RheinAhrCampus Remagen

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Ansicht aus Richtung Osten. In der Mitte ist die Rotunde mit dem Medienzentrum zu sehen.
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UN-Sonderberater Willi Lemke bei einem Vortrag zu den Millenniumszielen der UN im AudiMax des Campus.
Die Südfassade
Begrüßung neuer Studenten.
Atriumhof
Absolventenfeier des RheinAhrCampus Remagen Ende September 2009 im Barocksaal des Kurhauses Bad Neuenahr.
Links die Rotunde mit dem Medienzentrum der FH.
Medienzentrum
Atriumhof
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Sportanlage mit Clubhaus
Nordwestseite des Clubhauses
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Sportanlage mit Clubhaus

Der RheinAhrCampus, einer von drei Standorten der Hochschule Koblenz, wurde im Jahr 1998 im Rahmen der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung als dritter Standort der Hochschule Koblenz in Remagen gegründet. Vom Land Rheinland-Pfalz wird der Campus finanziell getragen. Die starke Praxisorientierung des Studiums und die Vermittlung fächerübergreifender Kenntnisse in den beiden Fachbereichen „Mathematik und Technik“ sowie „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ sollen die Studierenden auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereiten.


Anschrift und Lage[Bearbeiten]

Joseph-Rovan-Allee 2

53425 Remagen

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Der Campus liegt einige hundert Meter westlich des Rheins und etwa zwei Kilometer unterhalb der Mündung der Ahr in den Rhein. In unmittelbarer Nähe des Campus befinden sich das Tennis-Center Remagen, der Tennisclub "Goldene Meile" Remagen, das Stadion "Goldene Meile" Remagen, das Freizeitbad Remagen und die Rheinhalle Remagen.

Zum Campus gehören das Studentenwohnheim des RheinAhrCampus Remagen, die Kindertagesstätte des RheinAhrCampus Remagen, eine Beach-Volleyball-Anlage sowie eine Recreation-Area im Außenbereich.

Kontakt[Bearbeiten]

Telefon 02642 932-0

Fachbereiche[Bearbeiten]

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften[Bearbeiten]

Der Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bietet folgende Bachelor of Arts-Studiengänge an:

  • Logistik und E-Business (B.A.),
  • Management, Führung, Innovation (B.A.),
  • Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.) sowie
  • Sportmanagement (B.A.).

Außerdem bietet der Fachbereich zwei Vollzeit-Masterstudiengänge an:

  • Betriebswirtschaftslehre mit den frei kombinierbaren Vertiefungsrichtungen Logistik und E-Business und Gesundheits- und Sozialwirtschaft
  • Sportmanagement (M.A.)

Seit 2003 wird zudem ein berufsbegleitendes MBA-Fernstudienprogramm mit neun verschiedenen Schwerpunkten angeboten:

  • Financial Risk Management (MBA)
  • Gesundheits- und Sozialwirtschaft (MBA)
  • Leadership (MBA)
  • Logistikmanagement (MBA)
  • Marketingmanagement (MBA)
  • Produktionsmanagement (MBA)
  • Public Administration (MBA)
  • Sportmanagement (MBA)
  • Unternehmensführung/Finanzmanagement (MBA)

Mathematik und Technik[Bearbeiten]

Der Fachbereich Mathematik und Technik bietet die Bachelor-Studiengänge

  • Biomathematik (B.Sc.),
  • Lasertechnik und Optische Technologien(B.Sc.),
  • Medizintechnik (B.Sc.)
  • Sportmedizinische Technik (B.Sc.)
  • Softwareengineering im Gesundheitswesen (B.Eng.)
  • Wirtschaftsmathematik (B.Sc.) und
  • Technomathematik(B.Sc.)

Der Studiengang Softwarengineering im Gesundheitswesen ist ein praxisintegrierter dualer Studiengang.

sowie die Master of Science-Studiengänge an:

  • Applied Physics (M.Sc.) und
  • Applied Mathematics (M.Sc.)

