann elf Jahre unbewohnt und als Bauhütte missbraucht, 1977 bis 1979 in ein Pfarrheim umgebaut), unter dem sich ein geräumiger, gewölbter Weinkeller befand (im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum für die Anwohner genutzt), wurde zugeschüttet. Nachdem 1962 am Rand des Dorfes eine neue Schule errichtet worden war, wurde durch den Abriss des Altbaus 1968 Raum für den Treppenaufgang geschaffen.

Vier Glocken hängen im Turm. Seit 1953 läuten drei von der Gießerei Junke (Brilon) gelieferte Glocken (seit 1958 elektrisch): Sebastianus-Glocke, 320 kg, 84 cm Durchmesser,Ton h'; Josefs-Glocke “Im Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege, Pfarrgemeinde Bodendorf”, 460 kg, 95 cm Durchmesser, Ton b'; Marien-Glocke, 740 kg, 112 cm Durchmesser, Ton fis. Das Klangmotiv des Gesamtgeläuts lautet "Te Deum". Mit der Anschaffung einer vierten Glocke 1970 wurde auch der Glockenstuhl neu errichtet. Diese neue Glocke wiegt 1800 kg, besitzt einen Durchmesser von 140 cm und gibt den Ton a. Sie trägt die Aufschriften "Salve regina, Patronin voller Güte, uns allezeit behüte!" und "Ich wurde gegossen als Paul VI. Papst, Bernhard Rudolf Bischof von Trier, Edmund Schäfer Dechant, Franz Heil Pfarrer von Bodendorf in der Eifeler Glockengießerei Brockscheid". 1917 hatte die Pfarrei zwei von drei und 1942/43 alle drei Glocken für die Rüstungsindustrie der Weltkriege abliefern müssen, bewahrte aber dadurch die aus dem 15. Jh. stammende "Marienglocke" der Sinziger Pfarrkirche St. Peter vor der Einschmelzung. Eine Turmuhr wird schon 1848 erwähnt. 1958 erfolgte der Einbau einer elektrischen Uhr mit Ganz- und Halbschlag und einem weißen, runden Zifferblatt, das 1972 durch ein schwarz-türkisfarbenes mit Goldmarkierungen ersetzt worden ist. Seit 1987 wird die Kirche in den Abendstunden angestrahlt.

Innenraum

Während man im äußeren Erscheinungsbild der Kirche durch die verwendeten Baustoffe eine Synthese zwischen dem ursprünglichen und dem Erweiterungsbau beabsichtigt hat, dominiert im Innern eindeutig der Neubau. Der Haupteingang, zwischen Turm und Nebenkapelle im Übergangsbereich vom Alt- zum Neubau angelegt, führt seitlich in den Kirchenraum hinein, der sich nach rechts weit öffnet. Dagegen verstellen die Säulenpaare des Altbaus den Blick in das ehemalige Längsschiff, das nun zu einem Querschiff geworden ist. Vor allem die wie ein breiter Schiffsbug leicht spitz zulaufende, fensterlose, den heutigen Altarraum abschließende massige graue Betonwand steht im Kontrast zu dem gegliederten, hellen, abgehängten spitzen Holzgewölbe, das einerseits an die drei Gewölbebögen des Altbaus anschließt, andererseits die jeweils sechs auf ihren Spitzen stehenden quadratischen Fenster im oberen Bereich der neuen Seitenwände optisch verbindet.

Der im alten wie neuen Teil gleichermaßen grau geplattete Boden, im neuen Chor vier Stufen über dem allgemeinen Niveau, fügt sich unauffällig ins Bild. Die beherrschenden Farben der Baustoffe für die Wände, Boden und Decke werden von der Bestuhlung mit ihren schwarzen Rahmen und hellen Sitzflächen / Rückenlehnen aufgegriffen. Bis 1997 stand der Altar im Chorraum und die Bestuhlung war in zwei Blöcken in der Längsachse des Neubaus ausgerichtet. Seitdem ist der Altar auf ein flaches Podest mehr in die Mitte gerückt worden und an drei Seiten von der Bestuhlung umgeben. Ein großer Rundleuchter betont seit 2003 diesen liturgischen Mittelpunkt. Die in ihrem mittleren Bereich weißen, von vertikalen Sichtbetonachsen unterbrochenen Seitenwände schaffen eine Verbindung zum außer im ehemaligen Chorraum schlicht weiß gehaltenen Altbau. Den Holzfarbton der Decke aufnehmend, prägen Türen zum Beichtstuhl und zur Sakristei sowie eine Wandverkleidung den unteren Bereich der linken Seitenwand. Nur von einem Pfeiler unterbrochen, ergibt sich auf der rechten Seite ein breiter Übergang in die Seitenkapelle, in der sich auch die Grundsteintafel mit Inschrift befindet: "Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. I Kor. 3, 11 Anno Domini 1969". Darüber angebracht erinnert eine Inschrift auf einer Steinplatte an "Franz-Josef Heil, geb. 17.09.1911 gest. 27. 4. 1973 Pfarrer in Bad Bodendorf von 1965 bis zu seinem Tode, Bauherr des Erweiterungsbaus der Pfarrkirche 1969-1972".

Der Altbau als Rückraum des Anbaus erfährt keine Betonung seiner historischen Eigenständigkeit etwa durch eine abweichende Farbgebung der Wände oder des Bodens, sondern ordnet sich, fast zu bescheiden, den ohnehin beherrschenden Vorgaben des Neubaus unter. Das gilt besonders auch für die aufstrebenden, neugotischen Fenster links und rechts der Orgel, deren originale Verglasung des 19. Jh. durch eine an die Fenster des Neubaus angepasste ausgetauscht wurde.

Die Entwürfe für die heutigen Fenster stammen von Walter Bettendorf, ausgeführt von Franz Binsfeld in Trier, 1970. Eine große Rosette, deren Rippen von außen erkennbar sind, ließ man innen hinter der Orgel ganz verschwinden. Nur der alte Chorraum setzt mit seinen drei aufstrebenden, jeweils 4 m hohen und 1,15 m breiten Fenstern, die das ursprüngliche Bild behalten haben, einen deutlichen farbigen Akzent, der durch die jüngst erfolgte Restaurierung der alten Bemalung noch verstärkt wird. Das Mittelfenster ist der Gottesmutter Maria, die das Jesuskind vor sich auf dem Arm hält, als Rosenkranzkönigin gewidmet. Vor ihr kniet ein Angehöriger der Dominikaner, die sich die Förderung des Rosenkranzgebets zur besonderen Aufgabe gemacht haben. Über diesen schwebt, eingehüllt in Wolken, ein Engel mit gefalteten Händen. Das linke Chorfenster zeigt die Bodendorfer Kirchenpatronin, die hl. Gertrud von Nivelles, mit Maus und vor ihr liegendem Äbtissinenstab, wie sie, im Angesicht des Gekreuzigten kniend, mit einer Feder in ein Buch schreibt. Das rechte Chorfenster gilt dem Bodendorfer Kirchenpatron, dem hl. Sebastianus, der, gefesselt und von Pfeilen durchbohrt, einem Engel gegenübersteht. Die Darstellung beider Patrone ist im Vergleich zur Mittelszene kleiner gehalten. Ein blaues Himmelsgewölbe mit Lilien zwischen den sechs Rippen deckt den alten Altarraum. Eingerahmt von einem gemalten Blätterband mit stilisierten Lilien am Eingangsbogen des Chorraums, ziert die linke Wand neben den Fenstern das Bild eines Lammes, die rechte das eines Pelikans, beides klassische Motive der christlichen Kunst. Abgesehen von einem Ornament im Scheitel des alten Längsschiffgewölbes, befinden sich keine weiteren gemalten Verzierungen auf den ansonsten weiß gestrichenen Wänden.