Fernstudium[Bearbeiten]

Seit 2003 bietet die HS Koblenz am RheinAhrCampus ein Master of Business Administration-Fernstudienprogramm mit den folgenden neun Schwerpunkten an:

  • Financial Risk Management (MBA)
  • Gesundheits- und Sozialwirtschaft (MBA)
  • Leadership (MBA)
  • Logistikmanagement (MBA)
  • Marketingmanagement (MBA)
  • Produktionsmanagement (MBA)
  • Public Administration (MBA)
  • Sportmanagement (MBA)
  • Unternehmensführung/Finanzmanagement (MBA)

Der Studiengang ist durch die Akkreditierungsagentur AQAS e.V. akkreditiert.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten]

1998: Auszeichnung als besonders innovativer Studiengang (Studienfach: Sportmanagement) auf dem Tag der Innovation

2000: Sieger im Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

2005: Grundzertifikat als Familiengerechte Hochschule (Re-Audit im Jahr 2008)

2006:

  • Edublog-Award für "best audio and/or visual podcast"
  • Innovationspreis Rheinland-Pfalz

2007: Preis für Hochschulkommunikation

2009:

  • Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz in der Kategorie "Erfolgreichste Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft" (Prof. Dr. Peter Kohns)
  • Akademie-Preis des Landes Rheinland-Pfalz für vorbildhaften Leistungen in Lehre und Forschung (Prof. Dr. Thomas Wilhein)

2010:

(Ehemalige) Lehrkräfte[Bearbeiten]

Georg Ankerhold, Birgit Baum, Guntram Berti, Michael Berken, Manfred Berres, Joachim Birzele, Jens Bongartz, Gerd Bosbach, Martina Brück, Markus Buchberger, Thorsten M. Buzug, Raphael Breidenbach, Soenke Carstens-Behrens, Babette Dellen, Rolf Ellegast, Armin Fiedler, Daniel Friemert, Christian Ganseuer, Jan-Peter Goldmann, Udo Gottfried, Mathias Graumann, Hugo Grote, Gail Gubaidullin, Uwe Hansen, Peter Harth, Ulrich Hartmann, Dietrich Holz, Uwe Jaekel, Rüdiger Heinrich Jung, Marco Junglas, Mareike Heinzen, Barbara Hahn, Matthias Kohl, [[Michael Kinder Peter Kohns, Nicole Krautkrämer-Merkt, Jürgen Kremer, Maik Kschischo, Claus-Michael Langenbahn, Gunther Lauven, Dirk Mazurkiewicz, Thomas Mühlencoert, Gabriele Moos, Heiko Neeb, Claus Neidhardt, Markus Neuhäuser, Christian Paegert, Vesna Prokic, Renée Reichenbach, Christof Schenkel-Häger, Jens Georg Schmidt, Lukas Scheef, Armin Schneider, Stefan Sell, Michael Sommer, Fee Steinhoff, Magdalena Stülb, Florian Smuda, Lutz Thieme, Heiko Weckmüller, Torsten Wengel, Ralph Westerhoff, Ilona Weinreich, Thomas Wilhein, Olaf Winkelhake und Jochen Wolf

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Die Fachhochschule nach Remagen zu holen, sei „echte Kärrnerarbeit“ gewesen, zitierte die Rhein-Zeitung im September 2011 den damaligen Bürgermeister von Remagen, Lorenz Denn. Remagen sei „erst in letzter Sekunde auf den Bewerberzug für den Standort der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung aufgesprungen.“ Sein „Schlüsselerlebnis“ habe er, so Denn, bei einem SPD-Neujahrsempfang im Januar 1994 mit dem damaligen Bildungsminister Jürgen Zöllner gehabt: „Zöllner sprach von der „Fachhochschule Ahrweiler“. Das klang so, als sei der Standort Ahrweiler – gedacht war an das Gelände des ehemaligen Peter-Joerres-Gymnasiums – schon beschlossene Sache.“ Zudem war Denn irritiert, dass er am Morgen des 10. Februar 1994 erfuhr, dass zur gleichen Zeit im Kreishaus Ahrweiler die Bürgermeister von Sinzig, Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Grafschaft mit Vertretern des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums über den Standort sprachen. Remagen war nicht eingeladen worden.