Ausstattung

Von der neugotischen Ausstattung der Kirche von 1873 wurde nichts übernommen. An der Stelle des Hochaltars im alten Chorraum, der wie die beiden Maria (links) und Josef (rechts) gewidmeten Nebenaltäre nicht mehr aufgestellt worden ist, steht heute das Vesperbild, eine Arbeit aus Holz, überstrichen, 1,40 m hoch, wohl aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. stammend. Der Taufstein von 1789, jetzt am ehemaligen Standort des Josefs-Altars platziert, ist aus rötlichem Marmor gearbeitet mit einem vierseitigen Balusterschaft und runder Schale. Der mit einer Taube bekrönte Messingdeckel trägt das Chronostichon: "eX pensls DoMInl henrICI hersbaCh praetorls post eIVs fVnera fons Iste obLatVs fVIt" (Aus den Mitteln des Herrn Heinrich Herschbach, Bürgermeisters, wurde nach seinem Tode dieser Taufbrunnen gestiftet).

An der Turmseite hängt ein 1,70 m großes Wandkreuz mit dem Gekreuzigten; die Kreuzbalken zieren eingeschnitzte Blumen- und Blattornamente, die Enden das Osterlamm mit Fahne und der Pelikan, ein Medaillon unten trägt die Inschrift "BB SL" (Barthel Becker, Sophia Laubs) mit dem Hauszeichen und der Jahreszahl "1680". Vesperbild, Taufstein und Wandkreuz gehörten schon zum Bestand der Kirche von 1647. Der bisher vollständige Verzicht auf die neugotischen Ausstattungsgegenstände, die zur Identität des alten Kirchenteils gehören, sollte überdacht werden. Obwohl manches im Gefolge des Kirchenumbaus 1969-1972 verschwunden ist, verkauft oder sogar vernichtet wurde (Altäre, holzgeschnitzte Kommunionbank, Kanzel, Beichtstuhl, Bankreihen u. a.), sind einige zeitgenössische Figuren erhalten geblieben, die sich jetzt im Pfarrheim befinden (hl. Josef mit Kind, hl. Maria, hl. Barbara, vier Evangelisten).

Bis auf eine 1976 der Pfarrei geschenkte Holzplastik des hl. Sebastianus, die wohl aus dem 18. Jh. stammt und jetzt am Übergang zur Nebenkapelle steht, ist der gesamte Neubauteil der Kirche ausschließlich mit Arbeiten des Kölner Malers, Bildhauers und Goldschmieds Egino Weinert (* 1920) ausgestattet. Getreu Weinerts Devise, die christliche Botschaft und biblischen Erzählungen in Bildern und plastisch auszudrücken, bilden schon die Eingangsportale mit ihrer Themenvielfalt eine konsequente Eröffnung für die Bilderfülle auf dem sakralen Mobiliar.

Die Verbindung von plastisch gestalteter Bronze mit kontrastreichen, farbenfrohen Emailleflächen, die beide biblische Figuren und Szenen sowie Pflanzenornamente bildhaft umsetzen, bestimmt die liturgisch herausragenden Einrichtungsteile. Aber auch da, wo nur reliefierte Bronze zum Einsatz kommt (Haupt- und Nebenaltartisch, Gabenbereitungstisch, fünf Stühle) sind zahlreiche Themen des Alten und Neuen Testaments verarbeitet.

Lediglich die 15 Stationen des Kreuzwegs konzentrieren sich auf ein Motiv. Die acht Bronzeleuchter treten durch ihre schlichte Gestalt nicht nur räumlich in den Hintergrund des Altarraums. Weinerts Ausstattung des Kirchenanbaus wirkt angesichts der dort vorherrschenden grau-weißen Töne an den großen Wandflächen und dem Boden in ihrer Farbigkeit und ihren Proportionen im Alltag des Gemeindegottesdienstes als ausgewogener Blickfang. Ihre einfache Grundform entspricht der ruhigen architektonischen Vorgabe. Dass er mit seinen Werken in der Bad Bodendorfer Pfarrkirche aber eigentlich eine an die mittelalterlichen "bibliae pauperum" erinnernde Bilderbibel geschaffen hat, kann nur der erfahren, der sich ihnen nähert.

Seit 1980 erklingt die auf 24 Register ausgelegte, mit zwei Manualen, Pedal, acht Setzerkombinationen und 1758 Pfeifen ausgestattete Orgel, entworfen von Professor Heinz-Anton Höhnen (Koblenz), geplant und gebaut von der Firma Orgelbau Hugo Mayer (Hausweiler bei Saarbrücken). An ihrem Standort befanden sich vor dem Erweiterungsbau 1969 der Beichtstuhl und ein kleiner Herz-Jesu-Altar. Die ursprünglich in der Kirche von 1873 an der Turmwand vorhandene Empore, die einer Mitte des 19. Jh. gekauften Orgel mit acht Registern bis zu deren Abbau 1964 Platz bot, wurde im Zuge des Kirchenumbaus abgerissen. Eine kleine geliehene Orgel diente in der Zwischenzeit der Liturgie. Zur Ausstattung der Kirche zählen einige Gewänder aus dem 18. Jh., deren Wappenschmuck auf die Verbindung Bodendorfs mit der Herrschaft Landskron hinweist und die aus einer Stiftung des Freiherrn vom Stein stammen. Diese sind jedoch ebenso wenig ausgestellt wie der Bestand an älteren Messkelchen (18.-20. Jh.), Ciborien, Monstranzen (15.-20. Jh.) und Reliquiaren (Kreuzpartikel, Sebastianus, Barbara, Konrad von Parzam).

Kapelle der Adventgemeinde

Seit 1989 zählte ein kleiner umgebauter Bungalow der späten fünfziger Jahre zu den sakralen Gebäuden Bad Bodendorfs (Am Kurgarten 53). 1996 entstand dort ein Kapellenneubau (Architekt: Hans Hoppe, Sinzig; Glasfenster: Elisabeth Knops, Sinzig). Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, zu den protestantischen Freikirchen gehörend und 1863 begründet, feiert in einem schlichten Raum ihre Gottesdienste. Ausgangspunkt für die Herausbildung dieses Zentrums war das Engagement eines Gemeinschaftsmitglieds im Aufbau eines Alten- und Pflegeheims, das sich seit 1974 durch Umbau ehemaliger Hotels und Pensionen und Neubauten im Kurgebiet beachtlich vergrößert hat. Bis zum Einzug in den selbständigen Bau 1989 hatten die Gottesdienste in einem Raum des Heims stattgefunden, der auch den anderen christlichen Kirchen zur Verfügung stand und steht.

Die Standorte der meisten Kapellen und Bildstöcke Bad Bodendorfs sind seit Jahrhunderten überliefert. Die Bausubstanz der Kapellen jedoch ist in keinem Fall älter als 50 Jahre. Drei Typen sind zu unterscheiden:

1. Kapellen, die offensichtlich als Wegweiser an der Aachen-Frankfurter-Heerstraße (AFH) dienten, da sie immer an markanten Gabelungen stehen

2. die Kapellen/ Bildstöcke an neuen Standorten

3. die Friedhofskapellen

Von Sinzig aus betrachtet, ist die St. Sebastianus-Kapelle nicht nur das erste Gebäude Bad Bodendorfs. Sie kennzeichnet eine Gabelung der AFH in den älteren Zweig der auf den historischen Ortseingang (Flurname "Obere Pforte") zielenden "Hauptstraße" und eine jüngere Umgehung des Dorfes, die fast exakt dem heutigen Verlauf der Bundesstraße entspricht. Das Gebäude, 1953 nach den Plänen des Remagener Architekten Uebach von der St. Sebastianus-Bruderschaft errichtet, ist mindestens der dritte Bau an gleicher Stelle seit dem 17. Jh. Nachdem eine ältere Gipsfigur des hl. Sebastianus 1965 gestohlen worden war, fand eine Figur des gleichen Heiligen aus dem Bestand der neugotischen Kirche 1969 hier einen neuen Platz. Diese Figur wurde 1990 durch Vandalismus schwer beschädigt, im Folgejahr restauriert und 1993 gestohlen. Seit 1995 schmückt ein bronzenes Halbrelief des Heiligen aus der Werkstatt Egino Weinerts (Köln) die Kapelle.

Die im Bereich der Einmündung der Straße "Am Rotberg" in die "Hauptstraße" seit 1977 befindliche Kleinkapelle (Entwurf Michael und Lieselotte Seifer, Bad Bodendorf; Rolf Gundershausen, Sinzig) versteht sich als Nachfolger der im Vorjahr Straßenbauarbeiten zum Opfer gefallenen "Vierzehn Nothelfer-Kapelle", die um 1890 entstanden war. Das Altarkreuz wurde in den neuen Bildstock übernommen. Die Beziehung dieser Kapelle zum Verlauf der AFH ist nicht mehr offensichtlich. Ursprünglich nämlich stand sie bis in die Mitte des 19. Jh. etwa am Platz der heutigen Linde (eine der in Preußen zahlreichen "Kaiserlinden", die 1913 anlässlich des 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelms II. vielerorts gesetzt wurden), an der Einmündung der Schützenstraße in die Hauptstraße, was die Sterzenbach-Karte, das Pose-Bild und die Erste preußische Landesaufnahme beweisen. Genau hier, unmittelbar vor der "Obersten Pforte" des Dorfes, biegt die AFH in ein kleines Seitental ein (Schützenstraße), um auf den folgenden 2 km den stärksten Anstieg in ihrem gesamten Verlauf zu bewältigen.

Folgt man der Schützenstraße wenige 100 m, stößt man an einer scharfen Kurve auf ein Basaltkreuz mit Korpus und der Inschrift "Rette Deine Seele". Hier zweigt die kürzeste Verbindung Bodendorfs zu Remagen von der AFH ab. Schon 1428 ist an diesem Standort ein Kreuz bezeugt. Anstelle eines lange dort befindlichen Holzkreuzes stellte die St. Sebastianus-Bruderschaft 1986 das Basaltkreuz auf, das eigentlich 1939 als Grabkreuz von dem Obermendiger Bildhauer Johann Mittler geschlagen worden war.

Ein ganzes Wegebündel der AFH, zum Teil auch als Hohlwege ausgebildet, durchzieht das Flurstück "Kaiserskammer" hangaufwärts. Die Waldkapelle "Ziertheck" (sprachlich abgeleitet aus der dortigen Flurbezeichnung "An St. Giertraudenhecken", 1610, die sinngemäß erstmals 1458 als "an sent girde hecken" erwähnt wird; vgl. das Patrozinium der hl. Gertrud von Nivelles bei der Bodendorfer Pfarrkirche; das Kloster Nivelles hatte Besitz am Mittelrhein und auch in Altenahr) liegt nicht nur am Gipfelpunkt der Wege, sondern sie markiert auch die Verzweigung der AFH in den steileren Arm, noch heute als "Heerweg" bezeichnet, und den sanfteren Abstieg durch die Kaiserskammer und über den Bergweg. Schon in einer Karte des 17. Jh. ist hier eine Kapelle eingetragen. Der Bildstock "Jesus am Ölberg" mit der Inschrift "1747 Michael Rick Anna Catharina Wermerskirchen Ehel." bildet das Zentrum auch der 1965 von Schreinermeister Johann Bauer und Ehefrau Lambertine Klara, geb. Orth neu aufgebauten Fachwerkkapelle, die eine baufällige Vorgängerin von 1826 ersetzt.

Von der Sebastianus-Kapelle dem jüngeren Zweig der AFH folgend, stieß man bis 1941 - damals im Gefolge des Baus der Umgehungsstraße abgerissen - im Bereich der heutigen Kreuzung der Bundesstraße mit der "Bäderstraße" auf die 1882 errichtete Dreifaltigkeitskapelle, an deren Standort aber schon im 18. Jh. eine Kapelle/Bildstock stand. An ihrer Stelle steht seit 1993 ein von dem Bildhauer Titus Reinarz gestalteter "Gnadenstuhl" aus Basalt. Hier bog die AFH nordwärts (Bahnhofstraße), um zwischen der Burg und der "Unteren Pforte" des Dorfes zur Anna-Kapelle und, dort abbiegend, auf einem dammartigen Wegstück (Heerweg) den ansteigenden Hohlweg zu erreichen. Heute erinnert an die Anna-Kapelle nur der mächtige Kastanienbaum (Ecke Hauptstraße/Heerweg), neben dem sie wohl einige Jahrhunderte lang stand, ehe sie 1972 wegen einer Straßenverbreiterung abgerissen wurde.

Ihr Ersatz, ein Basaltbildstock des Maria Laacher Künstlers Alfons Biermann, der Anna selbdritt - d. h. die hl. Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind - zeigt, mag zwar der religiösen Funktion genügen, der 1975 gewählte Standort am Heerweg, etwa an der Hälfte des Weges zur Waldkapelle Ziertheck, vernachlässigt aber die historische Bedeutung als Wegweiser.