Nachdem Denn diese Infos an die Stadtverwaltung Remagen weitergegeben hatte, wandte sich der noch amtierende Bürgermeister Hans Peter Kürten direkt an Landrat Joachim Weiler und erhielt die Auskunft, Remagen könne „noch etwas nachreichen“. Der Stadtrat Remagen folgte Denns Antrag, eine Bewerbung einzureichen. Noch bevor er im August 1994 sein Amt als Bürgermeister antrat, entwickelte Denn mit einem politisch besetzten Team eine professionelle Bewerbung, die ein Gutachten der Uni Bonn einschloss. Vorher habe es eine ordentliche Bewerbung nicht gegeben. Viele Mandatsträger hätten damals befürchtet, dass eine Bewerbung für die Hochschule den Bau des Arp-Museums gefährden könne, das ebenfalls zu den Projekten der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung zählte.

Punkte, die nach Denns Ansicht für Remagen sprachen: „Das Grundstück war rundum erschlossen, die Südallee fertig gebaut, am Grundstück führten bereits Radwege, Kanal und Wasser vorbei, und der Remagener Bahnhof war ein wichtiges Argument.“ Als zusätzlich zu den geforderten sechs Hektar später noch zwei Hektar für Parkplätze erwünscht waren, konnte Remagen mit Flächen auf der dem FH-Gebäude gegenüber liegenden Seite der Goethestraße auch diese Anforderung erfüllen. Um die Verfügbarkeit der Flächen und eine Preisfixierung für das nötige Bauland zu gewährleisten und um gleichzeitig die Fachhochschule städtebaulich einzubinden, schob die Stadt Remagen eine „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ an, die Wohnbebauung und Gewerbegebiet mit einschloss. Die damals geplante Baulandentwicklung wurde mit dem Wohngebiet „Lange Fuhr“ Kripp erst etwa 2018 abgeschlossen.

Als vorteilhaft erwies sich auch Denns gemeinsamer Vorstoß mit dem Sinziger Bürgermeister Norbert Hesch: „Wir sprachen uns gemeinsam gegen den Standort Ahr aus, erklärten aber jede Entscheidung im Mittelzentrum Remagen Sinzig zu akzeptieren“, erinnerte sich Denn. Weiter sagte er: „Im Dezember 1994 waren Ahrweiler und die Grafschaft raus. Dieses dicke Brett war gebohrt, jetzt kämpften Remagen und Sinzig jeder für sich.“ Im Mai 1995 fiel dann die Entscheidung für Remagen. „Es knallten die Sektkorken, aber dann fing die Arbeit erst richtig an, da zwischen dem Zuschlag und dem Baubeginn im März 1997 keine zwei Jahre lagen“, so Denn. Nach der Grundsteinlegung im Oktober 1997 startete ein Jahr später der Lehrbetrieb.[1]

Startschwierigkeiten[Bearbeiten]

Das Campus-Gebäude wird von zwei Gebäudeteilen bestimmt, die mit Mensa, Audimax und Medienzentrum als Quertrakten einen rechteckigen Innenhof umschließen. Von der Bibliotheksrotunde aus geht der Blick über den Rhein.

Beim Bau des 80-Millionen-Mark-Projekts gab es mehrere Pannen, die in der Lokalpresse, aber auch überregional für Schlagzeilen sorgten. Grund: Die Fassaden- und die Trockenbaufirma hatten Konkurs angemeldet; bei den zentralen Gewerken kam es deshalb zu erheblichen Verzögerungen. „Semesterbeginn auf dem RheinAhrCampus stand im Zeichen des Baggers“, überschrieb die Rhein-Zeitung deshalb am 2. Oktober 1998 ihren Bericht von der Eröffnungsfeier am Vortag. Die Eröffnung wurde nicht im Neubau, sondern draußen in einem Festzelt gefeiert, und „die Studenten erschienen mit Bauhelmen statt mit Büchern“, berichtete die Rhein-Zeitung in ihrem Jahresrückblick vom 31. Dezember 1998.