Die 1981 eingeweihte Matthias-Kapelle am westlichen Dorfausgang von Bad Bodendorf (Hauptstraße Richtung Bad Neuenahr, kurz vor der Einmündung in die Bundesstraße), die einen undatierten Bildstock als Vorgänger hatte, darf wohl ebenfalls in das Auf- und Abstiegssystem der AFH eingeordnet werden. Obwohl in Karten des 18. Jh. hier kein Bildstock belegt ist, deutet der Geländezustand im Flurstück "Im Frontal" auf eine für einen normalen Weinbergsweg ungewöhnliche Nutzungsintensität. Inzwischen von dichtem Bewuchs überwuchert, lassen sich im oberen Hangbereich mehrere Hohlwegeinschnitte erkennen, die alle auf den Hauptweg der AFH zielen. Die von der St. Sebastianus-Bruderschaft nach Plänen des Sinziger Architekten Hans Hoppe errichtete Kapelle, die sich stilistisch und in ihren Baumaterialien (z. B. Glasbeton) zu ihrer Entstehungszeit bekennt, beherbergt eine von Hans Gerhard Biermann (Maria Laach) gearbeitete Matthias-Figur aus Muschelkalk. Diese wurde aus der 1964 von Willi Söller (Heppingen) geschaffenen Christus-Figur des Ehrenmals für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs geschlagen, das schon 1969 der Kirchenerweiterung zum Opfer gefallen war und dort 1995 durch drei steinerne Gedenktafeln für die Opfer beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ersetzt worden ist.

Außer den genannten Kapellen und Bildstöcken im System der AFH gibt es nur noch ein Wegekreuz von 1749 (Ecke Am Rotberg/Zeisigweg), das in seiner Inschrift "1749 Conrad Nelles u. Agnes Ehleut H D C V Caspar HA GR" dem Stil des Steins von 1747 in Ziertheck sehr gleicht.

Während das historische Bodendorf also von acht Kapellen oder Bildstöcken an Wegen und in der Flur umgeben war, besitzt der Ort in seinem alten Kern nur einen einzigen Bildstock (Ecke Hauptstraße/Ellig; jetzt unbefriedigend in eine moderne Geschäftshausfassade integriert), dessen Reliefdarstellung der hl. Familie auf eine Entstehung im 19. Jh. deutet, wenn es sich nicht auch um einen Folgebau an einem alten Standort handelt. Für diese Annahme gibt es aber bisher keinen Beleg, wenn man die exponierte Lage an der größten innerörtlichen Straßeneinmündung nicht als solchen akzeptieren möchte.

Zwei neue Bildstöcke knüpfen zwar nicht mit ihren Standorten an lokale Tradition, aber ihre Figuren sind mit der Bodendorfer Geschichte verbunden. Seit 1984 steht eine von der St. Sebastianus-Bruderschaft in Auftrag gegebene 2,10 m hohe naturbelassene Basaltsäule mit dem Relief der hl. Gertrud im Kurgebiet (Rosenstraße). Der Mendiger Bildhauer Dieter Heuft gestaltete die Heilige als gekrönte Äbtissin mit den klassischen Attributen Stab, Buch und Mäuse. Im Zuge des Neubaus der Ahrbrücke erfolgte 1987 die Aufstellung einer Figur des hl. Nepomuk in einer balkonartigen Ausbuchtung der Brückenmitte (Bildhauer des Basalts: Dieter Heuft, Mendig). Dass die Verehrung des hl. Johannes von Nepomuk in Bodendorf ältere Wurzeln hat, die allerdings in Vergessenheit geraten sind, beweist die Tatsache, dass sich 1847 in der Kirche eine Holzfigur von ihm befand.

Schon zu Beginn des 19. Jh. reichte der Platz des Kirchhofs nicht mehr zur Bestattung der Verstorbenen aus. Seit 1827 gibt es den noch heute genutzten Friedhof (Moselstraße), der mit dem Wachstum der Gemeinde einige Erweiterungen erfuhr. Das übermannshohe schlichte Basaltkreuz, das bis 1940 prägendes Zeichen des Friedhofs war, verschwand damals im Gefolge des Baus der Umgehungsstraße. Ein Nachfolgedenkmal gedieh nur bis zum Unterbau, auf den man in den fünfziger Jahren ein altes Grabkreuz von 1781 aufsetzte. Seit 1973 besteht die Friedhofskapelle. 2001 wurde am westlichen Ortsausgang bei der Matthias-Kapelle ein neues Friedhofsgelände mit 950 Grabplätzen erschlossen, das bisher aber noch nicht gebraucht wurde.

In den Ahrwiesen am östlichen Ortsrand Bad Bodendorfs ließ die amerikanische Besatzung einen Soldatenfriedhof anlegen, auf dem über l.000 deutsche Soldaten begraben sind, die von April bis Juli 1945 in den Gefangenenlagern bei Remagen und Sinzig vor allem an Seuchen gestorben waren. Der in der Trägerschaft des Volksbundes für deutsche Kriegsgräberfürsorge befindliche Friedhof erfuhr seine heutige Gestaltung mit der Kapelle 1957. Eine Renovierung der Anlage erfolgte 2003 – 2005. Zusammen mit dem "Friedensmuseum" im Remagener Brückenkopf (1980 eröffnet), der Kapelle mit der "Schwarzen Madonna" an der Straße Remagen-Kripp (1987 eingeweiht) und einem an der Sinziger Rheinallee 1994 errichteten Mahnmal an die Gefangenenlager bildet der Bodendorfer Soldatenfriedhof einen Denkmalverbund zu den Kriegs- und Nachkriegsereignissen 1945 in der "Goldenen Meile".

Hauptstraße

Das Bild der Hauptstraße bestimmen zahlreiche Fachwerkbauten, die in manchen Abschnitten geschlossene Ensembles bilden. Die Größe und Anlage der meisten Häuser mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Hofflächen weisen deutlich auf die Tradition von Ackerbau und Weinbau als wesentliche Erwerbszweige hin. Den zu Anfang des 20. Jh. vorhandenen 80 "Ackerern" stehen heute zwei Vollerwerbslandwirte gegenüber, die aber noch immer ihre Höfe an der Hauptstraße bewirtschaften. Trotz des Bedarfs an größeren Flächen für den Maschinenpark und Stallungen kam es nicht zu nennenswerten Eingriffen an den die Straßenfront bestimmenden Bauten, während im Hofraum durchaus neue Wirtschaftsgebäude entstanden. Im Gegensatz zu den Bauern veränderten die ansässigen Handwerker und Kaufleute ihre Häuser viel stärker. Dabei stellte der Durchbruch von neun Fassaden zur Schaffung von Schaufenstern noch eine milde Art der Verunstaltung dar, die in drei Fällen erfreulicherweise rückgängig gemacht worden ist. Wie gering die Rücksichtnahme auf die gewachsene Umgebung in den sechziger und siebziger Jahren war, demonstrieren drei unangepasste Geschäftsneubauten, für die fünf Fachwerkhäuser weichen mussten.

Dagegen spiegelt sich im Neubau der Volksbank (Hauptstraße 95/97, 1985 fertig gestellt, Architekt Helmut Scherne, Bad Bodendorf) an der Hauptstraße zugewandten Seite das Bemühen, Proportionen und Stilelemente der benachbarten alten Bebauung aufzugreifen und die Blickachsen an der markanten Kreuzung Hauptstraße/Ellig harmonisch abzuschließen. Der auch hier erfolgte Abriss zweier bescheidener Gehöfte wurde zu einer Rückverlegung des Neubaus und Anlage eines kleinen Dorfplatzes mit einem Brunnen aus Basalt genutzt: Figur eines rastenden Wanderers mit entfalteter Ahrtalkarte auf einer rebenumrankten Stele mit Bodendorfer Wappen als Symbol für den in Bad Bodendorf beginnenden "Rotweinwanderweg" nach Altenahr; Inschrift auf dem Becken: "Bürgersinn schuf diesen Brunnen Dorffest 1979-1982"; Bildhauer: Albert Schmitz (Kottenheim). Platz und Brunnen besitzen zwar keine Vorbilder in der Baugeschichte Bodendorfs, erscheinen aber ein maßvolles Zugeständnis an eine vom Zeitgeist geprägte Vorstellung von "Dorfromantik".

Dass man einige Standorte der öffentlichen Handpumpen, die bis zur Inbetriebnahme der Wasserleitung 1934 ihre Aufgabe erfüllten, ebenfalls sicherte, lässt ein positives Verständnis für die Bewahrung auch ortsspezifischer Denkmäler erkennen. Einige auffallend größere Häuser legen selbst dem ortsfremden Betrachter die Vermutung nahe, dass ihre Ursprünge über das Dorf hinausreichen. Das heutige Pfarrheim, am Fuß der Kirche gelegen (Hauptstraße 76), wurde bereits im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau der Kirche angesprochen. Abgesehen von diesem verputzten Bruchsteinbau des Jahres 1825 auf dem Gelände des ehemaligen Rolandswerther Hofs, fällt der ehemalige Klosterhof von St. Thomas /Andernach (Hauptstraße 102) auf, ebenfalls ein verputzter Bruchsteinbau mit Fenstern in Naturwerksteineinrahmungen. Sein Baujahr ist unbekannt, stilistische Merkmale (Krüppelwalmdach, niedrige Geschoßhöhen) und bauliche Parallelen zu dem benachbart liegenden Kelterhaus von St. Thomas (Ellig 6) sowie der Bodendorfer Burg deuten auf eine Entstehung Mitte des 18. Jh. Der Andernacher Klosterbesitz (1160-1804) gehörte beinahe 750 Jahre lang zu den bedeutendsten Gütern in Bodendorf. Dass die Landwirtschaft bis heute mit diesem Hof verbunden ist, darf als Musterbeispiel der Persistenz eines Gebäudes und seiner Funktion angesehen werden.

1824 ließ der damalige Ortspfarrer Bartholomäus Fey sein stattliches Haus (Hauptstraße 108) errichten, in dem er zahlreiche berühmte Gäste, darunter den Freiherrn vom Stein, Ernst Moritz Arndt und Leopold Kaufmann, beherbergte, denen Bodendorf seine freundliche Erwähnung in der Reiseliteratur des 19. Jh. verdankt. Eine Bereicherung für die Haus- und Straßenansicht wäre sicherlich die Beseitigung der zwei Schaufenster und die Wiederherstellung der ursprünglichen Fassade mit ihren vier Fenstern im Erdgeschoß. Dass auf dem Gelände der drei Häuser Hauptstraße 107, 111 und 113 der Landskroner Zehnthof gestanden hat, lässt sich nicht mehr unmittelbar erkennen. Aber ein nur durch eine Mauer getrennter gemeinsamer Gewölbekeller von 1735 verbindet die Häuser 111 und 113, wobei das letztere hinter der verputzten Fassade alte Bausubstanz aufweist. Als letzter Herr von Landskron zählte Freiherr vom Stein auch den Bodendorfer Zehnthof zu seinem Eigentum.

Unweit von Burg und Kastanienbaum befindet sich ein weiterer, allerdings unverputzter Bruchsteinbau (Hauptstraße 138). Das Haus ist nicht allein deswegen bemerkenswert, weil es deutlich außerhalb des alten Dorfkerns errichtet worden, zudem sehr gut erhalten und stilistisch in einer Reihe mit dem jetzigen Pfarrheim und Feys Haus zu sehen ist, sondern weil die Erbauer die Eltern des später berühmten rheinischen Dichters Wolfgang Müller von Königswinter gewesen sind, die durch Erbschaft zunächst Mitbesitzer des Landskroner Zehnthofs waren. Ihr Sohn Wolfgang hatte unter seinen Düsseldorfer Studienfreunden auch die Maler Alfred Rethel, Andreas Achenbach und 1834 Eduard Wilhelm Pose nach Bodendorf gebracht, der seinen "Blick in das Ahrtal bei Bodendorf" der Mutter des Dichters schenkte. Einige Jahrzehnte lang wird dieses Bild, die älteste überlieferte Ansicht des Ortes, wohl in dem Landhaus der Familie Müller (1838 gebaut) gehangen haben, bevor es nach verschiedenen Stationen seinen heutigen Platz im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt gefunden hat. Otto von Bismarck, damals noch preußischer Gesandter in Frankfurt, zählte zu den berühmten Gästen im Hause Müller.

Wegen seines ehemaligen prominenten Bewohners muss schließlich auf das Haus Hauptstraße 17 hingewiesen werden. Hier lebte der Arbeiterdichter Heinrich Lersch (* 12. September 1889, † 18. Juni 1936) mit seiner Familie in einer Mietwohnung seit der zweiten Jahreshälfte 1933, nachdem er schon Mitte April 1932 nach Bodendorf zunächst in eine kleinere Wohnung in Bahnhofsnähe (Moselstraße 57) gezogen war. In dieser Schrift ist nicht der Platz zu einer kritischen Würdigung des Dichters und seines literarischen Schaffens. Das ist an anderer Stelle geschehen (Günter Haffke). Am Standort seines im Mai 1934 fertig gestellten bescheidenen Gartenhauses, in der Verlängerung der Schützenstraße im Wiesengrund einer Quellmulde ("Am Hohlbrünnchen") gelegen, stellte die Hitler-Jugend 1941 einen Gedenkstein auf, der sich auch heute noch dort bei einer offenen Schutzhütte befindet, während das Gartenhaus schon bald nach Kriegsende spielenden Kindern und Brennholzsuchenden zum Opfer gefallen war.