Der damalige Finanzminister Gernot Mittler erklärte bei einem Krisenbesuch kurz vor Weihnachten 1998, es habe sich auch gezeigt, „dass die Ausschreibung von Einzelgewerken, um damit auch dem Mittelstand beim Bau eine Chance zu geben, erhebliche Nachteile berge“, wie die Rhein-Zeitung in ihrer Heiligabend-Ausgabe 1998 berichtete. Prof. Dr. Rüdiger Heinrich Jung, Vorsitzender des FH-Aufbauausschusses, machte bei der Eröffnungsfeier klar, dass man sich nach drei Jahren Vorbereitung den Start für den RheinAhrCampus anders vorgestellt hat.

Von "Konkurs-Chaos und 'Christo-Fassade'" berichtete die RZ auch noch am 16. November 1998 und von Wasserschäden wegen fehlender Fassadenteile und falsch eingebauter Fenster. Als Sorgenkind erwies sich insbesondere die Fassade: „In halb Europa werden die notwendigen Materialien zusammengekauft, um die Außenwände aus Glas und Stahl von ihrem Verpackungsdasein zu erlösen“, hieß es in der RZ weiter. Die 116 Studenten des ersten Semesters der Studiengänge Physikalische Technik, Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie Sportmanagement konnten zu Anfang weder die Bibliothek noch das Rechenzentrum nutzen. Bei Seminarräumen und Hörsälen haperte es ebenfalls.

Der damalige CDU-Landeschef und Fraktionssprecher im Landtag Christoph Böhr hatte die Baustelle wenige Tage vor Mittler besucht - zusammen mit den Landtagsabgeordneten Walter Wirz und Guido Ernst (beide CDU). "Alles verflüchtigt sich in Ausflüchten", kritisierte Böhr damals, "nach den Katastrophen in den vergangenen Monaten habe ich nicht das Gefühl, dass sich hier bald etwas ändert."[2]

Einige Studenten, die sich in Remagen einschreiben wollten, zogen aus dem Bild, das sich ihnen bot, Konsequenzen: „Sie wechselten nach Koblenz, wo sie sich für einen anderen Studiengang entschieden.“[3]

Seit August 2000 steht die Campus-Bibliothek auch der Öffentlichkeit zur Nutzung offen. Im März 2001 wurde erstmals eine Absolventenmesse veranstaltet und bald war auch die Zielzahl von 1000 Studenten erreicht. Im Oktober 2003 startete ein MBA-Fernstudienprogramm. Im April 2004 wurde neben dem Hauptgebäude ein Multi-Beach-Platz eröffnet. Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung bieten in Campusnähe außerdem die Tennis-Anlage des Tennisclubs „Goldene Meile“ Remagen, das Stadion „Goldene Meile“ Remagen, das Freizeitbad Remagen und eine Reitschule.

Am 7. Dezember 2004 wurde die für Kinder von Studierenden gedachte Kindertagesstätte des RheinAhrCampus Remagen eröffnet.

Am 27. Juni 2005 wurde die Studierendenwohnanlage des RheinAhrCampus Remagen mit einer feierlichen Schlüsselübergabe eröffnet. Mehr als 2100 Studierende zählt der Campus zu dieser Zeit bereits.

Im Jahr 2006 wurden Master- und Bachelor-Studiengänge eingeführt.

Bei der Absolventenfeier im Dezember 2012 feierten 243 betriebswirtschaftliche und 153 mathematisch-technische Absolventen in der Mittelrheinhalle Andernach ihren akademischen Abschluss. Neben Bachelor- und Masterurkunden wurden Preise für herausragende Abschlussarbeiten und Leistungen während des Studiums vergeben. Sportmanagement-Professor Dr. Lutz Thieme, Moderator des Abends, sagte: „Wir kommen heute zum zehnten Mal zusammen, um die Absolventinnen und Absolventen am RheinAhrCampus zu ehren.“ Für die besten Arbeiten mit internationalem Charakter wurden Iris Keller und Cassian Gottlieb vom Förderkreis der Fachhochschule im Kreis Ahrweiler e.V. ausgezeichnet. Die besten Arbeiten mit regionalem Bezug von Melanie Czerwinski und Christian Bohlmann prämierte die Sparkassenstiftung "Zukunft Kreis Ahrweiler". Jonas Loewe erhielt vom SpoRAC e.V. den Preis für die beste Arbeit im Bereich Sportmanagement. Außerdem wurden Melanie Jareschewski und Helen Schuster für die beste Arbeit, die in einer Einrichtung der Marienhaus-Unternehmensgruppe angefertigt wurde, prämiert. Preise für hervorragende Leistungen, vergeben von der Hochschule und dem Konrad-Zuse-Freundeskreis, erhielten Christian Beresko, Christian Schuh, Anke Welz und Henning Sellhorn.[4]

Im Januar 2013 wurde am Remagener Campus das Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik (AMLS) eröffnet. Im März 2014 sind 2800 Studenten in Remagen eingeschrieben.

7,5 Millionen Euro teures neues Wohnheim geplant: Für September 2017 ist der symbolische erste Spatenstich für ein 7,5 Millionen Euro schweres Neubauprojekt aus Wohnheim samt Weiterbildungszentrum hinter dem F-Flügel des RheinAhrCampus geplant. Auftraggeber ist das Studierendenwerk Koblenz. Das Studierendenwerk übernimmt 5,5 Millionen Euro für den Bau des Wohnheims. Die 5,5 Millionen Euro finanziert das Studierendenwerk über Bankdarlehen und über die geplanten Mieteinnahmen. Die übrigen zwei Millionen Euro für das Weiterbildungszentrum trägt der RheinAhrCampus. Zuschüsse vom Land, das beim Bau des Wohnheims an der Von-Cramm-Straße im Jahr 2003 Zuschüsse von 15.500 Euro pro Wohneinheit gab, gibt es diesmal nicht. Bereits Jahre zuvor waren Pläne für neuen Wohnraum für Studierende gescheitert – etwa in Form einer Erweiterung des Wohnheims in der Von-Cramm-Straße oder in Form eines Umbaus des ehemaligen Gebäudes des Verkehrs-Verlags Remagen. Die Umsetzung des aktuellen Plans, des Neubaus auf dem Campus-Gelände, hatte sich um ein Jahr verzögert, weil unklar war, wer die Projektsteuerung übernimmt und ob es Zuschüsse gibt. Der Neubau wird auf 75 Bewohner ausgelegt – in 43 Einzel- und 15 Doppelzimmern sowie zwei rollstuhlgerechten Appartements. Jede Einzeit verfügt über Küche und Bad. Dazu gibt es Waschküchen mit Waschmaschinen und Trocknern sowie einen Lernraum. In dem geplanten Weiterbildungszentrum sind auf zwei Stockwerken Seminarräume und zwei große Hörsäle geplant. Im Dachgeschoss sollen sieben Büros entstehen. In unmittelbarer Nähe zu dem Gebäude sind 32 neue Parkplätze geplant. Auf dem bisherigen Parkplatz auf der Südseite der Joseph-Rovan-Allee sollen Bäume gefällt werden, um weitere Parkplätze zu schaffen. Die geplanten Wohnungen sollen vorwiegend an Studierende aus dem Ausland vermietet werden. Wohnheim und Weiterbildungszentrum sollen über ein Treppenhaus und einen Aufzug miteinander verbunden werden. Wenn alles nach Plan verläuft, sei das neue Gebäude im September 2018 bezugsfertig, wie Gabriele Riedle-Müller vom Studierendenwerk der Rhein-Zeitung sagte.[5]