Bodendorfer Burg

Das Geschlecht derer "von Bodendorf" begegnet uns zum ersten Male zu Beginn des 13. Jh. Wo sein Haus stand, ist unbekannt. Es erscheint aber naheliegend, dass im Gefolge der Auseinandersetzungen der Staufer und Welfen, die 1206 auch zur Errichtung der Höhenburg Landskron auf dem Berg "Gimmich" (heutige Landskrone bei Bad Neuenahr-Heimersheim) geführt hatten, ebenso die Bodendorfer Wasserburg (Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße) entstand. Die Burgen dienten u. a. der Sicherung der Aachen-Frankfurter-Heerstraße (AFH), die vermutlich seitdem beide Aufstiegsvarianten bei Bodendorf nutzte. So erklärt sich die Lage der Burg deutlich vor dem historischen Kernbereich des Dorfes an oberer Hauptstraße und Ellig, da die AFH in ihrem gesamten Verlauf die Durchquerung kleinerer Orte möglichst vermied. Diese "Veste zu Bodendorf' erwähnt 1300 eine Urkunde. Über ihren Zustand erfährt man erst etwas im 17. Jh. 1608 und 1642 müssen die Eigentümer beträchtliche Mittel für ihre Instandsetzung aufbringen. Im gleichen Jahr hatte der Dreißigjährige Krieg auch die Kirche und Teile des Dorfs zerstört. Ob jedoch aus dieser Zeit Bausubstanz in dem heutigen Bau erhalten ist, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Gut 100 Jahre später, 1751, begannen größere Umbauten an der gesamten Anlage, die wohl das bis in die Gegenwart überkommene Bild schufen: Das zweigeschossige, siebenachsige Haupthaus aus verputztem Bruchstein mit einem Walmdach; daran anschließend niedrigere Flügel, lange Zeit als Wohn- und Wirtschaftsgebäude für die größeren Ländereien und Weinberge, zwischen 1929 und 1940 auch als "Matthias-Bad" für einen kleinen Kurbetrieb genutzt; im Zentrum des mit Flusskieseln und Basalt gepflasterten Innenhofs eine prachtvolle Linde; großzügiger hochstämmiger Laubbaumbestand im umgebenden Garten, der erkennen lässt, dass er einmal ein Park war. Das gesamte Areal umgibt eine - um 1880 erhöhte - Mauer mit den Resten eines offenen Pavillons an einer Ecke. Der ursprünglich an die Gebäude grenzende Wassergraben, über den zwei Brücken führten, wurde wohl im Zuge der Verlegung des Hauptzugangs zu Beginn des 19. Jh. trockengelegt bzw. verfüllt. Das Innere des Haupthauses erlebte um die Jahrhundertwende und in den 1970er Jahren größere Umbauten. Seit 1980 vertieft das vom Männergesangverein ausgerichtete "Burgfest" die Beziehung der Bodendorfer zu ihrer Burg.

Bahnhof

Dass der Bodendorfer Bahnhof unmittelbar bei der Burg liegt, ist kein Zufall. Zwar hat die Eisenbahntrasse mit ihrem geradlinigen Ost-West-Verlauf tangential zum damaligen Dorf ohnehin das Burggelände berührt, aber der Bahnhof hätte auch östlich der heutigen Bahnhofstraße seinen Standort finden können. Burgherr Rudolf Felix August von Groote, 1859-1889 Landrat des Kreises Ahrweiler, förderte den Bau der Ahrtalbahn, zu deren Anlage und Anbindung an die Rheinstrecke in Remagen 1878 der Beschluss gefasst worden war, durch den bereitwilligen Verkauf eigener Grundstücke. Er stellte allerdings einige Bedingungen, u. a. der Haltepunkt habe auf sein abgetretenes Gelände hinter der Burg zu fallen, abgesehen von einem Bahnhof sei ein Güterschuppen zu bauen, schließlich dürfe er durch ein kleines Tor in der Burgmauer direkt das Bahngelände betreten. So entstanden seit Herbst 1879 zwei Bahnhofsgebäude: das zweigeschossige, mit neugotischen Stilelementen ausgestattete Empfangsgebäude aus Bruchsteinen mit Fachwerkgiebeln und einem Krüppelwalmdach sowie der "Güterbahnhof", ein eingeschossiger, ganz in Bruchstein ausgeführter Bau mit Krüppelwalmdach, der Ende der 1960er Jahre der Schaffung eines Bahnhofsvorplatzes zum Opfer fiel.

Die Gunst eines Gleisanschlusses mit einem eigenen Gütergleis zog 1927/28 die Abfüllanlagen für das Bodendorfer Mineralwasser in Bahnhofsnähe. Nach dem Bezug neuer Abfüllgebäude 1959, wieder in Bahnhofsnähe, aber jetzt auf der gegenüberliegenden Seite, und erst recht nach der Schließung des "Bodendorfer Sprudel" 1967, verlor der Gleisanschluß seinen Sinn und wurde bald abmontiert. Aus der Entstehungszeit des Bahnhofs hat sich jedoch der Privatzugang zur Burg erhalten, ein schlichtes Eisengittertor mit den Initialen der Familie von Groote.

Seit 1994 befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz der "Historische Weinberg", der nicht nur an die mehr als 1000-jährige Weinbaugeschichte Bad Bodendorfs erinnert, sondern auch den Start- oder Schlusspunkt des das Ahrtal durchziehenden "Rotweinwanderwegs" markiert.

Literatur über Bad Bodendorf

Überblickswerke

K. A. Seel und J. Haffke (Hrsg.), Beiträge zur Heimatkunde von Bad Bodendorf. Bad Bodendorf 1981 K. A. Seel, Die Geschichte Bodendorfs von den Anfängen bis zum 19. Jh., und J. Haffke, Die Gemeinde Bodendorf im 19. und 20. Jh. In: J. Haffke und B. Koll (Hrsg.), Sinzig und seine Stadtteile - gestern und heute. Sinzig 1983, S. 330-483 J. Haffke, Sinzig-Bad Bodendorf. Köln 1993. (Rheinische Kunststätten 383) Mit dem Zugriff auf die Online-Ausgabe des Heimatjahrbuchs Kreis Ahrweiler (HJbAW) finden Sie schnell die vollständigen Texte der meisten Aufsätze, die im folgenden aufgelistet sind