Eine neue Sportanlage wird eröffnet: Im Juni 2018 wurde die neue Sportanlage des RheinAhrCampus eröffnet. Neben einem Beachvolleyball- und Soccerfeld bietet sie eine kleine Heimstatt für die Studierenden der Hochschule. Das Holzhaus, unter dessen Dach sich ein Umkleidebereich, Sanitäranlagen, Spinde, Massagemöglichkeiten und eine kleine Bar befinden, wurde auf Initiative des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) gebaut. Das eingezäunte Sportfeld befindet sich auf einer nördlich gelegenen Freifläche gleich neben der FH. Nach Ansprachen von Lucas Bolten, des Präsidenten des Studierendenparlaments, und der Vorsitzenden des Asta Remagen, Tanja Trenker, übergab der Präsident der Hochschule Koblenz, Kristian Bosselmann-Cyran, symbolisch den Schlüssel an den AStA. Anschließend fanden auf dem MultiBeach-Court das Halbfinale und das Finale des „Nations Soccer-Cups“ statt. Die Campus-Leitung und die Führungsetage der Hochschule in Koblenz hatten den Bau der Anlage erheblich unterstützt.[6]

Das 20-jährige Bestehen wird gefeiert[Bearbeiten]

Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür wird am Freitag, 28. September 2018, das 20-jährige Bestehen des RheinAhrCampus gefeiert. Zu dieser Zeit werden an der FH, die zum Wintersemester 1998/99 mit 119 Studenten begann, 2900 junge Leute von 49 Professoren und Dozenten unterrichtet – bei einer zunächst angestrebten Studenten-Zielzahl von 1000. 176 Menschen arbeiten insgesamt am RheinAhrCampus. Seit 1998 hatten sich insgesamt rund 15.000 Studierende in Remagen eingeschrieben. „Inzwischen ist der Campus nicht mehr wegzudenken aus der Region“, berichtete Hildegard Ginzler im General-Anzeiger (GA) am Tag zuvor. Das Studienangebot ist bis dahin über die Jahre stetig erweitert und an die Arbeitsmarkt-Anforderungen angepasst worden. 2018 können Studenten in Remagen zwischen zwölf Bachelor- und sechs Masterstudiengängen in zwei Fachbereichen wählen: Mathematik und Technik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. „Die interdisziplinären Studiengänge vermitteln über die wirtschaftlichen, mathematischen oder technischen Grundlagen hinaus durch ihre innovative Spezialisierung ein breites Berufsspektrum“, berichtete der GA weiter. Der Rhein-Ahr-Campus sei „stolz auf zukunftsweisende Studiengänge, auf seine Praxisnähe und Forschungsstärke, eine hervorragende Ausstattung sowie internationale Ausrichtung.“ Der GA berichtete weiter:

Praktiziert wird eine angewandte progressive Forschung in zwei großen Schwerpunkten. 2000 Quadratmeter „Innovationsflächen“ bieten Raum für Forschungsprojekte mit regionalen und überregionalen Unternehmen bis hin zu internationalen Kooperationen und öffentlich geförderter High-Tech-Forschung. Wissenschaftler des Campus machen oft mit ihren Forschungsergebnissen von sich reden und sind nachgefragte Interviewpartner in Funk und Fernsehen.[7]