Spezielle Themen und Aufsätze

H. Ameln-Haffke / J. Haffke: "Blick in das Ahrtal bei Bodendorf." Anmerkungen zu E.W. Poses romantischer Ansicht. In: HJbAW 1982, S. 60-66 J. Gerhardt, H. Neu, E. Renard und A. Verbeek, Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, hrsg. von P. Clemen, Bd. 17/1). Düsseldorf 1938; Nachdruck 1984 G. Haffke, Heinrich Lersch. Ein deutscher Arbeiterdichter und Bodendorf. In: K. A. Seel und J. Haffke (Hrsg.), a. a. O. 1981 , S. 73-86 H. Haffke, Aus der Geschichte Bodendorfs. Festschrift "50 Jahre MGV Eintracht Bodendorf". Remagen 1969, S. 39-59 J. Haffke, Vom Winzerdorf zum Badeort. Bad Bodendorf und sein Fremdenverkehr im 19. und 20. Jh. Bad Bodendorf 1979 Ders., Die Entwicklung des Kur-Fremdenverkehrs in Bad Bodendorf. In: HJbAW 1980, S. 13-21 Ders., Bad Neuenahr, Bad Breisig, Bad Bodendorf - Das Bäderdreieck des Kreises Ahrweiler im Vergleich. In: HJbAW 1982, S. 153-163, und 1984, S. 169-178 Ders., Lokale Demokratie im Wandel. Zum Verhältnis von Bürgern, Räten und Behörden. Beispiel: Die Planung der neuen Bundesstraße 266 in Bad Bodendorf. In: HJbAW 1987, S. 178-187 Ders., Viel Phantasie und etwas Wahrheit. Anmerkungen zu einem Stich des Jahres 1633 aus dem Mittelrheingebiet. In: HJbAW 1989, S.83-90 Ders., Der Verlauf der Aachen-Frankfurter-Heerstraße im unteren Ahrtal. In: HJbAW 1990, S. 132-138 Ders., Träume und Alpträume für Bad Bodendorf. Eine Nichtbaugeschichte in vier Akten. In: Wasserlust. Mineralquellen und Heilbäder im Rheinland. (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 48). Köln 1991, S. 140-153 Ders., Der Fremdenverkehr im Kreise Ahrweiler. Geschichte und Gegenwart. In: Der Kreis Ahrweiler im Wandel der Zeit. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1993, S. 316-346 Ders., 1100 Jahre Sinzig-Bad Bodendorf. In: Eifel-Jahrbuch 1993, S. 70-74 Ders., Die alten Weinbergsterrassen im Ahrtal. Ein Kulturlandschaftsdenkmal des Mittelalters. In: HJbAW 1994, S. 134-140 Ders., Träume & Alpträume? Eine Chronik des Fremdenverkehrs in Bad Bodendorf. Sinzig-Bad Bodendorf 2002 Ders., Die Badeorte im Kreis Ahrweiler im Umbruch. In: HJbAW 2004, S. 44-50 R. Hartog, Bad Bodendorf - Entwicklungsgutachten. Manuskript, 1982 U. Helbach, Das Reichsgut Sinzig ( Rheinisches Archiv 122). Köln/Wien 1989 Ders., Sinzig - ein Reichsgut am Mittelrhein im Wandel der Zeiten. In: HJbAW 1991, S. 77-81 F.-J. Heyen, Der Mittelrhein im Mittelalter. Koblenz 1988 R. Höppner, Konzeption für die Kurerholung in Bad Bodendorf. Unveröff. Dipl. Arb. Hannover 1984 K. Kemp, Die Ahrtalbahnen. Freiburg 1983 H. Kolbeck, Kunst- und Kulteinrichtungen der Pfarrgemeinde St. Sebastian Bad Bodendorf. Manuskript, 1988 A. Krause, Die Ahrmündung, ein neues Naturschutzgebiet südlich Bonn. In: Schutzwürdige Natur und Landschaft im Bonner Raum. (Rheinische Landschaften Heft 16). Neuss 1979, S. 7-10 B. P. Kremer und N. Caspers, Das Ahrtal. (Rheinische Landschaften Heft 23). Neuss 1982 B. P. Kremer, Der Mittelrhein. Mittelrheinisches Becken und unteres Engtal. (Rheinische Landschaften Heft 26). Neuss 1985 Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Sinzig, Stadtteil Bad Bodendorf; Hauptstraße, Denkmalzone: Auflistung und Kurzbeschreibung der Anwesen. Manuskript, 1986/1989 U. Nonn, Anno 643 oder 893? Zum ältesten Zeugnis für Bodendorf. In: HJbAW 1991, S. 75-77 F. Ronig, Der Kirchenbau des 19. Jh. im Bistum Trier. In: E. Trier und W. Weyres (Hrsg.), Kunst des 19.Jh. im Rheinland. Bd. l Architektur, I Kultusbauten. Düsseldorf 1980, S. 195-268 J. Ruland, Streifzüge im Ahrtal. Einblicke - Aussichten. Bonn 1983 W. Schuld, Die Sebastianus-Kirche in Bad Bodendorf. Manuskript, 1991 K. A. Seel, Die Ahr und ihre Hochwässer in alten Quellen. In: HJbAW 1983, S. 91-102 Ders., Der Bodendorfer Jagdpachtvertrag von 1670. In: HJbAW 1984, S. 93/94 Ders., Die Pest und die Landskroner Pestregel von 1597. In: HJbAW 1985, S. 33-36 Ders., Aus dem Anschreibebuch des Mathias Bauer aus Bodendorf: Rezepte zum Schönen und Verbessern von Wein. In: HJbAW 1987, S.162-169 Ders., Die Bodendorfer Gemarkung und ihre Flurnamen. In: HJbAW 1989, S. 133-139 Ders., Die Hausmarken von Bodendorf. In: HJbAW 1990, S. 153-158 Ders., Die Landmessung von 1792 und andere Bodendorfer Flurvermessungen. In: HJbAW 1992, S. 55-59 Ders., Die Aufnahme des preußischen Urkatasters 1828 in Bodendorf. In: HJbAW 1993, S. 119-125 Ders., St.Martinsbrauchtum in Bad Bodendorf. In: HJbAW 1994, S.116-121 Ders., Junggesellen und Junggesellenbrauchtum in Bad Bodendorf. In: HJbAW 1995, S. 133-138 Ders., Sparrezepte aus dem Ersten Weltkrieg. In: HJbAW 1996, S. 170-173 Ders., Ein altes Bodendorfer Anschreibebuch berichtet. In: HJbAW 1997, S. 149-153 Ders., "Ein fetternbeth mit bühl und zwey küssen". Aus dem Anschreibebuch des Matthias Giesen zu Bodendorf. In: HJbAW 1998, S. 173-177 Ders., Aus der Geschichte der Pyrmonter Mühle. Eine Mühlenwüstung im Bodendorfer Bann. In: HJbAW 1999, S. 62-66 Ders., Die alte und die neue Mühle. Mühlenwüstungen im Bodendorfer Bann. In: HJbAW 2000, S. 90-95 Ders., Zur Geschichte des Köhlerhofs bei Lohrsdorf. In: HJbAW 2001, S. 92-98 Ders., Die Bodendorfer große Rassel. In: HJbAW 2002, S. 213-216 Ders., Ein Bild erzählt Bodendorfer Geschichte. In: HJbAW 2003, S. 135-138 Ders., Bodendorfer Beamten- und Bürgereide. In: HJbAW 2004, S. 138-141 Ders., Das Familienbuch von Bodendorf - eine historische Quelle. In: HJbAW 2005, S. 158-161 Ders., Bodovilla- Budendorpht. Zum Alter von Bodendorf. In: HJbAW 2006, S. 114-119 Ders., 1757-Truppendurchzüge und Einquartierungen im Unteren Ahrtal und der Goldenen Meile. In: HJbAW 2007, S.153-158 H.-O. Sprengnetter u. a., Bad Bodendorf - Dorferneuerung. Städtebaulicher Rahmenplan. Manuskript, 1986 W. Wendling, Die Ahr und ihr Tal. In: Die Mittelrheinlande. Festschrift zum 36. Deutschen Geographentag in Bad Godesberg. Wiesbaden 1967, S. 273-286 W. Weyres und A. Mann, Handbuch zur rheinischen Baukunst des 19. Jh. 1800-1880. Köln 1968

Straßen-Projekt[Bearbeiten]

http://www.citymap-24.com/stadtplan/show.php/9631_Remagen.html

Kripp[Bearbeiten]

Am Fliederbusch + Am Ginsterbusch + Am Holderstrauch + Am Ziegelfeld + Bonvitaweg + Breslauer Straße + Dahlienweg + Heitemeyerweg + Im Maar + Johannesweg

Rolandseck[Bearbeiten]

Am Humboldtstein + Am Kasselbach + Bonner Straße + Freiligrathstraße

Rolandswerth[Bearbeiten]

Am Schwedenkreuz + Hermesweg + Im Gretenhof

Birgel[Bearbeiten]

Am Foches + Birgeler-Kopf-Weg + Im Bonnefeld + Im Buchholz

Oedingen[Bearbeiten]

Am Kaolingrund + Amselweg + Brückenweg + Burgstraße + Gertrudisweg + Am Kaolingrund + Im Wotanger + In der Berling + In der Furt + Kapellenstraße + Kernbachweg + Kirchplatz

Unkelbach[Bearbeiten]

Am Mühlenweg + Am Weiher + Am Werthplatz + Am Zehnthof + Auf dem Göbel + Elligstraße + Faldisch Jass + Friedhofstraße + Im Hang + Im Mühlenfeld + In der Au

Fußnoten

  1. Quelle: Wilhelm Knippler: Sinzig im 19. Jahrhundert, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1979
  2. Quelle: Matthias Röcke: Bahnhöfe im Kreis Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1987


Denkmalliste[Bearbeiten]

Adenau[Bearbeiten]

Ev. Erlöserkirche Dr. Creutz-Platz 5, Saalbau, Krüppelwalmdach, Einflüsse der Heimatschutzbewegung, 1913/14, Architekt Franz von Schwechten, Berlin

Kath. Kirche St. Johannes d. Täufer Kirchstraße 1, mittelalterlicher Ostchorturm, neugotischer Hallenchor, Langhaus 1969, Architekt Otto Vogel; Grabkreuze, 18. Jh.; Kreuz, 19. Jh.; am Chor drei Kreuze, bez. 1786, 1787, 1788

Hauptstraße 20: Marienkapelle, neugotischer Zentralbau, 1893/95, Architekt Clemens Pickel, Düsseldorf

Hauptstraße 86: Wohn- und Geschäftshaus; dreigeschossiges Fachwerkhaus, 16./17. Jh., im 18./19. Jh. aufgestockt und verändert

Hauptstraße 108: Fachwerkhaus, bez. 1637, wohl eher 18. Jh., im 19. Jh. erweitert

Hauptstraße 116: Fachwerkhaus, Krüppelwalmdach, bez. 1734

Hauptstraße 128: Fachwerkhaus, tlw. massiv, um 1900/10

(an) Hauptstraße 175: in Wand eingelassen Wegekreuz, 18. Jh.

Hauptstraße 249: Fachwerkhaus, tlw. massiv, Firstständer, 16. Jh.

Hauptstraße 250: Fachwerkhaus, tlw. massiv, bez. 1775

Hauptstraße 253: Fachwerkhaus, evtl. 16. Jh.

Hauptstraße 280: Fachwerkhaus, tlw. massiv, bez. 1712; Backofen bez. 1705

Hauptstraße 286: sog. Burghaus, Bruchsteinbau, Pyramidaldach, im Kern 14./15. Jh., Umbau 17. Jh.

Hauptstraße/Ecke Mittelbachstraße: sog. Buttermarktkapelle St. Michael, kleiner Saalbau, Fachwerkgiebel, um 1800

Kirchstraße 19: Amtsgericht, dreigeschossiger Putzbau, 1920er Jahre

(bei) Kirchstraße 19: Denkmal zur Erinnerung an den Separatisten-Abwehrkampf, Stele, 1923

Kirchstraße 26: ehem. Johanniterkomturei, siebenachsiger Mansardwalmdachbau, bez. 1743, tlw. mittelalterliche Bausubstanz

(an) Kirchstraße 27: Türblatt

Kirchstraße 28: kath. Pfarramt, späthistoristischer Backsteinbau, Walmdach

Markt 4: Hotel Blaue Ecke, dreigeschossiges Fachwerkhaus, 2. OG evtl. später, Erkertürmchen bez. 1682, Fahne bez. 1578 (wohl eher nicht)

Markt 7: dreigeschossiges Fachwerkhaus, tlw. massiv, verputzt, 18. Jh.

Markt 8: viergeschossiges Fachwerkhaus, Rähmbau, bez. 1630

Markt 9: dreigeschossiges Fachwerkhaus, tlw. massiv bzw. verschiefert, 16./17. Jh.

Mühlenstraße 21: ehem. Winterschule, Putzbau, tlw. Fachwerk, Krüppelwalmdach, um 1900

Pferdemarkt 10: Fachwerkhaus, tlw. massiv bzw. verschiefert, 18./19. Jh.

Schulstraße 18: Alte Schule, Backsteinbau, dreiachsiges Giebelrisalit, um 1900

Wimbachstraße/Ecke Bertrodtstraße: Wegekapelle des Hl. Josef, um 1900

Gemarkung[Bearbeiten]

Grabkreuz an der B 257 Richtung Leimbach, bez. 1768

Grabkreuz nördlich von Adenau, 18. Jh.

Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht, Bruchsteinbau, Relief bez. 1908-09, Entwurf Freiherr von Tettau, Berlin, Ausführung, Karl & Johannes Leidinger, Adenau

Kapelle westlich von Adenau, 19./20. Jh.

Kreuz am Kirchberg, nördlich von Adenau, 18. Jh.

Kreuz an der K 18 Richtung Wimbach, bez. 1776

Kreuzweg (Denkmalzone) in parkähnlicher Landschaft, 1861-63, mit zwei Lavasteingrotten mit lebensgroßen Figuren sowie zwei Engeln auf Lavasäulen und 14 neugotischen Stationen; Wegekreuz, bez. 1695

Wegekreuz westlich von Adenau, Nischentyp, bez. 1712