Bei einem von Hochschul-Vizepräsident Dietrich Holz moderierten Festakt im Audimax der Fachhochule am 28. September 2018 anlässlich des 20-jährigen RheinAhrCampus-Bestehens erinnerte Thomas Wolff, Vorsitzender des Förderkreises der Hochschule, an die Anfänge der Hochschulplanung in den Räumen der Stadtverwaltung Remagen: „Der Start im Hochzeitszimmer war eine Herausforderung für uns, denn schließlich wurde hier der Bund fürs Leben geschlossen.“ Auch an die Eröffnungsfeier im provisorischen Zelt und an Mittagessen im Tennis-Clubheim wurde erinnert. Die Vernetzung der Hochschule mit der Region sei bislang nur teilweise gelungen, so Wolff, vielen Unternehmern sei nicht bekannt, was am RheinAhrCampus geleistet und geforscht wird. Wolff nannte aber auch Beispiele funktionierender Kooperationen, etwa mit dem Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler und mit dem Turn- und Sportverein Weibern 1920 e.V. und anderen Vereinen. Für die Zukunft wünschte er sich noch mehr Kooperationen und eine noch bessere Vernetzung mit Industrie und Handwerk: „Der RAC ist eine Plattform geworden, der über das Studium hinaus zwischen zwei wichtigen Welten, der akademischen und der Arbeitswelt vermitteln kann.“ Nicht umsonst haben durch den starken Praxisbezug 70 Prozent der Studierenden schon vor ihrem Abschluss einen Job. Der damalige Bürgermeister Lorenz Denn erinnerte: „Uns fehlte 1994 die Ernsthaftigkeit der Bewerbung. Während die Kreisstadt, Grafschaft und Sinzig schon am Weiberdonnerstag 1994 mit einer Kommission aus Mainz am Tisch saßen, warteten wir auf die Entmachtung durch die Möhnen. Dennoch konnten am 15. Mai 1995 in Remagen die Sektkorken knallen. 200 direkt von der FH abhängige Arbeitsplätze, ein neues Zuhause für 1000 Menschen, Mieteinnahmen, Kaufkraft, Gewerbesteuer – das alles mache die FH zu einer sehr wirkungsvollen Ausgleichsmaßnahme. Für 1000 junge Menschen konzipiert, würde mittlerweile die dreifache Zahl in Remagen studieren, sagte Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz. Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl freute sich, dass Studenten und Dezemten zum Stadtbild gehören – beim Wohnen, beim Nebenjob in Handel und Gastronomie, als Spieler oder Übungsleiter in Vereinen und beim Einsatz beim Tag der Demokratie. Zwei Studenten, die AStA-Vorsitzende Viviane Dohr und Lucas Bolten, Präsident des Studentenparlaments, betonten die familiäre Nähe und das gute Lernklima am RheinAhrCampus. Außerdem lobten sie den direkten Draht zu Hochschulleitung und Dozenten.[8]

Im Juli 2020 wurde das neue Vorlesungs- und Seminargebäude mit Büros für das MBA-Beratungsteam fertig.[9]

Siehe auch[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Uli Adams: Denn: Fachhochschule brachte Aufschwung - Kommunalpolitik Ehemaliger Bürgermeister zieht Bilanz des Bonn/Berlin-Ausgleichs, in: Rhein-Zeitung vom 3. September 2011, und „Wir waren spät dran“ – Alt-Bürgermeister Lorenz Denn erzählt, wie der Campus nach Remagen kam, in: General-Anzeiger vom 27. September 2018, S. 17
  2. Quelle: Böhr zur FH: "Alles verflüchtigt sich in Ausflüchten" - Dienstreise führte den CDU-Landeschef gestern zur Großbaustelle nach Remagen - Kritische Worte auch von den Studenten, in: Rhein-Zeitung vom 9. Dezember 1998
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 30. September 1998
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 13. Dezember 2012
  5. Quelle: Jan Lindner: Neubau für 7,5 Millionen Euro am Campus – In Remagen soll ein Wohnheim samt Weiterbildungszentrum entstehen – Baubeginn um ein Jahr verzögert, in: Rhein-Zeitung vom 19. Januar 2017
  6. Quelle: Victor Francke: Campus-Sportler haben jetzt ein Clubhaus – Feierliche Einweihung an der Fachhochschule in Remagen. Studierende ergreifen die Initiative, in: General-Anzeiger vom 8. Juni 2018
  7. Quelle: Hildegard Ginzler: 20 Jahre RheinAhrCampus: Alles begann im Wintersemester 1998/99 mit 119 Studenten – Heute unterrichten dort 49 Professoren und Dozenten 2900 junge Leute – Geburtstagsfeier am Freitag – Bildungseinrichtung mit Potenzial, in: General-Anzeiger vom 27. September 2018
  8. Quellen: Christian Koniecki: Die Hochschule begann im Hochzeitszimmer – Offizielle Feier zum 20-jährigen Bestehen des RheinAhrCampus in Remagen – Rückblick auf die Anfänge, in: Rhein-Zeitung vom 29. September 2018, und Marion Monreal: Studenten gehören zur Stadt – Festakt zu „20 Jahre Rhein Ahr Campus“: Eine Erfolgsgeschichte, die im Trauzimmer begann, in: General-Anzeiger vom 29. September 2018
  9. Quelle: Neues Seminargebäude am RheinAhrCampus der HS Koblenz in Remagen, nachrichten.idw-online.de, 7. Juli 2020